Praxisphase im GHR 300 Hinweise zur schriftlichen Unterrichtsvorbereitung (Lang- und Kurzentwurf) Allgemeine Hinweise

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Praxisphase im GHR 300 Hinweise zur schriftlichen Unterrichtsvorbereitung (Lang- und Kurzentwurf) Fachnetz Deutsch WS 2017/18 Dr. Ingrid Hintz Praktikumsbeauftragte Allgemeine Hinweise 1. Ein einheitliches "Muster" einer schriftlichen Vorbereitung, das für alle Unterrichtsstunden verwendbar ist, kann es wegen der Vielfalt möglicher Unterrichtsinhalte und -formen nicht geben. Dennoch gibt es Leitfragen und Aspekte, die für jeden Unterricht von Bedeutung sind. 2. Die Ausführungen im schriftlichen Unterrichtsentwurf sollen sich auf die geplante Stunde beschränken (Stundenbezug!). Die wechselseitige Verknüpfung zwischen den einzelnen Teilen der Vorbereitung ist sinnvoll und, wenn möglich, durch Querverweise aufzuzeigen. 3. Die nachfolgenden Hinweise stellen Anregungen dar, auf deren Grundlage ein eigenes Konzept des Aufbaus der schriftlichen Unterrichtsvorbereitung entwickelt werden kann, das die besonderen Gegebenheiten der jeweiligen Stunde bzw. der gewählten Unterrichtsform berücksichtigt. Die Anregungen weisen auf Teilaspekte der Unterrichtsvorbereitung hin, deren Bearbeitung sich in einer Vielzahl von Fällen bewährt hat. Es ist aber möglich und in bestimmten Fällen vielleicht auch notwendig, andere Darstellungsformen zu entwickeln. 4. Die schriftliche Unterrichtsvorbereitung muss vor der Unterrichtsstunde den Mentoren/Mentorinnen, den Tutoren/Tutorinnen und den Tandempartnern/Tandempartnerinnen vorliegen (spätestens zwei Tage vorher per E-Mail verschicken). Nach der Durchführung des Unterrichts wird die Unterrichtsstunde in einer Nachbesprechung mündlich reflektiert und besprochen. 5. Später wird eine ausführliche schriftliche Reflexion der Unterrichtsstunde angefertigt und den Tutoren/Tutorinnen vorgelegt. (Hierfür gibt es gesonderte Hinweise.) Es ist sinnvoll, die schriftliche Reflexion in relativer Nähe zum Unterrichtsbesuch anzufertigen. Absprachen zur Abgabe der Reflexion werden im Vorbereitungsseminar getroffen. 6. Die ausführliche schriftliche Unterrichtsvorbereitung sollte (ohne die Anhänge) ca. 10 Seiten umfassen, die schriftliche Reflexion ca. 3 Seiten. (Wenn die Reflexion auch dazu genutzt wird, eventuelle Mängel aus der schriftlichen Vorbereitung zu reflektieren, muss sie u. U. mehr Seiten umfassen.) Die Kurzvorbereitung sollte ca. 3 bis 4 Seiten umfassen. 7. Wörtliche und sinngemäße Zitate aus der verwendeten Literatur (sowohl aus Fachliteratur als auch aus dem Internet) müssen eindeutig gekennzeichnet sein. Das gilt auch für die eingesetzten Arbeitsblätter.

