Uganda. Berufliche Perspektiven für Jugendliche dank Kurzausbildungen
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- Eike Grosser
- vor 5 Jahren
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1 Uganda Berufliche Perspektiven für Jugendliche dank Kurzausbildungen
2 Swisscontact unterstützt junge Erwachsene durch marktorientierte Kurzausbildungen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt in Uganda. Im Lehrbetrieb erwerben sie praktische Fertigkeiten für ihren zukünftigen Beruf. In Lerngruppen erstellen sie gemeinsam Marktrecherchen, bauen ihr eigenes Netzwerk aus und eignen sich Kenntnisse in der Unternehmensführung an. Die Nachhaltigkeit des Projektes wird durch die intensive Zusammenarbeit mit lokalen Lehrbetrieben, privaten Berufsschulen und den ugandischen Behörden gesichert. Swisscontact setzt dabei auf eine aktive Beteiligung der Partner vor Ort und die Eigenleistung der Auszubildenden. Begünstigte Die Mehrheit der 1800 Projektteilnehmenden sind sozial ausgegrenzte Jugendliche, ohne berufliche Perspektiven. Die enge Begleitung der jungen Erwachsenen und die Vermittlung von allgemeinen sozialen Kompetenzen sind daher wichtige Bestandteile der Ausbildung.
3 Die Herausforderung Pro Jahr finden junge Menschen, die neu auf den ugandischen Arbeitsmarkt kommen, keine Stelle. Die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung junger Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren stellt für Uganda eine gewaltige Herausforderung dar. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit von über 70% hemmt den dringend nötigen Wirtschaftsaufschwung des ostafrikanischen Landes und stellt zunehmend ein soziales Problem dar. Junge Erwachsene, die zur wirtschaftlich produktiven Bevölkerungsgruppe zählen sollten, werden ohne berufliche Perspektiven zur Belastung für ihre Familien.
4 Swisscontact unterstützt junge Arbeitssuchende mit gezielten Massnahmen wie Beratungen, Praktika sowie Trainings im Unternehmertum beim Eintritt in die Berufswelt. Dabei werden mit den Jugendlichen zuerst deren beruflichen Interessen abgeklärt, geeignete Ausbildungsstandorte festgelegt und Lerngruppen nach Berufsfeld gebildet. Heute werden in rund 20 Berufsfeldern wie etwa in der Bienenzucht, der Motorradmechanik und dem Anbau von Gemüse, Kurzausbildungen angeboten. Der Erfolg des Projektes liegt in der Verankerung vor Ort. Die praktische Ausbildung findet bei berufstätigen Erwachsenen des Privatsektors statt, die zuvor eine technische, aber auch methodisch-didaktische Weiterbildung besucht haben. Sie sind wichtige Bezugspersonen der oft auf sich selbst angewiesenen Jugendlichen. Ein offizieller Fähigkeitsausweis, den Swisscontact zusammen mit den ugandischen Behörden entwickelt hat und der landesweit anerkannt ist, verbessert die Aussichten auf eine Anstellung nach der Ausbildung zusätzlich. Schliesslich unterstützt das Projektteam die Teilnehmenden beim Aufbau von lokalen Spar- und Leihgruppen und beim Zugang zu einem Sparkonto oder einem Mikrokredit mit vorteilhaften Konditionen für eine Geschäftsgründung. Unser Beitrag
5 Erwartete Resultate 1800 junge Erwachsene schliessen ihre Kurzausbildung in 20 Berufsfeldern erfolgreich ab. In jedem der verschiedenen Projektangebote sind die Hälfte der Teilnehmenden Frauen junge Erwachsene absolvieren zusätzlich ein Training in Unternehmensaufbau und Geschäftsführung. Rund 70% der 1800 Absolventinnen und Absolventen erwirtschaften ein regelmässiges, existenzsicherndes Einkommen. 50 Lehrmeisterinnen und Lehrmeister werden aus- oder weitergebildet. 900 Jugendliche engagieren sich in Spar- und Leihgruppen, eignen sich Finanzkenntnisse an erhalten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. 10 Finanzinstitute sind in das Projekt integriert und entwickeln neue Finanzprodukte speziell für junge Menschen. Der Sozialstatus der Teilnehmenden verbessert sich wesentlich: durch ein gestärktes Selbstvertrauen, eine breite Akzeptanz im beruflichen Umfeld, finanzielle Unabhängigkeit und die Unterstützung der Familie.
6 Gashanga Wilson ist 28 Jahre alt, Vater von zwei kleinen Kindern und repariert Mobiltelefone. Er lebt in Namayemba im Osten von Uganda und hat 2012 eine Kurzausbildung im Bereich Handyreparatur absolviert. Der dreimonatige Kurs wurde von Swisscontact zusammen mit den Distriktbeauftragten organisiert und von einem lokalen Ausbildner durchgeführt. Wilson war begeistert von den praktischen Anleitungen und den direkten Umsetzungsmöglichkeiten der erlernten Fertigkeiten. Seit dem Kursabschluss hat sich Wilsons Leben stark verändert. Nach seinem Training hat er sein eigenes kleines Geschäft eröffnet und in einem weiterführenden Projektkurs gelernt, wie man einen Businessplan erstellt, Gewinne kalkuliert und Preise festlegt. Swisscontact Swiss Foundation for Technical Cooperation Hardturmstrasse 123 CH-8005 Zürich, Schweiz Tel Für Spenden: PC In den letzten drei Jahren konnte er sein Geschäft vergrössern und bietet nebst dem Reparaturservice auch Smartphone-Support, Prepaid-Karten und Zeitungen zum Verkauf an. Wilson gilt in seiner Gemeinde als Vorbild. Als erstes von acht Kindern lastete ein erheblicher Druck auf seinen Schultern. Seine Eltern gehörten zu den ärmsten Bewohnern der Gemeinde. Durch Wilsons Engagement hat sich das Ansehen der Familie erheblich verbessert. «Wir sind alle sehr glücklich, dass Wilson diese Ausbildung besucht hat. Er hat mit seinem Verdienst die Schulgebühren für seine Geschwister bezahlt und Ziegen für unsere Familie gekauft. Ich bin stolz auf ihn», sagt seine Mutter. Wilson hat verschiedene Pläne, sein Geschäft zu erweitern und freut sich, dass er seine Kinder versorgen kann und ein neues Wohnhaus bauen konnte.
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