Studie zur Schulentwicklung im Landkreis Northeim



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Transkript:

Studie zur Schulentwicklung im Landkreis Northeim vorgelegt von Ramona Jenssen - Studentin an der Georg-August-Universität Göttingen im Studiengang Master of Education Gliederung der Arbeit I. Einleitung.... 1 II. Daten mit Bilanzen....3 III. Zusammenfassung der Ergebnisse...10 IV. Übergänge auf die drei Schulformen vor und nach Auflösung der Orientierungsstufe.....11 I. Einleitung Die vorliegende Studie orientiert sich an der Studie von Peter Brammer zur Schulentwicklung im Landkreis Göttingen. Unter dem Titel Eine Schullandschaft in Bewegung (s. Veröffentlichung auf der Homepage der Bildungsregion Göttingen) wurden anhand statistischer Daten zur Schulentwicklung Prozesse und Veränderungen herausgearbeitet, von denen die Göttinger Schulen betroffen sind. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Untersuchungen zur Schulentwicklung auf die Stadt Northeim auszuweiten. Auf der Basis von statistischen Daten des Fachbereiches Zentrale Dienste und Schulen des Landkreises Northeim wurde für das Schuljahr 2009/2010 ein bilanzierender Überblick zur Schulentwicklung erarbeitet. Die inhaltliche Gliederung orientiert sich dabei an der Göttinger Studie. 16.03.2011

Dabei konnten jedoch folgende Daten nur teilweise für Northeim erhoben werden: Schulwechsel in den Schuljahren 2004/2005 bis 2008/2009 insgesamt (es lagen ausschließlich Daten der Gutenberg- Realschule vor) Erreichte Schulabschlüsse nach der 10. Schulklasse der Schuljahre 2007/2008 und 2008/2009 (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule, der Gutenberg-Realschule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Schüler, die im Schuljahr 2008/2009 aus der 9. Klasse ihrer Schule ohne Hauptschulabschluss entlassen wurden. (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Ausländische Schüler (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule, der Gutenberg-Realschule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Auswirkungen bzgl. der Abschaffung der Orientierungsstufe in Niedersachsen Die Studie ist so aufgebaut, dass zunächst einzelne Zahlen tabellarisch und grafisch dargestellt werden und im Anschluss kurz kommentiert und zusammengefasst werden. Neben dieser grundlegenden Bilanzierung befasst sich der zweite Abschnitt der Studie mit der Auflösung der Orientierungsstufe (2004/05) und den Folgen für das dreigliedrige Schulsystem. Verglichen wurden für Northeim die Schülerwechsel auf die drei Schulformen vor und nach Auflösung der Orientierungsstufe.

II. Daten mit Bilanzen 1. Verteilung der Schüler der 5. Klasse im Schuljahr 2009/10 Hauptschulen 2 53 14,2% 3 Klassen 18 Realschulen 2 115 30,7% 5 Klassen 23 Gymnasien 1 188 50,3% 6 Klassen 31 Gesamtschulen - - - - - Förderschulen 1 (2*) 18 4,8% 2 Klassen 9 Gesamt: 374 100% *keine Angaben zur freien Schule E-Werk Abb. 1: Verteilung der Schüler der 5. Klasse im Schuljahr 2009/10 (n=374) (in Klammern stehende Zahl hinter Schulform zeigt Anzahl der Schulen im Landkreis)

2. Verteilung der Schüler der 10. Klasse im Schuljahr 2009/10 Hauptschulen 2 50 16,6% 3 Klassen 17 Realschulen 2 118 39,0% 5 Klassen 24 Gymnasien 1 123 40,7% 5 Klassen 25 Förderschulen 1 (2*) 11 3,7% 1 Klasse 11 Gesamt: 302 100% *keine Angaben zur freien Schule E-Werk Abb.2: Verteilung der Schüler der 10. Klasse im Schuljahr 2009/10 (n=302) (in Klammern stehende Zahl hinter Schulform zeigt Anzahl der Schulen)