Anregungen für die schriftliche Vorbereitung (Langentwurf) 2 - Anfangsinformationen [Name, Vorname, Matrikelnummer] Schule, Fach:... Klasse (bzw. Lerngruppe):... Anzahl der SuS: (m) (w) Zeit:... (Datum, Uhrzeit) Raum: Mentor/in:... (Name) Tutor/in: (Name) Tandempartner/in: (Name) Thema der Unterrichtseinheit:... Thema der Unterrichtsstunde:... Ausführliche Unterrichtsvorbereitung Stundenbezogene Kompetenzbereiche und Kompetenzen (lt. Kerncurriculum): Hier werden aus dem Kerncurriculum die auf die Hauptintention der Stunde bezogenen Kompetenzen (Kenntnisse und Fertigkeiten) zitiert, und zwar unter der Überschrift des jeweiligen Kompetenzbereichs. (Manchmal sind mehrere Kompetenzbereiche betroffen.) Hauptintention der Stunde: In einem kompetenzorientierten Unterricht ist es wichtig, dass der/die Unterrichtende klar formulieren kann, welches die Kompetenzen sind, die die Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtsstunde mit seiner/ihrer Hilfe anbahnen, erwerben, festigen oder vertiefen sollen. Die Hauptintention der Stunde soll den wesentlichen Kompetenzzuwachs der Schülerinnen und Schüler beschreiben. Das heißt: Es soll konkret und möglichst genau beschrieben werden, welcher Lernfortschritt in Bezug auf Kenntnisse, Fertigkeiten und Einsichten bei der Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsinhalt angestrebt wird. Die Hauptintention wird in der Regel als Aussagesatz und unter Verzicht auf die Modalverben sollen und können formuliert. (Tipp: Es kann hilfreich sein, eine Antwort auf die folgende Frage zu formulieren: Woran erkenne ich diejenigen Schülerinnen und Schüler, die die intendierte Kompetenz erworben bzw. das Ziel erreicht haben?) Die Formulierung der Hauptintention (evtl. auch von zugeordneten Teilkompetenzen bzw. -zielen) orientiert sich an den stundenbezogenen Kompetenzbereichen des Kerncurriculums für das Fach Deutsch. Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit: Tabellarischer Überblick über die einzelnen Stundenthemen und (wenn möglich) über die aufzubauenden Kompetenzen der Unterrichtseinheit. - Lernvoraussetzungen (Situation der Klasse bzw. der Lerngruppe) Da die Unterrichtsstunden für die Schülerinnen und Schüler bzw. für ihren erfolgreichen Kompetenzerwerb geplant und durchgeführt werden, sind Kenntnisse und Informationen über die jeweilige Klasse bzw. Lerngruppe sehr wichtig. Leitfrage: Welche Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler dieser Klasse bzw. Lerngruppe sind für die Planung und Durchführung der Stunde von Bedeutung? Allgemeine Voraussetzungen (soweit relevant für die Stunde): Statistische Angaben zur Klasse bzw. Lerngruppe und Beschreibung des unterrichtlichen Bedingungsfeldes in Bezug auf die Klasse und einzelne Schülerinnen und Schüler (z. B. Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler, Individuallagen, Sozialbeziehungen, Interessen,

Fähigkeiten, Lernbereitschaften und -hemmungen, evtl. Sprach-, Lese- oder Schreibschwierigkeiten/besonderer Förderbedarf). 3 Fach- und methodenbezogene Voraussetzungen (stundenbezogen): Fachliche Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf das Stundenthema; Erfahrungen der Klasse mit Arbeits- und Sozialformen, die für die geplante Stunde von Bedeutung sind. (Auf diese fach- und stundenbezogenen Voraussetzungen wird in den didaktischen und methodischen Begründungen Bezug genommen.) Konsequenzen, die sich daraus für die Stundenplanung und das Lehrerverhalten ergeben. - Sachanalyse (Überlegungen zum Stundenthema) Eine ausführliche Sachanalyse im Sinne einer gründlichen und fachlich fundierten Auseinandersetzung mit dem Stundenthema ist eine notwendige und unverzichtbare Grundlage für erfolgreiches Unterrichten. Leitfrage: Was sind die