Die Automobilindustrie in Deutschland 2006 bis 2015 Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung März 2016
Design der Studie Peter Fuß Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Partner/Wirtschaftsprüfer/ Steuerberater Senior Advisory Partner Automotive GSA Mergenthalerallee 3 5 65760 Eschborn Telefon +49 6196 996 27412 peter.fuss@de.ey.com Analyse der Beschäftigungs- und Umsatzentwicklung der deutschen Automobilindustrie. Gegenstand der Analyse sind soweit nicht anders gekennzeichnet Betriebe (= örtliche Niederlassung) mit mindestens 50 tätigen Personen. Die tatsächlichen Umsatz- und Beschäftigungszahlen liegen also noch über den hier dargestellten. Bei den Angaben für 2015 (außer Seiten 9 und 10) handelt es sich um vorläufige Werte. Definitionen entsprechend der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008): Quellen: Automobilindustrie : 29 Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen Hersteller : 29.1 Hersteller von Kraftwagen u. Kraftwagenmotoren Zulieferer : 29.3 Hersteller von Teilen und Zubehör für Kraftwagen Nicht detailliert ananlysiert: 29.2. Hersteller von Karosserien, Aufbauten u.anhängern Statistisches Bundesamt (Destatis; Fachserie 4 Reihe 4.1.1 und Reihe 4.1.4) Bundesagentur für Arbeit (Beschäftigungsstatistik) Page 2
Deutsche Automobilindustrie 2015 mit Rekordumsatz und Rekordbeschäftigung Umsatz (in Millionen Euro) und Beschäftigung (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt) in der deutschen Automobilindustrie 2006-2015; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Umsatz in Mio. Beschäftigte in Tausend 404.408 351.260 356.973 361.551 367.945 331.452 330.881 317.054 307.673 263.140 731 726 749 723 702 720 742 756 775 792 Umsatzentwicklung 10 % 31 % Beschäftigungsentwicklung 2 % 8 % Im vergangenen Jahr konnte die deutsche Automobilindustrie ihren Umsatz um 10 Prozent auf gut 404 Milliarden Euro steigern der stärkste Zuwachs seit 2011. Von 2013 bis 2014 war sie nur um knapp 2 Prozent gewachsen. Die Zahl der Beschäftigten stieg ebenfalls: um gut 2 Prozent auf 792 483. Im Vergleich zum Jahr 2006 stieg der Umsatz um fast ein Drittel (31 Prozent), die Beschäftigung um 8 Prozent. Page 3
Deutsche Autoindustrie wächst vor allem dank starker Auslandsnachfrage Umsatz in der deutschen Automobilindustrie 2006-2015 in Millionen Euro; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Inlandsumsatz Auslandsumsatz 263.320 222.517 228.735 234.617 236.756 200.845 198.167 199.355 181.599 150.660 141.088 126.074 130.607 132.714 128.743 128.238 126.935 131.190 117.699 112.479 Inlandsumsatz 8 % 12 % Auslandsumsatz 11 % 45 % Während der Inlandsumsatz der deutschen Automobilindustrie sich in den vergangenen neun Jahren um moderate 12 Prozent erhöht hat, stieg der Auslandsumsatz seit 2006 um starke 45 Prozent. Im Jahr 2015 erwirtschafteten deutsche Automobilhersteller und -zulieferer 65 Prozent ihres Umsatz mit Kunden im Ausland im Jahr 2006 waren es noch 59 Prozent. Page 4
Auslandsumsatz: Eurozone legt zuletzt stark zu Umsatz in der deutschen Automobilindustrie 2006-2015 in Millionen Euro; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Eurozone Übriges Ausland 109.429 72.170 121.702 120.989 79.142 77.179 91.026 59.634 131.006 147.321 68.350 75.197 175.341 165.996 171.139 62.740 65.616 59.276 189.361 73.959 Auslandsumsatz nur Eurozone 13 % 2 % Umsatz übriges Ausland 11 % 73 % Es ist vor allem das Wachstum der Absatzmärkte außerhalb der Eurozone, das den Erfolg der deutschen Autoindustrie ermöglicht: Während der Auslandsumsatz der deutschen Unternehmen in der Eurozone (ohne Deutschland) seit 2006 nur um 2 Prozent stieg, legten die außerhalb der Eurozone erwirtschafteten Umsätze um 73 Prozent zu. Die vergangenen beiden Jahre bildeten hier allerdings eine Ausnahme: Sowohl 2014 als auch 2015 wuchsen die in der Eurozone erwirtschafteten Auslandsumsätze stärker als das Geschäft im übrigen Ausland. Page 5
Fast jeder zweite Euro wird außerhalb der Eurozone verdient Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Automobilindustrie 2006-2015; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Inland Eurozone Übriges Ausland 36% 37% 37% 35% 41% 42% 47% 48% 46% 47% 23% 24% 23% 23% 22% 21% 18% 16% 18% 18% 41% 39% 40% 43% 37% 37% 36% 35% 36% 35% 47 Prozent ihres Umsatzes erwirtschafteten die deutschen Autohersteller und -zulieferer im vergangenen Jahr außerhalb der Eurozone. Vor 9 Jahren lag der Anteil noch bei 36 Prozent. Sowohl der Heimatmarkt als auch die übrige Eurozone haben seit 2006 deutlich an Umsatzanteilen eingebüßt. Seite 6
