Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens

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Transkript:

Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens Andreas Kämper WS 2009/10 3. Wissenschaftliche Literatur 2 Div. for Simulation of Biological Systems WSI/ZBIT, Eberhard Karls Universität Tübingen Wiederholung Standardstruktur wiss. Arbeiten Einleitung Worum geht s überhaupt? Warum wurde diese Arbeit angefertigt? (Material und) Methodik Wie wurden die Aussagen erhalten? Ergebnisse Was sind die Fakten? Was wurde herausgefunden? Diskussion und Schlussfolgerung Was bedeuten die Ergebnisse? 1

Klassifizierung wiss. Literatur Primärliteratur Erstveröffentlichung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse der Autoren Beispiele: Dissertationen, Patente, Sekundärliteratur Überblick über den Inhalt vieler Originalarbeiten Beispiele: Übersichtsartikel, Tertiärliteratur Beispiele: Lehrbücher, Enzyklopädien, Siehe auch: Primary, Secondary & Tertiary Sources, James Cook University Library, http://cms.jcu.edu.au/libcomp/resources/era/jcuprd_030412. Überblick Klassifizierung wissenschaftlicher Veröffentlichungen Typen von Zeitschriftenartikeln Literaturdatenbanken Literaturverwaltung Typen von Zeitschriftenartikeln Literaturdatenbanken Literaturverwaltung 2

Typen von Zeitschriftenartikeln Zeitschriftenartikel (Aufsatz, full paper, research paper, original article) Wissenschaftliche Originalarbeit, die erstmalig publiziert wird (Erhebliche) Erweiterung einer Arbeit, die in Kurzform (conference abstract, communication) veröffentlicht wurde Typ. Druckseiten: 5 20 Typ. Anzahl Referenzen: 20 50 Primärliteratur Hinweis: Viele Journale beschränken die Anzahl Druckseiten auch für Aufsätze, z.b. J. Am. Chem. Soc. max. 8-10 Seiten, Bioinformatics max. 7 Seiten, Nature max. 5 Seiten Typen von Zeitschriftenartikeln Kurzaufsatz (Zuschrift, short article, letter) Wissenschaftliche Originalarbeit, die erstmalig publiziert wird Kleinerer Umfang als Aufsatz, dafür häufig schneller publiziert Typ. Druckseiten: 2 5 Typ. Anzahl Referenzen: 15 40 Primärliteratur Ähnlich: Extended abstract (Konferenz) Quelle: Beispielsweise Nature formatting guide: manuscript preparation and submission unter http://www.nature.com/nature/authors/gta/ (Nature erlaubt max. 4 Seiten u. 30 Referenzen) Typen von Zeitschriftenartikeln Mitteilung (Communication) Wissenschaftliche Originalarbeit oder ein vorläufiger Report Hochsignifikante Arbeit, deren Wichtigkeit und Neuheit für die Leser eine schnelle Publikation rechtfertigt Typ. Druckseiten: 2 selten 3 Typ. Anzahl Referenzen: 10 25 Primärliteratur Quelle: Beispielsweise Chemical Communications Guidelines for Authors unter http://www.rsc.org/publishing/resource/authorguidelines/journalpolicy/cc/index.asp 3

Typen von Zeitschriftenartikeln Übersichtsartikel (Review, critical review) Kritische Diskussion des Stands des Wissens zu einem Thema Ausgewogene g Darstellung der aktuellen Primärliteratur, meist begrenzt auf die letzten 5 10 Jahre Typ. Druckseiten: 15 50 Typ. Anzahl Referenzen: 100 200 Sekundärliteratur Quelle: Beispielsweise Chemical Society Reviews Guidelines for Authors unter http://www.rsc.org/publishing/resource/authorguidelines/journalpolicy/cs/index.asp Typen von Zeitschriftenartikeln Korrespondenz (Leserbrief, comment, Letter to the Editor) Medium für die Diskussion und den Austausch wissenschaftlicher Meinungen zu Artikeln aus der jeweiligen Zeitschrift Typ. Druckseiten: 1/4 1 Typ. Anzahl Referenzen: 0 5 (meist) Primärliteratur Typen von Zeitschriftenartikeln Es gibt viele weitere Typen Essay, Perspective, Highlight, Hausaufgabe (Übungszettel 2): Recherchieren Sie, was ein Tutorial Review ist Recherchieren Sie, was ein Essay ist Definieren Sie den Begriff Erratum 4

Typen von Zeitschriftenartikeln Literaturdatenbanken Literaturverwaltung Literatursuche Bis in die 90er Jahre: Literatursuche wurde von Hand gemacht Zettelkataloge, Mikrofilme und andere gedruckte Literaturverzeichnisse Zeitschriften nur als gedruckte Exemplare verfügbar Heute: Literatursuche findet vorzugsweise am Computer statt Große Literaturdatenbanken im Internet Elektronische Zeitschriften Arten von Literaturdatenbanken Bibliographische Datenbanken Zugriff auf bibliographische Informationen (Zitationen) von Veröffentlichungen Häufig: Zugriff auf Zusammenfassungen Zusätzliche Metadaten Zitationsdatenbanken (Citation indexes) Zitationsverbindungen zwischen Veröffentlichungen Wer zitiert wen? Wer wird von wem zitiert? 5

