Steckbrief Herausgegeben vom Mai 2014



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Steckbrief Herausgegeben vom Mai 2014

Volkswagen AG Berliner Ring 2 38440 Wolfsburg Tel.: +49-5361-9-0 Fax: +49-5361-9-28282 www.volkswagenag.de Der Volkswagen Konzern ist der größte Automobilhersteller in Europa und der zweitgrößte weltweit (Weltmarktanteil 12,8%). Insgesamt beschäftigt er rund 570.000 Arbeitnehmer in 27 Ländern. Die Geschäftsbereiche unterteilen sich in zwei wesentliche Sparten: Die Automobilsparte (Pkw und Nutzfahrzeuge) und die Finanzdienstleistungssparte. In seiner Strategie 2018 setzt sich VW als Ziel, der beste Automobilhersteller weltweit zu werden. Die Frage, ob VW auch das ökologischste und sozialste Unternehmen in diesem Bereich wird, bleibt offen. http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/the_group.html http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/investor_relations/warum_volkswagen/strat egy.html Vorstand, Aufsichtsrat, Investor Relations Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch Vorsitzender des Aufsichtsrats seit dem 16.04.2002 weitere Aufsichtsratsmitglieder: http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/the_group/senior_management.html Prof. Dr. Martin Winterkorn Vorsitzender des Vorstands seit dem 01.01.2007 weitere Vorstandsmitglieder: http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/the_group/senior_management.html Christine Ritz Leiterin Investor Relations Christine.Ritz@volkswagen.de http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/investor_relations/contact_details_ir.html Konzernstruktur (Jahr 2013) Geschäftsfeld (Business Area) Produkte MitarbeiterInnen Umsatz ( ) Pkw VW, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati 445.581 103.849 Mio. Nutzfahrzeuge, Power Engineering VW Nutzfahrzeuge, Scania, MAN 116.274 25.321 Mio.

Volkswagen Finanzdienstleistungen VW Financial Services, Scania Financial Services, MAN Financial Services, Porsche Holding Financial Services, Porsche Financial Services 10.945 16.500 Mio. http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/investor_relations/warum_volkswagen/war um_volkswagen.html http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/info_center/de/publications/2013/10/interim_report_vw AG.bin.html/binarystorageitem/file/Q3_2013_d.pdf http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/info_center/de/publications/2013/03/navigator_2013.bin. html/binarystorageitem/file/navigator_2013_web_deutsch.pdf Anteilseigner Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart 50,73% Porsche GmbH, Salzburg 2,37% Land Niedersachsen, Hannover 20,00% Katar Holding 17,00% Streubesitz 9,90% http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/investor_relations/share/shareholder_struct ure.html Zur Unternehmenskultur von Volkswagen Für den Volkswagen Konzern gehört die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung zum Kern der Unternehmenskultur. Bereits in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde zum Beispiel an unseren Standorten in Brasilien eine Unternehmensstiftung gegründet, um Bildung und Gesundheit in der Region zu fördern. Nur wenige Jahre später erfolgte dann die Gründung des Community Trusts in Südafrika mit einer vergleichbaren Zielsetzung. http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/content/de/sustainability_and_responsibility/csr_world wide.html In dieser Aussage nennt Volkswagen ausgerechnet zwei Länder, in denen es eine verheerende und ungerechte Sozialpolitik betrieben hat. An beiden Standorten wurden Tausende Arbeitnehmer nach Streikaktionen gekündigt. Dieses Verhalten führte zur Vernichtung vieler Existenzen und zeugt daher kaum von Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Die Gründung von sozialen Stiftungen in Ländern, in denen der VW-Konzern Produktionsstandorte hat, reicht alleine nicht aus. Außerdem ist dieses Bekenntnis

