Konzept. zur Inklusion an der Gesamtschule Oelde. (Hubbe - Cartoon)
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- Evagret Althaus
- vor 6 Jahren
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1 Konzept zur Inklusion an der Gesamtschule Oelde (Hubbe - Cartoon) Die Gesamtschule Oelde möchte sich mit ihrem Konzept zur Inklusion nicht auf eine Achterbahn begeben. Uns ist es wichtig, zu verdeutlichen, dass Inklusion nicht neu ist. Bereits in vielen Bereichen ist die Gesellschaft inklusiv. Wir unterrichten Menschen mit unterschiedlichen Religionen, unterschiedlichen Hautfarben und den unterschiedlichsten Fähigkeiten schon immer in unseren Schulen. Dass nun Menschen mit besonderen Bedarfen in den Regelschulen eingeschult werden, ist eine neue Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Dazu ist es von entscheidender Bedeutung, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass ein erfolgreiches miteinander Lernen möglich wird. Wir alle, d.h. ALLE im Schulalltag beteiligten Personen, Schüler, Eltern, Lehrer müssen auf Inklusion achten.
2 Personelle Rahmenbedingungen In den I-Klassen arbeiten Förderschullehrer, die in den Förderschwerpunkten der Schüler mit Förderbedarf ausgebildet sind. Diese sollen möglichst durchgängig in Doppelbesetzung mit dem Fachlehrer in der Klasse unterrichten. Beide (Klassenlehrer und Förderschullehrer) unterrichten die Klasse von Jahrgang 5 bis Jahrgang 10. Dabei arbeiten Förderschullehrer und Regelschullehrer im Team. Bei der Unterrichtsverteilung wird darauf geachtet, dass möglichst wenig Lehrer in der Klasse unterrichten. Durch die Eltern können zusätzliche Integrationshelfer beantragt werden. Zudem stehen die Sozialpädagogen unterstützend zur Seite. Räumliche Rahmenbedingungen Den I-Klassen steht neben dem gemeinsamen Klassenraum ein weiterer Raum für Differenzierungs- und Förderangebote durchgängig zur Verfügung. Sächliche Rahmenbedingungen Vom Schulträger wird ein besonderer Etat für die Ausstattung und Materialbeschaffung bereitgestellt. Schüler in 2013/2014 Die Gesamtschule Oelde startet im Jahr 2013/2014 mit sechs Klassen, von denen eine als Integrative Lerngruppe eingerichtet wird. Pro zieldifferent unterrichteten Schüler erhält die Schule einen Stellenzuschlag von 0,1. Dieser Mehrbedarf durch den Förderschullehrer (oder Regelschullehrer) erhält komplett die I- Klasse.
3 Aufnahme Das Team aus Schulleitung, Förderschullehrer und Lehrerteam entscheidet über die Aufnahme. Grundlage hierfür sind Gespräche mit Eltern, Lehrern und gegebenenfalls Hospitationen an den abgebenden Schulen. Jeder Fall wird dabei einzeln geprüft. Förderschullehrer und abgebende Schule arbeiten dabei eng zusammen. Zusammensetzung der Lerngruppe In die I-Klasse werden maximal 25 Schüler, davon maximal 5 Schüler mit FÖSP Lernen und geistige Entwicklung aufgenommen. Die Schüler mit diesen Förderbedarfen (zieldifferent unterrichtete Kinder) gehören automatisch einer Klasse an, wobei maximal fünf zieldifferente Kinder in einer Klasse beschult werden. Liegen mehr Anmeldungen vor, wird eine zweite I-Klasse gebildet. Zielgleich unterrichtete Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf können auch einer anderen Lerngruppe angehören. Auf die Heterogenität der Lerngruppe ist besonders zu achten. Daher soll die Zuweisung weiterer Schüler ohne sonderpädagogischen Förderbedarf aber mit auffälliger Biographie nur im Einzelfall erfolgen. Pädagogische Grundsätze Die heterogene Gruppenzusammensetzung eröffnet durch ihre Vielfalt zahlreiche Möglichkeiten. Diese Vielfalt wird als Bereicherung verstanden. Durch die Teilnahme am Regelunterricht ergibt sich auch für Kinder mit besonderen Bedarfen eine Chancengleichheit. Schwerpunkt soll auf der Entwicklung fachlicher und sozialer Kompetenzen aller Beteiligten liegen. Die Schule wird durch die Möglichkeit der wohnortnahen Beschulung zu einer Schule als Lebens- und Erfahrungsraum. Durch die individuelle Förderung und Forderung wird jedes Kind entsprechend seinen Möglichkeiten in seiner persönlichen Entwicklung begleitet und unterstützt.