fach(wissenschaft)lich und fachübergreifend zu beschreibenden Aspekte bzw. Strukturmerkmale des Unterrichtsinhalts? Worum geht es inhaltlich in dieser Stunde? Ausführliche Analyse (d.h. Beschreibung und Erläuterung) des Unterrichtsinhalts (= Stundenthema); Aufzeigen der für die Stunde bedeutsamen Aspekte bzw. Strukturmerkmale des Unterrichtsinhalts (auch im Hinblick auf die nachfolgenden didaktischen Begründungen und methodischen Entscheidungen); Hinweise auf zentrale Medien (z. B. Texte, Wortmaterial) ggf. deren Beschreibung und Erläuterung; Bezugnahme auf Fachliteratur (keine Aneinanderreihung von Zitaten). - Didaktische Begründungen Das Nachdenken über die Bedeutung des Stundenthemas für die Schülerinnen und Schüler ist wichtig für die Motivation der Schülerinnen und Schüler und Grundlage für eine Unterrichtsplanung, in der diese Bedeutung dann auch deutlich wird. Leitfrage: Warum entscheide ich mich für diesen Unterrichtsinhalt und diese zu erwerbenden Kompetenzen zu diesem Zeitpunkt bei diesen Schülerinnen und Schülern bzw. in dieser Lerngruppe? (Warum dies?) Anknüpfen an die fachlichen stundenbezogenen Lernvoraussetzungen der Klassse (mit direkten Konsequenzen); Vorausbedenken der möglichen Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhalts für die Schülerinnen und Schüler und für das Unterrichtsfach (z. B. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung, Exemplarität, Bedeutung für weiteres Lernen); Begründung des Themas anhand von didaktischer Fachliteratur; Hinweise auf Kerncurriculum und Schulcurriculum, evtl. auch kritische Stellungnahme dazu; Auseinandersetzung mit dem Themenangebot und den Arbeitsvorschlägen in den eingeführten Schulbüchern; Auseinandersetzung mit möglichen Zugängen und/oder Schwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler (Differenzierung) im Hinblick auf den Unterrichtsinhalt und den geplanten Kompetenzerwerb (Querverweise zu den Lernvoraussetzungen der Klasse bzw. Lerngruppe); Begründung der Hauptintention der Stunde bzw. der angestrebten (Teil-)Kompetenzen; Erläuterung, inwiefern die Stunde zur Anbahnung, Entwicklung, Festigung und Vertiefung von Kompetenzen beiträgt, die im Verlauf einer einzigen Stunde nicht vollständig erworben werden können. Hinweis auf den angestrebten Lernzuwachs der Schülerinnern und Schüler. (Was sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Stunde besser können, wissen, beherrschen, verstehen, anwenden als vorher?) - Methodische Begründungen Sorgfältige methodische Überlegungen mit themen- und schülerbezogenen Begründungen sind entscheidend dafür, dass die Schülerinnen und Schüler sich dem Stundenthema motiviert zuwenden und sich erfolgreich damit auseinandersetzen. Leitfrage: Wie kann ich mit methodischen Entscheidungen dazu beitragen, dass die Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Phasen der Stunde zu einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsinhalt und zum Erwerb der angestrebten Kompetenzen gelangen? (Warum so?)

4 Anknüpfen an die methodenbezogenen Lernvoraussetzungen der Klasse; Begründung der zentralen unterrichtsmethodischen Entscheidungen (z. B. Gestaltung des Einstiegs bzw. der Hinführung zum Thema und der Übergänge zwischen den einzelnen Phasen bzw. Unterrichtsschritten, Wechsel der Arbeits- und Sozialformen, Medieneinsatz, Differenzierungsmaßnahmen, besondere Hilfen für einzelne Schülerinnen und Schüler und/oder Schülergruppen, Sicherung der Lernergebnisse bzw. des Kompetenzzuwachses, ggf. Hausaufgaben); Berücksichtigung der Angaben zur Situation der Klasse und der didaktischen Begründungen (Querbezüge); Begründung der Auswahl der zentralen Medien/Arbeitsmittel; evtl. Entwurf eines möglichen Tafelbildes (kann auch bei den