Zusammenhänge zwischen beruflicher Tätigkeit und dem Risiko vorzeitiger Berentung wegen Dorsopathie Vergleich von Rentnern und Erwerbstätigen

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Transkript:

142 DRV-Schriften Band 55/2009 Zusammenhänge zwischen beruflicher Tätigkeit und dem Risiko vorzeitiger Berentung wegen Dorsopathie Vergleich von Rentnern und Erwerbstätigen Dr. med. Maria Weske* / Markus Thiede** * Deutsche Rentenversicherung Hessen, Frankfurt am Main, und Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin, Philipps-Universität Marburg ** Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin, Philipps-Universität Marburg 1 Einleitung Das Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung (FDZ-RV) stellt seit 2005 Datensätze zum bundesweiten Rentenzugang zur Verfügung; seitdem untersuchen wir Zusammenhänge zwischen beruflicher Tätigkeit und vorzeitiger Berentung wegen Dorsopathie. Im Jahr 2006, beim 3. Workshop des FDZ-RV, wurden mithilfe von Querschnittsdaten auf Basis des Themendatensatzes Erwerbsminderung und Diagnosen im Rentenzugang für das Jahr 2003 (SUFRTZN03XVSTEM) erste Analysen zur beruflichen Tätigkeit und die Bedeutung für die vorzeitige Berentung wegen Erwerbsminderungsrenten (im folgendem EM-Renten) und Diagnosen vorgestellt. Es konnte gezeigt werden, dass Tätigkeitsgruppen mit hohem Dorsopathierisiko später berentet werden. Dies wurde mit Kausations- oder Selektionseffekten erklärt. Da noch keine individuellen Verlaufsdaten zur Verfügung standen, konnte diese Hypothese nicht weiter analysiert werden. Darüber hinaus konnten unter Verwendung der logistischen Regression das Alter bei Rentenbeginn sowie die Höhe des Jahreseinkommens als positive Prädiktoren für den EM-Renteneintritt wegen Dorsopathie ermittelt werden. 2008 nutzten wir das statistische Matching: Mit diesem Verfahren wurden vorhandene Querschnitts- und Längsschnittdaten anhand ausgewählter Items miteinander verknüpft (zum Datenangebot des FDZ-RV siehe Himmelreicher, Stegmann 2008). Dadurch wurde es möglich, die individuelle Erwerbsbiografie von EM-Rentnern genauer zu analysieren. Dazu wurden die Scientific Use Files (SUFs) der Vollendeten Versichertenleben 2004 und 2005 (SUFVVL2004, SUFVVL2005) sowie der Datensatz zu den Erwerbsminderungsrenten und Diagnosen (SUFRTZN04XVSTEM; SUFRTZN05XVSTEM) aus den Jahren 2004 und 2005 fusioniert. Erste Ergebnisse bestätigten die Analysen aus dem Jahr 2006: Auch hier fand sich ein späterer Renteneintritt in der Gruppe mit hohem beruflichen Dorsopathierisiko. Hier zeigte die logistische Regression, dass sich nur das Alter beim vorzeitigen Renteneintritt als positiver Prädiktor für eine EM-Rente wegen Dorsopathie relevant ist. In der vorliegenden Arbeit werden aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen Unterschiede im Verlauf des Erwerbslebens von EM-Rentnern und aktiv Versicherten analysiert.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 143 2 Darstellungen der verwendeten Daten und Verfahren Für die folgenden Analysen wurden Scientific Use Files (SUF) des FDZ-RV verwendet. Zum einen die Versicherungskontenstichprobe aus den Jahren 2005 und 2006 sowie der SUF Erwerbsminderung und Diagnosen ebenfalls aus den Jahren 2005 und 2006. Dadurch konnten die Längsschnittinformationen des SUFVSKT mit der Information über die Diagnosen für die Erwerbsminderungsrente aus den SUFRTZN05XVSTEM/SUFRTZN06XVSTEM kombiniert werden. 1 Für die folgenden Analysen wurden neue Variablen berechnet. Dazu wurden die Verlaufsmerkmale zu der VSKT verwendet. Aus dem Datensatz zur Sozialen Erwerbssituation (SUFVSKT_SES) wurden die Monate mit Sozialversicherungspflichtiger Erwerbstätigkeit aufsummiert. Mit den Datensatz SUFVSKT_KRANK wurden die Monate mit Arbeitsunfähigkeit errechnet und mit dem Datensatz SUFVSKT_ALOS die Monate mit Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus wurde aus der Variable zur Berufsbezeichnung (TTSC1) das berufliche Dorsopathierisiko gebildet. Dadurch entstand ein neues Item mit drei Ausprägungen für kein, mittleres und hohes Dorsopathierisiko. 