3. Verteilung der Schüler der 5.-10. Klasse im Schuljahr 2009/10 Hauptschulen 2 325 14,6% Realschulen 2 657 29,5% Gymnasien 1 nur Klassen 5-10 1133 50,9% Förderschulen 1 (2*) nur Klassen 5-10 112 5,0% Gesamt: 2227 100% *keine Angaben zur freien Schule E-Werk Abb. 3: Verteilung der Schüler der 5. -10. Klasse im Schuljahr 2009-2010 (n=2.227) (in Klammern stehende Zahl hinter Schulform zeigt Anzahl der Schulen im Landkreis)

4. Verteilung der Schüler der 5. bis 10. bzw. 5. bis 13. Klasse aller Schulformen im Schuljahr 2009/10 Hauptschulen 2 Klassen 5-10 325 12,6% Realschulen 2 Klassen 5-10 657 25,4% Gymnasien 1 Klassen 5-13 1462 56,6% Förderschulen 1 (2*) Klassen 1-10 140 5,4% Gesamt: 2584 100% *keine Angaben zur freien Schule E-Werk Abb 4: Verteilung der Schüler der 5. -10. Klasse bzw. 5-13. Klasse aller Schulformen im Schuljahr 2009/2010 (n=2584) (in Klammern stehende Zahl hinter Schulform zeigt Anzahl der Schulen)

Bilanz: Im Schuljahr 2009/2010 besuchten 374 Schüler und Schülerinnen 1 die 5. Klassen der allgemeinbildenden Schulen, davon 188 Schüler das Gymnasium, 115 die Realschulen und 53 die Hauptschulen. Demzufolge besuchen in Northeim also 50,3% der Schüler der 5. Klasse die Schulform, die als Abschluss das Abitur vorsieht. Im Vergleich zu Göttingen fällt auf, dass sich die Verteilung der einzelnen Schüler auf die unterschiedlichen Schulformen ähnlich gestaltet. In Northeim besuchen im Verhältnis mehr Schüler das Gymnasium als die Realschulen und Hauptschulen. Das Gymnasium wird von 56,6% der Schüler besucht. Die Hauptschule hingegen wird nur von 12,6% aller Schüler besucht, und besitzt dabei - vergleichbar mit Entwicklungen in anderen Kommunen- den geringsten Schüleranteil. Vergleicht man die Schülerzahlen der Realschulen und Gymnasien mit den Göttinger Zahlen, so fällt auf, dass in Northeim deutlich mehr Schüler (ca. 25%, vgl. Göttingen: ca. 8%) die Realschulen besuchen. Die Schülerzahlen des Gymnasiums zeigen hingegen eine ähnliche Verteilung. Während in Northeim im Schuljahr 2009/2010 ca. 57% aller Schüler das Gymnasium (einschl. der Oberstufe) besuchten, sind es in Göttingen ca. 58%. Bei einem Vergleich der Stadt Northeim mit Göttingen muss natürlich der Stellenwert Göttingens als Oberzentrum berücksichtigt werden. Mit einem vielfältigen Bildungsangebot von 5 Gymnasien und zwei Gesamtschulen stellt Göttingen eine Besonderheit dar. Als Universitätsstadt mit Bildungsinstitutionen und Kooperationen zwischen Schulen und ansässigen Firmen sind vielfältige Möglichkeiten vorhanden, die einzelnen Schulen attraktiv zu machen. Diese Ressourcen sind in Northeim in dieser Dimension nicht vorhanden. Ebenso muss die demographische Situation Südniedersachsens beachtet werden. Generell hat die gesamte Region Südniedersachsens einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Davon betroffen ist auch Northeim: Für das Jahr 2015 wird ein Rückgang der Bevölkerung um 1.896 Einwohner (-6,17%, Quelle: NLS Bevölkerungsvorausberechnung bis 2015) prognostiziert. Davon unmittelbar betroffen sind auch die Schulen, die gezwungen sind, Alternativen im Umgang mit einer sinkenden Schülerschaft zu entwickeln. 1 Im Folgenden werden Schüler und Schülerinnen als Schüler bezeichnet.

