Statements. Michael Dreibrodt mylife Lebensversicherung AG. beim Wirtschaftstag 2016

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Transkript:

Statements Michael Dreibrodt mylife Lebensversicherung AG beim Wirtschaftstag 2016

Kurzes Thesenpapier im Vorwege Statement Nullzinspolitik verschlimmert dramatisch das Problem der Bevölkerungsüberalterung Als Versicherer müssen wir unsere sozialpolitische Verantwortung wahrnehmen und die private Altersvorsorge so aufstellen, dass auch für ein langes Leben die nötige Rendite beim Verbraucher ankommt. Aber mit der aktuellen Entwicklung bei den Zinsen kann das nicht gehen. Wir brauchen hier eine finanzpolitische Planungsgrundlage mit Weitblick und neue kompensierende Förderungsangebote des Staates. Statement Junge Menschen schauen beim Thema: Altersvorsorge weg Jungen Menschen fehlt es an Weitblick für ihre Altersvorsorge. Sie sind selbst in der Verantwortung Vorsorge zu betreiben, aber sie haben noch nicht verstanden, dass sie es jetzt tun müssen, solange sie jung sind. Wir müssen ihnen Realismus beibringen. Ihnen aufzeigen, was sie im Alter erwartet und dass sie sich nicht ausruhen können. Dass sie sich heute (!!!) kümmern müssen. Wir müssen die Wirtschafts- und Finanzkompetenz der jungen Menschen steigern und ihnen Vertrauen in die Finanz- und Kapitalmärkte zurückgeben. Statement Die private Altersvorsorge ist gefährdet Die Absenkung des Garantiezinses auf 0,9 Prozent zum 01. Januar 2017 kombiniert mit einer gleichzeitigen Steigerung der Eigenkapitalquoten durch Solvency II werden dazu führen, dass die Zahl der Anbieter sinkt, die individuelle Produktauswahl nimmt ab. Schlimmstenfalls gibt es irgendwann nur noch leistungsschwache Minimallösungen von der Stange. Statement Versicherer müssen effizienter werden In der aktuellen wirtschaftlichen Situation müssen wir uns verändern. Wir müssen effizienter werden. Dabei müssen wir den Wandel im Kundenverhalten stärker in den Blick nehmen und auch die unterschiedlichen Informations- und Beratungsbedürfnisse der verschiedenen Generationen unterstützen. Wir müssen hier umdenken und neue Produkte entwickeln und neue Wege für Information, Beratung und Vertrieb öffnen, damit wir neben den Silver Agern auch die Generation Y erreichen.

Differenzierung der Thesen Statement Nullzinspolitik verschlimmert dramatisch das Problem der Bevölkerungsüberalterung Die Lebenserwartung steigt Die Menschen werden älter und bleiben länger körperlich und geistig fit, es wird ein Risiko sehr alt zu werden Als Versicherer müssen und wollen wir unsere sozialpolitische Verantwortung wahrnehmen und die private Altersvorsorge so aufstellen, dass auch für ein langes Leben im Alter hohe Leistungen stabil gezahlt werden Das können wir auch: Wir können vernünftige Vorsorgekonzepte bieten, um die Altersarmut zu bekämpfen. Aber mit der aktuellen Zins-Entwicklung kann das nur noch eingeschränkt gehen. Wir brauchen hier eine finanzpolitische Planungsgrundlage mit Weitblick. Und: die Zinszusatzreserve gedacht als weiteres Polster zur Absicherung - kann zur Medizin werden, die den Zustand des Patienten eher verschlimmert Eine angemessene Erhöhung der Förderung der Riester-Rente könnte ein Mittel sein, die reduzierten Renditechancen zu kompensieren Fakten zur Lebenserwartung: Die Lebenserwartung der Menschen in Mitteleuropa ist in den letzten 150 Jahren um etwa 40 Jahre gestiegen. Die Silver Ager zwischen 65 und 75 Jahre sind agiler als zuvor. Auch die älteren wollen aus dem Vollsten leben. Wir bleiben länger fit und werden älter. Heute geborene Jungen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund 78 Jahren. Mädchen werden sogar bis zu 83 Jahre alt. (Quelle: Statistisches Bundesamt) Die gesetzliche Rente allein schützt nicht vor Altersarmut. Wir brauchen für die private Altersvorsorge eine Änderung der Zinssituation.