2 Neben einer deskriptiven Gegenüberstellung von unterschiedlichen Phasen in der Erwerbsbiografie werden Einflussfaktoren für das Eintreten einer vorzeitigen Berentung ermittelt. Regressionsverfahren (lineare und binär logistische) sowie die Cox-Regression zur Ermittlung des Hazard Ratios wurden verwendet um den Einfluss zu quantifizieren. 3 Verteilung von Phasen in der Erwerbsbiografie Erwerbsbiografien sind geprägt durch differenzierte Phasen mit unterschiedlichen Inhalten. Die Datensätze Vollendete Versichertenleben (SUFVVL) des FDZ-RV beinhalten im Verlaufsmerkmal Soziale Erwerbssituation (SES) nicht nur die einzelnen monatsweise abgespeicherten sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten, sondern es sind auch Angaben zu der Dauer von Arbeitslosigkeit (Alo), Arbeitsunfähigkeit (AU) und weiteren Phasen enthalten. In unserer Analyse konzentrieren wir uns auf die errechnete Summe der Monate Sozialversicherungspflichtiger Tätigkeit, Alo und AU sowie der errechneten Dauer der letzten Beschäftigung vor EM-Rentenbeginn. 3 Bei der Betrachtung der Häufigkeitsverteilung zeigt sich: Der Häufigkeitsgipfel findet sich für die EM-Renten zwischen dem 40. und 59. Lebensjahr. Deshalb und um ältere Versicherte als Vergleich zu haben, konzentrieren sich die Analysen auf diesen definierten mittleren Altersbereich. 1 Das Vorgehen für das Zusammenfügen der Datensätze ist näher erläutert in Weske et al. (2008). 2 Die Bildung dieser Variable wird genauer in Mueller/Weske (2007) beschrieben. 3 Für die aktiv Versicherten wurde die Dauer der letzten Beschäftigung vor dem Stichtag 31.12. für die Jahre 2005 und 2006 errechnet.

144 DRV-Schriften Band 55/2009 In den Abbildungen werden jeweils unterschiedliche Personengruppen betrachtet. EM-Renten allgemein, EM-Renten mit Dorsopathie, Altersrenten sowie die Gruppe noch ohne Rentenbezug (die noch aktiv Versicherten). Abbildung 1: Summe der Monate mit Beschäftigung, Alo und AU (40 59 Jahre) sozialversicherungspflichtiger Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen. In Abbildung 1 sind die aufsummierten Monate bestimmter Abschnitte der Erwerbsbiografie dargestellt. Beim Vergleich der Personengruppen zeigt sich, dass in der Gruppe der EM-Rentner (allgemein und mit Dorsopathie) die Zeiten AU und Alo deutlich häufiger vertreten sind als in der Gruppe der aktiv Versicherten, somit noch Erwerbstätigen. Dagegen zeigt sich überraschenderweise in der Gruppe der EM-Rentner wegen Dorsopathie eine längere sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit über die gesamte Erwerbsbiografie. Die Unterschiede könnten darauf zurückzuführen sein, dass es sich bei der Gruppe der aktiv Versicherten um eine im Durchschnitt jüngere Population handelt. Dem wurde versucht entgegenzutreten, indem die Altersklasse der 40- bis 59-Jährigen in die Analyse einbezogen wurde. Trotzdem kann es sich immer noch um Artefakt handeln, da auch bei dieser Beschränkung der Altersklasse die jüngeren Altersjahrgänge stärker vertreten sind.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 145 Abbildung 2: Dauer der letzten Beschäftigungsphase nach Personenkreis und beruflichem Dorsopathierisiko in Monaten (40 59 Jahre) mäßiges Risiko Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen. In Abbildung 2 zeigt sich, dass bei Betrachtung der durchschnittlichen Dauer der letzten Tätigkeit, diese bei den EM-Rentnern (allgemein und wegen Dorsopathie) wesentlich kürzer ausfällt. Ebenfalls ist zu erkennen, dass mit zunehmendem Dorsopathierisiko die Dauer der letzten Beschäftigungsphase abnimmt. Dies gilt für alle drei dargestellten Gruppen. Interessanterweise ist die durchschnittliche Dauer bei EM-Rentnern wegen Dorsopathie länger als bei EM-Rentnern allgemein. Nur in der hohen Dorsopathierisikogruppe ist die Zeitspanne annähernd auf gleichem Niveau. Bei Personen ohne Rentenbezug bedeutet dies natürlich nicht die letzte Beschäftigungsphase vor Rentenbeginn, sondern die letzte Phase der Beschäftigung im Beobachtungszeitraum. In Abbildung 3 zeigt sich: Für EM-Renten wegen Dorsopathie sind in der Gruppe mit hohem Risiko die Zeiten Alo und AU im arithmetischen Mittel länger, dafür die Dauer der letzten Beschäftigungsphase kürzer. Auch ist ein leichter Rückgang der Summe der durchschnittlichen Monate mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu verzeichnen.