5. Schulwechsel in den Schuljahren 2004/2005 bis 2008/2009 insgesamt: (es lagen ausschließlich Daten der Gutenberg- Realschule vor) Gutenberg-Realschule: vom Gymnasium zur G-RS zum Gymnasium von G-RS von HS zur G- RS von G-RS zur HS von anderen RS* zur G-RS von G-RS zu anderen RS* 2004/2005 10 0 0 28 1 4 KGS 2005/2006 19 5 2 18 6 9 TMS-RS; 4 KGS =13 2006/2007 20 2 2 29 5 2 TMS-RS; 6 KGS =8 2007/2008 28 1 0 30 4 2 TMS-RS; 3 KGS =5 2008/2009 34 1 1 22 9 4 TMS; 1 KGS =5 G-RS = Gutenberg-Realschule Gymnasium Corvinianum Northeim *TMS-RS = Thomas-Mann-Schule, Realschule *KGS = Kooperative Gesamtschule Moringen Auffällig sind an der Gutenberg-Realschule die vermehrten Schulwechsel sowohl vom Gymnasium auf die Realschule, als auch von der Realschule auf die Hauptschule. Leider fehlen weitere Daten von anderen Schulen, um eventuelle Gründe etc. dafür nennen zu können. Es ist jedoch festzuhalten, dass es sich um eine sehr auffällige Wanderbewegung als eine Abstufung handelt. Über etwaige Gründe für die jeweiligen Schulwechsel ist leider nichts bekannt.

6. Schullaufbahnempfehlungen der Northeimer Grundschulen und die tatsächlichen Übergänge auf die weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2009/2010: (Zahlen lagen nur teilweise vor.) SCHULE HS RS GY KGS IGS GESAMT Gerhard- Hauptmann- Schule HRS Thomas Mann Gutenbergschule Corvinianum Moringen Moringen/ Nörten- Hardenberg Martin- 19* (9)** 23 (24) 22 (26) (5) 64 Luther- Schule Schule am 15 (3) (2) 17 (24) 26 (20) (9) 58 Sultmer Kardinal- 2 (2) 8 (7) 4 (5) 14 Bertram- Schule Astrid- (2) (10) (4) (13) (6) (1) 36 Lindgren- Schule GS 3 (1) 5 (6) 5 (3) (3) 13 Edesheim GS 3 (2) 2 (2) 15 (8) (8) 20 Sudheim GS 6 (1) 4 (2) 6 (6) (7) 16 Höckelheim Schule im Kirchtal Nicht bekannt! *Empfehlungen **tatsächliche Übergänge

Empfohlenen Schullaufbahn Davon besuchen tatsächlich: Hauptschule 60 27,1 % 32 53,3 % Realschule 69 31,2 % 69 100,0 % Gymnasium 91 41,2 % 81 89,0 % Gesamtschule ---------- ---------- 39 Abb. 5: Schullaufbahnempfehlungen der Northeimer Grundschulen und die tatsächlichen Übergänge auf die weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2009/2010

