Thema: Lagerinventur. Bewertung der Lagerbestände. Erfassung erfolgt an einem beliebigen Tag. Fortdauernde Erfassung während eines Geschäftsjahres.
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- Nicolas Gerhardt
- vor 7 Jahren
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1 Bewertung der Lagerbestände Erfassung an einem feststehenden Tag (Geschäftsjahresabschluß) 10 Tage vor bzw. nach Abschlussstichtag sind erlaubt. Erfassung an einem beliebigen Tag innerhalb 3 Monate vor oder 2 Monate nach Abschlußstichtag. Bestand wird auf den Abschlußstichtag fortgeschrieben. Erfassung erfolgt an einem beliebigen Tag. Fortdauernde Erfassung während eines Geschäftsjahres. Körperliche Bestandsaufnahme und fortlaufende Erfassung.
2 Bewertungsgrundlagen Die Bilanz eines Unternehmens weist taut Gesetz nur Wertangaben (Preis und Menge) aus. Deshalb müssen die in der Bestandsaufnahme ermittelten Mengen mit einem Preis bewertet werden. Die Einzelbewertung der Vorräte ist in der Praxis insofern problematisch, als Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe i.d.r. zu verschiedenen Zeitpunkten und zu unterschiedlichen Preisen eingekauft werden. Aus diesem Grund ertauben das Handelsrecht ( 40,4 HGB) und das Aktienrecht ( 155,1 AktG) bei gleichartigen Vorräten die Sammel- oder Gruppenbewertung in Form einer Durchschnittspreisoder Verbrauchsfolgebewertung. Ausgangspunkt für die Bewertung sind die Anschaffungskosten (eingekaufte Güter) bzw. Herstellkosten (hergestellte Güter). Durchschnittsbewertung Bei der einfachen Durchschnittsbewertung werden am Ende des Geschäftsjahres die Anschaffungs- / Herstellungskosten aus Anfangsbestand und Zugängen durch die ermittelte Gesamtmenge dividiert. Das Ergebnis sind die durchschnittlichen Anschaffungs-/ Herstellungskosten. Mit ihnen ist der Endbestand zu bewerten, sofern nicht der Tageswert am Bilanzstichtag niedriger ist. Für Gegenstände des Vorratsvermögens gilt das Niederstwertprinzip. Z/A Menge Anschaffungskosten Gesamtwert je Einheit in EURO in EURO AB , , Z , , Z , , Z , ,- Die durchschnittlichen Anschaffungskosten sind damit 6,17 (44.400,-: 7200). Sollte der Tageswert am Bilanzstichtag niedriger sein. so ist dieser niedrigere Wert anzusetzen (Niederstwertprinzip).
3 Die gleitende Durchschnittswertermittlung ist im Ergebnis genauer. Die durchschnittlichen Anschaffungskosten werden laufend nach jedem Lagerzugang und -abgang anhand der Lagerkartei ermittelt. Für die Abgänge wird der jeweils neueste Durchschnittswert angesetzt. Die so ermittelten Anschaffungs-/ Herstellungskosten müssen wieder nach dem Niederstwertprinzip beurteilt werden. Z/A Menge AK/HK Z/A Wert Lager- Istwert Ø-Bestand Preis 1.8. AB ,- 5000, , Z , , A , ,- 6794, , Z , , , , A , ,- 8816, , Z 600 7, , , ,51 Der Endbestand ist mit EUR 6,51 (13016: 2000) anzusetzen, sofern nicht der Tageswert niedriger ist. Verbrauchsfolgebewertung Grundlage für die Bewertung ist die zeitliche Reihenfolge der Zu- und Abgänge. Anwendungsfälle sind gleichartige Vorratsgüter bei schwankenden Anschaffungskosten, Bei der FIFO-Methode wird angenommen, daß die zuerst erworbenen oder hergestellten Güter auch zuerst verbraucht oder verkauft werden (first in - first out). Der Lagerendbestand wird deshalb mit den Preisen bewertet, zu denen die letzten Zugänge erworben bzw. hergestellt wurden. A/Z Menge Anschaffungs-/Herstellungskosten in EURO 1.1. AB Z , Z , Z 500 8,-
4 Beträgt der Endbestand laut Bestandsaufnahme 3000 Stück, so ist wie folgt zu bewerten: 2500 Einheiten zu 7,- EURO = 17500,- EURO 500 Einheiten zu 8,- EURO = 4000,- EURO 3000 Einheiten Endbestand = 21500,- EURO Beim LIFO-Verfahren wird unterstellt, daß die zuletzt erworbenen Güter des Vorratsvermögens als erste verbraucht oder verkauft werden (Last in - First out). Der Endbestand wird daher zum Preis des Anfangsbestandes sowie der ersten Zugänge bewertet. Angewendet auf obiges Beispiel ergibt sich: 1000 Einheiten zu 5,- EURO = 5000,- EURO 2000 Einheiten zu 6.- EURO = 12000,- EURO 3000 Einheiten Endbestand = 17000,- EURO Bei steigenden Preisen führt die LIFO-Methode also zu einem möglichst geringen Wertansatz in der Bilanz. Er muß jedoch ebenfalls nach dem Niederstwertprinzip überprüft werden. Bei fallenden Preisen ist das LIFO-Prinzip aus diesem Grund auch nicht anwendbar. Die HIFO-Methode basiert auf der Annahme, daß die am teuersten eingekauften Waren zuerst verbraucht oder verkauft werden (highest in - first out). Der Endbestand wird also mit den niedrigsten Preisen bewertet. Dies setzt eine sowohl mengenmässig als auch preismäßig geführte Lagerkartei voraus. Für obiges Beispiel ergibt sich derselbe Wert wie beim LIFO-Verfahren, da der Preisanstieg kontinuierlich im Zeitablauf erfolgt. Welches Verfahren für die Bewertung eingesetzt wird, ist abhängig von der Bilanzpolitik. Der Lagerwirtschaft wird vorgegeben, mit welchem Verfahren sie bewerten soll. Am häufigsten kommen die Verfahren der Durchschnittsbewertung zum Tragen. 4 ABConsults
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