Das Langlebigkeitsrisiko in der bav im Kontext zu anderen Risiken in der bav



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Transkript:

30.11.2007, Symposium des HZV Der demographische Wandel Das Langlebigkeitsrisiko in der bav im Kontext zu anderen Risiken in der bav Prof. Dr. Raimund Rhiel, München

Themen Ein paar Zahlen zur bav Das Langlebigkeitsrisiko nur ein Bilanzierungsproblem? Pensionsrückstellungen nach HGB und IFRS Risikovermeidung Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 2

Deckungsmittel der betrieblichen Altersversorgung Ende 2005: 401,5 Mrd. Euro Pensionskasse: 89,4 Mrd. ; 22,27% Stand Ende 2005: 401,5 Mrd. Euro Pensionsfonds: 1,2 Mrd. ; 0.3% CERTIFIED MASTER OF COMPLEXITY Direktversicherung: 45,4 Mrd. ; 11,31% Unterstützungskasse: 34,3 Mrd. ; 8,54% Source: aba Direktzusage: 231,2 Mrd. ; 57,58% Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 3

Pensionsverbindlichkeiten DBO (bzw. PBO) im internationalen Vergleich (Mercer - Studie 2006) CAC40* S&P500 FTSE100 DAX Marktkapitalisierung 1.233 Mrd. 9.248 Mrd. 2.253 Mrd. 761 Mrd. Pensionsverbindlichkeiten (DBO) 122 Mrd. 1.379 Mrd. 596 Mrd. 233 Mrd. DBO in % der Marktkapitalisierung 10% 15% 26% 31% Pensionsvermögen 69 Mrd. 1.147 Mrd. 531 Mrd. 142 Mrd. Gesamtbetrag Unterdeckung 53 Mrd. 232 Mrd. 65 Mrd. 91 Mrd. Unterdeckung in % der DBO 43% 17% 11% 39% Unterdeckung in % der Marktkapitalisierung 4% 3% 3% 12% *25 der CAC40 Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 4

Management der Unternehmensrisiken Allgemein Risiko-Ertrags-Profil eines Unternehmens wird bestimmt durch Operative Risiko Finanzierungsrisiko und Pensionsrisiko (wegen seiner Wichtigkeit separat zu nennen) Wenn Chance und Risiko eines Unternehmens zu 50% vom Pensionsplan bestimmt werden, ist eine Aktie an diesem Unternehmen in Wirklichkeit nur eine halbe Aktie am Kerngeschäft dieses Unternehmens plus eine weitere halbe Aktie an einem (evtl. hochriskanten) Pensionsund Investmentfonds. Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 5

Langlebigkeitsrisiko in der bav als Bilanzierungsproblem Alle paar Jahre gibt es neue Heubeck - Tafeln. Dann ärgert man sich, dass die Pensionsrückstellungen steigen. Das ist doch alles! Oder? Also gibt es nur ein Heubeck - Risiko? Können/wollen wir das Heubeck - Risiko beseitigen, versichern? Ah ja: Es sind doch Generationentafeln! Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 6

Restlebenserwartung Lebenserwartung von 65jährigen Rentnern Mann Frau Heubeck RT 1998 Per.Tafel alle Geb.Jahr 16,50 21,00 Heubeck RT 2005G Gen.Tafel Basistafel 2005 15,90 19,70 Geb.Jahr 1940 17,60 21,70 Geb.Jahr 1965 21,00 25,00 DAV 2004R Gen.Tafel Geb.Jahr 1940 23,70 27,50 Neubestand Geb.Jahr 1965 28,30 32,00 DAV 2004R B Gen.Tafel Geb.Jahr 1941 21,27 25,08 Altbestand B Geb.Jahr 1951 22,31 26,24 DAV 2004R B20 Gen.Tafel Geb.Jahr 1941 22,20 25,73 Altbestand B20 Geb.Jahr 1951 23,63 27,28 Berufsständische Per.Tafel alle Geb.Jahr 18,50 23,10 von Heubeck 1997 Berufsständische Gen.Tafel Basistafel 2007???? von Heubeck 2007G Geb.Jahr 1940???? Geb.Jahr 1965???? UK-Tafeln Per.Tafeln C=2014 20,82 23,65 PMA92/PFA92 mit versch. C=2024 21,52 24,32 plus short cohort Horizonten Gesamtbevölkerung Per.Tafel alle Geb.Jahr 16,06 19,59 Deutschland 2000/2002 ohne Trend Gesamtbevölkerung Per.Tafel alle Geb.Jahr 16,26 19,77 Deutschland 2002/2004 ohne Trend Gesamtbevölkerung Per.Tafel alle Geb.Jahr 16,13 19,08 UK 2004?? ohne Trend Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 7