Fazit Schullaufbahnempfehlungen und tatsächliche Übergänge: Der Blick auf die Schullaufbahnempfehlungen der Northeimer Grundschulen lässt erkennen, dass sich die Eltern nur wenig bzw. kaum an die Empfehlungen halten. Von 60 Hauptschulempfohlenen besuchen nur 32 Schüler tatsächlich diese Schulform. Bei den Gymnasien ist auch eine sehr außergewöhnliche Entwicklung zu beobachten: Hier waren es 91 Empfehlungen, tatsächlich besuchen aber nur 81 Schüler das Gymnasium. Hier spielt vermutlich die KGS Moringen eine außergewöhnlich große Rolle. Allerdings sind dieses nur Mutmaßungen, da leider keinerlei Daten bzgl. der KGS vorlagen. Auch in Bezug zu den Hauptschulempfehlungen wäre es interessant zu sehen, welche Rolle hier die KGS Moringen spielt, denn immerhin fast die Hälfte der Hauptschulempfohlenen besuchen nicht die Hauptschule! Bei der Realschule sind es 69 Empfehlungen und auch 69 Anmeldungen. Während sowohl die Realschule und das Gymnasium, sowie mutmaßlich auch die Gesamtschule, vom niedersächsischen Verfahren (Eltern/Schüler können unabhängig von der Grundschulempfehlung entscheiden!) profitieren, sind die Hauptschulen von mangelnden Anmeldezahlen betroffen. Nichts desto trotz ist jedoch auch auffällig, dass außerdem bei den Schullaufbahnempfehlungen selbst eine Tendenz zu höheren Schulformen zu erkennen ist.

7. Erreichte Schulabschlüsse nach der 10. Schulklasse der Schuljahre 2007/2008 und 2008/2009: (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule, der Gutenberg-Realschule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Gerhart-Hauptmann-Schule (Hauptschule): Schuljahr Realschulabschluss Hauptschulabschluss 2007/2008 28 9 2008/2009 25 13 Gutenberg-Realschule: HS-Abschluss HS 10. Klasse RS-Abschluss Erweiterter RS-Abschluss 2007/2008 2 2 77 52 2008/2009 4 1 48 27 Gymnasium Corvinianum: HS nach Jahrg 9 HS-Sek I-Abschluss RS-Abschluss 2007/2008 0 4 3 2008/2009 11 3 17 Anhand der Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule ist sichtbar, dass sowohl im Schuljahr 2007/2008 als auch im Schuljahr 2008/2009 viele Hauptschüler einen Realschulabschluss erworben haben. Im Schuljahr 2007/2008 waren es ca.1/3 der Schüler, im Schuljahr 2008/2009 ca. 1/2 der Schüler. Es sind also immer mehr Schüler mit einem höheren Schulabschluss, sog. Aufsteiger, zu verzeichnen. Aus mir nicht bekannten Gründen ist an der Gutenberg-Realschule ein enormes Absinken der Schülerzahlen zwischen den Schuljahren 2007/2008 und 2008/2009 zu erkennen. Gründe für diese Entwicklungen sind auf den ersten Blick nicht

erkenntlich. Interessant wäre zu erfahren, worin dieses begründet ist, bzw. auch ein Vergleich zu anderen Schulen im Landkreis Northeim zu haben. Spannend ist hier allerdings der Anteil der erweiterten RS-Abschlüsse, dessen Anteil in Bezug auf die Gesamtzahlen recht hoch ist. Demnach ist auch hier eine recht hohe Zahl an Aufsteigern zu verzeichnen. Dieses ähnelt den Ergebnissen der Göttinger Studie. Im Schuljahr 2008/2009 absolvierten an der Gutenberg-Realschule in Northeim 48 Schüler den Realschulabschluss und 27 Schüler erwarben den erweiterten Realschulabschluss. Über den Verbleib dieser mehr als 38% Aufsteiger können nur Vermutungen angestellt werden, da keine konkreten Zahlen vorliegen. Anzunehmen ist aber, dass sie weiterführende Schulen besuchen. Dabei muss auch die Rolle der Berufsschulen beachtet werden. Als Alternative zum Gymnasium bieten sie berufsorientierte Unterrichtsfächer an. Auch bei den Daten des Gymnasiums Corvinianum können höchstens Vermutungen angestellt werden. Entweder entsprechen die Schüler nicht den Anforderungen des Gymnasiums und gehen auf Haupt-und Realschulen, oder sie wechseln auf Berufsschulen. Auffällig ist jedoch, dass im Schuljahr 2008/2009 bedeutend mehr Schüler das Corvinianum mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss verlassen haben als noch im Jahr zuvor. 8. Schüler, die im Schuljahr 2008/2009 aus der 9. Klasse ihrer Schule ohne Hauptschulabschluss entlassen wurden. (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Im Schuljahr 2008/2009 sind 3 von 38 Schülern aus der 9. Klasse ohne Hauptschulabschluss von der Gerhart-Hauptmann- Schule entlassen worden. Vom Gymnasium Corvinianum wurden keine Schüler in den Schuljahren 2006/2007 bis 2009/2010 aus der 9. Klasse ohne Hauptschulabschluss entlassen. Leider liegen keine weiteren Vergleichsdaten vor.