146 DRV-Schriften Band 55/2009 Abbildung 3: Phasen in der Erwerbsbiografie in Monaten, EM-Rentner wegen Dorsopathie (40 59 Jahre) sozialversicherungspflichtiger mäßiges Risiko Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen. Abbildung 4: Phasen in der Erwerbsbiografie in Monaten, noch kein Rentenbezug (40 59 Jahre) sozialversicherungspflichtiger mäßiges Risiko Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 147 In Abbildung 4 sind die Unterschiede beim beruflichen Dorsopathierisiko in der Gruppe der aktiv Versicherten, die wir bei den EM-Rentnern wegen Dorsopathie aufzeigen konnten, stärker ausgeprägt. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Zeiten generell kürzer ausfallen als bei EM- Rentnern und die AU-Zeiten nur minimal vertreten sind, da die Erwerbsbiografien noch nicht abgeschlossen sind. In Abbildung 5 sind bei der Darstellung des Alters bei der Aufnahme der ersten Erwerbstätigkeit zwischen den Dorsopathierisikogruppen nur geringe Unterschiede auszumachen. Generell scheint die Aufnahme der ersten Erwerbstätigkeit im Berufsgruppen ohne Dorsopathierisiko später zu erfolgen als in solchen mit höheren Dorsopathierisiken. Abbildung 5: Alter bei erster Erwerbstätigkeit differenziert nach berufsbezogenem Dorsopathierisiko Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen.

148 DRV-Schriften Band 55/2009 Abbildung 6 zeigt, dass die Unterschiede im Alter zum Rentenbeginn zwischen den Dorsopathierisikogruppen marginal ausgeprägt sind. Überraschenderweise scheint es jedoch so, dass die Berufe mit hohem Dorsopathierisiko mit höherem Lebensalter berentet werden als in den anderen beiden Dorsopathierisikogruppen. Die Angabe des Alters beim Rentenbeginn ist für die Gruppe der aktiv Versicherten, die noch keinen Rentenbezug haben, auf das Alter beim Ende des Beobachtungszeitraum bezogen. Abbildung 6: Alter bei EM-Rentenbeginn Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, SUFRTZN05XVSTEM, SUFRTZN06XVSTEM, eigene Berechnungen. 4 Einflussfaktoren auf das berufliche Dorsopathierisiko Durch Verwendung der logistischen Regression soll der Einfluss verschiedener Prädiktoren für eine Tätigkeit mit Dorsopathierisiko dargestellt werden. Hierfür wurde die Variable berufliches Dorsopathierisiko mit ihren drei Ausprägungen für kein, mäßiges und hohes Risiko in eine Dummy-Variable umcodiert mit den Ausprägungen kein und vorhandenes Risiko.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 149 Als unabhängige Variablen wurde die Dauer der letzten Tätigkeit vor Rentenbeginn, die Summe der Monate mit beruflicher Tätigkeit, mit AU und Alo sowie das Alter bei Renteneintritt, die Bildung, das Geschlecht und der Wohnort aufgenommen. Die logistische Regression ist separat für drei Modelle berechnet worden: Modell 1: Gesamtzahl der Rentner 2005, 2006 Modell 2: EM-Rentner 2005, 2006 Modell 3: aktiv Versicherte 2005, 2006 Tabelle 1: Modellzusammenfassung der logistischen Regression Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. Modell 1 Modell 2 Modell 3 Nagelkerkes R² 0,156 0,103 0,155 Die Modellzusammenfassung gibt an, wie hoch die Erklärung der Variation durch die aufgenommenen Variablen ist. 4 In den drei Modellen ist die Erklärungskraft für die Variation nicht sehr ausgeprägt. Nach dem Maß von Nagelkerkes können im Modell 1 und 3 lediglich 15 % der Varianz erklärt werden, für die EM-Rentner ergibt sich sogar nur ein