Pensionsverpflichtungen nach IFRS (IAS 19) Grundzüge der Bilanzierung Erdiente Pensionsansprüche in der DBO realistisch bewerten Pensionsvermögen mit dem Marktwert (MW) bewerten (sofern vorh.) Differenz DBO minus MW stellt Über- oder Unterdeckung dar: Hohe Volatilität dieser Differenz wegen versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste aus: unerwartetem Verlauf der plan assets (Aktienkrise!) unerwartetem Verlauf der Pensionsverpflichtungen (Langlebigkeit!) Parameter-Änderungen zur Berechnung der DBO (Zinsrückgang!) Die drei Optionen zur Bilanzierung dieser Volatilität: 1. Sofortige ergebniswirksame Buchung 2. Ergebniswirksame Verteilung (sog. Korridormethode) 3. Sofortige, aber ergebnisneutrale Buchung über das SORIE (ab 2004) Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 8

Pensionsverpflichtungen nach IFRS (IAS 19) Grundzüge der Bilanzierung Funding Deficit = DBO minus MW ist mathematischen Methoden zugängig im Gegensatz zu den meisten operativen Unternehmensrisiken (Enterprise Risk Manangement) In der Bilanz stehen nur Erwartungswerte am Bilanzstichtag. Das Risikopotential bleibt unberücksichtigt. Berechnung von Erwartungswerten, Varianzen, Quantilen, Verteilungsfunktionen (z.b. mittels Simulationen) Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 9

Pensionsverpflichtungen nach IFRS (IAS 19) Entwicklung der DBO über das Jahr 1. Service Cost 2. Interest Cost 3. Pension Payments 4. Experience Gains/Losses (mortality, disability, salary growth) 5. Effect of Change of Inflation Assumption on DBO 6. Effect of Change of Discount Rate Assumption on DBO 9. Miscellaneous Richtige Zufallsvariable über das Jahr sind: 4, 5, 6. Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 10

Pensionsverpflichtungen nach IFRS (IAS 19) Entwicklung der MW der Plan Assets über das Jahr 11. Contributions 12. Return on Plan Assets (only dividends, interest income, leases,..) 13. Pension Payments 16. Effect of Change of Discount Rate on MW of Fixed Income Inv. 17. Change of Market Value on Equities 18. Change of Market Value on all other Plan Assets (real estate,...) 19. Miscellaneous Richtige Zufallsvariable über das Jahr sind: 16, 17, 18. Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 11

One-Year Risk Assessment for XYZ Inc. How could year-end PBO funded status differ from expected? One Year Risk Assessment (for year ending 12/31/2007 - in millions) VaR 5 1 in 20 VaR 10 1 in 10 PBO Funded PBO Funded Status Year-End PBO Status Variance Funded Status Percentage Percentile (Dollars) 5th -$372 -$721 63% 10th -$290 -$639 66% 25th -$152 -$501 72% 50th $0 -$349 80% 75th $153 -$196 88% 90th $290 -$59 96% 95th $372 $23 101% Key Insights: The one-year risk assessment represents a statistical distribution of changes in PBO funded status due to investment returns and interest rate changes. VaR 5 is the PBO funded status variance that has a 5% probability, or a 1 in 20 event. Similarly, VaR 10 corresponds to a 10% probability, or a 1 in 10 event. PBO funded status variances will translate into cash flow and accounting outcomes for plan sponsors PBO funded status variances will also translate into benefit security outcomes for plan participants. Pension financial risk should be defined as the likelihood of undesirable financial outcomes due to the market volatility of funded status, both for the plan sponsor and participants. Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 12

Pensionsverpflichtungen nach IFRS (IAS 19) Grundzüge der Bilanzierung Die Berechnungsparameter für Pensionsverpflichtungen sollen wirklich realistisch angesetzt werden: rigorous assumption setting process, gibt es ein Irrtumsrisiko????? best estimate betrifft nicht nur Zins und Inflation sondern auch Sterblichkeit Lebenserwartung Pensionierungsalter (Rente mit 67) Der Wirtschaftsprüfer sollte auf den Nachweis realistischer Parameter drängen! Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 13