9. Ausländische Schüler: (es lagen ausschließlich Daten der Gerhart-Hauptmann-Schule, der Gutenberg-Realschule und des Gymnasiums Corvinianum vor) Gerhart-Hauptmann-Schule: 2008/2009 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 22 1 4,5% Klasse 6 22 3 13,6% Klasse 7 35 9 25,7% Klasse 8 30 9 30,0% Klasse 9 37 3 8,1% Klasse 10 k.a. k.a. 16,4% 2009/2010 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 25 3 12,0% Klasse 6 24 1 4,2% Klasse 7 25 3 12,0% Klasse 8 39 9 23,0% Klasse 9 20 4 20,0% Klasse 10 k.a. k.a. 14,2%

Gutenberg-Realschule: 2008/2009 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 71 9 12,6% Klasse 6 81 13 16,0% Klasse 7 69 12 17,4% Klasse 8 99 15 15,2% Klasse 9 91 12 13,2% Klasse 10 134 12 9,0% 13,9% 2009/2010 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 104 13 12,5% Klasse 6 83 8 9,6% Klasse 7 76 11 14,5% Klasse 8 86 10 11,6% Klasse 9 74 12 16,2% Klasse 10 95 12 12,6% 12,8%

Gymnasium Corvinianum: 2008/2009 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 202 0 0,0% Klasse 6 240 1 0,4% Klasse 7 199 2 1,0% Klasse 8 199 1 0,5% Klasse 9 137 6 4,4% Klasse 10 134 5 3,7% 1,6% 2009/2010 Gesamt davon ausländische Schüler Klasse 5 190 5 2,6% Klasse 6 199 0 0,0% Klasse 7 218 0 0,0% Klasse 8 194 3 1,5% Klasse 9 159 2 1,3% Klasse 10 124 8 6,5% 2,0% Der Ausländeranteil der Schüler an der Gerhart-Hauptmann-Schule liegt bei ca. 15,3% pro Jahrgang, der der Gutenberg- Realschule liegt bei ca. 13,3 %, der des Gymnasiums Corvinianum bei ca. 1,8%. Hier ist auffällig, dass der Ausländeranteil der Gerhart-Hartmann-Schule und der Gutenberg-Realschule sehr viel höher liegt als am Gymnasium Corvinianum. Aufgrund der Tatsache, dass auch hier leider ausschließlich Daten dieser drei Schulen vorliegen, kann leider nur diese Schlussfolgerung gezogen werden. Interessant wäre in diesem Zusammenhang vielleicht auch, ob die Ausländeranteile an den

