EU Kids Online Ein europäisches Forschungsprojekt Philip Sinner & Fabian Prochazka Salzburg, Lange Nacht der Forschung 27. April 2012
Was ist EU Kids Online? Europäisches Forschungsprojekt zum Umgang von Kindern und Jugendlichen mit dem Internet. Wie nutzen sie das Internet? Welchen Risiken sind sie dabei ausgesetzt und welche Chancen bieten sich? Entwicklung von Verbesserungsmöglichkeiten und -strategien zu einem möglichst sicheren Umgang mit dem Internet.
Alle InformaJonen www.eukidsonline.net Generelle Informationen zum Projekt Alle Berichte Länder-Homepages
EU Kids Online I, II & III EU Kids Online I (2006-2009): Aufbau des Netzwerks und Erhebung des Forschungsstandes EU Kids Online II (2009-2011): Repräsentativbefragung von 25.142 Jugendlichen und ihren Eltern EU Kids Online III (2011-2014): Erweiterung der Datenbasis, Arbeit mit dem Datensatz und qualitative Untersuchungen
Das Netzwerk Koordiniert von Prof. Dr. Sonia Livingstone und Dr. Leslie Haddon, London School of Economics and Political Science (LSE). Österreich unter Leitung von Prof. Dr. Ingrid Paus-Hasebrink von Anfang an vertreten.
EU Kids Online I (2006-2009) Aufbau des europäischen Forschungsnetzwerks 21 beteiligte Länder in Europa Welche Forschung gibt es bereits? Was sind die Ergebnisse? 400 Studien wurden ausgewertet
EU Kids Online II (2009-2011) Repräsentativbefragung von 25.142 Kindern und Jugendlichen (9-16 Jahre) und je einem Elternteil 25 beteiligte Länder Umfangreiche Ergebnisse veröffentlicht: Final Report (2011) Risks and safety on the internet (2011) EU Kids Online EU Kids Online Österreich
Die Befragung Repräsentative Stichprobe: ~ 1000 9-16 Jahre alte Internetnutzerinnen und Nutzer pro Land Feldarbeit im Frühling/Sommer 2010 Insgesamt: 25.142 Internetnutzer/ innen, 25 Länder Interviews zu Hause, Face to Face Selbstausfüllen bei sensiblen Fragen Daten von Kindern und ihren Eltern
Klassifizierung von Risiken (exemplarisch) Fett markierte Risiken sind untersucht worden Inhalt Kind als Empfänger (massenmedialer Angebote) Aggressiv Gewalt / schrecklicher/ gruseliger Inhalt Kontakt Kind als Teilnehmer (Aktivitäten Erwachsener) Belästigung, Stalking Verhalten Kind als Akteur (Täter / Opfer) Bullying, feindliche Peer- Aktivitäten Sexuell Pornographischer Inhalt Wertbezogen Rassistischer/ hassorientierter Inhalt Kommerzielle Interessen Integriertes Marketing Grooming, sexueller Missbrauch Ideologische Beeinflussung Persönliche Daten; Missbrauch Sexuelle Belästigung, Sexting Potentiell schadender usergenerierter Inhalt Spielen; Copyright- Verletzung
EU Kids Online II: Ergebnisse Ergebnisse EU Kids Online II - Schlaglichter
EinsJegsalter für Internetnutzung Girls Boys 9-10 yrs 11-12 yrs 13-14 yrs 15-16 yrs 9 9 7 9 10 11 Kinder steigen früher ins Internet ein. Low SES 9 Medium SES 9 High SES 9 All children 9 0 2 4 6 8 10 12 In Österreich liegt der Durchschnitt bei 10 Jahren. In Schweden und Dänemark liegt der Durchschnitt bereits bei 7 Jahren.
