Lerngeschichten zum Werkbuch
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- Johannes Brauer
- vor 5 Jahren
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1 Lerngeschichten zum Werkbuch Begleitend zum Werkbuch werden Lerngeschichten aus der pastoralen Praxis dokumentiert, in denen zu einzelnen Handlungsfeldern Entwicklungswege erzählt werden. Sie haben einen Lernweg gemacht, der zum Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn passt? Dann teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen und berichten uns davon, damit wir weitere Lerngeschichten weitererzählen können. Kontakt: Inhalt Taufe: Gott liebt jeden einzelnen ihn zurücklieben ist Glauben!... 2 Kommunionvorbereitung: Nimm Dir, was Du brauchst!... 4 Werkbuch zum Zukunftsbild Lerngeschichten (Version 1) 1
2 Taufe: Gott liebt jeden einzelnen ihn zurücklieben ist Glauben! Wer? Ehrenamtliche und Gemeindereferentin gemeinsam im Pastoralverbund Iserlohn Was? Taufvorbereitung Wann? Dann, wenn es gewünscht ist Wie? Die Bedürfnisse der Menschen einbinden Der Anlass: Nicht nur mit dem Zukunftsbild, sondern bereits im Zuge der Perspektive 2014 ist die Förderung der Taufberufung ein zentrales Anliegen der Kirche von Paderborn und natürlich auch in den Pastoralverbünden und Kirchgemeinden vor Ort. Um diese mehr ins Bewusstsein zu rücken und die Taufvorbereitung gegenüber den weiteren Sakramentenvorbereitungen aufzuwerten, wurde diese im Pastoralverbund Iserlohn neu gedacht. Gottes Ruf wahrnehmen Der Weg: Kern des Konzepts ist die Frage Wie können wir den Menschen die Bedeutung des der Taufe bewusst machen ohne ihnen zu viel zu zumuten?. Es basiert darauf, dass Ehrenamtliche gemeinsam mit Menschen aus der Pastoral des Verbunds als Katecheten auf die Kinder-Taufe vorbereiten und wenn möglich auch bei der jeweiligen Taufe anwesend sind. Die Taufvorbereitung für Kinder besteht aus drei Elementen: 1) Ein erstes Gespräch: Nach Anmeldung der Kinder erhalten Eltern in einem ersten Gespräch alle wichtigen Informationen rund um die Taufe, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Grundsätzliches wird geklärt: Welche Bedeutung hat die Taufe im christlichen Leben? Welche Zeichen und Riten gibt es und was steckt dahinter? Wie sieht die Rolle des Taufpaten aus? 2) Ein zweites Gespräch: In einem zweiten Gespräch treffen sich alle Familien, deren Kinder am gleichen Tag getauft werden mit dem Taufbegleiter und dem taufenden Priester / Diakon. Hier werden der Ablauf und die Gestaltung der Tauffeier (auch durch eigene Beiträge der Tauffamilien) besprochen. 3) Ein drittes, freiwilliges Gespräch: Immer am letzten Mittwoch des Monats finden Gesprächsabende für Erwachsene ( Senfkorn ) statt, zu denen (nicht nur) die Eltern der Täuflinge herzlich eingeladen sind. Vertrauen schenken, Verantwortung übernehmen Das dritte Gespräch, bzw. der regelmäßig stattfindende Gesprächsabend ist außerdem Teil der Vorbereitung auf die Erwachsenentaufe. Dort tauschen sich Menschen über verschiedene Glaubensfragen aus ein Einstieg in die Reihe Senfkorn ist jederzeit möglich! Und: Die Gesprächskreise sind für jedermann (und jedefrau!) geöffnet, es sind keine Voraussetzungen nötig. Auch ist es keine Pflicht sich hinterher taufen oder firmen zu lassen. Die Früchte: Es entsteht nicht nur ein erster Kontakt zu den Menschen und die Möglichkeit zur Mitwirkung und Einbindung der Familien in das Gemeindeleben. Nicht selten ergibt sich nach den ersten Taufgesprächen für Kinder auch das Bedürfnis der Erwachsenen sich taufen oder firmen zu lassen. Werkbuch zum Zukunftsbild Lerngeschichten (Version 1) 2
3 Die Erkenntnisse und Anstöße: Taufberufung verstärkt in den Blick nehmen und dabei auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen wie geht das? Wie halten wir Traditionen, wo können wir von diesen abweichen, um auf die Lebensbedingungen der Menschen einzugehen? Sich zusammensetzen mit Haupt- und Ehrenamtlichen - und sich darüber Gedanken machen! Und diese Gedanken stetig fortführen das ist der Weg. Die Gegenwart bejahen Susanne Knufmann, Gemeindereferentin gab uns diesen Einblick in das Konzept der Förderung der Taufberufung im Pastoralverbund Iserlohn. Sie koordiniert die Taufen im Pastoralverbund und begleitet zusammen mit Diakon Michael Feldmann die Erwachsenen-Taufvorbereitung. Werkbuch zum Zukunftsbild Lerngeschichten (Version 1) 3
