TILMAN BRACHER Stadt und Verkehr Lösungen für die urbane Mobilität
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- Kerstin Steinmann
- vor 8 Jahren
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1 1 TILMAN BRACHER Stadt und Verkehr Lösungen für die urbane Mobilität Beitrag zum VDA-Workshop Wirtschafts- und Güterverkehr in der Smart City Nutzfahrzeuge heute und morgen
2 2 I. Zur notwendigen Balance von Mobilität und Stadt Wo besteht Lösungsbedarf? Öffentlicher Raum Straßen, Brücken und Fahrzeuge dominieren das Stadtbild Logistikfunktionen im Straßenraum Liefern, Verkaufen, Lagern, Baustellen (36% aller Liefervorgänge) massenhaft Falschparken: Lieferparken in 2. Reihe, auf Radfahrstreifen, Busspuren und Gehwegen Nutzungskonkurrenz Grün, Ästhetik, freie Sicht, Aufenthaltsqualität, Trennwirkung, Fußgänger und Radfahrer, Verkaufs- und Schankflächen, usw. Reduzierung der Verkehrsmengen Stau, Abkürzungsfahrten, Mautausweichverkehr Luftschadstoffe NOx, Dieselruß, Feinstaub Quelle. 123comics, Fachtagung kommunal mobil, Dessau
3 3 Smart City Digitale Technologie für integrierte Stadtentwicklung intermodale, multimodale und automatisierte Verkehrsangebote effizientere Nutzung der Infrastrukturnetze Integration Verkehr, Energie, Wasser, Grün ( smart grids, Kreislaufwirtschaft) Selbstbedienung, Überwachung, Automatisierung, integrierte Steuerung ( Big Data ) Potenziale zur Veränderungen der Verkehrsnachfrage (z.b. ecommerce, elearning, 3D-Drucker)?
4 4 Smart Mobility bereits Praxis Smartphone als Zündschlüssel und persönliche Mobilitätszentrale Routenwahl, Buchung und Abrechnung für IV, ÖV und kollektive Betriebsformen (Teilen, Mieten, Mitfahren) intelligente Verkehrssteuerung Kommunikation mit / Überwachung von Transportfahrzeugen politische Dimension politische Ziele, rechtliche Anerkennung versus technische Machbarkeit integrierte Straßennutzung (Fuß, Rad, ÖPNV) Bereitstellung, Nutzung, Sicherheit Kosten, Datenqualität, Open Source Datensicherheit und Privatsphäre technologische Entwicklungszyklen < kommunale Planungsvorläufe und Investitionszyklen
5 5 Städte erleben Innovation und Wandel Einkaufen und Versorgung Innenstädte als Erlebnisraum und Schaufenster Versorgungskonzepte für die ältere Generation neue Einkaufsmuster, Hauslieferung, Abholläden, show rooms, ecommerce, ecommerce food Signale der Klimapolitik Ausstieg aus der Kohlenstoffwirtschaft (G7- Gipfel) EU Weißbuch Verkehr: bis 2030 annähernd CO2-freie Stadtlogistik in größeren Zentren, Verteilerverkehr per Wasserstoff-, Elektro- und Hybridfahrzeuge (EU 2011) Demografischer Wandel (Re-) Urbanisierung
6 6 Städtische Straßeninfrastruktur Verschleiß 40t Lkw ~ Pkw Knapp die Hälfte der kjommunalen Straßenbrücken in schlechtem und problematischen Zustand Mautausweichverkehre Navigationssysteme/Routing leiten Lkws durch Orte/Ortsteile prekäre Kommunalfinanzen, fehlende (Maut-)Einnahmen zu wenig Geld für laufende Unterhaltung anhaltende Verschlechterung des Brücken- und Straßenzustands Sperrung von Ortsdurchfahrten für den Durchfahrtverkehr
7 II. Handlungsfelder zum Wirtschaftsverkehr 7
8 8 Stadtplanung und Flächennutzung Reallocate Space to People rather than cars (André Dzikus, Coordinator, UBSB at UN-Habitat, United Nation Human Settlements Programme) Stadtplanung Spannungsfeld Konversion, Flächenbevorratung, Nachverdichtung Abkehr von der verkehrsinduzierenden Stadtplanung Verkehrsplanung und öffentlicher Raum städtebauliche statt verkehrstechnische Bemessung der Straßen Bewirtschaftung des Verkehrs Verkehrsberuhigung Logistikflächen Fotos: Tilman Bracher