4 Unterricht Die Grundlage für jegliche Unterrichtsgestaltung sind die Richtlinien der allgemeinen Schule und der Förderschule. Durch Binnendifferenzierung und äußere Differenzierung wird ein individueller und flexibler Unterricht möglich. Durch die räumlichen Gegebenheiten steht der Klasse permanent ein zusätzlicher Gruppenraum zur Verfügung. So ist jederzeit ein Arbeiten in Kleingruppen möglich. Im ersten Jahr stehen die Teambildung und die Klassenbildung im Vordergrund. Dafür wird ausreichend Zeit eingeplant. In der Unterrichtsplanung stimmen sich Förderschullehrer und Regelschullehrer ab. Gemeinsame Beobachtungen und Diagnostik aller Schüler fließen dabei in die Unterrichtsplanung ein. Ziel des Unterrichts ist zum einen die Aneignung von Wissen und Methodenkompetenz, aber auch eine Verbesserung der Personalund Sozialkompetenz. Durch fächerübergreifendes Lernen, projektorientiertes Lernen mit kooperativen Lernformen, selbstgesteuertes Lernen und Jahresplanarbeit werden die fachlichen Inhalte untereinander abgestimmt. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten dabei unterstützende Hilfen. Ein zielgleicher Unterricht ist in einzelnen Fächern auch für zieldifferent unterrichtete Schüler möglich. Klassenübergreifende Angebote und Projekte ermöglichen auch Schülern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf diese Förderangebote wahrzunehmen (z.b. Bewegungsförderung). Teamarbeit Die Klassenleitung in den I-Klassen übernimmt ein Klassenlehrer im Team mit dem Förderschullehrer. Beide tragen gleichberechtigt Verantwortung für die gesamte Klasse. Durch die gemeinsame Planung von Unterricht kommt es zu einem Kompetenztransfer zwischen den Lehrkräften. Spezielle Planungs- und Beratungszeit werden von der Schulleitung für den Förderschullehrer und den Klassenlehrer bereitgestellt. Der Umfang darf eine Unterrichtsstunde nicht unterschreiten. Der Förderschullehrer erhält zudem eine Ermäßigung im Umfang von 2 Unterrichtsstunden, um den erhöhten Beratungsbedarf mit allen in der Klasse unterrichtenden Lehrern auszugleichen.
5 Leistungsbeurteilung Grundlage jeder Leistungsbeurteilung sind die Rahmenrichtlinien. Bei zielgleich unterrichteten Schülern wird der Nachteilsausgleich berücksichtigt. Differenzierte Arbeiten und Tests sind möglich und notwendig. Für Schüler mit Förderschwerpunkt GE wird ein Berichtszeugnis erstellt. Schüler mit Förderschwerpunkt LE erhalten Berichts- und Notenzeugnisse. Auf den Zeugnissen wird der Förderschwerpunkt vermerkt. Abschlüsse Nach dem Verständnis der Gesamtschule sind alle Abschlüsse (HS, RS, GS, GY) möglich. Bei Schülern mit Förderbedarf entscheidet die Gesetzeslage. Förderplanung Der Förderschullehrer erstellt in Absprache mit Eltern, Schüler und Fachlehrer die Förderpläne. Entsprechende Akten werden für jeden Schüler fortlaufend ergänzt und mit allen wichtigen Informationen geführt. Zur Erstellung der Förderpläne hält der Förderschullehrer engen Kontakt zu den abgebenden Schulen. Kooperationen Kooperationen zwischen den abgebenden Förderschulen und der Gesamtschule ermöglichen einen möglichst reibungslosen Übergang. Der Austausch von Diagnose und Unterrichtsmaterialien und kollegiale Fallberatungen sind notwendig, um jeden Schüler entsprechend seinen Möglichkeiten zu fördern. Eine Kooperation mit der Erich- Kästner- Schule wird angedacht.
6 Vertretung Bei Ausfall des Förderschullehrers bis zu einer Woche wird eine Vertretungsmappe für die Schüler bereitgestellt. Bei längerfristiger Vertretung sorgt der Schulleiter für eine Vertretungskraft. Das Team aus Regelschullehrer und Förderschullehrer wird nicht getrennt, um den Vertretungsunterricht anderer Klassen abzudecken. Der Förderschullehrer vertritt NIE. Berufsorientierung Alle Förderschüler werden in die Berufsorientierung der Gesamtschule miteinbezogen und durchlaufen alle Module. Hier müssen Kooperationen mit Firmen aufgebaut werden. Außerschulische/außerunterrichtliche Angebote In Kooperation mit MOVERE sollen zusätzliche Bewegungsangebote geschaffen werden. Diese sollen für alle Schüler der Jahrgangsstufe offen sein. Klassenfahrten und Klassenausflüge werden so gestaltet, dass allen Schülern die Teilnahme daran möglich ist. Schulentwicklung Das schulinterne Konzept zur Inklusion wird regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls verändert. Schüler mit den unterschiedlichsten Bedarfen erfordern unterschiedlichste Methoden, Rahmenbedingungen und Ideen. Schon aus diesem Gedanken heraus ist eine ständige Weiterarbeit an diesem Konzept notwendig.
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