4 Kommunionvorbereitung: Nimm Dir, was Du brauchst! Wer? Ehrenamtliche mit Verantwortung im Pastoralverbund Brilon Was? Kommunionvorbereitung Wann? Einmal im Jahr Wie? Offen auf die Menschen zugehen Der Anlass: Im Pastoralverbund Brilon ist der Anteil an Kommunionkindern jedes Jahr vergleichsweise hoch: zwischen 100 und 130 Kinder feiern ihre 1. Heilige Kommunion. Die Katecheten und Katechetinnen werden immer neu durch Elternabende gewonnen und gestalten die Tischgruppen mit den Kindern jedes Jahr aufs Neue. Das größtenteils ehrenamtliche Erstkommunionleitungsteamstand damit jedes Jahr einem hohen konzeptuellen Aufwand gegenüber. Der Weg: Das bisherige Konzept der Kommunionvorbereitung war zu aufwändig und entsprach nicht mehr der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation und den Voraussetzungen der modernen Familiensituation etwas Neues musste her! Das Erstkommunionleitungsteam hat sich dieses zum Thema auf einer zweitägigen Klausurtagung gemacht und sich an ein neues Konzept für die Kommunionvorbereitung gewagt. So wurde dem Team deutlich, dass mit dem bisherigen Tischgruppen -Konzept sehr viele Erwartungen an die Eltern und Kommunionkinder gestellt wurden. Ziel sollte aber viel mehr sein, einen guten, motivierenden Eindruck zu hinterlassen, authentisch, positiv und begeisternd zu sein, die Kinder und Eltern in Ihren Interessen und Bedürfnissen ernst zu nehmen und dann zu schauen, welche Früchte diese Herangehensweise trägt. So wurde kurzerhand ein Modell auf die Beine gestellt, bei dem die Eltern und Kinder frei entscheiden können, was sie zur Vorbereitung der 1.Hl. Kommunion benötigen. Vertrauen und (Eigen-) Verantwortung als Leitgedanken in der Vorbereitung auf diesen großen Festtag! Und so sah das aus: Mindestvorbereitung: - Seelsorge-Stunde in der Schule für jedes Kind - Beichte - Organisatorische Elternabende mit geistlichem Impuls einmal zu Beginn und einmal am Ende der Vorbereitungszeit - Das Üben für die Feier selbst Freiwilliges Zusatzangebot/Kürprogramm: - Kinder-Bibel-Tag - 5 Kommunion-Stunden, die den Katechetinnen an einem Abend vermittelt wurden - Familien-Wochenenden - 2 meditative Eltern-Abende mit Stille, Impulsen und Besinnung Und ein wichtiger Punkt war auch: Die Gestaltung der Messfeiern zu familienfreundlichen Zeiten und auf freiwilliger Basis (z.b. Dankandacht). Die Gegenwart bejahen Vielfalt ermöglichen Die Früchte: Die freiwilligen Zusatzangebote wurden sehr gut angenommen. Der Kinder- Bibel-Tag und auch die zwei Familien-Wochenenden waren schnell ausgebucht letztere waren so gefragt, dass zuletzt noch ein drittes Wochenende angeboten wurden. (Es kam sogar zu einer Erwachsenentaufe im Nachklang Den Berufungen und Charismen dienen Werkbuch zum Zukunftsbild Lerngeschichten (Version 1) 4
5 eines solchen Familienwochenendes!) Die Kommunion-Stunden wurden vorab konzeptionell auf einen Umfang von ca. 5 Std. vorbereitet, die ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten machten von sich aus zumeist sogar mehr und das ganz ohne theologisches Hintergrundwissen. Die Eltern-Abende wurden sehr gut besucht die Eltern empfanden die Zeit als sehr angenehm und als Auszeit von der Hektik des Alltags. Die Gemeinden im Pastoralverbund verjüngten sich, es fanden sich immer wieder auch engagierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Erkenntnisse: Ehrenamt stärken und den Menschen das Vertrauen geben, dass sie ihre Verantwortung selbstständig übernehmen! Hauptamtlich Tätige in den Kirchengemeinden sollten Ehrenamt an vielen Stellen ermöglichen und unterstützen, auch wenn es nur darum geht, dass man die Personen untereinander vernetzt und begleitet. Und ganz wichtig: Den Menschen die Freiheit lassen, selbst zu entscheiden, was sie mit Kirche zu tun haben wollen. Ein offenes Ohr haben, offen und authentisch auf die Menschen zugehen, als Kirche einen guten Eindruck hinterlassen. Das ist das, was viele nicht (mehr) von Kirche erwarten. Wesentlich ist auch, Konzepte innerhalb eines Pastoralverbundes/Pastoralen Raumes oder auch einer Region zu vernetzen und quer zu denken: Einbindung der Jungen Kirche aggionamento, der Familienkreise u.a.m. Vertrauen schenken, Verantwortung übernehmen Die Anstöße: Entscheidend ist meine eigene Haltung und mein Bild vom heutigen Menschen. Nehme ich diesen in seiner Lebenssituation wahr und ernst? Worum geht es mir eigentlich in meinen Aufgaben, Tätigkeiten? Welche Ziele verfolge ich? Das Grundkonzept ist sicherlich nicht neu, aber wirksam und lässt sich noch auf viele weitere Bereiche übertragen! Ralf Nolte hat uns über diese Kommunionvorbereitung informiert. Er ist mittlerweile Referent für Seelsorge in stationären Einrichtungen und das Projekt DEIN LEBEN DEINe BERUFung beim Diözesan-Caritasverband Paderborn. Zuvor war er lange Zeit Gemeindereferent im Pastoralverund Brilon und hat die Kommunionvorbereitung gemeinsam mit Pastor Ansgar Drees aktiv mitgestaltet. Werkbuch zum Zukunftsbild Lerngeschichten (Version 1) 5
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