Protokoll zur Veranstaltung der AG Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Ort: einewelt haus Magdeburg, Schellingstr. 3-4, 39104 Magdeburg Datum: 04.03.2014 (10:30-13.30 Uhr) TeilnehmerInnen: Christoph Häntsche Jugendkompetenzagentur Magdeburg (JuKoMa) Kerstin Rückriem Jugendkompetenzagentur Magdeburg (JuKoMa) Elena Klein Sozio-Kulturelle Vereinigung Meridian e.v. Florin Schmidt djo Deutsche Jugend in Europa Landesverband Sachsen- Anhalt e.v. Kathrin Preyer djo Deutsche Jugend in Europa Landesverband Sachsen- Anhalt e.v. Olga Genrich Jüdisches Soziokulturelles Zentrum Ludwig Philippson e.v. Larissa Stenkina Sozio-Kulturelle Vereinigung Meridian e.v. Doris Dankemeyer Jugendmigrationsdienst Halberstadt Kai Hinzberg Internationaler Bund Bildungszentrum Naumburg Franziska Dieke Der Paritätische Sachsen-Anhalt, Beratungsstelle Saalekreis Ina Schöneck Kinder- und Jugendhaus Altstadt, Magdeburg Dr. Tarek Ali Kinder- und Jugendhaus e.v., Halle Ina Wiederkehr Kinder- und Jugendhaus e.v., Halle Carsten Bettzüge Koordinierungsstelle Stadt Halle (Büro der Beauftragten für Migration und Integration, Frau Petra Schneutzer) Olga Ebert Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Ortsgruppe Halle Nigina Aganova Referentin der Integrationsbeauftragten der Landesregierung Sachsen-Anhalt, Frau Susi Möbbeck Ingrid Minning Schulleiterin Sekundarschule Heinrich Heine, Magdeburg Claudia Masuch Gleichstellungsbeauftragte des Altmarkkreises Salzwedel und z.zt. Integrationskoordinatorin Altmarkkreis Salzwedel K. Mücke Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Magnet, Magdeburg Ulrike Wohlfahrt Integrationskoordinatorin der Stadt Dessau-Rosslau Evelin Cruz Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.v. (KJR) Anne Rieke Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.v. (KJR) Nausicaa Apolzan Integrationskoordinatorin Salzlandkreis Viacheslaw Berezowsky Streetworker Internationaler Bund, Interkulturelles Kinderund Jugendhaus Rolle23, Magdeburg Protokoll: Kathrin Preyer 1
TOP 1: Begrüßung und Informationen zur AG Elena Klein begrüßt alle Anwesenden. Florin Schmidt und stellt kurz die Geschichte und die Hintergründe der AG vor: - die AG besteht seit 2011 und bietet eine landesweite Plattform zum Austausch mit Fachkräften/ MitarbeiterInnen von MSO zum Thema Kinder- und Jugendarbeit - in Zusammenarbeit mit Meridian e.v. und dem Landesnetzwerk der Migrantenselbstorganisationen Sachsen-Anhalt TOP 2: Vorstellung der TN Es folgt die Vorstellung aller Anwesenden (siehe Teilnehmerliste). TOP 3: Inputreferat und Diskussion zum Thema Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen - ReferentInnen: Christoph Häntsche (Projektleiter) und Kerstin Rückriem (Case Managerin), Jugendkompetenzagentur Magdeburg (JuKoMa) - Ziele der JuKoMa: Motivation, berufliche Orientierung, Zielfindung - Zielgruppe: benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene - Finanziert durch die Landeshauptstadt Magdeburg Nähere Informationen zu den Zielen, Handlungsfeldern und AnsprechpartnerInnen der Jugendkompetenzagentur s. PDF-Präsentation Unterschiedlich Wege nach der Schule (mit und ohne Hauptschulabschluss) s. PDF-Präsentation Diskussion: - Die gesamte Schulpflicht dauert 12 Jahre Neben dem Berufsvorbereitungsjahr (mit Abgangszeugnis) und dem Berufsgrundjahr (mit Hauptschulabschluss) zählt auch ein Freiwilligendienst (Freiwilliges Soziales Jahr/ Freiwilliges Ökologisches Jahr etc.) zur Schulpflicht! - Es gibt auch Freiwilligendienste, bei denen Jugendliche begleitend den Haupt- oder Realschulabschluss machen können (z.b. DRK Magdeburg Allerdings anstrengend, da 4 Tage Arbeit und 1 Tag Schule) - Der Besuch der Berufsfachschulen (mit schulischem/ beruflichem Abschluss) für SchülerInnen mit Abgangszeugnis oder Hauptschulabschluss ist weniger zu empfehlen Wenn ein/e Jugendliche auf diesem Weg z.b. zur Pflege/ 2