Erklärungsanteil von etwa 10 %. Tabelle 2: Prädiktoren für berufliches Dorsopathierisiko Items Dauer letzte Tätigkeit Summe Monate mit Tätigkeit Summe Monate AU Summe Monate Alo Alter bei Rentenbeginn Exp (B) Modell 1 (N = 37.502) Modell 2 (N = 892) Modell 3 (N = 36.565) 95%-KI Exp 95%-KI Exp 95%-KI UG OG (B) UG OG (B) UG OG 1,001 1,000 1,001 0,998 0,997 1,000 1,001 1,000 1,001 0,999 0,999 0,999 1,000 0,998 1,002 0,999 0,999 0,999 1,017 1,013 1,020 1,000 0,988 1,011 1,020 1,016 1,024 1,002 1,001 1,003 0,999 0,993 1,004 1,002 1,001 1,003 1,014 1,009 1,018 1,015 0,981 1,051 1,014 1,009 1,019 4 Hier ist nur das Maß nach Nagelkerkes aufgeführt, da dieses den Maximalwert von 1 erreichen und dadurch eindeutiger inhaltlich interpretiert werden kann (vgl. Backhaus et al. 2006: 449).

150 DRV-Schriften Band 55/2009 Tabelle 2: Fortsetzung Bildung 0,620 0,610 0,631 0,650 0,575 0,734 0,619 0,609 0,630 Geschlecht 1,726 1,645 1,811 1,547 1,139 2,101 1,745 1,662 1,832 Wohnort 0,981 0,927 1,038 0,985 0,697 1,393 0,990 0,934 1,048 Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. Werden die Werte der Tabelle 2 in der Spalte für den Exp (B) betrachtet, zeigt sich, dass es einen protektiven Effekt der Bildung auf das berufliche Dorsopathierisiko gibt. Dies bedeutet, dass bei höherer Bildung die Wahrscheinlichkeit eine Tätigkeit mit hohem Dorsopathierisiko zu verrichten sinkt. Von den anderen Items geht kein Einfluss auf das Dorsopathierisiko aus, da die Werte in der Nähe von 1 liegen und der Exp (B) relativ zu diesem Wert interpretiert werden kann. Die 95%-KI liegen entweder minimal über eins oder erreichen Werte > 1 bis < 1, sodass eine eindeutige Interpretation nicht möglich ist. Dies ist vor allem bei den Werten im Modell 2 für die EM-Renten der Fall. 5 5 Einflussfaktoren auf die Dauer der Phase der letzten Erwerbstätigkeit In unseren Analysen geht es um die Auswirkung der beruflichen Tätigkeit auf die vorzeitige Berentung wegen Dorsopathie. Die Auswertung mit der linearen Regression gibt Aufschluss darüber, welche der hier ausgewählten Items einen Einfluss auf diese Phase der Beschäftigung haben. Die abhängige Variable wurde bereits benannt: Dauer der letzten Beschäftigungsphase; die unabhängigen Variablen sind in dieser Berechnung die Summe der Monate mit Beschäftigung, Alo und AU sowie Bildung, Dauer der letzten Beschäftigungsphase und Alter bei Rentenbeginn. Die lineare Regression wurde in drei Varianten durchgeführt. Die drei Modelle entsprechen denen bei der logistischen Regression: Modell 1: Gesamtzahl der Rentner 2005, 2006 Modell 2: EM-Rentner 2005, 2006 Modell 3: aktiv Versicherte 2005, 2006 5 Bei der Interpretation ist natürlich zu beachten, dass die Fallzahl im Modell 2 deutlich unter denen vom Modell 1 und 3 liegt.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 151 Tabelle 3: Modellzusammenfassung lineare Regression Maße Modell 1 Modell 2 Modell 3 R 0,715 0,483 0,722 R² 0,511 0,233 0,521 Durbin-Watson-Statistik 1,904 1,957 1,905 Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. Das Maß R drückt den Zusammenhang zwischen der abhängigen Variable und den Prädiktoren aus. R > 0,7 spricht für einen hohen Zusammenhang in den Modellen 1 und 3. R² steht für den Anteil der erklärten Varianz in dem Modell. Für die Modelle 1 und 3 lassen sich etwa 50 % der Varianz durch die verwendeten Prädiktoren erklären. Im Modell 2 ist der Anteil deutlich