Übungsaufgaben zum Thema: Beschaffungslogistik Teil 2 - Lösungen Grundlagen und Aufgaben der Beschaffungslogistik Die Beschaffungslogistik dient als Bindeglied zwischen Lieferanten und dem Unternehmen. Es werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie vormontierte Module von den Lieferanten eingekauft, die dann im Unternehmen verarbeitet, bearbeitet oder verbraucht werden. Frage 21 Die Ermittlung der Mengen und Termine erfolgt mit der Materialbedarfsrechnung nach folgender Beschaffungsauflösung. Je nach Entstehung sind drei Arten der Beschaffungsauflösung zu unterscheiden. Ordnen Sie den folgenden Beschreibungen die jeweils zutreffende Beschaffungsauflösung zu.
Frage 22 Die Aufgabe der Bestellmengenrechnung ist es, eine Bestellmenge zu bestimmen, die für ein Unternehmen am wirtschaftlichsten ist, d. h. bei der die Gesamtkosten am geringsten sind. Zwecks Kostenminimierung ist die Kenntnis der Einflussfaktoren von hoher Wichtigkeit. In der nachfolgenden Tabelle sind die Einflussgrößen auf die Bestellmenge dargestellt. Wie verhalten sich die Einflussgrößen in beiden Fällen? Tragen Sie das Wort hoch oder niedrig ein. Frage 23 Für die Optimierungsrechnung zur optimalen Bestellmengenermittlung sind zunächst alle beeinflussenden Kosten zusammenzustellen. Eine Reihe von Kostenarten beeinflussen die Bestellmenge. Ordnen Sie die folgenden Kostenoberbegriffe durch Ankreuzen die einzelnen Kostenarten zu.
Frage 24 Der Einkäufer Meier muss für einen Artikel die neuen Beschaffungskosten ermitteln. Dazu hat er folgende Werte zur Verfügung: Anfallende Bestellkosten pro Jahr = 720,00 X ges = Jahresbedarf X = Bestellmenge = 6.000 Stück = 250 Stück Errechnen Sie: a) n = die Anzahl der Bestellungen im Monat b) K B = die Kosten je Bestellung in (= anteilige Kosten für Materialdisposition, Einkauf, Rechnungsprüfung und Buchhaltung) c) K Bges = gesamte Beschaffungskosten pro Monat
Frage 25 Bei der Ermittlung der kostenoptimalen Bestellmenge spielen die Lagerhaltungskosten eine Rolle. Folgende Werte für einen Artikel stehen zur Verfügung: Listeneinkaufspreis: 6,50 /Stück Rabatt: 10 % Frachtkosten: 0,30 /Stück durchschnittlicher Lagerbestand: 3.250.000,00 Lagerkosten/Jahr: 250.000,00 Zinsen für die Kapitalbindung: 8 % (i L1 ) Ermitteln Sie: a) den Zinssatz für die Lagerkosten (i L2 ) b) den Zinssatz für die Lagerhaltung (i L ) Frage 26 In einem Unternehmen werden von einem Teil 360.000 Stück/Jahr bezogen. Die Lieferung erfolgt quartalsweise zu einem Preis von 225.000,00. Die Lieferzeit beträgt fünf Tage und die interne Prüfzeit einen Tag. Als Sicherheitsbestand werden 20.000 Stück vorgehalten. Die Abteilung Kostenrechnung hat pro Bestellung Kosten in Höhe von 70,00 ermittelt und rechnet mit Lagerhaltungskosten von 10% und einem Zinssatz für Kapitalbindung von 7 %. Das Kalenderjahr ist mit 360 Tagen zu rechnen. Optimieren Sie das bisherige Verfahren, indem Sie folgende Werte bestimmen: a) Meldebestand (MB) b) Optimale Bestellmenge (X opt ) c) durchschnittlicher Lagerbestand ( LB) d) optimale Bestellhäufigkeit (n opt )
Frage 27 Ermittelt man in der Eigenfertigung eine optimale Bestellmenge, so spricht man von einer wirtschaftlichen Losgröße, d. h., man löst einen bestimmten Auftragswert (= Losgröße) von der gesamten Bedarfsmenge in der Periode los (Losgrößenermittlung). Ein Unternehmen stellt Produkte in Serienfertigung her. Der Disponent muss für einen bestimmten Stücklistenartikel eine wirtschaftliche Losgröße ermitteln. Die vorgegebenen Daten sind: Gesamtmenge = 10.000 Stück/Jahr Rüstkosten = 120,00 Auftragsbearbeitungskosten = 70,00 Zinsen für Kapitalbindung = 8 % Zinssatz für Lagerhaltung = 12 % Herstellungskosten (ohne Rüstkosten) = 6,00 /Stück Ermitteln Sie: a) die wirtschaftliche Losgröße b) die optimale Anzahl der Lose/Jahr
Frage 28 Zeichnen Sie in der folgenden Abbildung die grafische Darstellung zur Ermittlung der optimalen Bestellmenge und kennzeichnen Sie die entsprechenden Linien mit folgenden Bezeichnungen: Bestellkosten Gesamtkosten Kostenminimum (K min ) Lagerhaltungskosten optimale Bestellmenge (X opt ) Toleranzbreite
Frage 29 Das Bestellpunktverfahren (Mengenverfahren) dient zur verbrauchsgesteuerten Materialbeschafffung aus dem Verbrauch der Vergangenheit. Es wird bei jedem Lagerabgang geprüft, ob ein vorab definierter Bestand (Meldebestand, Bestellpunkt) erreicht wurde oder unterschritten ist. Ist das der Fall, muss eine bestimmte Menge (= optimale Bestellmenge) bestellt werden. Das Bestellpunktverfahren arbeitet mit festen Bestellmengen (X opt ) und variablen Bestellzeitpunkten. Bestellt wird immer bei Erreichen eines vorher definierten Meldebestandes. Maßgebend für die Festlegung des Meldebestandes sind drei Wertgrößen. Kreuzen Sie nachfolgend die drei zutreffenden Lagergrößen des Meldebestandes an. Sicherheitsbestand Wiederbeschaffungszeit Verbrauch pro Zeiteinheit
Frage 30 Der Artikel Bügel soll zukünftig nach Verbrauch disponiert werden. Dazu benötigt der Disponent den Meldebestand. Aus der Lagerstatistik stehen ihm folgende Daten zur Verfügung: Optimale Beschaffungsmenge (X opt ) Sicherheitsbestand (SB) Wiederbeschaffungszeit (= Lieferzeit; WBZ) Verbrauch pro Zeiteinheit = 550 Stück = 120 Stück = 1,5 Wochen = 100 Stück/Woche a) Errechnen Sie den Meldebestand in Stück für den Artikel Bügel. b) Zeichnen Sie das Lagermodell (Bestellpunktverfahren) mit Angabe aller obigen Daten in folgendem Maßstab: 1 cm = 100 Stück und 1 cm = 1 Woche.