angesichts der kontinuierlichen Steigerung des Anteils an Leiharbeitern in der weltweiten Belegschaft von Volkswagen nur wenig glaubwürdig. Wichtigste Kritikpunkte an Volkswagen Zu Beginn des letzten Jahrzehnts reagierte Volkswagen maßlos auf Streikaktionen in Produktionsstandorten in Südafrika und Brasilien: Der Konzern kündigte die beteiligten Angestellten. Am Produktionsstandort Uitenhage wurden gleich 1.287 Beschäftigte ersetzt, nachdem sie für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen gestreikt hatten. Am Standort Sao Carlos wurden 22 Streikanführer ebenfalls entlassen, als sie eine Angleichung ihrer Gehälter an die ihrer Kollegen in den Volkswagen-Werken Anchieta und Taubaté gefordert hatten. Arbeitsplätze sind für die Menschen dort überaus wertvoll, daher ist es nicht akzeptabel, dass Volkswagen seine Machtposition als einer der wenigen Arbeitgeber vor Ort ausnutzt und eine unsoziale Personalpolitik durchsetzt. http://labournet.de/branchen/auto/vw/br/2000.html http://labournet.de/branchen/auto/vw/sa/2001.html Die Arbeiter in den Produktionsstandorten in Deutschland mussten seit den 90er Jahren eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen feststellen. Einerseits verringerte sich die Entlohnung für die festen Volkswagenangestellten, obwohl gleichzeitig eine Arbeitsverdichtung durchgeführt wurde. Andererseits bedient sich Volkswagen zunehmend von Leiharbeitern für die Besetzung seiner Belegschaft. Diese Art von Personalpolitik führte zu einer Verschlechterung der Arbeitsmoral und der Zunahme von prekären Verhältnissen für die betroffenen Menschen. http://labournet.de/branchen/auto/vw/allg/tarif04.html http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/info_center/de/publications/2013/03/navigator_ 2013.bin.html/binarystorageitem/file/Navigator_2013_WEB_DEUTSCH.pdf Im Rahmen seiner Mitgliedschaft beim europäischen Automobilherstellerverband (ACEA) ist der Konzern Volkswagen seiner Selbstverpflichtung nicht nachgekommen, bis 2008 den durchschnittlichen CO2-Ausstoß auf 140 Gramm pro Kilometer abzusenken. Unter den deutschen Automobilherstellern liegt Volkswagen weit hinten hinsichtlich der Reduktion des Flottenverbrauchs und der CO2-Emissionen, wenngleich es über die erforderliche Technologie verfügt. Schließlich scheint Volkswagen überwiegend Fahrzeuge zu entwickeln, deren Attribute Fahrspaß und Geschwindigkeit sind, statt umweltfreundliche Massenmodelle auf den Markt zu bringen. Einzelne sparsame Modelle wie zum Beispiel der VW Lupo sind zudem deutlich teurer als die üblichen Modelle und bilden nicht die richtigen Antworten auf die zukünftigen Bedürfnisse. VW gefährdet somit seine Stellung im zukünftigen Mobilitätsmarkt, in dem ein sparsamer Umgang mit Energieressourcen im Mittelpunkt steht. http://vorort.bund.net/verkehr/aktuell/aktuell_8/aktuell_575.htm Volkswagen entpuppte sich als Klimaschutzbremse, als es durch eine Einflussnahme auf der damaligen Regierung erfolgreich versuchte, die Umsetzung der europäischen Altauto-Richtlinie in Deutschland bis 2006 zu verzögern. Gegenstand dieser Richtlinie lag in der Verpflichtung für europäische Automobilhersteller, ausgediente Fahrzeuge zurückzunehmen und zu recyclen. http://jungle-world.com/artikel/1999/26/30356.html

