7. Konferenz Modellregion Hygiene Ruhrgebiet Friederike Lemm

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Transkript:

7. Konferenz Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 22-06-2017 Friederike Lemm

Themen 1. Erste Ergebnisse zur Abfrage 2017 2. Organisatorisches

Erste Ergebnisse zur Abfrage 2017 Themen: Screening MRSA Screening MRGN Compliance-Beobachtung Händehygiene Compliance-Beobachtung Verbandswechsel

Abfrage 2017 Erste Auswertung: Screening MRSA Screening MRGN Complinace-Beobachtung Händehygiene Compliance-Beobachtung Verbandswechsel

MRSA Screening (KRINKO 2014) Folgende Patienten müssen bei der stationären Aufnahme auf MRSA gescreent werden: Patienten mit bekannter MRSA-Anamnese Patienten aus Regionen/Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (> 3 Tage) in den zurückliegenden 12 Monaten Patienten, die regelmäßig (beruflich)direkten Kontakt zu MRSA haben, wie z. B. Personen mit Kontakt zu landwirtschaftlichen Nutztieren (Schweine, Rinder, Geflügel), Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes Kontakt zu MRSA-Trägern hatten (z. B. bei Unterbringung im selben Zimmer) Dialysepflichtigkeit Patienten mit chronischen Hautläsionen (z. B. Ulkus, chronische Wunden, tiefe Weichgewebeinfektionen), Patienten mit chronischer Pflegebedürftigkeit (z. B. Immobilität, Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Schluckstörungen, Inkontinenz, Pflegestufe) und einem der nachfolgenden Risikofaktoren: Antibiotikatherapie in den zurückliegenden 6 Monaten, liegende Katheter (z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde, Trachealkanüle).

Abfrage 2017 MRSA Screening MRSA Screening Rate 2016 (%) Angaben der teilnehmenden Kliniken der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 100 100 100 99 98 96 95 94 93 89 81 81 77 77 76 73 72 67 60 56 54 53 50 50 47 47 42 39 35 34 30 15 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

Abfrage 2017 MRSA Screening MRSA Screening Rate 2016 (%) Angaben der teilnehmenden Kliniken der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 100 100 100 99 98 96 95 94 93 89 81 81 77 77 76 73 72 67 60 56 54 53 50 50 47 47 42 39 75 Quartil Median Mittelwert 15 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 35 34 25 Quartil 30 25 Quartil: 50 % Mittelwert: 69 % Median: 73 % 75 Quartil: 94 %

Abfrage 2017 MRSA Screening MRSA Screening Rate 2016 (%) Angaben der teilnehmenden Kliniken der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 100 100 100 99 98 96 95 94 93 89 81 81 77 77 76 73 72 67 60 56 54 53 50 50 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 100% Screening gut umgesetzt Risikoscreening mit hohem Anteil an Risikopatienten oder 100% Screening mit schlechter Umsetzung Risikoscreening mit mittlerem Anteil an Risikopatienten und guter Umsetzung oder Risikoscreening mit hohem Anteil an Risikopatienten und schlechter Umsetzung 47 47 42 39 35 34 30 15 Risikoscreening mit niedrigem Anteil an Risikopatienten oder schlechte Umsetzung des Risikoscreenings

Abfrage 2017 MRSA Screening Entwicklung 2014-2016 MRSA Screening Rate 2016 (%) 100 80 60 40 20 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 100 80 60 40 20 0 MRSA Screening Rate 2014 (%) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36

Abfrage 2017 MRSA Entwicklung 2014-2016 Statistische Kennwerte im Vergleich: 2014 2016 25 Quartil: 23 % 50 % Mittelwert: 52 % 69 % Median: 38 % 73 % 75 Quartil: 79 % 94 % Die MRSA-Screeningraten sind zwischen 2014 und 2016 in den teilnehmenden Kliniken der Modellregion deutlich angestiegen.