Hohe Nutzung zu Hause NL CZ NO % Own bedroom at home % At home but not in own bedroom 56 44 63 36 66 33 DE 51 48 87% nutzen das Internet zu Hause [Ö:98%] 49% haben Internetzugang im eigenen Zimmer [Ö:48%] Alter und sozialer Status haben mehr Einfluss als Geschlecht Girls Boys 9-10 yrs 11-12 yrs 13-14 yrs 15-16 yrs Low SES Medium SES High SES All children % Own bedroom at home % At home but not in own bedroom 30 42 41 47 50 52 50 54 49 67 55 31 39 43 37 34 40 38 42 23 0 20 40 60 80 100 AT DK CY BE SI SE FI IT EE UK FR BG IE PT PL EL LT RO ES 48 74 62 33 57 68 58 62 54 52 41 61 37 67 63 52 57 48 42 50 24 36 65 41 29 39 35 42 43 54 34 56 25 27 35 29 38 42 HU 37 44 Nationale Unterschiede TR 33 16 ALL 49 38 0 20 40 60 80 100
Nutzung übers Handy EL UK DE % Handheld device % Mobile phone but no other handheld device 12 66 26 33 19 37 12% haben via Smartphone Zugang zum Internet [Ö:15%] 22% via Mobiltelefon [Ö: 38%] Unterschiede nach Alter, sozialer Schicht, sowie Land Girls Boys 9-10 yrs 11-12 yrs 13-14 yrs 15-16 yrs Low SES Medium SES High SES All children % Handheld device % Mobile phone but no other handheld device 11 5 13 8 13 8 11 19 17 12 14 21 21 22 22 24 25 22 23 28 0 20 40 60 80 100 CY 16 39 AT 15 38 IE 23 29 NO 31 19 SI 8 42 SE 22 26 BG 4 41 LT 9 35 CZ 6 33 DK 17 22 PL 5 34 EE 7 31 FI 12 24 NL 15 20 PT 7 26 BE 13 17 FR 13 12 HU 2 23 RO 2 18 TR 3 10 IT 4 5 ES 3 5 ALL 12 22 0 20 40 60 80 100
Profil auf einer Social Network- Site (SNS) 59% verfügen über ein Profil auf einer SNS [Ö:62%]
Profil auf einer SNS Mit steigendem Alter steigt auch die Zahl derer, die soziale Netzwerke nutzen: 9-10: 26% [Ö:34%] 11-12: 49% [Ö:46%] 13-14: 73% [Ö:75%] 15-16: 82% [Ö:83%] 28% der Profile sind öffentlich einsehbar [Ö:20%]; 14% geben Adresse und/oder Tel.-Nr. an [Ö:15%]; 16% geben ein falsches Alter an [Ö:14%] Ö: Das beliebteste Netzwerk ist Facebook mit 74% gefolgt von SchülerVZ und MySpace mit je 8%
Digitale Fähigkeiten Stufen der Nutzung 100% - Schularbeiten und Spiele spielen - 14% kommen darüber nicht hinaus. 86% - Nutzen das Internet als Massenmedium für Information und Unterhaltung. 75% - Nutzen das Internet interaktiv zur Kommunikation und für Nachrichten. 56% - Spielen online mit anderen, laden Filme und Musik herunter, teilen Inhalte Peer-to-Peer. Mehr als die Hälfte der 9-16- Jährigen in Europa erreichen diese Stufe. 23% - Chatten, bloggen, betreiben filesharing und verbringen Zeit in virtuellen Welten.
Zehn Fakten zur Onlinenutzung 1. Digital natives wissen auch nicht alles 2. Nicht jeder veröffentlicht eigene Inhalte im Internet 3. Altersbeschränkungen bei Social Network Sites funktionieren nicht 4. Nicht alle schauen Pornos im Internet 5. Kinder und Jugendliche, die andere mobben, sind häufig auch selbst Opfer
Zehn Fakten zur Onlinenutzung 6. Im Internet trifft man nicht nur Fremde 7. Online und Offline lassen sich heute nicht mehr trennen 8. Den Computer ins Wohnzimmer zu stellen allein ist keine Lösung 9. Medienkompetenz kann Online-Risiken verringern, neue Möglichkeiten bieten aber auch neue Risiken 10. Kinder können mit Filtersoftware nicht so einfach umgehen
Besonderheiten in Österreich Österreichische Eltern kontrollieren, regulieren bzw. überwachen die Internetnutzung ihrer Kinder deutlich seltener als dies europäische Eltern im Durchschnitt tun (Ausnahme: technische Sicherheitsmaßnahmen). Österreichische Eltern unterschätzen die Online-Risiken ihrer Kinder, insbesondere in Bezug auf das Sehen von Bildern mit sexuellem Inhalt, das Erhalten von Nachrichten mit sexuellem Inhalt und das Treffen von Online- Bekanntschaften. 32% der österreichischen Eltern denken, sie sollten mehr in Bezug auf die Internetnutzung ihrer Kinder unternehmen [Europa: 53%]. Im Vergleich zu anderen Ländern weist Österreich ein relativ ungünstiges Verhältnis von Chancen und Risiken auf (Vielfalt der Nutzung relativ gering; Risiko relativ hoch).
EU Kids Online III (2011-2014)
EU Kids Online III Ein neues Projekt Aktualisierung und Erweiterung der Forschungsdatenbank Weitere Arbeit mit dem EU Kids Online II- Datensatz
EU Kids Online III Technologische und soziale Wandlungsprozesse im Alltag junger Menschen Welche Rolle spielt das Internet? Wie nehmen Kinder und Jugendliche selbst Risiko wahr? Dazu: Qualitative, vergleichende Studien Satelliten -Studien
Verbreitung der Ergebnisse Wissenschaft Bereitstellung von Handlungsempfehlungen Safer Internet Materialien, Jugendschutzhinweise
Elterntest & Jugendquiz www.saferinternet.at/elterntest http://www.saferinternet.at/ fileadmin/files/quiz/ index.html
Kontakt Univ.-Prof. Dr. Ingrid Paus-Hasebrink Leiterin des EU Kids Online-Projekts Österreich; Dekanin der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, Universität Salzburg, Leiterin der Abteilung für Audiovisuelle und Online-Kommunikation E-Mail: Ingrid.Paus-Hasebrink@sbg.ac.at Philip Sinner, Bakk. Komm. Mitarbeiter im EU Kids Online-Projekt Österreich; Studienassistent E-Mail: philip.sinner@sbg.ac.at Fabian Prochazka, Bakk. Komm. Mitarbeiter im EU Kids Online-Projekt Österreich E-Mail: prochazkafa@stud.sbg.ac.at MMag. Andrea Dürager Mitarbeiterin im EU Kids Online-Projekt Österreich; Promotionsstipendiatin der Universität Salzburg E-Mail: Andrea.Duerager@sbg.ac.at