SozialhelferIn geschult wird, übernimmt die Berufsberatung beim Arbeitsamt keine weiteren Ausbildungskosten mehr (Berufsfachschulen gelten als reguläre Ausbildung - Berufschancen und Verdienstmöglichkeiten jedoch in der Regel schlecht) Wenn die Jugendlichen danach keinen Job oder betrieblichen Ausbildungsplatz finden, landen sie sofort im Hartz-IV-System Produktives Lernen: - Das Produktive Lernen der Sekundarschulen (8. und 9. Klasse) ist für SchulverweigerInnen und SchülerInnen mit hohem Praxisbezug gedacht Es bietet eine Alternative zum regulären Unterricht und beinhaltet höhere Praxisanteile (auch der Theorieunterricht in Deutsch, Englisch und Mathe ist praxisbezogen). Das Produktive Lernen führt zum Hauptschulabschluss. Programm STABIL: - Ziel des Programms STABIL (Selbstfindung Training Anleitung Betreuung Initiative Lernen) ist, die Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit förderungsbedürftiger Jugendlicher herzustellen, so dass die Jugendlichen anschließend in geeignete weiterführende Maßnahmen, in Ausbildung oder Beschäftigung integriert werden können. - In einem Projekt wird betriebsgleich in mindestens drei verschieden Produktionsrichtungen bzw. Werkstätten gearbeitet. Die Werkstätten umfassen ein Angebot verschiedener Berufs- und Tätigkeitsfelder (z.b. Fahrradwerkstatt, Gastronomie, Landwirtschaft, Handwerk). Die Branchen richten sich nach den regionalen Gegebenheiten. Die Produkte und Dienstleistungen, die im Rahmen eines STABIL-Projektes hergestellt bzw. angeboten werden, sollen weitgehend wettbewerbsneutral am Markt verkauft werden. - Information zu den Standorten/ Schulen des Projekts Stabil s. Anhang TOP 4: Auswertung der Schulung Perspektiven der Jugendarbeit Vom 29. November bis 01. Dezember 2013 fand in Halle (Saale) das Seminar Perspektiven der Jugendarbeit für Ehrenamtliche, Aktive und Engagierte in der interkulturellen Kinder- und Jugendarbeit statt. Über 20 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Vereinen und sozialen Einrichtungen Sachsen- Anhalts konnten ihre Kenntnisse und Kompetenzen erweitern bzw. vertiefen. 3
Die Schwerpunkte der einzelnen Module bezogen sich auf Anwendungsmöglichkeiten moderner Medien in der Kinder- und Jugendarbeit, die Besonderheiten in der Kommunikation unter Beachtung unterschiedlicher kulturspezifischer Kontexte sowie Methoden zur Einbeziehung von Eltern. Die ausführliche Dokumentation der Schulung finden Sie unter: http://www.djo-sachsenanhalt.de/attachments/article/56/projektdokumentation%20seminar%20perspektiven %20der%20Jugendarbeit_final.pdf Eine Handreichung zu Methoden der interkulturellen Kinder- und Jugendarbeit finden Sie unter: http://www.djo-sachsenanhalt.de/attachments/article/56/ver%c3%b6ffentlichung_interkult_lernen_djo_final. pdf TOP 5: Finanzierungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendarbeit 1) Fördermöglichkeiten für Bildungsmaßnahmen durch die djo Deutsche Jugend in Europa Landesverband Sachsen-Anhalt e.v. - Florin Schmidt erläutert, dass die djo als Kooperationspartner gern zur Verfügung steht. Dabei kann der Verband auf Mittel des Landes Sachsen- Anhalt zurückgreifen und diese zeitnah einsetzen. - Hierbei sind vor allem ein- oder mehrtägige thematische Veranstaltungen zur Jugendbildung sowie zur Qualifizierung Ehrenamtlicher denkbar. - Bei Interesse bzw. Nachfragen erteilt der Landesverband gerne genauere Informationen. 2) Fördermöglichkeiten durch die Aktion Mensch (Kleinprojekteprogramm) - Ab 1. April gibt es wieder eine neue Förderaktion im Bereich Kinder- und Jugendhilfe der Aktion Mensch - Es können bis 5.000 Euro beantragt werden (für Honorar- und Sachkosten) - Förderlaufzeit max. 1 Jahr - Hauptzielgruppe Kinder und Jugendliche (bis 27 Jahre) 4