Aktivitäten des Dachverbands Angesichts der Fehlentwicklungen im Bereich Klimaschutz, der Bemühungen von Volkswagen, gesetzliche Verschärfungen zu verhindern und der schlechten bis katastrophalen Sozialpolitik, setzt sich Bernd Moritz, Vorstandsmitglied des Dachverbands, seit dem Jahre 2000 auf den Hauptversammlungen für Verbesserungen ein. http://kritischeaktionaere.de/archiv/konzernkritik/volkswagen/vw-hv2000/vw-hv2000.html http://kritischeaktionaere.de/fileadmin/dokumente/reden_2012/rede_bernd_moritz_vw_hv_ 2012.pdf 2007 befragte der Dachverband in einer Umfrage ( Vorfahrt für Klimaschutz ) mehrere Automobilhersteller, darunter auch Volkswagen, in Sachen Emissionswerte und Vorkehrungen für den Umweltschutz. Die Antworten von Volkswagen bewertet Alexander Dauensteiner, Verkehrsexperte bei den Kritischen Aktionären Daimler, als unzureichend, da nur wenige konkrete Zahlen genannt worden und die selbstgesetzten Ziele ungenügend sind. http://kritischeaktionaere.de/297.html http://kritischeaktionaere.de/fileadmin/dokumente/klimakampagnen- Fragenkatalog/Kommentar_von_Alexander_Dauensteiner_zu_Automobilkonzernen.pdf Anlässlich der Olympischen Spiele in Peking (2008) rief der Dachverband mit mehreren Nichtregierungsorganisationen Volkswagen als Olympiasponsor auf, sich demonstrativ zur eigenen politischen Verantwortung und zu den Werten der Olympia- Charta zu bekennen. Dafür verlangte es, dass das Unternehmen gemeinsam mit dem Internationalen Olympischen Komitee konkrete Maßnahmen von der chinesischen Regierung einfordert, welche auf eine Verbesserung der Menschenrechtslage gerichtet sind. http://kritischeaktionaere.de/fileadmin/dokumente/pressemitteilungen_2008/pm_olympiaspon soren_230408.pdf Beteiligte Nichtregierungsorganisationen Der Dachverband ermöglicht Nichtregierungsorganisationen und von der Geschäftstätigkeit des Konzerns betroffenen Gruppen die Teilnahme an Hauptversammlungen. In den vergangenen Jahren waren dies: Forum Menschenrechte, Human Rights Watch, International Campaign for Tibet, Christliche Initiative Romero, Reporter ohne Grenzen, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace und Kooperation Brasilien (KoBra). Volkswagen und die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien Seit seiner Gründung im Jahre 1960 hat Volkswagen do Brasil sich zum ersten Automobilhersteller des Landes entwickelt. Dabei ist es für Volkswagen wichtig, weiterhin seine Stellung auszubauen und dafür auch sein Image zu bewahren, indem es demokratische Werte verkörpert und verteidigt. Wenig in Einklang mit dieser Absicht steht der Export des VW-Wasserwerfers 27-0002 nach Brasilien. Den Verantwortlichen bei Volkswagen kann es nicht verborgen geblieben sein, dass die brasilianische Militärpolizei den Lkw gegen demokratisch legitimitierte Straßenproteste eingesetzt hat. Mit seinem Hochdruckwasserstrahl fegt der Wasserwerfer Menschen von der Straße und kann ihnen schwere Verletzungen zufügen.

Die Äußerungen des Volkswagen-Markenbotschafters Pelé zu den Protesten in Brasilien sind ein Beispiel von Respektlosigkeit und Ignoranz gegenüber den Erwartungen seiner Landsleute. Pelé sagte: Vergessen wir dieses ganze Chaos, das in Brasilien geschieht, und denken wir daran, dass das brasilianische Team unser Land, unser Blut ist. http://www.spiegel.de/politik/ausland/brasiliens-fussballer-und-die-proteste-wut-auf-pele-a-907181.html Wirbel um Pelé: Protest gegen VW-Botschafter in Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 02.01.2014 http://www.waz-online.de/wolfsburg/wolfsburg/volkswagen/wirbel-um-pele-protest-gegen-vw- Botschafter Schwer wiegt auch ein weiterer Vorwurf gegen den Volkswagen-Konzern: VW soll die Militärdiktatur in Brasilien zwischen 1964 und 1985 unterstützt haben. Die brasilianische Wahrheitskommission untersucht die Vorwürfe gegen das Unternehmen. http://www.kooperation-brasilien.org/de/publikationen/themen/menschenrechte-gesellschaft/hatvolkswagen-do-brasil-die-brasilianische-militaerdiktatur-unterstuetzt Beide Angelegenheiten sind für die Reputation von Volkswagen heikel. Daher appelliert der Dachverband an den Vorstand der Volkswagen AG, sich seiner Verantwortung zu stellen. Im Rahmen des Projekts fairplay Konzerne in der Verantwortung für Mensch und Umwelt hat der Dachverband einen Brief mit Forderungen betreffend dieser Kritikpunkte an den Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Martin Winterkorn aufgesetzt. Die gesammelten Unterschriften werden ihm auf der Jahreshauptversammlung von Volkswagen am 13.05.2014 in Hannover übergeben. www.kritischeaktionaere.de/unterschriftenaktionfairplay.html

