Inklusion an Oberschulen
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- Peter Fischer
- vor 5 Jahren
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1 Inklusion an Oberschulen Ziel der Oberschule Die Oberschule versteht sich als Gemeinschaftsschule, in der die Schülerinnen und Schüler möglichst lange gemeinsam lernen und den jeweils bestmöglichen Abschluss erreichen können. Abschlüsse sind die Einfache Berufsbildungsreife, die Erweiterte Berufsbildungsreife, der Mittlere Schulabschluss und das Abitur. Sie ist nach der Grundschule in den Jahrgängen 5 bis 13 organisiert. Dabei ist nicht jede Oberschule mit einer eigenen Oberstufe ausgestattet, andere Oberschulen haben eine Gymnasiale Oberstufe im Verbund mit einer weiteren Schule. Im Unterschied zum Gymnasium führt die Oberschule in der Regel nach 13 Jahren zum Abitur. Viele Oberschulen sind gleichzeitig Ganztagsschulen in gebundener, teilgebundener oder offener Form. Konzept der Oberschule Aufgrund der Zielsetzung, bei gemeinsamem Lernen alle Bildungsabschlüsse zu ermöglichen, sind bestimmte Anforderungen an die Arbeit der Oberschule gesetzt: Fördern und Fordern aller Begabungen Individualisiertes Lernen Unterricht bietet verschiedene Anforderungsniveaus Unterricht ermöglicht unterschiedliche Lernzeiten Binnendifferenzierter Unterricht berücksichtigt: vielfältige Lernsituationen und Unterrichtsmethoden Bündelung von Fächern zu Lernbereichen und Projekten dem Förderauftrag angemessene Rückmeldekultur und Leistungsbewertung Bildungspläne formulieren die Standards Neben der kognitiven Entwicklung werden die sozialen, emotionalen, kreativen und praktischen Fähigkeiten gefördert Berufsorientierung ist schulische Querschnittsaufgabe, d.h. integraler Bestandteil des Unterrichts oder wird in Wahlpflicht- bzw. Wahlangeboten oder Projekten umgesetzt. Rahmenbedingungen an der Oberschule Jahrgangsteams mit Jahrgangsleitungen Jahresarbeitsplan Unterrichtsplanung Absprachen zu Bewertungen und Rückmeldungen 1
2 Fachkräfte des ZuP; u. U. auch Sozialpädagogen Klassengröße: max. 25 Räumliche Anforderungen: Räume und Flächen für Differenzierung spezifische Ausgestaltung (z.b. für Barrierefreiheit) Raumgestaltung / Einrichtung für vielseitige Formen des Unterrichts Die Sachausstattung orientiert sich an den Anforderungen für individualisiertes Lernen in heterogenen Lerngruppen. ZuP an der Oberschule Konzept und Gliederung der Oberschule sind gute Voraussetzung für den Auftrag der Inklusion. Zuweisung besonderer Ressourcen Im Rahmen des Auftrags der Oberschule Fördern und Fordern aller Begabungen werden den Oberschulen besondere Ressourcen zugewiesen. Diese werden in der Zuweisungsrichtlinie benannt. Die Klassenstärke ist auf 22 Schüler festgelegt. Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf können im Jahrgang verteilt oder zusammengefasst in einer Schwerpunkt klasse unterrichtet werden. Die Lehrkräfte bilden ein Team Regelschullehrer und Sonderpädagogen bilden im Jahrgang, ggf. für eine Klasse, ein Team. Beide tragen Verantwortung für alle Schüler einer Klasse; beide sind Ansprechpartner für die Schüler. Vertauschte Rollen im Unterricht (z.b. die sonderpädagogische Lehrkraft vertritt ein Unterrichtsfach eigenverantwortlich) befördern diese Teamsituation. Für die gemeinsame Arbeit der Jahrgangs- und Klassenteams stellen sich (einschließlich der Sonderpädagogen) folgende Aufgaben: Vorbereitung des Übergangs von Jg. 4 in den Grundschulen und Jg. 5 an der Oberschule (Hospitationen; Übergabegespräche mit der Grundschule; sorgfältige Klassenbildung) Eingangstest (Feststellung der Lernausgangslage) Diagnose und Förderplanung Arbeit am schulinternen Curriculum Beschreibung der Unterrichtsthemen und Kompetenzen Material zusammenstellen, verändern, systematisieren, weitergeben Selbsteinschätzung für Schüler ermöglichen Unterricht auf unterschiedlichen Lernniveaus und mit unterschiedlichen Lernzeiten vorbereiten Unterschiedliche Leistungsnachweise erarbeiten Beurteilungen und Rückmeldungen gemäß der unterschiedlichen Lernentwicklung geben 2
