Auswertung der Zukunftskonferenz vom 10. März 2012
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- Mona Schäfer
- vor 5 Jahren
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1 Auswertung der Zukunftskonferenz vom 10. März 2012 Die Kernaussagen im Überblick Die ausführliche Dokumentation erfolgt im Abschlussbericht 1
2 I. Ergebnisse und Stimmungsbilder der einzelnen Stationen Station A Formales Die BürgerInnen stellen Ihre Fragen zum Thema Die Zusammenfassung: Bürger verstehen die verschiedenen Verfahren/Verfahrensebenen nicht: Was regelt ein Flächennutzungsplan, was der Regionalplan, wann braucht man ein BImSch-Verfahren usw. Es gibt eine große Verunsicherung (Läuft alles regulär ab? Wird versucht, zu beschleunigen? Werden Verfahrensschritte übergangen? Wann wird die Öffentlichkeit, wann andere Träger öffentlicher Belange/Behörden beteiligt? Großes Interesse am Auswahlverfahren für Windkraftanlagen: Warum der Standort Rödeser Berg? Warum keine weiteren Windkrafträder in Istha? Was spricht gegen andere Standorte? 2
3 Wie ist das Bürgerbegehren einzuordnen? Gegen was richtet es sich? Was passiert, wenn es durchkommt? Es gibt die Befürchtung, dass jetzt überall Windkraftanlagen gebaut werden können das möchte man natürlich nicht bzw. möchte man verhindern. Fazit: Die Bürger haben viele offene Fragen, die bisher nicht beantwortet wurden! Die Darstellungen nach außen sind nicht transparent genug, die Verfahrensschritte werden nicht verstanden. Es gibt jedoch großes Interesse, man möchte die Entscheidungen/Schritte verstehen! Mehr Information und Beteiligung notwendig! 3
4 Station B Kommunale Energiewende Darstellung des Energiewegs Wolfhagen die BürgerInnen machen einen Rundgang und bewerten im Anschluss die Projekte nach Wichtigkeit und Kenntnisstand. Dieses Ereignis ist mir besonders wichtig: 1. StaVo-Beschluss 100% EE bis Beginn der Planung eines Bürgerwindparks in Wolfhagen 3. StaVo beschließt den Netzrückkauf/die Netzübernahme 4. Planung der BEG als Beteiligung an den Stadtwerken 5. Teilnahme am Wettbewerb/Wolfhagen gewinnt den Wettbewerb Energieeffiziente Stadt 4
5 Von diesem Ereignis habe ich noch nie gehört: 1. Baubeginn der Holzvergaseranlage auf dem ehemaligen Kasernengelände 2. Neubau Feuerwehrgerätehaus in Bründersen mit Wärmepumpe 3. Die Leuchttour zu Gast in Wolfhagen 4. Stadtwerke bieten ihren Kunden kostenlose Energieberatung an 5. Planung einer Photovoltaikanlage an der Bahntrasse Richtung Gasterfeld Diskussion zur Frage: Wie sehen Sie als Wolfhager Bürger die Beteiligungsmöglichkeiten, die Energiewende hier vor Ort mitzugestalten wo Wolfhagen doch bundesweit als beispielhaft gesehen wird?! Der Zugang zum Thema Energiewende erfolgt über unterschiedliche Kanäle: Finanziell (persönlich, regional) Naturschutz (regional) Klimaschutz (allgemein) 5
6 Station C Globale Energiewende Die Teilnehmenden erhalten Informationen zu den globalen Themen der Energiewende in Form von Fachvorträgen. Zusammenfassung der Ergebnisse: Die Zuhörer sind interessiert und stehen der Energiewende überwiegend positiv gegenüber. Kritische Rückfragen sind: Was ist mit der sozialen Gerechtigkeit EE nur für die Reichen? Glorifizierung der Elektromobilität Wie kann Energie in Land- und Forstwirtschaft gespart werden? Ausbau der Erdgasnetze in Wolfhagen 6