Porsche-Konzernstudie des Dachverbands Der Dachverband hat im Jahr 2009 eine Konzernstudie über die Porsche AG herausgegeben; ihr Titel: Allen reden vom Klima. Was kümmert es Porsche?. Die Studie untersucht der Porsche AG bezüglich ihrer Umweltschutz-Aktivitäten und stellt eine große Kluft zwischen Aussagen und tatsächlichen Maßnahmen fest. http://kritischeaktionaere.de/fileadmin/dokumente/konzernstudien/porsche_studie_2009-01.pdf Porsches eigener Anspruch lautete: Durch vorausschauendes Handeln und das Setzen immer neuer Ziele stellt sich Porsche dieser Verantwortung sowohl gegenüber der heutigen als auch zukünftiger Generationen. http://www.porsche.com/filestore.aspx/default.pdf?pool=germany&type=download&id=environmentalpr otection-management-pdf3&lang=none&filetype=default (S.15) Demgegenüber stellte der Dachverband fest: Der Porsche-Vorstand sollte seine gesellschaftliche Verantwortung viel deutlicher erkennen und zeigen, dass er hohe Umweltziele setzt. Die technologischen Möglichkeiten und kreativen Kräfte, über die Porsche zweifelsohne verfügt, sollten genutzt werden, leichtere und sparsamere Fahrzeuge mit kleineren Motoren zu bauen. Andererseits reicht es nicht, nur nach technologischen Lösungen zu suchen. Literatur Antje Kleine-Wiskott/Gerd Hofielen, Alle reden über Klima, was kümmert es Porsche? Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Konzernstudie 2009 http://kritischeaktionaere.de/fileadmin/dokumente/konzernstudien/porsche_studie_2009-01.pdf Christian Russau, Hat Volkswagen do Brasil die brasilianische Militärdiktatur unterstützt? Kooperation Brasilien, 4.02.2014 http://www.kooperation-brasilien.org/de/publikationen/themen/menschenrechte-gesellschaft/hatvolkswagen-do-brasil-die-brasilianische-militaerdiktatur-unterstuetzt Christian Russau, Brasilien trainiert mit Panzern, Wasserwerfern und Kleinkalibern für Olympia und WM, in: Kooperation Brasilien/Dachverband der Kritischen Aktionäre, Brasilicum 222_234/April 2014 http://www.kooperation-brasilien.org/de/publikationen/brasilicum/233-234-wie-der-fussball-brasilienmit-den-fuessen-tritt Florian Heintz, Wirbel um Pelé: Protest gegen VW-Botschafter, in: Wolfsburger Allgemeine, 02.02.2014 http://www.waz-online.de/wolfsburg/wolfsburg/volkswagen/wirbel-um-pele-protest-gegen-vw- Botschafter Friedrich Geiger, VW: Don, in: Jungle World, 30.06.1999 http://jungle-world.com/artikel/1999/26/30356.html Impressum Steckbrief Volkswagen AG, Berlin, März 2014 Autor: Johan Bösch; Redaktion: Markus Dufner Herausgeber: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.v. Postfach 30 03 07, 50773 Köln, Pellenzstr. 39, 50823 Köln Tel. 0221 / 599 56 47, Fax: 0221 / 599 10 24 dachverband@kritischeaktionaere.de, www.kritischeaktionaere.de