3 Weitere Aufgaben der ZUP Neben der Kernaufgabe in der inklusiven Oberschule (individualisiertes Lernen; binnendifferenzierter Unterricht) stellen sich weitere Anforderungen: Sprachförderung Angebot für DAZ Angebot für Dyskalkulie Förderung für Hochbegabte Angebote für Problemlagen durch Migration Angebote für Soziales Lernen Angebote zur Berufsorientierung Einbeziehung der Sozialpädagogen in das Schulleben Fördermaßnahmen an der Oberschule Allgemeine Aussagen zur Förderung Binnendifferenzierter Unterricht Fachleistungsdifferenzierung in Kursen oder auf Antrag bei der Fachaufsicht im Klassenverband Klassenübergreifende Angebote Zusätzliche Lehrerstunden für Doppelbesetzung Wahlpflichtangebote, Wahlangebote oder Projekte zur Förderung in Deu/Mat/Eng DAZ-Förderung (Vorklassen) LRS-Förderung soziales Lernen (Erziehungsprogramme; Klassenrat; Trainingsraum) Individuelle Förderung durch differenzierende Unterrichtsmethoden durch Einsatz einer zweiten Lehrkraft durch Schülercoaching (Sozialpädagogen) Gestaltung des Diagnoseprozesses Diagnose der Lernausgangslage Förderplanung Förderung Schülerrückmeldungen Schülerbeobachtung Evaluation der Fördermaßnahmen Anpassung der Förderung Fördermaßnahmen innerhalb des Klassenverbandes (integrierte Förderarbeit) nach Quantität o unterschiedliche Anzahl von Aufgaben nach Qualität o Beschreibung von Kompetenzstufen und Unterrichtsinhalten o Entwicklung von entsprechenden Unterrichtseinheiten o mit verschiedenen Niveaustufen o entsprechendem Unterrichtsmaterial o Schüler wählen ihr Lernmaterial selbst aus (Lerntheken) o Rückmeldesystem (Checklisten; Beratung der Schüler durch die Lehrkräfte; Rückmeldebögen) o unterschiedliche Tests o individuelle Leistungsrückmeldung in Lernentwicklungsberichten o differenzierte Leistungsbeurteilung bei zieldifferentem Unterrichten 3
4 über unterschiedliche Lernwege o die unterschiedlichen Zugänge (visuell, auditiv, kommunikativ, motorisch, u.a.m.) nutzen o multiple Intelligenzen berücksichtigen über kooperatives Lernen o verschiedene Formen der Partner- und Gruppenarbeit best. Aufgaben in allen Fächern (z.b. Lesetraining; Präsentieren) Methodentraining (Arbeitstechniken) Projektlernen; Stationenlernen; Arbeitspläne; Lerntagebuch Lernkompetenztraining ( Lernen lernen ) offenes Unterrichtsangebot, das verschiedene Lernwege ermöglicht Wochenplan Vertieftes Lernen zusätzliche (additive) Fördermaßnahmen und Fördermaßnahmen außerhalb des Klassenverbandes zeitlich begrenzte Kleingruppen zu best. Förderaspekten Lese-/Schreib-/Sprachförderung in klassenübergreifenden Gruppen o Sprachförderungs-Gruppe im Jahrgang o Leseclub o Deutsch- / DAZ-Förderung in Jahrgang DAZ-Förderung o Förderunterricht in den Vorklassen Leistungsbewertung Selbsteinschätzung der Schüler (Checklisten) Beurteilung (Rückmeldebögen) den Einzelnen berücksichtigen (Lernstand und Lernentwicklung) Lernentwicklungsberichte (statt Notenzeugnisse) Elternsprechtage Schülersprechtage (Checkliste für Beratungsgespräche) Arbeit der ZuP-Leitung Die in den vorgenannten Punkten beschriebenen Prozesse werden von der ZuP-Leitung in Abstimmung mit der Didaktischen Leitung der Schule verantwortet. Dazu gehört, diese Prozesse zu initiieren, anzuleiten, zu begleiten, zu evaluieren. Eine ausführliche Beschreibung ist nachzulesen in dem Kapitel Zentren für unterstützende Pädagogik. Bei dieser Arbeit hat die ZuP - Leitung nicht nur die im ZuP arbeitenden Fachkräfte anzuleiten, sondern gleichzeitig die Beteiligung der Eltern und Schüler zu ermöglichen. Außerdem hat sie die notwendige Kooperation mit den fachlichen Institutionen (ReBUZ, AfsD, schulärztlicher Dienst, Kontaktpolizisten, Jugendeinrichtungen und Bildungsträger im Stadtteil) sowie den Netzwerken Inklusion, LIS, Senatorin für Bildung und Wissenschaft zu beachten. 4
5 Rechtliche Grundlagen Bremisches Schulgesetz, insbesondere 20 und 22 Verordnung über die Sekundarstufe I der Oberschule, insbesondere 2-11 Funktionsstellenstruktur öffentlicher Schulen (Deputationsvorlage G 71/17) und Pilottexte zur Ausschreibung von Funktionsstellen 5
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