Anja Weber und Thorsten Requadt, DGWF-Jahrestagung Technische Hochschule Köln, September 2018
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1 Impulse für die Regionalentwicklung durch Transferorientierung an der Hochschule Kaiserslautern: Stärkung von Weiterbildungsstrukturen mittels bedarfsorientierter Entwicklung von Studienangeboten Anja Weber und Thorsten Requadt, DGWF-Jahrestagung Technische Hochschule Köln, September 2018
2 Gelingender Transfer ist unwahrscheinlich Nein, denn es gibt verschiedene Beispiele für erfolgreichen Praxistransfer an der Hochschule Kaiserslautern die Perspektiven für einen nutzbringenden zukünftigen Transfer sind aussichtsreich Ja, denn der Mehrwert ist nicht offensichtlich und erzeugt Hemmnisse es ist schwierig, systematische und eindeutig abgrenzbare Bedingungen für gelingenden Transfer zu identifizieren
3 Hochschule Kaiserslautern Hochschule der Region 3 Standorte 5 Fachbereiche 150 Professor_innen Studierende Kaiserslautern Angewandte Ingenieurwissenschaften AING Bauen und Gestalten BG Zweibrücken Betriebswirtschaft BW Informatik und Mikrosystemtechnik IMST Pirmasens Angewandte Logistik und Polymerwissenschaften ALP
4 Hochschule Kaiserslautern Hochschule der Region
5 Leitbild der Hochschule Kaiserslautern Lehre für die lebenslange berufliche und persönliche Weiterentwicklung Forschung von internationaler Relevanz Partner für die Wirtschaft Vielfalt und offene Kommunikation Grenzen überwinden Gemeinsam handeln
6 Vision der Hochschule Kaiserslautern
7 Transferverständnis der Hochschule Kaiserslautern Basiert auf breitem Transferbegriff Gegenseitiger Austausch von Wissen, Technologien, Dienstleistungen und personellen Ressourcen Zusammenspiel der Hochschulaufgaben auf umfassendem Verständnis aufgesetzt und im Sinne der Third Mission verstanden
8 Transferverständnis der Hochschule Kaiserslautern Prozessstufen des klassischen Transfers auf Bereich Lehre und Weiterbildung übertragen Kooperation mit Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlichem Sektor Beitrag zur regionalen Entwicklung
9 Transferorientierung klassischer Technologie- und Forschungstransfer Transfer in die Zivilgesellschaft Bildung weiterer Netzwerke und Kooperationen Weiterbildung für unterschiedliche Zielgruppen bzw. Öffnung der Hochschule Bildungsnetzwerk (Bsp. KOSMO)
10 Referat Wirtschaft und Transfer Unternehmen Verbände / Kammern Referat W&T Hochschule Studierende / Studieninteressierte
11 Unterstützen Beraten Vermitteln Fachkräfte finden Fachkräfte binden und weiterqualifizieren Forschen an und mit der Hochschule Kaiserslautern
12 Duales Studium KOSMO Kooperatives Studienmodell Praxis Entstanden im Fachbereich AING als Kooperatives Ingenieurstudium (KOI) Duales Studium mit einem Partnerunternehmen Alle vorlesungsfreien Zeiten, Praxisphasen sowie Abschlussarbeit im Unternehmen Quereinstieg bis zum Ende des dritten Semesters möglich Frühzeitige Einbindung qualifizierter und junger Talente im Unternehmen Reduzierung der Einarbeitungszeit
13 Entwicklungsstufen Entstand im FB AING Aufbau Unternehmensnetzwerk KOSMO in allen Studiengängen Pflege und Ausbau des Kooperationsnetzwerkes Verdopplung Anzahl dual/ kooperativ Studierender Internationale Studierende und Studierende mit Migrationshintergrund rücken in den Fokus