Hersteller wachsen deutlich stärker als Zulieferer Umsatz in der deutschen Automobilindustrie 2006-2015 in Millionen Euro; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Zulieferer Hersteller 318.124 235.231 253.322 253.285 207.750 248.950 273.667 280.305 283.065 284.781 Hersteller 12 % 35 % Zulieferer 64.441 68.324 67.418 49.922 61.564 69.112 68.376 69.941 73.336 75.848 3 % 18 % Im vergangenen Jahr verzeichneten die deutschen Automobilhersteller ein Umsatzplus von 12 Prozent die Zulieferunternehmen legten um nur drei Prozent zu. Seit 2006 wuchs der Umsatz der Hersteller mit 35 Prozent fast doppelt so stark wie der Umsatz der Zulieferer (18 Prozent). Seite 7
Beschäftigungsplus bei Herstellern und Zulieferern Beschäftigung (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt) in der deutschen Automobilindustrie 2006-2015; Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern Zulieferer Hersteller 419.948 411.104 415.404 406.408 398.191 405.203 419.551 433.599 447.140 458.771 Hersteller 281.390 284.276 298.944 285.089 274.623 284.130 291.751 290.936 295.426 300.898 3 % 9 % Zulieferer 2 % 7 % Im vergangenen Jahr stieg die Beschäftigung (in Deutschland) sowohl bei Herstellern (+3 Prozent) als auch bei Zulieferern (+2 Prozent). Seit 2006 verzeichneten sowohl Zulieferer als auch Hersteller ein Beschäftigungsplus im höheren einstelligen Prozentbereich. Seite 8
Die meisten Beschäftigten in Bayern, stärkster Beschäftigungsanstieg in Sachsen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Automobilindustrie / Stichtag: 30.06.2015 / Alle Unternehmen (keine Mindestgröße)* Bayern Baden-Württemberg Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Hessen Sachsen Rheinland-Pfalz Saarland Thüringen Brandenburg Berlin Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Hamburg Mecklenburg-Vorpommern 17.920 (+2%) 4.604 (+1%) 4.254 (-2%) 4.101 (-1%) 3.718 (-4%) 3.142 (n. a.) 2.756 (+1%) 35.843 (+9%) 34.125 (-1%) 25.968 (-3%) 61.763 (+2%) 89.299 (-1%) 136.019 (+2%) 210.505 (+2%) 243.875 (+5%) Anteil an der Gesamtzahl aller Beschäftigten im jeweiligen Bundesland 4,7 % 4,8 % 4,9 % 1,4 % 2,6 % 2,3 % 2,5 % 6,9 % 2,3 % 0,6 % 0,3 % 0,5 % 0,4 % 0,3 % 0,5 % *Zahlen aufgrund unterschiedlicher Grundgesamtheit nicht direkt vergleichbar mit den Angaben auf den Seiten 3 und 8 In Bayern arbeiteten Mitte vergangenen Jahres (aktuellste verfügbare Daten) 243.875 Personen in der Automobilindustrie das waren 4,7 Prozent von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern. Baden-Württemberg und Niedersachsen folgen mit knapp 211.000 bzw. gut 136.000 Beschäftigten. Den stärksten Beschäftigungsanstieg in der Automobilindustrie verzeichnete 2015 mit 9 Prozent Sachsen, gefolgt von Bayern (plus 5 Prozent). Quellen: Bundesagentur für Arbeit Beschäftigungsstatistik ; EY Seite 9
Exporte nach China und Russland brechen ein, USA und UK boomen Ausfuhren von Kraftwagen und Kraftwagenteilen in Millionen Euro 2014 2015 Entwicklung Vereinigte Staaten von Amerika 27.694 33.997 23% Vereinigtes Königreich 24.141 29.052 20% Volksrepublik China 21.644 18.210-16% Frankreich 12.841 13.968 9% Italien 8.065 9.646 20% Spanien 7.768 9.025 16% Belgien 6.293 6.742 7% Türkei 4.879 6.381 31% Österreich 5.827 6.314 8% Republik Korea 4.593 6.064 32% Niederlande 4.874 5.857 20% Polen 5.165 5.776 12% Schweiz 4.514 5.322 18% Japan 5.395 5.177-4% Tschechische Republik 4.409 4.994 13% Schweden 4.125 4.523 10% Ungarn 3.719 4.179 12% Südafrika 2.911 3.544 22% Russische Föderation 5.162 3.538-31% Die wichtigsten Auslandsmärkte der deutschen Autoindustrie sind die USA und Großbritannien. Die Ausfuhren in diese beiden Länder wuchsen 2015 um 23 bzw 20 Prozent. Schwach entwickelten sich hingegen die Exporte nach China, die auch aufgrund des Aufbaus von Produktion vor Ort um 16 Prozent einbrachen nachdem sie im Vorjahr noch um 20 Prozent gestiegen waren. Quelle: Statistisches Bundesamt Seite 10
EY Assurance Tax Transactions Advisory Die globale EY-Organisation im Überblick Die globale EY-Organisation ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, starken Teams, exzellenten Leistungen und einem sprichwörtlichen Kundenservice. Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen für unsere Mitarbeiter, unsere Mandanten und die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser weltweiter Anspruch Building a better working world. Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com. In Deutschland ist EY an 22 Standorten präsent. EY und wir beziehen sich in dieser Publikation auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited. Diese Publikation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und/oder anderer Mitgliedsunternehmen der globalen EY-Organisation wird ausgeschlossen. Bei jedem spezifischen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden. 2016 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft All Rights Reserved. www.de.ey.com. Page 11