Anfertigen von wissenschaftlichen Arbeiten 1
Übersicht 1. Die Einleitung 2. Die Einführung 3. Der Inhalt 4. Experimente 5. Stand der Technik (Related Work) 6. Zusammenfassung Kurzfassung (Abstract) Anhang 2
1. Die Einleitung Aufbau in folgender Reihenfolge: Darstellung des Kontextes: jeder weiterer Absatz führt zu einer weiteren Vertiefung Darstellung des Problems (bzw. der wesentlichen Probleme) Unzulänglichkeiten bestehender Ansätze = Motivation Kurze und knappe Darstellung des geleisteten Beitrags (Lösungsweg) der erzielten Ergebnisse der Vor- und Nachteile [auch schlechte Resultate sind Ergebnisse] Bei Bachelor/Master-Arbeiten: Genaue Zielsetzung der Arbeit [ggf. als Unterabschnitt] Kurzer Überblick über den weiteren Aufbau Die Einleitung muss allgemein verständlich geschrieben werden! Sie dient dazu, die Arbeit zu verkaufen! Nach dem Lesen der Einleitung muss sowohl der Sinn als auch das Erreichte klar sein! 3
2. Einführung Enthält alles was für das Verständnis des eigenen Beitrags notwendig ist. D.h. ausführliche Beschreibung der technischen Grundlagen (je ein Kapitel/Abschnitt je Technologie), ggf. mehrere Kapitel Nur den für die Arbeit interessanten Teil vertiefen Im Fall einer Projektarbeit: Theorie-Teil und Generalisierung der Praxisphase Bei Bachelor/Master-Arbeit: Am Ende eine Zusammenfassung und Bezug zur Aufgabenstellung 4
3. Der Inhalt Der Titel orientiert sich am Titel der Arbeit, ggf. mehrere Kapitel Bei Verbesserungen: Vorstellung des Beitrags Bei Evaluierungen: Methodik Bei Bachelor/Master-Arbeit: Genauere Problemstellung Zu Beginn: Lösungsansatz / -idee (Systemarchitektur) Danach: Lösungsbeschreibung (top-down) keine Chronologie der Ereignisse Ggf. Zusammenfassung (aber nur wenn es sehr lang war) 5
4. Experimente Bei Verbesserungen: Unterstützung der Arbeit durch Resultate aus der Praxis, d.h. der Nachweis, dass das, was man sich überlegt hat, auch wirklich funktioniert Bei Evaluierungen: Auswertung Versuchsaufbau (Bild) Statistiken (Grafik) 6
5. Stand der Technik (Related Work) Bezug zu und Vergleich mit verwandten Ansätzen oder alternativen Lösungsmöglichkeiten herstellen. Hier bietet es z.b. an, auf aus der Literatur bekannte Dinge zu verweisen. Bei Evaluierungen: Betrachtung anderer Evaluierungen Es gibt zwei Möglichkeiten dies zu tun: Ausführlich in einem eigenen Kapitel (min. 1 Seite). Jedem betrachteten Aspekt sollte ein Absatz gewidmet werden und der genaue Bezug zur eigenen Arbeit hergestellt werden. Falls es nur wenig gibt: in der Einleitung. Auch falls es nichts gibt, sollte dies erwähnt werden, um den Eindruck zu vermeiden, dass sich der Autor nicht um den Rest der Welt gekümmert hat. Zitieren der Art: Wyatt Earp konnte zeigen, dass Blei giftig ist [32]. 7
6. Zusammenfassung Ähnlich zur Einleitung, aber anderer Betrachtungswinkel (eben nach dem Lesen der Arbeit). Weiterer Ausblick 8
Kurzfassung (Abstract) Ziel: (a) Kontext, (b) Motivation, (c) Lösungsweg und (d) Resultat der Arbeit in ein paar Worten. Umfang: Maximal ¾ Seite, 1-3 Absätze (Master/Bachelor) Maximal ¼ Seite, 1 Absatz (Paper) Schwierig, denn bei den Aufgaben/Schwerpunkten gibt es meistens sehr viele Aspekte. Tipp: Liste von Ergebnisse anfertigen. daraus Schwerpunkte bilden (also zu Themen-Bereichen zusammenfassen). Liste der Themen priorisieren und nur die wichtigsten übrig lassen, so dass am Ende nur 1-3 Schwerpunkte übrig bleiben. 9
Kurzfassung (Abstract) Ungefährer Aufbau Kontext des Themas (Firmen-neutral) (Welches Umfeld?) Motivation für das (die) Teil-Probleme, die Sie gelöst haben (Warum?) Ungefährer Lösungsweg und was das besondere daran ist (Wie?) Resultat(e) der Arbeit (Was ist dabei heraus gekommen?) Sparen Sie nicht an schmückenden Adjektiven / Adverbien (wie erstmals, neu, besser, schneller,...), die die Arbeit "verkaufen" (natürlich nur solche, die der Wahrheit entsprechen). Haben Sie den Abstract hin bekommen, wird es Ihnen spürbar leichter fallen, die Arbeit zu Papier zu bekommen. 10
Anhang Alles was zu groß oder zu detailliert für die Arbeit selbst ist 11
Sonstiges (FAQ) Bilder sind gut für die Präsentation. Aber jedes Bild muss auch erklärt werden. Sie schreiben kein Lehrbuch man ist nur an ihren Ergebnissen interessiert. Eine wissenschaftliche Arbeit erzählt keine Geschichte die Chronologie spielt also keine Rolle Bei Projekten: Sie haben Ihre Ergebnisse nur zufällig in einer bestimmten Firma oder in einem Projekt erzielt generalisieren Sie! Eine Aufgabenstellung ist nicht gleich der Motivation! Keine Referenzen zu Wikipedia! 12