14 Transferorientierung in der Weiterbildung Einbindung externer Partner in die Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen (Orthopädieschuhtechnik/OST) Anreize für Hochschule und Praxis, gemeinsam Weiterbildungskonzepte zu gestalten und durchzuführen Wissenstransfer aus der Hochschule hinaus und in die Hochschule hinein sowie Schaffung nachhaltiger Strukturen für Lebenslanges Lernen Aufbau langfristiger und strategischer Kooperationen sowie Stärkung der strategischen Rolle der Hochschule auf dem Weiterbildungsmarkt Förderung der regionalen (Weiterbildungs-)Potenziale in der Westpfalz
15 Historischer Abriss Schuhindustrie in der Südwestpfalz Ursprung: soldatischer Nebenerwerb im 18. Jahrhundert um geringen Sold aufzubessern nach Regimentsauflösung als Vollerwerb Um 1900 bereits 168 Schuhfabriken mit Mitarbeitern Rekordjahr 1969 mit über Mitarbeitern und Produktion von 62 Mio. Paar Schuhen
16 Historischer Abriss Schuhindustrie in der Südwestpfalz Seit 70er Jahren jedoch stetiger Rückgang in Verkauf und Umsatz Schließung von Schuhbetrieben oder Verlagerung ins Ausland 2003 noch 13 Schuhhersteller mit mindestens 20 Mitarbeitern in Primasens Zahl der Beschäftigten von über im Jahr 1960 auf ein Neuntel gesunken
17 Bedarfsorientierte Weiterbildungsangebote Inhaltliche Bedarfe Welche Themen sind für akademische Weiterbildungen von Interesse? Für welche Gruppen sollen diese Angebote gestaltet sein? Was soll fachlich und methodisch vermittelt werden? Was ist das Ziel der Weiterbildung (Höherqualifizierung, Weiterqualifizierung, Fachkräftesicherung, Innovationssteigerung)? Formale Bedarfe Wie sollen Weiterbildungsbedarfe zeitlich gestaltet sein (Dauer, zeitliche Lage, berufsbegleitend, )? Wo soll das Lernen stattfinden (an der Hochschule, zu Hause, online, )? Studium oder Zertifikat? Unterstützungsbedarfe Welche Unterstützungsangebote sind ggf. notwendig (Mathevorkurse, Lernen zu lernen, )?
18 Bedarfserschließung Räumliche Verteilung OST-Betriebe
19 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Orthopädieschuhtechnik (Bachelor) Zielgruppe umfasst Orthopädieschuhmacher_innen mit Berufsausbildung und Orthopädieschuhmachermeister_innen Berufsfeldbezogene Angebote auf akademischen Niveau im Bereich Orthopädieschuhtechnik bisher wenig etabliert Berufsbild soll nach zukünftigen professionellen Anforderungen ausgerichtet und perspektivisch attraktiver gestaltet werden Bedarfserschließung durch 10 qualitative Unternehmensinterviews (bis einschl. Nov. 2017) und Analyse von 46 Stellenanzeigen Angebotsentwicklung (SoSe und WS 18/19) und Erprobung (SoSe 19)
20 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Fachkompetenz Absolute Nennungen je Analyseverfahren Σ Teilkompetenzen L (1-2) S (1-46) U (1-10) Serviceorientierung Fertigung von orthopädischen Maßschuhen Einlagen Hilfsmittelversorgung BWL & Finanzen Schuhzurichtungen Orthesenbau/Prothesenbau Bewegungsanalyse Beratung Grundlagen OST/M Diabetische Fußversorgung Qualitätsmanagement Digitale Messung und Bearbeitung Reparaturarbeiten Medizinisches Grundwissen Sportversorgung MPG Akquise Projektmanagement Versorgung von Kindern Biomechanik Materialkenntnisse/-kunde Sprachkenntnisse Arbeitssicherheitsschuhe Fachkompetenz Absolute Nennungen je Analyseverfahren Σ Teilkompetenzen L S U (1-2) (1-46) (1-10) Serviceorientierung Fertigung von orthopädischen Maßschuhen Einlagen Hilfsmittelversorgung BWL & Finanzen Schuhzurichtungen Orthesenbau/Prothesenbau Bewegungsanalyse Beratung Grundlagen OST/M Diabetische Fußversorgung Qualitätsmanagement Digitale Messung und Bearbeitung