Anlagen eingefügt werden); evtl. aufgabenbezogener Vorentwurf möglicher Schülerarbeiten (Erwartungshorizont); (wenn notwendig bzw. sinnvoll:) Hinweise auf Alternativen, die entweder im Stundenverlauf flexibel eingesetzt werden können (im Sinne einer "offenen" Planung) oder bei der Stundenvorbereitung begründet verworfen worden sind. Auf jeden Fall sollte mitbedacht werden, an welcher Stelle die Stunde abgebrochen werden kann, wenn die verfügbare Zeit zu knapp wird, bzw. welche zusätzlichen Aktivitäten (= didaktische Reserve) sinnvoll sind, wenn die Schülerinnen und Schüler schneller als erwartet arbeiten. - Verlaufsplanung Die Verlaufsplanung überführt die zuvor angestellten Überlegungen in die Zeitstruktur einer Unterrichtsstunde und gliedert den geplanten Kompetenzerwerb in einzelne Unterrichtsphasen und -schritte. Leitfrage: Wie soll die Zeitstruktur der Stunde aussehen, die mir die notwendige Orientierung und Sicherheit für mein Lehrerhandeln sowie für eine schülerbezogene Flexibilität gibt und zugleich den Schülerinnen und Schülern eine motivierte und erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem Stundenthema bzw. den Aufgaben ermöglicht? Geplanter Stundenverlauf (Beispiel für eine tabellarische Darstellung / auch für den Kurzentwurf) Zeit Phasen Unterrichtsgeschehen/ Unterrichtsschritte Zeitplus/Zeitminus Didaktische Reserve: Didaktisch-methodischer Kommentar Inkl. qualitative Differenzierung quantitative Differenzierung Arbeitsformen/ Sozialformen/ Medien Die Tabelle sollte aus Gründen der Übersicht im Querformat dargestellt werden. Die Anzahl der Spalten kann entsprechend der besonderen Struktur der Stunde verringert oder erhöht werden. - Literaturangaben Benennen der Literatur, die bei der Anfertigung der Unterrichtsvorbereitung verwendet worden ist bzw. aus der zitiert worden ist. Mögliche Anlagen: Tafelbild, Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler, zentrale Medien (z. B. Texte, Bilder, Grafiken).

Hinweise zur Kurzvorbereitung (Kurzentwurf) 5 Die Kurzvorbereitung dokumentiert die Vorbereitung der Unterrichtsstunde und dient der Orientierung der Lehrperson, aber auch der Mentorin/des Mentors bzw. der Tutorin/des Tutors. Für jede gehaltene Unterrichtsstunde soll ein solcher Kurzentwurf angefertigt werden. Zwar ist die Kurzvorbereitung kurz. Sie setzt aber eine Sachanalyse sowie didaktische und methodische Überlegungen und Begründungen voraus auch wenn dies alles nicht schriftlich dargestellt wird. Von zentraler Bedeutung ist, dass zunächst die Hauptintention der Stunde sorgfältig formuliert wird, um von dort aus dann die Planung zu entwickeln. Die Kurzvorbereitung enthält: - Anfangsinformation einschließlich der stundenbezogenen Kompetenzbereiche und der Hauptintention, - tabellarische Übersicht des geplanten Stundenverlaufs (wie beim Langentwurf), - Anlagen: z.b. alle Arbeitsblätter, die ggf. eingesetzt werden; geplantes Tafelbild; Erwartungshorizont. - Literaturangaben (auch zur Herkunft von Arbeitsblättern). Den Schwerpunkt in der tabellarischen Übersicht zum Stundenverlauf bilden die Spalten Unterrichtsgeschehen/Unterrichtsschritte und Didaktisch-methodischer Kommentar : - Unterrichtsgeschehen/Unterrichtsschritte: hier unbedingt auch Impulse, Fragen usw. ausformulieren (auch dann, wenn sie im Unterricht situativ anders formuliert werden), - Didaktisch-methodischer Kommentar: zentrale Spalte für die innere Begründungsstruktur der Stunde; hier auch Angaben zur Differenzierung. Die Aufgaben, die den Schülerinnen und Schülern gestellt werden, sollten vorher auf jeden Fall probehalber auch selbst bearbeitet und gelöst werden, um die Aufgabenstellungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern (Erwartungshorizont).