7 Station D Finanzielles Die Teilnehmenden erhalten Informationen zu den Themen: 1. Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien 2. Kommunale Wertschöpfung in Wolfhagen Die Zusammenfassung: Fast alle Teilnehmer gehen davon aus, dass die Energiewende eine große Chance für die örtliche Bevölkerung darstellt, Einfluss auf die Energiepreise zu nehmen und die eigene Energieversorgung mitzugestalten. Auf die Frage zugespitzt, ob die Energiewende den Bürgern eher nutzt oder sie eher etwas kostet, haben bis auf drei Teilnehmer sich alle anderen (ca. 70) für den Nutzen entschieden. Wichtige Aussagen: Der Nutzen muss bei den Leuten bleiben, damit gibt es auch mehr Akzeptanz bei Eingriffen in die Natur. Die Energiekosten sind vor allem durch Einsparungen zu senken. Staatliche Förderungen sollen zusätzlich Anreize setzen und die Aktivität der Bürger anregen. Es gibt ein Informationsdefizit, mehr neutrale Detailinformation gewünscht, Zertifizierung von Lieferanten Mehr Förderprogramme, auch bei Eigenleistung Betrachtung der Situation von sozial schwachen Bevölkerungsschichten 7
8 Station E Wolfhagen-die Energieeffiziente Stadt Präsentation von Projekten und Informationen durch Roll-Up s und kurze Informationen Im Anschluss Diskussion mit den Teilnehmenden. Die Zusammenfassung: Erarbeiten von Ideen und Maßnahmen zu den Themenbereichen: 1. Aufgaben des Energenialbüros 2. Infobedarf 3. Projektideen Die Detailinformationen sind im Abschlussbericht einzeln aufgeführt. 8
9 Station F Freudiges und Ärgerliches Teil 1: Die Teilnehmenden wählen einen Gegenstand, den sie gedanklich mit dem Thema Erneuerbare Energien verbinden. Teil 2: Die Teilnehmenden erarbeiten in Kleingruppen ihre Themen zu Wichtiges, Freudiges und Ärgerliches. Die Zusammenfassung: Wichtiges im Überblick Respektvolle Bürgerbeteiligung erwünscht Global denken, persönlich handeln/energie sparen Sofortiges Handeln Wolfhagen als Vorreiter zur Selbstversorgung Kosten für Kommune Ökonomie vs. Ökologie Sonstiges Die Detailinformationen sind im Abschlussbericht einzeln aufgeführt 9
10 Freudiges im Überblick Bürgerbeteiligung Zukunftskonferenz Wolfhagen als Vorreiter Nutzung alternativer Energien Neuausrichtung in Bezug auf Energie Sonstiges Ärgerliches im Überblick Kommunikations- und Denkverhalten in der Diskussion um die Energiewende in Wolfhagen Landschaft + Umwelt regional global Standortdiskussion Umsetzungsgeschwindigkeit Energiewende ja, aber Einsparungspotentiale Sonstiges Die Detailinformationen sind im Abschlussbericht einzeln aufgeführt 10
11 Station G Engagiertes darum Windkraft in Wolfhagen Präsentation von Fotos und Bewertung mit gefällt mir, gefällt mir nicht Natur- und Energiequiz, im Anschluss Diskussion mit den Teilnehmenden Die Zusammenfassung: Infos zu Bürgerbeteiligung und Genossenschaft wurden gerne aufgenommen und sorgten für die meisten der anschließenden Gespräche. Es gibt keinen konfliktfreien Standort! Um unseren zwingend notwendigen Beitrag zum Klimaschutz und damit zum globalen Naturschutz zu leisten, müssen wir bereit sein, auch hier vor Ort ein gewisses Konfliktpotenzial in Kauf zu nehmen. Auch wenn die regenerativen Energien positiv wahrgenommen und mit positiv belegten Adjektiven assoziiert werden, wollen wir die dadurch entstehenden Veränderungen im Landschaftsbild nicht unbedingt akzeptieren. Dieser vermeintliche Widerspruch erfordert weitere Bemühungen, die großen Zusammenhänge verständlich darzustellen. 11
12 Station H BI Keine Windkraft in unseren Wäldern Information durch Fachvortrag und Fotos, im Anschluss Diskussion mit den Teilnehmenden Die Zusammenfassung: Darstellung des lokalen Energie-Themas umfassend aus ökologischer Sicht stieß mit wenigen Ausnahmen auf aufmerksame, offene und zustimmende Zuhörer. In den ersten Runden Beteiligung der Zuhörer durch Ja/Nein Fragen. Im Verlauf der Konferenz wurde darauf verzichtet, da die Teilnehmenden sich nicht positionieren wollten. Ziel der Diskussion, die von den Zuhörern gewünscht wurde, war deutlich zu machen, dass ein großer Teil der Bevölkerung mit den anvisierten Standortentscheidungen nicht einverstanden ist. 12