21 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Teilkompetenzen der Fachkompetenz/Stellenanzeigenanalyse (n = 46) Serviceorientierung Fertigung von orthopädischen Maßschuhen Einlagen Orthesenbau/Prothesenbau Hilfsmittelversorgung Schuhzurichtungen BWL & Finanzen Grundlagen OST/M Reparaturarbeiten EDV-Kenntnisse Diabetische Fußversorgung Beratung Qualitätsmanagement Bewegungsanalyse Versorgung von Kindern Projektmanagement Akquise Digitale Messung und Bearbeitung Medizinisches Grundwissen Sprachkenntnisse Sportversorgung MPG Materialkenntnisse/-kunde Arbeitssicherheitsschuhe
22 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Teilkompetenzen der Fachkompetenz/Unternehmensinterviews (n = 10) Serviceorientierung Fertigung von orthopädischen Maßschuhen Einlagen BWL & Finanzen Bewegungsanalyse Digitale Messung und Bearbeitung Medizinisches Grundwissen Hilfsmittelversorgung Beratung Schuhzurichtungen MPG Sportversorgung Diabetische Fußversorgung Qualitätsmanagement Grundlagen OST/M Biomechanik Materialkenntnisse/-kunde Sprachkenntnisse Reparaturarbeiten EDV-Kenntnisse Orthesenbau/Prothesenbau Akquise
23 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Was wir uns von einem Studiengang wünschen, wäre weitergehendes, tiefergehendes Wissen in den Bereichen Biomechanik [und] Medizin mit den entsprechenden Krankheitsbildern wie Rheuma, Diabetes, Adipositas oder [dem] Zustand nach [einem] Schlaganfall, also Apoplex. Sodass wir über vertiefte Kenntnisse in der Medizin bessere maßgeschneiderte, fachliche Lösungen anbieten können. (I:0064, Z ) Jeder Mensch trägt Schuhe und der Mensch ist etwas Individuelles, das heißt, wenn er Probleme kriegt oder Probleme hat mit seinen Füßen, mit seinem Gangbild, mit seine[r] Anatomie oder von Geburt an, dann braucht er spezielle Schuhe und diese Schuhe, es ist unsere Aufgabe diese Schuhe den Patienten anzupassen oder den Kunden anzupassen, sodass er sich besser in der Umwelt bewegen kann und dadurch an Lebensqualität gewinnt. (I: 0072, Z: 28-33)
24 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Die Digitalisierung wird auch Einzug nehmen, das lässt sich nicht aufhalten. Es gibt ja schon Gedanken, dass man eine Einlage druckt, so weit sind wir schon. [ ] Ich sehe immer noch eine große Zukunft darin, wir sind Dienstleister eigentlich, was ganz wichtig ist und das ist auch immer für mich wichtig. Auch die Qualität, der Service, der Kunde ist König und das unterscheidet einen auch, die Beratung, das unterscheidet uns einfach in Zukunft auch von diesen ganzen Onlinegeschichten. (I: 0055, Z ) Wenn aber die Möglichkeit gegeben ist, über eine akademische Ausbildung zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben, die ihn später als [ ] besondere[n] Mobilitätsberater oder Hilfsmittelspezialist quasi auszeichnet, dann denke ich, dass auch mehr Jugendliche sich für diesen Bereich Orthopädieschuhtechnik interessieren würden und auch somit [ ] der Fachkräftemangel eher gelöst werden könnte. (I:0064, Z )
25 Berufsbegleitendes Studienangebot OST Erkenntnisse aus Analyse der Bedarfe führen zu individueller Gestaltung des Weiterbildungsangebots Einfluss auf Demographie- und Regionalentwicklung Erhöhter Bedarf an akademischer Weiterqualifizierung durch zunehmende Digitalisierung und moderne Arbeitstechniken Geforderter Umgang mit neuesten Analysetechniken und verfahren Re-Transfer des relevanten Wissens in die Region, partiale Reüssierung in der Branche Schuhtechnik
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!! Hochschule Kaiserslautern Schoenstr Kaiserslautern Anja Weber Thorsten Requadt
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