geringer und liegt bei etwa 23 %. Dies lässt vermuten, dass bei den EM-Renten noch andere Faktoren Einfluss auf die Dauer der letzten Tätigkeit haben. Der Durbin-Watson-Wert ist eine Prüfgröße für die Autokorrelation der Residuen. Als grobe Richtlinie gilt, wenn der Wert dieser Statistik nahe dem Wert 2 liegt, ist keine Autokorrelation der Residuen vorhanden. Tabelle 3 ist zu entnehmen, dass die ermittelten Werte der Durbin- Watson-Statistik mit 1,90 und 1,96 nahe bei dem Wert 2 liegen, sodass auch dieses Maß der Modellgüte erfüllt ist. So kann bereits jetzt gesagt werden, dass obwohl die ausgewählten Items die Varianz nicht vollständig erklären, doch insgesamt eine gute Schätzung der Regression liefern. Tabelle 4: Einfluss auf die Dauer der letzten Beschäftigungsphase Items Modell 1 (N = 53.000) Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. Modell 2 (N = 3.029) Modell 3 (N = 49.847) Dauer der vorletzten Beschäftigung 0,310 0,213 0,315 Alter bei Rentenbeginn 0,077 0,055 0,071 Summe Monate mit Tätigkeit 0,654 0,377 0,668 Summe Monate mit AU 0,176 0,174 0,157 Summe Monate mit Alo 0,227 0,188 0,230 Bildung 0,113 0,149 0,108 In Tabelle 4 sind die standardisierten Beta-Koeffizienten als Ergebnis der linearen Regression aufgeführt. Die negativen Werte bedeuten, dass mit steigenden Werten dieser Items die Dauer der letzten Beschäftigungsphase sinkt. Alle hier präsentierten Werte sind signifikant

152 DRV-Schriften Band 55/2009 auf dem Niveau von < 0,05. Neben dem positiven Einfluss der Monate mit beruflicher Tätigkeit und Bildung zeigt sich, dass die Einflussrichtung in allen drei Modellen erhalten bleibt. Die Items bei den aktiv Versicherten (Modell 3) weisen einen stärkeren Einfluss auf im Vergleich zu den EM-Rentnern (Modell 2). Ausnahme bilden die Summe der Monate mit AU-Zeiten und die Bildung. Hier sind die Einflüsse bei den EM-Rentnern stärker ausgeprägt. 6 Prädiktoren für eine vorzeitige Berentung Ergänzend wurde durch die Verwendung der Cox-Regression das Hazard Ratio HR für das Eintreten einer EM-Rente errechnet. Als Zeitvariable diente hier wieder die Dauer der Phase der letzten Beschäftigung. 6 Tabelle 5: Hazard Ratio für das Eintreten vorzeitiger Berentung Items HR 95%-KI Geschlecht (weiblich männlich) 0,851 0,756 0,957 Wohnort (Neue BL Alte BL) 1,424 1,240 1,634 Summe Monate mit Tätigkeit 0,999 0,999 1,000 Summe Monate mit AU 1,070 1,068 1,073 Summe Monate mit Alo 1,014 1,012 1,016 Dauer vorletzte Tätigkeit 1,005 1,005 1,006 Berufl. Dorsopathierisiko (mittleres kein) 0,640 0,557 0,735 Berufl. Dorsopathierisiko (hohes kein) 0,689 0,600 0,792 UG OG Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. Die Spalte HR gibt die Koeffizienten aus der Cox-Regression wieder und wird relativ zu 1 interpretiert. Dabei ist auf das Skalenniveau der einzelnen Items zu achten. Die ersten beiden Zeilen sind mit dichotomen Variablen belegt. Für das Geschlecht wir das HR zur Referenzkategorie männlich interpretiert, d. h. Frauen haben ein 0,851-mal geringeres Risiko eine EM-Rente zu bekommen als Männer. Für den Wohnort (kodiert nach alten und neuen Bundesländern) sind die alten Bundesländer die Referenzkategorie. In diesem Fall ergibt sich für Personen aus den neuen Bundesländern ein 1,4-mal höheres Risiko für das Eintreten einer EM-Rente. 6 Als Fallzahl ergaben sich 1.290 Ereignisse, 64.669 zensierte Fälle und 53.802 Fälle mit fehlenden Werten.

