Werkstoffe und Produkte im Kontakt mit Trinkwasser - Update. Dipl.-Ing. Volker Meyer Chairman EDW Geschäftsführer Wasser figawa

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Transkript:

Werkstoffe und Produkte im Kontakt mit Trinkwasser - Update Dipl.-Ing. Volker Meyer Chairman EDW Geschäftsführer Wasser figawa

European Drinking Water (EDW) ist eine Allianz von europäischen Hersteller- und Handelsorganisationen, die die Industrie vertreten die Produkte oder Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser herstellen oder Produkte, die an die Trinkwasser-Installation angeschlossen werden. Dies sind u.a. Pumpen, Rohre, Armaturen, Verbinder, Wasserbehandlungsgeräte, Wassererwärmer, Wasserfilter, aber auch Werkstoffgruppen wie Metalle, organische Werkstoffe oder Keramik. Die Mitgliedschaft in dieser Allianz steht allen Industrie- und Handelsorganisationen frei, die mit Produkten in Kontakt mit Trinkwasser zu tun haben.

Die Aufgabe von EDW ist es, den beteiligten europäischen Behörden klar zumachen, wie wichtig es ist, eine Harmonisierung von Produkten im Kontakt mit Trinkwasser rechtsverbindlich fest zu legen. Klares Ziel ist es ein Akzeptanzschema zu erarbeiten, welches europaweit gültig ist und akzeptiert wird. Hierzu erarbeitet EDW Arbeitspapiere, welche von den zuständigen Behörden genutzt werden können, um diese in die europäische Legislative zu integrieren.

Die Organisation von EDW ist basisdemokratisch, d.h. jedes Mitglied hat die gleichen Rechte und die gleichen Aufgaben. Dies betrifft die Beteiligung an den Arbeitsprozessen, aber auch die Teilnahme an Sitzungen. EDW wurde für eine unbestimmte Zeit gegründet und kann jederzeit beendet werden, wenn die angestrebten Ziele erreicht sind oder die Mitglieder der Meinung sind, diese nicht weiter zu verfolgen. EDW wählt einen Chairman (Volker Meyer / figawa), der EDW nach Aussen vertritt.

Arbeitsplan: The European Drinking Water consortium statement on the review of the DWD Materials and articles in contact with drinking water: Aktuell unterstützt die EDW die EU-Kommission bei der Ausarbeitung eines Vorschlages für eine neue europäische Trinkwasserrichtlinie, in Bezug auf Werkstoffe und Produkte im Kontakt mit Trinkwasser (Artikel 10).

In der Europäischen Union werden diese generellen Materialvoraussetzungen durch den Artikel 10 der EU-Trinkwasserrichtlinie (Richtlinie 98/83/EG) bislang geregelt und deren Durchsetzung und Überwachung den jeweiligen Mitgliedsstaaten übertragen. So werden die nationalen Gesetzgeber verpflichtet alle notwendigen Maßnahmen zu treffen um sicherzustellen, dass von Materialien und Produkten die in der Trinkwasseraufbereitung und Verteilung eingesetzt werden, Verunreinigungen nicht in Konzentrationen ausgehen, die höher als für den Verwendungszweck unbedingt erforderlich sind und den Schutz der menschlichen Gesundheit weder direkt noch indirekt mindern.

Das Fehlen einer europäischen Vorgabe führt dazu: Es gibt in Europa unterschiedliche Niveaus des Verbraucherschutzes. Der Verbraucherschutz kann nur einheitlich in Europa gewährleistet werden, wenn es gleichlautende europäische Vorgaben gibt. EDW ist überzeugt, das nur europäisch verbindliche Rechtsakte (Verordnungen) dieses Problem lösen können.

Das Fehlen einer europäischen Vorgabe führt zu: Zersplitterung des Marktes und einer Behinderung der Innovationskraft im europäischen Binnenmarkt. Die heutige Situation verhält sich konträr zu den europäischen Gesetzen eines einheitlichen Binnenmarktes. Ebenfalls verletzt die momentane Situation alle Anforderungen an eine gegenseitige Anerkennung von Produkten im nichtharmonisierten Bereich. Sie verstößt gegen EU Regulation No 764/2008.

Das Fehlen einer europäischen Vorgabe führt zu: Es existiert daher eine große Vielfalt unterschiedlicher nationaler Vorgaben für das Inverkehrbringen von Produkten im Trinkwasserbereich. So reglementieren derzeit mehr als 15 verschiedene Zertifizierungs- und Prüforganisationen innerhalb der Europäischen Union die Zulassungen von Produkten und Materialien die für den Kontakt mit Trinkwasser geeignet sind.

Das Fehlen einer europäischen Vorgabe führt dazu: Die europäische Industrie hat einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Drittstaaten, die über ein harmonisiertes System verfügen. Heute sind z.b. die Amerikanischen Standards (NFS) weltweit anerkannt und bilden eine Benchmark für den weltweiten Handel. Europa muss schnellstmöglicseine Hausaufgaben erledigen, damit nicht in Zukunft nach anderen Standards bzw. Vorgaben international gehandelt wird.

Members European Drinking Water

Scheme for Assessment of Plastic and Silicone Products for Suitability for Contact with Drinking Water Index... Page 1. Definitions... 2 2. Scope... 3 3. Conformity of the material formulation... 4 4. Assessment of the effects on water quality... 6 4.1 Organoleptic assessment of the water... 6 4.2 Assessment of the migration of substances to water... 6 4.3 Assessment of the enhancement of microbial growth... 7 5. Assessment criteria... 7 5.1 Conversion factors... 7 5.2 Calculation of the expected concentration of the substance in water... 9 5.3 Assessment of product conformity... 10 6. Attestation of conformity level... 11 Annex... 11 Bibliography... 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Thank you for your attention Dipl.-Ing. Volker Meyer Chairman EDW Geschäftsführer Wasser figawa meyer@figawa.de