Vorteile eines 100% Screenings Implementierung ist einfacher als bei einem Risikoscreening Arbeitszeitersparnis, da die Risikofaktoren nicht mehr abgefragt werden müssen (dadurch auch Kostenersparnis bei Personalkosten) MRSA-Patienten ohne Risikofaktor werden auch detektiert (18-22 % haben der MRSA-Träger haben keinen RF)* Es treten nochmals weniger nosokomiale Fälle auf *Epidemiologisches Bulletin: Zum Aufwand von MRSA-Screeninguntersuchungen in deutschen Krankenhäusern, 4. Februar 2013 / Nr. 5

Nachteil eines 100% Screenings Laborkosten steigen Können durch möglichst preisgünstige Screening-Methode gering gehalten werden Möglichkeiten der Kostenreduktion: Durchführung eines kombinierten Rachen-/Nasenabstrichs Halbierung der Kosten im Vergleich zu einem separaten Rachen- und Nasenabstrich Untersuchungsmethode sollte einfach sein Chromogene Medien (ohne Resistogramm und Anreicherung) Ergebnis nur: MRSA ja/nein

Eigene Daten zum 100% Screening Eigene Daten: Klinik mit 1400 Betten Screeningrate Risikoscreening ca. 75% Einführung 100% Screening am 01.01.2016 Mehrkosten Labor bei Umstieg auf 100% Screening ca. 25.000 /Jahr Effekt: Kein Anstieg der Gesamtfallzahl MRSA (Epidemiologie!) Reduktion der nosokomialen Fälle im ersten Jahr um 20% Detektion von MRSA-Patienten ohne Risikofaktoren nach KRINKO (insbesondere Kinderklinik und Geburtshilfe) Sehr gute Annahme durch die Patienten

Abfrage 2017 Erste Auswertung: Screening MRSA Screening MRGN Complinace-Beobachtung Händehygiene Compliance-Beobachtung Verbandswechsel

Risikofaktoren Auszug aus: Epid. Bulletin 21/2014 Um einer weiteren Ausbreitung möglichst frühzeitig entgegenzuwirken, regt die Kommission an, neben den bisher zu screenenden Patienten mit folgenden bereits beschriebenen Risikofaktoren für eine 4MRGN-Besiedlung: Kontakt zum Gesundheitssystem in Ländern mit endemischem Auftreten von 4MRGN in den letzten 12 Monaten; Kontakt zu Patienten, für die eine Besiedlung mit 4MRGN nachgewiesen wurde (Pflege im gleichen Zimmer) auch folgende Patienten auf eine Besiedlung zu screenen: Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (> 3 Tage) in den zurückliegenden 12 Monaten in einer Region mit erhöhter 4MRGN-Prävalenz 15

KRINKO Stellungnahme zum Screening bei Flüchtlingen Zusammenfassende Stellungnahme Ein generelles MRE-Screening bei Aufnahme in eine Erstaufnahmeeinrichtung ist derzeit nicht angezeigt. Ein Screening auf 4MRGN bei Krankenhausaufnahme wird nur bei Asylsuchenden empfohlen, die Kontakt zum Gesundheitssystem in ihrem Heimatland oder im Verlauf ihrer Flucht hatten, bzw. wenn die Anamnese diesbezüglich unklar ist. Ein Screening auf MRSA bei Aufnahme in ein Krankenhaus ist bei Asylsuchenden (in den ersten 12 Monaten nach Ankunft in Deutschland) zu empfehlen, da die Gruppe der Asylsuchenden als Risikogruppe für eine MRSA-Besiedlung angesehen werden kann (Änderung gegenüber Version 2 vom 28.1.2016). Für das weitere Vorgehen gelten die KRINKO-Empfehlungen zu MRSA. Stand: 21.09.2016

Bogen zum MRGN Screening des LZG

Bogen zum MRGN Screening des LZG

Was kann kommen?

MRGN Screening bei Reiserückkehrern Auch ohne Kontakt zum Gesundheitssystem im Reiseland! Studien zeigen bei Reiserückkehren eine erhöhte Rate an Besiedelungen mit MRGN Eher 3MRGN (ESBL ohne Carbapenemase) Risikofaktoren: Diarrhoe, Antibiotikaeinnahme Fallbericht bei Reiserückkehrern aus Indien 3 Fälle von 4MRGN E.Coli, kurzfristige Besiedelung ohne weitere Risikofaktoren bei oder nach der Reise) Screening von Reisrückkehrern aus Indien?

MRGN Screening und PAP

PAP und multiresistente Erreger Inzwischen werden auch für 3 und 4MRGN Erfahrungen zu ihrem Vorkommen gesammelt. So ist das Risiko bei positiver Anamnese, nach Kontakt mit bekanntermaßen mit 3- und 4MRGN kolonisierten oder infizierten Patienten und bei Patienten aus Ländern mit hoher Prävalenz gegeben, sodass bei Indikation zur PAP und elektivem Eingriff durch ein gezieltes Screening auf MRGN auch hier die Auswahl des sensiblen Antibiotikums möglich wird. Screening bei Patienten vor infektionsträchtigen bauchchirurgischen OP s?