9 9 Logistikflächen Flächen zur Konsolidierung des Umschlags für Handel und letzte Meile GVZ (zur Trennung von Fernverkehr und Stadtverkehr) innenstadtnahe Logistikflächen für die letzte Meile (GVZ-Subzentren) Mikrohubs als dezentraler Lagerplatz Zustelleinrichtungen Lieferzonen, Parkausweise Paketautomaten, Zustellboxen Paketshops informelle Lieferverkehrsflächen bei Straßenumbau Nachtlieferung? (Lärm!) Quelle: TED der Fachtagung kommunal mobil, Dessau,
10 10 Elektromobilität Gutes Image, derzeit aber noch überbewertet: fehlende Reichweite, umständlich und teuer, fossile Primärenergie 78 Prozent der deutschen Kommunen kümmern sich um Elektromobilität Markthochlauf nur bei Pedelecs Bestand : 2,1 Mio. Beschaffung umweltverträglicher Flotten Lastenräder, E-Autos Hybridfahrzeuge Zonenbeschränkungen Lizenzierung der Innenstadtbelieferung Blaue Plakette (Euro VI, Elektro) für Umweltzonen in Vorbereitung Infrastruktur und Verkehrsregeln für Pedelecs Quelle: "Elektromobilität in Kommunen Ein Stimmungsbild. Ergebnisse der Difu- Städtebefragung 2014, Abbildung 4 S. 18, 2015
11 11 Fahrradlogistik und Lastenräder Half of all motorized trips related to goods transport could be shifted to bicycle or cargo bike ( 2015) Fahrradlogistik als Hoffnungsträger, steigende Akzeptanz im KEP-Bereich durch Wellnessfaktor Lastenräder, Pedelecs und E-Bikes als Liefer- und Kurierdienste, Serviceund Verkaufsfahrzeuge Benutzervorteile (Lieferparken, Stauumfahrung, Kosten) Nur für kleine und leichte Sendungen, kann kaum Lkws ersetzen Platzbedarf bei Abholen und Zustellung Quelle:
12 12 III. Fazit: Lebenswert und gut versorgt! Fazit Städte leben vom und mit dem Wirtschaftsverkehr. Städte können von integrierten Logistikkonzepten und digitalen Innovationen profitieren moderne Fahrzeuge, dynamische Kommunikation, optimierte Standorte für Bündelung und Umschlag für die letzte Meile, Lastenräder und Fahrradlogistik. Mit der erfolgreichen Verkehrsverlagerung im privaten Personenverkehr rücken die Konflikte mit dem Wirtschaftsverkehr zunehmend in den Fokus. Kommunen haben aber weniger Einflussmöglichkeit als auf Personenverkehr. Da Innenstädte zu wenig Flächen für alle Ansprüche haben, werden auch die Auflagen für stadtverträglichen Wirtschaftsverkehr eher zuals abnehmen.
13 13 Lebenswert und gut versorgt! Was können die Städte tun? Die Städte können sich um Standorte für logistische Einrichtungen kümmern, von der Paketbox bis zur autobahnnahen Umschlagfläche zur Konsolidierung von Lieferungen. Die Städte können und müssen Lösungen für die Nutzungskonkurrenzen auf der Straße finden. Es wird auch weiterhin Restriktionen für Fahrzeuge mit hohen Emissionen und Dimensionen und Benutzervorteile für kleine und emissionsarme Fahrzeuge geben. Viele Städte kümmern sich bereits um den Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen im kommunalen Fuhrpark einschließlich der Lastenfahrräder. Die Beteiligten sollten sich in regelmäßigen Gesprächsrunden verständigen, Kooperationen anschieben, über Pläne und Missstände sprechen und gute Kompromisse finden. Die Städte können sich darum kümmern.
14 14 Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Tilman Bracher Deutsches Institut für Urbanistik Zimmerstraße 13-15, Berlin
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