Vorstellung des Age-Managements 2. Nationale Exkursion bei der Sartorius AG

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Transkript:

Platzhalter Bild Vorstellung des Age-Managements 2. Nationale Exkursion bei der Sartorius AG Göttingen, 08. Mai 2009

Altersstruktur in der Sartorius Gruppe 200 180 160 SAG SSB SCA 140 120 100 80 60 40 20 0 bis 19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65 und älter 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 2

Situation bei Sartorius: Altersverteilung in der Sartorius AG Sartorius AG / Lebensalter (Ø 2006 = 42,02 Jahre insgesamt / 43,51 J. ohne Azubis) 350 300 250 Anz MA 200 150 100 50 0 unter 20 21-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 über 60 Altersgruppen 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 3

Situation bei Sartorius: Krankenstand nach Alter 25,00% Kritischer Bereich 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% 0-19 20-25 26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 >60 J. Anteil an Gesamtbelegschaft Anteil an Krankheitstagen 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 4

Situation bei der Sartorius AG Situation bei Sartorius: Qualifikationsverteilung in der Sartorius AG 900 800 700 600 500 400 300 Mangelbereich für junge Facharbeiter 200 100 0 HS, RS ohne Abschluss HS, RS mit Abschluss Abi ohne Abi mit abg.ausb. FH abgeschl. Uni abgeschl, 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 5

Die Problematik der Altersteilzeit bei hochqualifizierten MA Das Dilemma: Geringqualifizierte Mitarbeiter müssen zur Aufstockung ihrer Rente möglichst lange arbeiten, werden aber vom Unternehmen nicht unbedingt benötigt. Die Ressourcen der hochqualifizierten Mitarbeiter werden möglichst lange benötigt, diese können sich einen vorgezogenen Ruhestand aber leisten Mitarbeiter in Altersteilzeit 2001-2009 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Steigender Anteil hochqualifizierter Mitarbeiter an ATZ 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 6

Mitarbeiterbefragung über das Projekt Lernpartnerschaften Ich denke, wenn dieses Projekt erfolgreich verläuft, wird sich das sehr positiv auf unser Unternehmen zurückwirken 2006 2005 5,00 4,00 4,50 4,40 4,20 4,00 3,83 5,00 4,00 4,00 4,14 3,40 4,00 3,76 Mittelwerte 3,00 Mittelwerte 3,00 2,00 2,00 1,00 unter 30 30-35 35-45 45-50 über 50 Codierung des Alters nach Gruppen 1,00 unter 30 30-35 35-45 45-50 über 50 Codierung des Alters nach Gruppen 5 = stimmt völlig, 4 = stimmt teilweise, 3 = unentschieden, 2 = stimmt teilweise nicht, 1 = stimmt überhaupt nicht 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 7

Sartorius benötigt Ingenieure und hochqualifizierte Facharbeiter Sartorius-Mitarbeiter sind: Hochqualifiziert Spezialisten Flexibel International Begehrt beim Wettbewerb 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 8

Wie wichtig ist für Sartorius ein Konzept zum flexiblen Umgang mit (älteren) Mitarbeitern? Sehr wichtig Sartorius (Facharbeit und Ingenieure) Wichtigkeit ältere Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden Unwichtig Gering Anspruch der Arbeit an qualifizierte Mitarbeiter Hoch 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 9

Age-Management als zentrale Aufgabe des HRM Problem: Spezialisten, Experten, Wissensträger verlassen SAG; keine Know-how Sicherung Ziel: Demografie-Robustheit im Unternehmen Wo kann Sartorius ansetzen, um Demografie-Robustheit zu erlangen? Junge/neue Mitarbeiter Strategie Innovation Globalisierung Personalentwicklung Ältere (neue) Mitarbeiter Themen zum Umgang mit jungen/neuen MA Themen zum Umgang mit älteren MA Anreize extrinsisch Karriere intrinsisch Work life balance Lernpartnerschaften Arbeit < 65 Qualifika tion Arbeit 65 + 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 10

Age-Management beginnt an Schulen und Universitäten (Beispiele) 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 11

Altersgerechte Personalentwicklung beginnt an Schulen und Universitäten (Beispiele) 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 12