13 II. Zusammenfassung und Empfehlung Die überwiegende Anzahl der Teilnehmenden hat die Durchführung der Zukunftskonferenz begrüßt und wünscht sich weitere Veranstaltungen dieser Art. Die Teilnehmenden waren in allen Stationen aktiv beteiligt und haben umfangreiche Ergebnisse erarbeitet. Die Teilnehmenden wünschen sich weitere Bürgerbeteiligung zu den aktuellen Fragen. Die Teilnehmenden wünschen sich einen Konsens aller Beteiligten in Bezug auf Standortfragen und aktuelle Diskussionen. Die anwesenden BürgerInnen zeigen sich interessiert und begrüßen, dass Wolfhagen in einer Vorreiterrolle ist. Es ist ein allgemeines Informationsdefizit in Bezug auf Wolfhagen 100% EE erkennbar, das durch gezielte Veranstaltungen bearbeitet werden soll. Die BürgerInnen wünschen sich umfassende Beteiligung. 13
14 Es gibt kritische Stimmen zu Standortwahlen, Auswahl der Energieträger, Formen der Energiegewinnung und zur Ökonomie-Orientierung. Die Mehrheit der Anwesenden steht der Energiewende positiv gegenüber, auch mit dem Wissen, dass dafür Einschränkungen in Kauf genommen müssen. Fast alle Anwesenden sind sich darüber klar, dass sie selbst durch Energieeinsparung einen Beitrag leisten können. Die vorherrschende Meinung ist, dass Energie lokal erzeugt werden soll und die BürgerInnen daran beteiligt werden sollten. Die meisten BürgerInnen sind zukunftsorientiert und wünschen sich schnelle Entscheidungen. Die überwiegende Anzahl der Teilnehmenden wünscht sich eine schnelle Umsetzung der Projekte. Der Wunsch nach einem Konsens, der von allen Verantwortlichen in der Politik tragbar ist, wird häufig geäußert. 14
15 Reflexion aus Sicht der Organisation Die Zukunftskonferenz ist gelungen sie kann Startpunkt/Ausgangspunkt für etwas Neues sein! Es gab sachliche Diskussionen mit Darstellung von Zielkonflikten diese Art der Beteiligung wurde bisher vermisst. Eine Fortführung der Bürgerbeteiligung in dieser Form im Rahmen des 100% EE-Projektes wird gewünscht positive Effekte für das Klima in Wolfhagen, insb. zwischen Politik und Bevölkerung. Diese Arbeitsaufträge wurde von den Bürger/-innen formuliert: Interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen in der Region zur Energieversorgung prüfen Welche weiteren Bausteine gibt es (Geothermie, Kleinwindanlagen, Wasserkraft usw.)? Welche Potentiale bestehen in WOH (Potentiale/Nutzen/Hindernisse)? 15
16 Empfehlung an die politisch Verantwortlichen 1. Konsequentes Ausrichten zum Aufbruch Grundsteine für die Zukunft legen 2. Positive Stimmung erhalten Bürger blicken gerade optimistisch in die Zukunft und fühlen sich ernst- und wahrgenommen 3. Den gewonnenen Vertrauensvorschuss nutzen und ausbauen 4. Bürger wünschen sich ein aufeinander zugehen, anstatt parteipolitisches Denken 5. Alle Beteiligten sollten nicht auf den Bürgerentscheid bestehen, sondern einen gemeinsamen Weg zum Wohle der Stadt und deren Bürger/-innen finden. Dazu bedarf es einer offenen und fairen Begegnung aller Beteiligten. 6. Kritische Stimmen würdigen und die Bedeutung für das Ganze erkennen 7. Die positive Stimmung für das Projekt 100% EE nutzen Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes unter Nutzung der gewonnen Erfahrungen aus der Zukunftskonferenz 16
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