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 153 Die folgenden vier Variablen (Summe der Monate mit Tätigkeit, Summe der Monate mit AU, Summe der Monate mit Alo und Dauer der vorletzten Beschäftigung) sind metrische Variablen. Das ermittelte HR zeigt, dass hier nicht wirklich von starken Effekten gesprochen werden kann, da alle Werte nahe 1 liegen. Für die Summe der Monate mit Erwerbstätigkeit zeigt sich sogar, dass das 95%-KI von <1 bis >1 reicht und somit nicht eindeutig interpretiert werden kann. Beispielhaft für die Interpretation wird auf die Monate mit AU eingegangen: Hier zeigt sich ein HR von 1,07 (das 95%-KI liegt über dem Wert 1), daraus lässt sich folgern, dass bei der Steigerung dieses Items um eine Einheit (in diesem Fall um einen Monat), das Risiko zur Frühberentung um 7 % zunimmt. 7 Eine Überraschung zeigte sich hingegen in den letzten beiden Auswertungszeilen. Hier wird auf das berufliche Dorsopathierisiko eingegangen und das daraus resultierende Risiko der vorzeitigen Berentung wegen Erwerbsminderung. Es zeigt sich, dass im Vergleich zur Gruppe Abbildung 7: Kumulierte Hazard Funktion mäßiges Risiko Quelle: FDZ-RV SUFVSKT2005, SUFVSKT2006, eigene Berechnungen. 7 Berechnung: (1,070 1) x 100 = 7 (Prozent). Zur Interpretation und Berechnung vgl. Schendera 2008: 294 f.

154 DRV-Schriften Band 55/2009 ohne Dorsopathierisiko (Referenzkategorie) ein protektiver Effekt von den Gruppen mit mittlerem und hohem Risiko ausgeht. D. h., bei einem mittleren beruflichen Dorsopathierisiko ist das Risiko einer EM-Rente 0,640-mal geringer als in der Gruppe ohne Dorsopathierisiko. Dieser Effekt zeigt sich auch beim Vergleich mit der hohen Dorsopathierisikogruppe: Hier ist das Risiko um 0,689-mal geringer als in der Gruppe ohne Risiko. Diese Ergebnisse können darauf hinweisen, dass es einen Wechsel der Berufe gegeben haben könnte. Personen, die in ihrer vorletzten Tätigkeit in einem Beruf mit hohem Dorsopathierisiko tätig waren, könnten in einen Beruf mit keinem Risiko gewechselt sein, aber die Auswirkungen der vorherigen Tätigkeit haben sich dann erst manifestiert. Dieses Ergebnis könnte also auf einen Selektionseffekt hinweisen. Abbildung 7 veranschaulicht die kumulierten Hazard-Funktionen. Mit diesen Funktionen wird die Wahrscheinlichkeit pro Zeiteinheit dargestellt, die eine Person innerhalb eines Zeitintervalls benötigt, bis das Zielereignis (hier die EM-Rente) eintritt (vgl. Ziegler et al. 2007: e42 f.). Diese Funktion zusätzlich differenziert nach dem beruflichen Dorsopathierisiko zeigt, dass es bei der Gruppe mit hohem Risiko eine deutlich größere Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der EM-Rente mit steigender Dauer der letzten Beschäftigungsphase gibt. Diese wird über das Mittel aller verwendeten Kovariaten gebildet. 7 Zusammenfassung und Ausblick In der Summe bleibt festzustellen, dass EM-Rentner mehr AU-Tage, eine längere Dauer von Arbeitslosigkeit sowie eine kürzere letzte Beschäftigungsphase unmittelbar vor Berentung als aktiv Versicherte aufweisen. Überraschenderweise zeigt sich bei den Berechnungen, dass es keinen sicheren Nachweis dafür gibt, dass ein höheres Dorsopathierisiko zu vorzeitigen Berentungen führt. Ebenso gibt es keinen sicheren Nachweis über den Einfluss des Alters bei Aufnahme der ersten versicherungspflichtigen