Zitat Zitation Zitat Wörtlich übernommene Stelle aus einem Text Beispiel: Barschel sagte auf der Pressekonferenz ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die [ ] Vorwürfe haltlos sind. Zitation Expliziter Verweis auf eine Literaturstelle Beispiel: Es wurde der Dijkstra-Algorithmus (E. W. Dijkstra, Numer. Math. 1959, 1, 269) verwendet. Biblographische Datenbanken Bibliographische Datenbanken nach Fachbereichen Medizin und Biologie (PubMed) Chemie(Chemical Abstracts) Informatik (CiteSeer, DBLP, ) Bibliographische Datenbanken nach Literaturtypen Dissertation Abstracts PubMed Einleitung Dienst entwickelt und bereitgestellt vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) der National Library of Medicine (NLM) und den National Institutes of Health (NIH) Teil des Entrez Datenbanksystems Freie Suchmaschine mit Zugriff auf die MEDLINE Datenbank http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez/ 6

PubMed Abdeckung Fachbereiche Medizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin Biologie, Biochemie, Molekularbiologie Bioinformatik, 5.391 Zeitschriften (Stand: 04.11.2009) aus über 80 Ländern Datenbestand hauptsächlich von 1948 bis heute. Teilweise bis 1865 zurück > 17 Millionen Zitationen (11.03.2009) > 80 Millionen Suchanfragen pro Monat http://www.nlm.nih.gov/tsd/serials/lji.html; http://www.nlm.nih.gov/bsd/licensee/2009_stats/2009_totals.html. CiteSeer Einleitung Entwickelt am NEC Research Institute CiteSeer durchsucht das WWW und sammelt wissenschaftliche Dokumente CiteSeer verwendet autonome Zitations-Indexierung (Lawrence et al.) ) Beheimatet am College of Information Sciences and Technology der Pennsylvania State University (http://citeseer.ist.psu.edu/) S. Lawrence, C. L. Giles, K. Bollacker, Digital Libraries and Autonomous Citation Indexing, IEEE Computer, 1999, 32(6), 67. CiteSeer Abdeckung Informatik und Informationswissenschaften > 700,000 Dokumente (November 2009) Warnung CiteSeer hat Schwächen im Design Kein wesentliches Update nach 2005 Viele Artikel neuer als 2000 nicht enthalten 7

CiteSeer X Basiert lose auf CiteSeer Verwendet open source Technologie: SeerSuite > 1.400.000 Artikel (November 2009) Warnung Derzeit noch beta-software http://citeseerx.ist.psu.edu/ DBLP Einleitung Ursprünglich: DataBase systems and Logici Programming Heute: Digital Bibliography and Library Project Beheimatet an der Universität Trier (http://dblp.uni-trier.de/) DBLP Abdeckung Ursprünglich nur logisches Programmieren, heute die Informatik als Ganzes > 1.200.000 Artikel (November 2009) Enthält viele Konferenzbeiträge 8

Collection of CS Bibliographies Simultane Suche in mehreren Literaturdatenbanken CiteSeer DBLP Beheimatet an der Universität Karlsruhe (liinwww.ira.uka.de/bibliography/) > 2.000.000 Dokumente > 300.000 Zugriffe pro Monat Science Citation Index Einleitung Ursprünglich veröffentlicht vom Institute for Scientific Information (ISI), heute veröffentlicht von Thomson Reuters Science Citation Index Expanded ist Teil der Online-Datenbank Web of Science (wiederum Teil des Web of Knowledge) Zugriff: http://isiknowledge.com/; Produktinformationen: http://thomsonreuters.com/ products_services/science/science_products/a-z/science_citation_index_expanded. Science Citation Index Abdeckung 6.650 wissenschaftliche und technische Zeitschriften (Stand: November 2009) Vorwiegend aus dem englischen Sprachraum 9

Typen von Zeitschriftenartikeln Literaturdatenbanken Literaturverwaltung Literaturverwaltungssoftware Software, die Wissenschaftlern hilft Zitationen zu sammeln Zitationen zu verwenden Hauptkomponenten der Programme Datenbank für Zitationen Unterstützung für eine Textverarbeitung Meistverwendete Programme EndNote (Thomson Reuters, www.endnote.com) JabRef (GPL, jabref.sourceforge.net) JabRef Einleitung Fusion der Projekte BibKeeper und JBibt M it 2003 JBibtexManager seit 2003 Freie Software unter der GPL Geschrieben in Java, Unterstützung für Windows, Linux, MacOS X Auch via Java Web Start 10

JabRef Eigenschaften BibTeXals natives Format Viele Importfilter Import von PubMed, IEEEXplore, CiteSeer, ArXiv, ISI Web of Science, EndNote Verweise auf externe Ressourcen mit einem Mausklick URL, PDF, DOI Plugin-System Integration in Openoffice.org 11