- Initiativen müssen ihren Antrag über einen gemeinnützigen Verein stellen Die Beantragung und Abrechnung ist sehr unkompliziert und eine Vielfalt von Themen/ Projekten möglich. Die Förderaktion Kleinprojekte von Aktion Mensch ist sehr zu empfehlen. Ab 1. April 2014 finden Sie Informationen zur neuen Förderaktion auf www.aktion-mensch.de. 3) Förderung von Mikroprojekten im Rahmen der Ausarbeitung des Jugendpolitischen Programms für das Land Sachsen-Anhalt (Referentin: Evelin Cruz, Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.v.) Hintergrund: Es soll eine Jugendpolitik für das Land Sachsen-Anhalt entwickelt werden, welche sich mit den ressortübergreifenden Bedürfnissen junger Menschen befasst. Kinder und Jugendliche sollen an der Ausarbeitung des Programms maßgeblich beteiligt werden und können eigene Akzente in allen Bereichen, die sie interessieren und/oder betreffen setzen. - Die Erarbeitung und Umsetzung des Jugendpolitischen Programms für Sachsen-Anhalt wird im Zeitraum Januar bis Dezember 2014 vom KJR Sachsen-Anhalt begleitet. Er steht damit der Landesregierung zur Seite. - Auf der Open-Space-Konferenz Jugend Macht Zukunft (25./26. April in Magdeburg) werden Jugendliche ihre Ideen, Wünsche und Belange formulieren. Dies bildet die Grundlage für die Weiterarbeit. Anmeldeschluss ist der 1. April! - Es wird für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit geben, eigene Mikroprojekte (Jugend Macht Impulse) zu beantragen. Der thematische Rahmen wird auf der Konferenz Jugend Macht Zukunft erarbeitet. Weitere Informationen und Kontakt Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.v. Evelin Suyen Cruz González Projektreferentin Jugendpolitisches Programm Schleinufer 14 39104 Magdeburg Tel.: 0391-535 394 80 Fax: 0391-597 95 38 Email: evelin.cruz@kjr-lsa.de nähere Infos auf http://kjr-lsa.de/ger/jugendpolitik/jmz_1.php?navid=26 5
TOP 6: Gemeinsame Arbeitsplanung 2014 Themenvorschläge für eine Multiplikatorenschulung (voraussichtlich Herbst 2014): o Strategien gegen Rechts/ Antirassismusarbeit (Methoden) o Moderne (computergestützte) Methoden der Kinder- und Jugendarbeit (Beispiel: Geocaching) o Sensibilisierung von MultiplikatorInnen und Eltern für die Gefahren des Cybernetzes (Handymobbing, Rechtsextremismus) o Elternarbeit stärken o Mehrsprachigkeit fördern (Sensibilisierung von Eltern, MultiplikatorInnen und Fachkräften) o Interkulturelle Sensibilisierung/ Öffnung von Kindern, Jugendlichen und Eltern (Methoden gegen Vorurteile/ Stereotype, Methoden und Strategien bei interkulturellen Konflikten in der Gruppe, im Verein, in MSO usw.) o Traumata bei Kinder und Jugendlichen erkennen Themenvorschläge für ein nächstes AG-Treffen (voraussichtlich Juli 2014): o Austausch über Projekte ( Best Practice ) o Identitätsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördern (Methoden, Kennenlernen bestehender Projekte) o Lobbyarbeit (z.b. Einladung von PolitikerInnen) o Politische Partizipation von Jugendlichen stärken (Methoden, Kennenlernen bestehender Projekte) o Strategien der Teilnehmergewinnung weitere Themenwünsche & Absprachen bitte per Email an info@djo-sachsenanhalt.de 6