Rahmenbedingungen der örtlichen Jugendhilfeplanung in Baden-Württemberg Beitrag im Rahmen der Jahrestagung der Jugendhilfeplanerinnen und Jugendhilfeplaner am 06.07.2015 im Tagungszentrum Gültstein Dr. Claudia Daigler, KVJS-Landesjugendamt
Gliederung 1. Befunde aus Studien zu JHP 2. Einblicke in die Empirie in BW 3. Ableitungen
Befunde zum Stand der Jugendhilfeplanung 1. JHP hat sich als eigenständiger Arbeitsbereich mit hauptamtlichem Planungspersonal etabliert. Die Personalausstattung schwankt erheblich und Standards haben sich noch nicht herausgebildet. 2. Jugendhilfeplanung ist meist Jugendhilfe-Teilplanung. Dadurch ist eine umfassende Jugendhilfeplanung nicht gewährleistet. 3. Handlungsfelder werden getrennt in den Blick genommen und genießen unterschiedliche öffentliche Aufmerksamkeit und Prioritätensetzung. 4. Wachsende Herausforderungen stehen in Spannung zu nicht wachsenden - Ressourcen. 5. Es besteht erheblicher fachlicher JHP-Entwicklungsbedarf.
Einblicke in die Empirie BW
Erkenntnisinteresse In welchen Rahmenbedingungen wird gearbeitet? Was tut JHP? Was sind Themen, Auf-gaben, Herausforderungen? Bestandsaufnahme zur Situation und Handlungspraxis der JHP in Baden-Württemberg Förderliche und hinderliche Faktoren Selbstverständnis, Bedeutung und Profil von JHP
Befragungsanlage Grundfragen a. Ansiedlung b. Stellenressourcen c. Aufgabenfelder außer JHP d. Stellenbeschreibung - Gespräche vor Ort - Perspektive der Planungsfachkraft
Wo ist Jugendhilfeplanung innerhalb der Verwaltung angesiedelt?
Stabsstelle bei der Jugendamtsleitung Stabsstelle bei Dezernatsleitung Ansiedlungsformen In einem Fachbereich Leitung = Planungsfachkraft
Sonderformen Eigener Planungsstab Alle planen Planungsressource wird eingekauft
JHP und vieles mehr
Stellenressourcen
Vorbemerkungen 1. Hinter den selben Angaben liegen unterschiedliche Praxen. 2. Planungsanteile changieren. 3. Verzerrungen durch unterschiedliche Berücksichtigung von Kitaplanungsanteile und Techniksupport.
Ressourcen JHP Landkreise über 76-50-75% 26-49% 0-25% 0 5 10 15
Ressourcen JHP Landkreise 76-; 10; 29% über ; 2; 6% 0-25%; 5; 14% Ein Viertel der Kreise leisten JHP mit unter 26-49%; 4; 11% 50-75%; 14; 40%
Stellenprozente für JHP LK im Überblick LK Böblingen LK Calw LK Sigmaringen Zollernalbkreis LK Tübingen LK Lörrach LK Freudenstadt Rhein-Neckar-Kr. Karlsruhe LK LK Heilbronn Rems-Murr-Kreis Schwarzw.-Baar-Kr. Bodenseekreis LK Reutlingen Breisgau-Hochschw LK Ludwigsburg Landkreise Ortenaukreis LK Rastatt LK Ravensburg LK Biberach Konstanz, Landkreis Enzkreis LK Schwäbisch Hall Hohenlohekreis LK Göppingen LK Esslingen LKHeidenheim LK Rottweil Ostalbkreis Main-Tauber LK Emmendingen LK Waldshut LK Tuttlingen Neckar-Odenw.-Kr. Alb-Donau-Kreis 10% 10% 10% 10% 20% 30% 40% 40% 45% 55% 63% 60% 70% 70% 70% 75% 80% 115% 110% 0% 20% 40% 60% 80% 120%
unter Ländliche Räume: Kurze Wege im Haus, Personalunionen, Bestenfalls: Viele übernehmen Planungsaufgaben. Leitungskräfte übernehmen Planungsaufgaben mit Personalunion Sozialplanung-Jugendhilfeplanung: Jugendhilfeplanung hat in der Regel die marginalisierte Rolle. Rolle: Datenlieferant und - aufbereitung. Jugendhilfeplanung geht im Tagesgeschäft und in der Vielzahl von Aufgaben unter. JHA kommt seiner JHP-Aufgabe wenig nach. Eine systematische Jugendhilfeplanung kann nicht stattfinden.
Ressourcen JHP Stadtkreise Mannheim Stadt 280% Karlsruhe Stadt 1 Stadtkreise Ulm Stadt Freiburg Stadt Pforzheim Stadt Konstanz Stadt 103% Villingen- Heidelberg Stadt Baden-Baden Stadt Heilbronn Stadt 0% 1 200% 2 300%
Ableitungen 1. JHP wird auch in Baden-Württemberg weitgehend unterkomplex umgesetzt. 2. Trotz kreativer Konstellationen Pausieren von Jugendhilfeplanung in besonders prekären Rahmenbedingungen 3. Bei Personalunion Sozialplanung/Jugendhilfeplanung erhält Jugendhilfeplanung eine marginalisierte Rolle 4. Perspektive Neuvergewisserung: Vielerorts steht eine Überprüfung der Ressourcen, der Rollenklärung und entsprechend eine Aktualisierung der Stellenbeschreibung an.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.