anderen Schulen genauso stark auseinanderklaffen und, ob zum Beispiel der Anteil an den erweiterten RS-Abschlüssen bei den ausländischen Schülern von denen der deutschen Schüler abweicht. III. Zusammenfassung Leider lagen keine Daten bzgl. der KGS Moringen vor. Man kann nur mutmaßen, dass sie, ebenso wie die Gesamtschulen in Göttingen, eine hohe Akzeptanz bei Schülern und Eltern findet. Insbesondere wäre es auch spannend zu sehen, welchen Anteil die jeweiligen Schulempfehlungen an der KGS haben. Der im Schuljahr 2009/2010 berechnete Anteil der Hauptschüler in Northeim ist mit 12,6% äußerst gering, der Anteil der Gymnasiasten hingegen mit 56,6% hoch. Im Mittelfeld liegt die Realschule mit einem Schüleranteil von 25,4%. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Zahlen immer weiter verstärken. Denn anhand der Studie war zu erkennen, dass immer mehr Aufsteiger zu verzeichnen sind. Weiterhin festzuhalten ist, dass die Schullaufbahnempfehlungen ihren selektiven Charakter verloren haben. Anhand der Daten ist zu erkennen, dass sich Eltern und Schüler scheinbar nur noch wenig davon beeinflussen lassen. In dieser Studie nicht berücksichtigt ist der Anteil der im Landkreis Northeim lebenden Schüler, die allerdings Schulen anderer Landkreise besuchen, also die grenzüberschreitenden Schulwahlen. Hier wären beispielsweise die Orte Nörten-Hardenberg und Hardegsen zu nennen, aus denen viele Schüler Göttinger Schulen besuchen. In dieser Studie war es leider nicht möglich näher auf diese Problematik einzugehen, jedoch wäre dieses sehr interessant. Wenn man die einzelnen Ergebnisse dieser Studie betrachtet, so fällt auf, dass Northeim zwar in Bezug auf die Schullandschaft gut aufgestellt ist, doch angesichts der demographischen Entwicklung und der abnehmenden Schülerzahlen vor große Probleme gestellt wird.

VI. Übergänge auf die drei Schulformen vor und nach Auflösung der Orientierungsstufe 10a. Wechsel auf die Northeimer Haupt- und Realschulen nach und vor der Auflösung der Orientierungsstufe Schuljahr Schülerwechsel Schüler bei GSaus der 4. Klasse der GS auf die 5. Kl. Einschulungsjahrgang der Hauptschulen: der Realschulen: 2009 53 16,3% 115 35,3% 326 2005 2008 38 12,4% 114 37,1% 307 2004 2007 35 11,0% 101 31,8% 318 2003 2006 39 11,8% 119 36,0% 331 2002 2005 52 16,3% 110 34,5% 319 2001 2004 60 18,2% 109 33,0% 330 2000 277 14,3% 668 34,6% 2214 10b. Wechsel aus der Orientierungsstufe auf die 7. Klassen: 2003 76??% 161??% 1999 2002 80 152 1998 2001 84 139 1997 Leider liegen die Daten nicht vor!

11a. Wechsel auf das Gymnasium nach und vor der Auflösung der Orientierungsstufe Schuljahr Schülerwechsel Schüler bei GSaus der 4. Klasse der GS Einschulungsjahrgang 2009 188 57,7% 326 2005 2008 204 66,4% 307 2004 2007 251 78,9% 318 2003 2006 238 71,9% 331 2002 2005 226 70,8% 319 2001 2004 190 57,6% 330 2000 1297 67,2% 2214 11b. Wechsel aus der Orientierungsstufe auf die 7. Klassen 2003 177????? %% 1999 2002 147 1998 2001 166 1997 Leider liegen die Daten nicht vor!

Fazit: Leider liegen die für den Vergleich wichtigen Zahlen der Schüler der GS-Einschulung der 1990-er-Jahre nicht vor. So kann man nur mutmaßen, dass sich auch die Zahlen in Northeim nach der Abschaffung der Orientierungsstufe ähnlich wie in anderen Städten und Landkreisen des Bundeslandes Niedersachsen stark verändert haben. D.h. also, dass besonders die Hauptschule in Hintertreffen geriet und kaum noch Schüler auf diese Schulform wechselten, sowie, dass die Orientierungsstufe ihre Lenkungsfunktion im Sinne des gegliederten Schulsystems voll erfüllte.