Tätigkeit auf vorzeitige Berentung. In der Geschlechterverteilung haben Männer ein höheres Risiko wegen Dorsopathie vorzeitig berentet zu werden. Ein sicherer Nachweis findet sich für den Zusammenhang von Bildungsabschluss und vorzeitige Berentung. Ein geringerer Bildungstand birgt ein höheres Risiko wegen Dorsopathie vorzeitig berentet zu werden. Ebenso konnte ein zusätzlicher Nachweis für den geografischen Einfluss erbracht werden: Das Risiko der Frühberentung wegen Dorsopathie nimmt von West nach Ost zu. Die Ergebnisse sind volkswirtschaftlich brisant und stellen neue Herausforderungen an die Autoren. So stellt sich die Frage: Welche anderen (orthopädischen) Diagnosen und Krankheitsbilder könnten für die bekannt hohe Anzahl von EM-Renten auf muskuloskelettalem

Berufliche Tätigkeit und Risiko von Erwerbsminderungsrenten 155 Gebiet verantwortlich sein? Arthrosen in den Gelenken der unteren Extremitäten? Dieser Frage werden wir nachgehen, auch unter Hinzuziehung der vom FDZ-RV entwickelten Scientific Use Files (SUFs) zu abgeschlossenen Rehabilitationen. 8 Literatur Backhaus, K., Erichson, B., Plinke, W. & Weiber, R. (2006): Multivariate Analysemethoden. 11. Aufl. Springer. Himmelreicher, R. K. & Stegmann, M. (2008): New Possibilities for Socio-Economic Research through Longitudinal Data from the Research Data Centre of the German Federal Pension Insurance (FDZ-RV). In: Schmollers Jahrbuch 128. 647 660. Kleinbaum, D. G. & Klein, M. (2005): Survival analysis. A self-learning text. 2. Aufl., Springer Verlag. Mueller, U. & Weske, M. (2007): Wie bedeutsam ist die berufliche Tätigkeit für das Risiko, wegen Dorsopathie vorzeitig berentet zu werden? Befunde aus der Analyse mit dem FDZ- RV-Datensatz Erwerbsminderung und Diagnosen 2003. DRV-Schriften, Band 55/2006. 224 236. Schendera, C. F. G. (2008): Regressionsanalyse mit SPSS. 1. Aufl., Oldenbourg Verlag. Weske, M., Thiede, M. & Mueller, U. (2008): Zusammenhänge zwischen beruflicher Tätigkeit und dem Risiko vorzeitiger Berentung wegen Dorsopathie Verknüpfung von Querschnitts- und Längsschnittdaten. DRV-Schriften, Band 55/2008. 109 120. Ziegler, A., Lange, S. & Bender, R. (2007): Überlebenszeitanalyse: Die Cox-Regression Artikel Nr. 17 der Statistik-Serie in der DMW. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift Jg. 132. e42 e44. Medizinaldirektorin Dr. med. Maria Weske ist Fachärztin für Orthopädie und Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Zusatzbezeichnungen: Sportmedizin, Chirotherapie, Sozialmedizin, DVO-Osteologin. Nach vielen Jahren als orthopädische Chefärztin, anschließend als Obergutachterin Orthopädie der Deutsche Rentenversicherung (DRV) Hessen ist sie als Leiterin der Orthopädie des Reha-Zentrums am Sprudelhof der DRV Hessen in Bad Nauheim tätig. Sie ist seit vielen Jahren Dozentin im Fach Sozialmedizin sowie im Fach Rehabilitationsmedizin am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg. Dipl.-Soz.Wiss. Markus Thiede, M. Sc., studierte Sozialwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal. Es folgte das Masterstudium Public Health an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Seit Januar 2008 arbeitet er am Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin im Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg bei Professor Dr. Dr. med. Ulrich Mueller.