Bürger unter Strom Akzeptanz von neuen Stromleitungen Potsdam, 29.03.2012 Dr. René Zimmer Unabhängiges Institut für Umweltfragen
Schöne neue Energiewelt? Special EUROBAROMETER 2007 2
Schöne neue Energiewelt? 3
Reaktion der Bürger 4
Wutbürger 5
NIMBY-Phänomen 6
Vorschläge aus der Politik Boris Palmer (B90/Grüne): Dr. Gero Hocker (FDP): Katherina Reiche (CDU): Ausbau erneuerbarer Energien auch gegen den Widerstand örtlicher Bürgerinitiativen durchzusetzen Betroffene Bürger und lokale Unternehmen als Investor und Anteilseigner beim Netzausbau stärkere Bürgerbeteiligung und transparente Planungsund Verfahrensabläufe ignorieren kompensieren beteiligen 7
Die Technik ist unerwünscht nicht die Sicht der Bürger ist das Problem, sondern die Technik selbst LULU Locally Unwanted Land Uses 8
Analyse von Internetauftritten der BIs Protestgründe Forderungen Lösungswege 9
Protestgründe Störung des Landschaftsbildes Sorge vor Gesundheitsrisiken Beeinträchtigung von Flora und Fauna Wertverlust von Immobilien 10
Kommunikationsprobleme keine Berücksichtigung der Bürgerinteressen unzureichende Information fehlende Transparenz Misstrauen gegenüber Politik / Planungsverantwortlichen Verschärfung des Konflikts 11
Forderungen seitens der BIs Umwelt- und sozialverträglichste Lösung Nachweis der wirtschaftlichen Notwendigkeit Prüfung Alternativstandort Transparenz der Planung und Projektkontrolle 12
Aufgezeigte Lösungswege Optimierung der Kommunikation Kompensation niemand fordert den Abbruch des Projekts 13
Fallstudie Uckermarkleitung 16 Interviews mit Vertretern der Gemeinden und Ämter, 50 Hertz, Bürgerinitiativen, Landesamt für Bergbau Medien- und Dokumentenanalyse Analyse Einwendungen Ziel: soziale Standort-Charakterisierung standortspezifische Kommunikationsund Beteiligungsmaßnahmen 14
Ausmaß der Proteste Sommer/Herbst 2008: 2000 Unterschriften gegen den Bau einer Freileitung September 2010: 1233 Einwendungen gegen die Freileitung Bürgerinitiative Biosphäre unter Strom 15
Soziale Verankerung der Proteste Umweltverbände Flora & Fauna BI Biosphäre unter Strom Bevölkerung in betroffenen Gemeinden Landschaftsbild Wertverlust Gesundheitsrisiken Gemeindevertretungen 16
Wahrnehmung des Konflikts David gegen Goliath langer Schatten Vattenfalls Wahrnehmung eines Ungleichgewichts zwischen Bürgerinteressen/ Umweltinteressen und Profitinteressen der Wirtschaft und Politik Misstrauen 17
Kernergebnisse für die große Mehrheit ist die Uckermarkleitung gar kein Thema betroffene Bürger sind nicht grundsätzlich gegen Netzausbau betroffene Bürger wollen als Ansprechpartner wahr und ernstgenommen werden insbesondere Optimierung der Kommunikation wird gefordert es ist wichtig Beteiligungsmöglichkeiten anzubieten, selbst wenn sie nicht genutzt werden Entschädigungszahlungen als Lösungsweg werden kritisch gesehen 18
Prozessschritte Ziel: nachhaltige Lösungen Gestaltung durch Beteiligung Soziale Standortcharakterisierung 19
Soziale Standortcharakterisierung Ziele Zusammenstellung von Informationen zur öffentlichen Meinung und zu sozio-ökonomischen und politischen Charakteristika einer bestimmten Region eine Art soziale Umweltverträglichkeitsprüfung Ableitung standortspezifischer Kommunikationsmaßnahmen Methodisches Vorgehen Bevölkerungsbefragungen (Interviews und Fragebögen) Stakeholder-Interviews Medien- und Dokumentenanalysen Auswertung amtlicher Statistiken 20
Gestaltung durch Beteiligung Ziele standortspezifische Beteiligungsmodelle Einbezug aller Interessen + bei den Interessen ansetzen über den ganzen Prozess hinweg begleiten Erarbeitung nachhaltiger Lösungen Methoden Mediationsverfahren Verfahren der multikriteriellen Entscheidungsfindung Bürgerkonferenzen 21
Bürgerkonferenz Mobil mit Wasserstoff 22
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU) Greifswalder Str. 4 10405 Berlin Dr. René Zimmer Tel. +49 [0]30-4 28 49 93-34 Fax:+49 [0]30-4 28 00 48-5 email: rene.zimmer@ufu.de URL: www.ufu.de 23