Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Herausgegeben von der Kommissionfür Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 135
Thomas Mergel Parlamentarische Kultur in der Weimarer Republik Politische Kommunikation, symbolische Politik und Öffentlichkeit im Reichstag Droste Verlag * Düsseldorf 2005
Inhalt Vorwort 5 Einleitung 13 1. Ausgangsbeobachtungen: Die Randständigkeit des Weimarer Parlamentarismus und die»große Erzählung«der Weimarer Republik 13 2. Zum theoretischen und methodischen Zugang: Eine mikrosoziologische Perspektive als Ausgangspunkt für eine Kulturgeschichte der Politik.. 17 3. Der Reichstag in einer Gesellschaft des Nichtverstehens: Hypothesen.. 27 4. Zum Forschungsstand 31 5. Quellen 34 6. Gang der Untersuchung 37 Prolog Die Nationalversammlung als»schule der Politiker«41 1. Ein Parlament in Klausur 41 2. Die Praxis des Verhandelns 47 3. Konflikte und Kooperationen 52 4. Die Nationalversammlung und die Öffentlichkeit 67 5. Der neue Parlamentarismus 75 6. Zusammenfassung 79 I.Teil Das Gebäude und seine Personen: Der Reichstag als sozialer Raum... 81 Das Reichstagsgebäude und sein Umfeld. 83 Die Abgeordneten in ihrer Lebenswelt 98 1. Alte und neue soziale Gruppen 98 2. Das Auskommen der Abgeordneten 108 3. Die Lebensweise der Abgeordneten 123 Der Reichstag als symbolischer Raum 139 1. Die Eröffnungssitzung als Anti-Struktur 139 2. Die Ordnung der Körper 144 3. Der Reichstag als Heiliger Ort: Die Immunität der Abgeordneten... 149 Zusammenfassung 153
8 Inhalt ll. Teil Die Praxis der parlamentarischen Arbeit 1920-1930 155 Die Ordnung des Gesetzemachens 157 1. Die Entstehung der Geschäftsordnung von 1922 158 2. Die Basis der Gemeinsamkeit: Der Diskurs der»ordentlichen Politik«. 163 3. Eskalation aus gekränkter Ehre: Die Praxis der Ordnung 1923-1929.. 166 Verfahrens- und Verhandlungsformen 178 1. Das überforderte Plenum 179 Tagungsdauer (179) - Anwesenheit (181) - Redeordnung (184) 2. Die»Dunkelkammer«der Ausschüsse 191 3. Die Fraktionen: Streit in der Familie 201 4. Ältestenrat und Präsident: Moderierende Institutionen 210 5. Die Bedeutung der Querverbindungen 214 War der Reichstag passiv? Bilanz der Gesetzesarbeit 1920-1930... 218 Zusammenfassung 228 III. Teil Konflikt und Integration: Zur politischen Kommunikation im Plenum... 231 Geheime Einigkeiten und symbolische Konflikte 233 Der Anfang: Das Bemühen um Verständigung 239 Form, Sache und Person: Informelle Regeln des parlamentarischen Sprechens 243 1. Die Bedeutung der Höflichkeit 243 2. Der Primat der Sachlichkeit und das Recht der Persönlichkeit 252 3. Die Gemeinschaft des Parlaments und der Appell an das Große Ganze. 259 4. Prinzip gegen Pragmatik: Das Beispiel des Republikschutzgesetzes... 264
Inhalt 9 Viertes Kapitel Inklusion und Exklusion durch Politische Sprachen 270 1. Die Sprache der Exekutive 271 2. Die Sprache des Staatsmannes 277 3. Die Sprache der Moral 280 4. Existentielle Sprachen 282 5. Seltene Sprachen 285 6. Die Politik der starken Worte und das Ceterum censeo der Flügelparteien 289 7. Ein quellenkritischer Vorbehalt 292 Fünftes Kapitel Inszenierung? Das Plenum als Dialogfeld 295 1. Vor und hinter den Kulissen: Zur Dramaturgie der Kommunikation im Reichstag 295 2. Der Dialog zwischen Redner und Auditorium 301 3.»Allgemeine Heiterkeit«: Die Auflösung der Spannung 306 Zusammenfassung 310 Zwischenbetrachtung Der pragmatische Republikanismus von Republikgegnern 313 1. Die KPD zwischen revolutionärer Rhetorik und parlamentarischem Alltag 314 2. Alte Völkische und junge Nationalsozialisten 320 3. Die stille Republikanisierung der DNVP 323 IV. Teil Reichstag und Öffentlichkeit 333 Fragmentierte Öffentlichkeit? 335 Die Kommunikation des Reichstags mit der Gesellschaft 340 1. Das Volk im Reichstag 340 2. Die Presse und das Parlament 343 3. Abgeordnete als Kommentatoren der Reichstagsarbeit 348 4. Literarische Darstellungen des Parlamentarismus 352 5. Politiker ohne Gesicht: Die fehlende Bildlichkeit des Reichstags 354
10 Inhalt»Draußen«über»Drinnen«. Diskurse über Reichstag und Parlamentarismus 362 1. Zwischen Repräsentationsideal und Führerauslese: Der Reichstag als Volksvertretung 362 2. Zwischen Reinheit und Korruption: Politik als Moral 374 3. Zwischen Leistung und Würde: Aspekte der Modernisierung im politischen Diskurs 385 4. Was ist ein Politiker? Abgeordnete beschreiben sich selbst 390 Viertes Kapitel»Parteiismus«, die»krisis des Parlamentarismus«und Vorschläge zu ihrer Behebung 399 Zusammenfassung 409 V. Teil Der Wandel der Kommunikationsverhältnisse nach 1928 und das Ende der parlamentarischen Gemeinsamkeit 411 Die Kosten der intrainstitutionellen Verständigung 413 1. Milieus gegen ihre politischen Ausschüsse< : Sozialdemokratie und Zentrum 413 2. Das Abschmelzen der liberalen Anhängerschaft 418 3. Die Erosion der DNVP 422 Die schwindende Bindekraft des Ordnungsdiskurses 1930-1933..... 428 1. Der Verfall des parlamentarischen Stils 428 2. Die Politisierung der Ämter 432 3. Die Infragestellung der Regeln 436 Der Wandel der parlamentarischen Sprache 450 1. Kämpfe um zentrale Begriffe 450 2. Die Zurückdrängung der parlamentarischen Normalsprachen 455 3. Der Verzicht auf Anschlußfähigkeit 461 Viertes Kapitel Der Funktionsverlust des Reichstags in der Krise 466 Zusammenfassung 470
Inhalt 11 Schluß Die integrative Dynamik des Reichstags als Legitimationsproblem des Weimarer Parlamentarismus 473 Verzeichnisse a) Abkürzungen 486 b) Tabellen 487 c) Abbildungen 487 Quellen und Literatur A. Ungedruckte Quellen 488 B. Häufiger zitierte Zeitungen und Zeitschriften 488 C. Gedruckte Quellen und Literatur 489 Personenregister 520 Sachregister 526