Pensionsverpflichtungen Risikomanagement Risiken managen bedeutet: Risiken bewusst und kontrolliert eingehen, ggf. Risiken beseitigen (bzw. reduzieren). Oder reicht es, Risiken einfach nur aus der Bilanz zu beseitigen? Die Risiken betreffen: Zins, Inflation, Kapitalmarkt, Langlebigkeit, Invalidität, Tod Gesetzesänderungen (Arbeitsrecht, Steuerrecht) Verwaltungsanforderungen Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 14

Pensionsverpflichtungen Klassisches Risikomanagement Risiken beseitigen, verringern oder nur adäquater finanzieren: 1. Abfindungen 2. Umwandlung in Defined Contribution 3. Umwandlung in risikoärmeren Pensionsplan Kapital statt Rente Tod und Invalidität versichern nur eine Mindestverzinsung garantieren 4. Exaktes Hedging (cash flow matching) 5. Zumindest risikoadäquates ALM Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 15

Pensionsverpflichtungen Die Qualität der Risiken Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken: schlagen sich plötzlich drastisch in IFRS-Bilanz nieder Hedging,... Inflationsrisiken: kommt drauf an Hedging,... Langlebigkeitsrisiken. sich ganz langsam manifestierendes Risiko als Änderungsrisiko (ggf. auch Irrtumsrisiko) nicht zu verwechseln mit dem reinen Zufallsrisiko, das man versichern oder poolen kann kann!! Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 16

Pensionsverpflichtungen Die Langlebigkeit Langlebigkeit muss bezahlt werden: Aber von wem? Arbeitgeber oder Arbeitnehmer? Aber nicht von der Versicherungsgesellschaft?? Versichern? kostet Prämie, mit viel Aufschlag? Korrelation von Aktien mit Langlebigkeit? Risikotausch? Futures, Forwards, Swaps als fairer Tausch? Wer hat Interesse am (fairen?) Langlebigkeitsrisikotausch? Versicherungen, Pharmaindustrie, Altersheime, Rentner? Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 17

Pensionsverpflichtungen Der Pensionsfondslanglebigkeitsrisikotausch Das Risiko: Die heute (2007) als best estimate für 2027 geschätzte Pensionsverpflichtung (DBO) sei EUR 200 Mio. Wenn die Sterblichkeit in den nächsten 20 Jahren um mehr als den angesetzten best estimate Trend sinkt (z.b. linear um x%o mehr sinkt), dann steht ceteribus paribus die DBO in 2027 bei EUR 230 Mio. Gibt es einen Swap, der einem in dieser Situation EUR 30 Mio. Gewinn bringt? Wette auf ein stark korreliertes Produkt : Wette auf Sterblichkeit aller 65jährigen Männer in den USA, UK, NL. z.b. JPMorgan LifeMetrics longevity index Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 18

Pensionsverpflichtungen Der Pensionsfondslanglebigkeitsrisikotausch Referenz Jahr: 2027 Referenz Sterblichkeitsrate: qr2027 (65jährige Männer USA in 2027) fixierte (gewettete) Sterblichkeitsrate: qf2027 Wenn qf2007 der best estimate für 2027 ist, dann i. W. faire Wette. Wettvolumen: ein Faktor F Wettbetrag WB = F x (qf2027 qr2027) Wenn WB > 0, dann erhält der Pensionsfonds diesen Betrag vom Wettpartner, ansonsten zahlt er an den Wettpartner. Wettvolumen sollte so hoch sein, dass im Beispiel EUR 30 Mio. herauskommt. Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 19

Pensionsverpflichtungen Langlebigkeitsrisikotausch für einen Pension Fund Anforderungen an eine gelungene Wette: Referenzsterblichkeit muss mit der des Pension Fund hoch korrelieren Auswirkungen müssen relativ linear sein. Sind die ceteris paribus Bedingungen erfüllt? Es muss genügend Wettpartner geben, die Eigeninteresse an niedriger Sterblichkeit haben, damit Wette möglichst fair wird: z. B. Versicherer mit Todesfallversicherungen Pharmaindustrie Altersheime Kapitalmarkt, Investoren? Es bleibt noch viel zu tun! Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 20

Vielen Dank! Fragen? Anmerkungen?

Daten Prof. Dr. Raimund Rhiel Chefaktuar und Mitglied der Geschäftsführung der Mercer Deutschland GmbH Marstallstraße 11 D-80539 München Tel.: +49-89-93949-666 Fax.:+49-89-93949-686 Raimund.Rhiel@Mercer.com Mercer Deutschland GmbH 2. Symposium des HZV 30. November 2007 22