Statement Junge Menschen schauen beim Thema: Altersvorsorge weg Jungen Menschen fehlt es an Weitblick für ihre Altersvorsorge. Sie sind selbst in der Verantwortung, Vorsorge zu betreiben, aber sie haben noch nicht verstanden, dass sie es jetzt tun müssen, solange sie jung sind. Wir müssen ihnen Realismus beibringen. Ihnen aufzeigen, was sie im Alter erwartet und dass sie sich nicht ausruhen können. Dass sie sich heute (!!!) kümmern müssen. Ein weiter so gibt es nicht. Sie haben keinen (Spar)Plan, weil sie nur schemenhafte Zukunftsvorstellungen haben und darauf vertrauen, dass sie im Alter auf dieselben Ressourcen zurückgreifen können wie heute. Wir müssen überlegen, wie wir die Wirtschafts- und Finanzkompetenz der jungen Menschen steigern und ihnen Vertrauen in die Finanz- und Kapitalmärkte zurückgeben. Ein Sichverlassen auf den Staat wäre sehr gefährlich. Die Politik darf dies mit weiteren Versprechen zur gesetzlichen Rente nicht noch schüren. Fakten zu Vorsorgeverhalten und -erwartung 20-34-Jähriger: Die Planungen der 20- bis 34-Jährigen reichen kaum über einen Zeitraum von 10 Jahren hinaus. Konkrete Vorstellungen über das Leben im Alter fehlen bei 93 Prozent der heute 20- bis 34-Jährigen. Zwei Drittel wissen, dass sie nicht auf die gesetzliche Rente setzen können, dass sie privat etwas tun müssen. Gleichzeitig vertrauen sie aber darauf, dass sie von denselben finanziellen Ressourcen ausgehen können, die sie jetzt zur Verfügung haben. (Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach) Die Gen Y zweifelt immer mehr an der privaten Vorsorge. So stimmen nur 23% voll und ganz ( eher 40%) der Aussage zu, dass man von einer privaten Vorsorge mehr erwarten kann als von einer staatlichen Rente. 2010 waren es 31 bzw. 46 Prozent. Das Sparverhalten der jungen Leute ist stabil. Allerdings haben sich die Gründe dafür verschoben. Z.B. wurde mit 64% vermehrt für eine Urlaubsreise gespart (2010: 56%). Auch die Bereitschaft, für Ausbildung und Studium zu sparen, war höher (2016: 42% / 2010: 39). Dagegen sorgen mit 58% inzwischen weniger für das Alter vor (2010: 66%). Die junge Generation will das Leben zunächst genießen und spart deswegen weniger für das Alter. (Quelle : MetallRente Studie 2016) Junge Menschen sind Vorsorge-Ignoranten und kümmern sich in erster Linie um Themen, die ihnen unmittelbare Erlebnisse in ihrer aktuellen Realität liefern.

Statement Die private Altersvorsorge ist gefährdet Der Niedrigzins zerstört das Vertrauen in die Altersvorsorge der Verbraucher. Die Absenkung des Garantiezinses auf 0,9 Prozent zum 01. Januar 2017 zeigt das erneut: Dadurch sinken vor allem garantierte Leistungen aus Neuverträgen in der Altersvorsorge. Gleichzeitig müssen wir durch Solvency II unsere Eigenkapitalquoten steigern und renditeträchtige Anlagen, deren Ertrag wir weiter geben könnten, werden stark belastet. Der risikoscheue Verbraucher und der institutionelle Anleger werden sich so z.b. bei Aktien und Realvermögen zurückhalten. Beides zusammen drängt immer mehr Versicherer aus dem Rennen. Die Verbraucher können dabei nicht profitieren. Die Zahl der Anbieter sinkt, die individuelle Produktauswahl nimmt tendenziell ab. Schlimmstenfalls gibt es irgendwann nur noch leistungsschwache Minimallösungen von der Stange. Nullzins und Solvency II haben Versicherer und Versicherte in der Zange.

Statement Versicherer müssen effizienter werden Klar ist: Die Verbraucher sind selbst in der Verantwortung, Vorsorge zu betreiben und geeignete Pläne aufzustellen. Aber: Ihnen fehlt das Vertrauen in die Kapitalmärkte. Die Gewissheit ist da: Rente wird es nicht wie geplant geben. Wir sind deshalb auch als Versicherungsunternehmen in der sozialpolitischen Verantwortung, jedem eine individuell passende Altersvorsorge zu ermöglichen. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation müssen wir uns verändern. Wir müssen noch effizienter werden. Dabei haben wir auch die Informations- und Beratungsbedürfnisse der verschiedenen Generationen zu berücksichtigen. Die gewandelten Bedürfnisse und Kundenverhalten sind zu antizipieren. Wir müssen hier umdenken und neue Produkte entwickeln und neue Wege für Information, Beratung und Vertrieb öffnen, damit wir neben den Silver Agern auch die Generation Y erreichen. Die Politik kann hier durch positives Begleiten der privaten Altersvorsorge unterstützen, und nicht noch zusätzlich Vertrauen entziehen. Ohne ein neues Vertrauen in die Kapitalmärkte und die Produkte der privaten Altersvorosorge geht s nicht weiter.