Frage 31 Im Gegensatz zum Bestellpunktverfahren erfolgt beim Bestellrhythmusverfahren (Terminverfahren) eine Überprüfung des Bestandes in festen zeitlichen Abständen. Der Bestand wird dann auch einen festgelegten Höchstbestand ergänzt. Kennzeichnend für dieses Verfahren sind somit feste Bestelltermine und variable Bestellmengen. Wie hoch ist der Meldebestand, wenn unter Verwendung der Daten aus der letzten Aufgabe/Frage und mit Berücksichtigung eines Überprüfungszeitraumes von 3,5 Wochen das Bestellrhythmusverfahren angewendet wird? Frage 32 Nennen Sie drei Unsicherheiten, die ein Sicherheitsbestand abdecken soll. Bedarfsunsicherheit (höherer Bedarf als prognostiziert) Lieferunsicherheit (Terminverzögerung seitens des Lieferanten) Bestandsunsicherheit (Ist- und Buchbestand stimmen nicht überein) Frage 33 Beschaffungsstrategien Die Versorgung der Lieferanten mit den notwendigen Artikeln gewährleistet die Weiterverarbeitung bzw. Lieferung an den Endkunden. Eine Unterbrechung der Leistungskette darf aus vielerlei Gründen nicht erfolgen. Nennen Sie sechs Maßnahmen, durch die der Einkäufer die Versorgungssicherheit mit Artikeln gewährleisten bzw. verbessern kann. Gestaltung von Verträgen Konventionalstrafen bei Überschreitung der Liefertermine Überwachung der anstehenden Lieferungen Striktes Mahnwesen Sicherheitsbestandspolitik im Lager Alternativlieferanten
Frage 34 Beschaffungsstrategien Neben dem Lieferabruf und festgelegten Lieferintervallen ist die Just-in-time-Lieferung eine v. a. bei großen Unternehmen angewandte Art der Materialbereitstellungen durch die Lieferanten. Welche Vorteile bietet die Just-in-time-Lieferung für den Besteller? Kreuzen Sie fünf Vorteile an.
Frage 35 Make-or-buy-Entscheidung Zwecks Nutzung von Vorteilen für das Unternehmen ist es sinnvoll, eine Prüfung hinsichtlich verschiedener Kriterien vorzunehmen. Welche Kriterien sprechen für die Eigenfertigung statt Fremdbeschaffung von Teilen? Kreuzen Sie die richtigen Antworten an.
Frage 36 Lieferantenauswahl Der Einkäufer benötigt zu einer günstigen Beschaffung Informationen über mögliche Bezugsquellen. Ergänzen Sie die folgenden Informationsquellen mit den richtige Buchstaben und entscheiden Sie durch Ankreuzen ob es sich um eine interne oder externe Quelle handelt.
Frage 37 Lieferantenauswahl Um den geeignetsten Lieferanten zu finden, werden Anfragen an ausgewählte und interessante Lieferanten gestellt. Dies kann mit Serienbriefen geschehen. Welche Inhalte umfasst eine Angebotseinholung? Nennen Sie sieben wichtige Punkte einer Anfrage.
Frage 38 Lieferantenauswahl Da mehrere Kriterien für eine Lieferantenauswahl erforderlich sind, die nicht monetär (die Finanzen betreffend, geldlich) erfasst werden können, ist eine Bewertung dieser Kriterien erforderlich. Dies erfolgt mithilfe einer Nutzwertanalyse. Wie lauten die fünf Schritte der Nutzwertanalyse?
Frage 39 Lieferantenauswahl Vor der Angebotsbewertung muss eine Angebotsprüfung erfolgen, z. B. auch deshalb, um Unstimmigkeiten aufzudecken und den anschließenden Angebotsvergleich vorzubereiten. Ergänzen Sie in der folgenden Abbildung die fünf zu prüfenden Kriterien und die detaillierten Hinweise, zu jedem Kriterium.