Age Management begleitet den beruflichen Werdegang der Mitarbeiter (Mitarbeiterbindung) Einbindung der Mitarbeiter und ihrer Familien 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 13

Warum Lernpartnerschaften? Ältere Mitarbeiter verfügen über Erfahrungswissen und sind Wissens- und Leistungsträger Jüngere Mitarbeiter sind i.d.r durch ihre Ausbildung auf einem neueren Stand und damit z.b. technisch versierter Das Projekt Lernpartnerschaften hat zum Ziel die positiven Eigenschaften jüngerer und älterer Mitarbeiter zu verbinden 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 14

Definition einer Lernpartnerschaft Projekt Lernpartnerschaften bei der Sartorius AG Zwei oder mehr fest definierte Lernpartner Signifikante Altersunterschiede zwischen den Lernpartner (alt und jung) Feste inhaltliche Zuordnung, worum es in der Lernpartnerschaft geht Regelmäßige oder unregelmäßige Zeiten und Orte des Lernens ( Da kommt plötzlich ein Anruf aus der Fertigung, da gehen wir gemeinsam hin ) Lernzeiten sind zufällig und an konkreten Anlässen und Problemen orientiert Lernpartnerschaften sind Idealismus und persönliche Einstellung 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 15

Faktoren für die erfolgreiche Gestaltung der Lernpartnerschaften Erfahrungswissen muss für die Art der Arbeit relevant und ausreichend vorhanden sein Das Lernen erfolgt in der Situation der Arbeit und ist keine isolierte Lernsituation Die Chemie zwischen den Lernpartnern muss stimmen, nur so kann Erfahrungswissen übertragen werden Erfahrungsgeber und Erfahrungsnehmer müssen offen für die Weitergabe und Aufnahme von Erfahrungswissen sein Es darf keine Angst vor der Weitergabe von Erfahrungswissen bestehen, der Arbeitsplatz darf nicht vakant sein Die Unternehmenskultur muss auf Offenheit und Vertrauen ausgerichtet sein, die Vergangenheit muss das bewiesen haben 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 16

Widerstände bei der Einführung von Lernpartnerschaften Personalentwicklung für ältere Mitarbeiter war traditionell selten ein Thema, nicht nur wegen fehlender Angebote, auch wegen mangelnder Motivation Weitergabe von Erfahrungswissen bedeutet auch die Weitergabe der persönlichen Einmaligkeit ( Wissen ist Macht ) Neue Konzepte rufen immer auch Skeptiker auf den Plan, die es schon immer besser gewusst haben Man nimmt sich zu wenig Zeit für Lernpartnerschaften. Dabei gilt: Wer Zeit gewinnen will, muss Zeit investieren! Kosten bzw. Budgetfragen Mangelndes Bewusstsein für die Problematik Zu wenig Wissen über den demografischen Wandel und Auswirkungen auf das eigenen Unternehmen 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 17

Betrieblicher Nutzen der Lernpartnerschaften Lebenslanges Lernen fordern und fördern Motivation älterer Mitarbeiter durch Wertschätzung ihrer Erfahrung Einsatz von bisher ungenutztem Leistungspotenzial Schnellerer Wissenstransfer, dadurch frühere Einsatzfähigkeit jüngerer Mitarbeiter und Kostensenkung durch lange Einarbeitung Systematischer Wissenstransfer zwischen den Generationen im Unternehmen Erweiterung des Wissens im Unternehmen durch bidirektionale Auslegung (1+1=3) Proaktiver Umgang mit der demografischen Entwicklung Steigerung der Arbeitgeberattraktivität: Wie geht das Unternehmen mit mir selbst um, wenn ich älter werde? 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 18

Das Projekt Lernpartnerschaften erregt bundesweit Aufmerksamkeit Berichte über das Projekt Lernpartnerschaften : 24.12.05, FAZ 25.01.06, ZDF-Mittagsmagazin 20.02.06, Deutschlandfunk 23.05.06, DGB Bundeskongress 10.10.06, LiPA-Tagung, Berlin 15.11.06, Fraunhofer IAO, Stuttgart 08. Mia 2009 Christian Oldendorf/Holger Möhwald Seite 19

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