Mein aktueller Vorschlag für 4MRGN Screening Wenn einer der folgenden Risikofaktoren zutrifft: Patient hatte Kontakt zum Gesundheitssystem im Ausland innerhalb der letzten 12 Monate. Patient mit 4 MRGN Anamnese Patient mit Kontakt zu einem 4MRGN Patienten Direkte Verlegung von einer externen Intensivstation Patient wurde innerhalb der letzten 12 Monate beatmet und/oder hat ein Tracheostoma

Abfrage 2017 MRGN Screening Rate 2016 (%) Angaben der teilnehmenden Kliniken der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 75 Quartil Median 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 25 Quartil: 1 Mittelwert: 6 Median: 3 75 Quartil: 8

Abfrage 2017 Anzahl Ja % Rektalabstriche nur auf 3, 4MRGN (1) 23 70 Rektalabstriche nur auf VRE 10 30 Rektalabstriche auf 3, 4MRGN und VRE 13 40 Anzahl Kliniken die kein MRGN Screening etabliert haben 5 14 (1) 2x Kommentar: MRGN-Screening nur bei Aufnahme auf Intensivstation, 2x Kommentar: nur 4MRGN-Screening (ohne 3MRGN)

Bewertung Viele (86%) aber nicht alle Kliniken haben ein MRGN-Screening mindestens formal etabliert Teilweise nur für Risikobereiche Niedrige durchschnittliche Screeningrate 3% (Median). Offene Fragen: Wie hoch ist der Anteil der Patienten mit Risikofaktoren? Wie hoch ist der Anteil der Patienten mit 3 und 4MRGN bei Aufnahme? Zur Beantwortung dieser Frage wäre z.b. ein Prävalenzscrening sinnvoll Wer teilt den Kliniken mit, in welchen Regionen (in Deutschland) ein erhöhte Risiko besteht, so dass man die KRINKO Empfehlung umsetzten kann?

Forderung/Wünsche KRINKO Ggf. Aktualisierung der Risikofaktoren Klare Vorgabe, welche Abstrich-Lokalisationen für welche Erreger im Routinescreening sinnvoll sind bzw. als Mindeststandard gefordert werden (Pseudomonaden, Acinetobacter und andere Enterobacteriaceae) ÖGD Offizielle Information der Kliniken welche Einrichtungen oder Regionen ein erhöhte 4MRGN-Prävalenz haben. Müsste auf der Grundlage der vorliegenden Meldedaten möglich sein Ausweitung der im Rahmen der MRSA-Netzwerke etablierten Maßnahmen auf 3 und/oder 4MRGN. Prävalenzscreening Festlegung von Qualitätsindikatoren für MRGN Screening

Gibt es Fragen, Kommentare, Anmerkungen?

23.06.2017 Organisatorisches

Teilnahmebedingungen Teilnahmebescheinigungen werden nur ausgestellt, wenn die Teilnahmebedingungen erfüllt wurden: 1. Teilnahme an beiden Konferenzen; ggf. Vertreter/in 2. Einreichung der Abfragebögen 2017 (Das haben alle TN bereits erledigt ) 3. Visitation im eigenen Haus mit Einreichung des Evaluationsbogens 4. Teilnahme an den Visitationen der anderen Häuser der Kleingruppe; ggf. Vertreter/in 5. Jeder TN einer Kleingruppe muss mind. 1x / Jahr visitiert werden.

Visitationen 2017 Visitationen 2017 Isolierte Patienten Visitation 2017 Umsetzung der Hygienemaßnahmen bei isolierten Patienten. Es sollten pro Visitation die Hygienemaßnahmen von mindestens 4 isolierten Patienten begutachtet werden. Für jeden Patienten ist ein Begehungsprotokoll auszufüllen.

Visitationen 2017 Visitationen 2017 Isolierte Patienten Visitation 2017 Die Abgabe dieser Protokolle ist freiwillig. Wir würden uns aber freuen, wenn Sie uns zahlreiche Bögen zusenden. Kein elektronisch ausfüllbares pdf. Bitte handschriftlich ausfüllen und einscannen oder faxen

Das steht an: Durchführung der ausstehenden Hospitationen möglichst bis Mitte November Nächste (letzte) Konferenz findet im Dezember an der Uniklinik Essen statt Termin wird noch mitgeteilt Vergabe der TN-Bescheinigungen im Dezember bei der letzten Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet

Homepage http://www.hygiene.ruhr-uni-bochum.de/mhr/index.cfm

Gibt es Fragen?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!