GABI. 67. Internationale Filmfestspiele Berlin Perspektive Deutsches Kino Februar CinemaxX 5 Weltpremiere (Eröffnung der Perspektive)

Transkript

1 GABI 67. Internationale Filmfestspiele Berlin Perspektive Deutsches Kino Februar 2017 Pressevorführung Fr, :00 Uhr CinemaxX 5 Weltpremiere (Eröffnung der Perspektive) Wiederholung 1 Wiederholung 2 Fr, :30 Uhr CinemaxX 3 Sa, :00 Uhr Sa, :00 Uhr Colosseum CinemaxX 1

2 INFORMATIONEN 2017, Fiktion, DCP, Farbe, 30:00 Min., 24 B/s, 1:1.85, Dolby Digital 5.1 Deutsche OF & Version m. englischen Untertitel Aufnahmeformat: Video, HD Projektart: BA-Abschlussfilm Drehzeit, Drehort: 2016, Berlin-Brandenburg Buch Regie Kamera Montage Ton Mischung Szenenbild Kostümbild Produktion Herstellungsleitung Redaktion Produktion Darsteller*innen Michael Fetter Nathansky Michael Fetter Nathansky Clara Rosenthal Kai Eiermann Robert Niemeyer Lorenz Fischer Vera Thöndel Maike Krych Virginia Martin, Anna-Sophie Philippi Andrea Wohlfeil Martina Nix (RBB) Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Rundfunk Berlin-Brandenburg (Koproduktion) Gisa Flake (als Gabi) Florian Kroop (als Marco) Britta Steffenhagen (als Schwester) Martin Neuhaus (als Ehemann) Dela Dabulamanzi (als Friseurkundin) Anja Karnstedt (als Liebesaffäre) 2 Gisa Flake als Gabi in GABI, C. Rosenthal / Filmuniversität / RBB 2017

3 SYNOPSIS Ick sag nüscht, und mach allet über Augen. In Gabis Leben hat sich eine zähe Leere eingeschlichen. Ihr Ehemann betrügt sie, doch sie regt sich nicht einmal mehr auf. Ihre Schwester ist hochschwanger und gestresst. Statt Zeit für Gabi zu haben, drückt sie ihr ständig Aufgaben auf. Zu allem Überfluss übernimmt Gabi, nach einem Rohrbruch im Altersheim, auch noch die Pflege ihres senilen Papas. Einzig in ihrem Job als Fliesenlegerin gibt es jemanden, der sie beachtet, der sie anschaut und mit ihr redet, ja fast schon in übertriebenem Maße. Es ist ihr Azubi Marco. Marco schafft es nicht, sich von seiner untreuen Freundin zu trennen. Deshalb hat er beschlossen in den Arbeitspausen das Schlussmachen zu proben: mit Gabi in der Rolle seiner Freundin. Auf diese Weise kommt es ebenso zu Wutausbrüchen wie Zärtlichkeiten zwischen Marco und der Figur, die Gabi spielt. Auch wenn Gabi anfangs wenig begeistert von der Idee des Probens ist, findet sie nach und nach Gefallen daran, das Alltägliche zu inszenieren. In manchen Momenten wirkt es fast, als könne sie dem Alltäglichen durch das Spiel seine erdrückende Unveränderbarkeit nehmen. So macht sich Gabi immer mehr auf die Suche nach ihrer eigenen Emotionalität. Sie probiert verschiedene Gefühlslagen aus, verschiedene Gabis: die Gabi, die sich nie beschwert, die Gabi, die weint, die Gabi, die nur noch schweigt. Doch was anfangs noch wie eine Öffnung Gabis anmutet, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Akt der inszenatorischen Entfremdung von sich selbst... 3

4 REGIEKOMMENTAR (von Michael Fetter Nathansky) Wenn ich mein eigenes filmisches Universum auf zwei Arten von Filmen herunterbrechen müsste, dann wären das folgende Kategorien: Erstens: Filme über Intellektuelle, die durch Manhattan laufen, sich unter der Brooklyn Bridge küssen, in Museen über sexuelle Phantasien diskutieren, sich verlieben, in schönem Schwarz-Weiß dann jedoch an ihrer eigenen Lebensunfähigkeit scheitern, dabei in die Kamera schauen, sich über die Sinnlosigkeit des Lebens beklagen und letztendlich den Trost hauptsächlich in den Filmen Groucho Marxs und der Musik Louis Armstrongs finden. Ich rede über Woody Allen ein wenig so wie über ein filmisches Elternpaar, für das ich mich schäme, jedesmal, wenn es mich mit dem Auto direkt vor die Schule fährt. Aber gut, der Spruch: Ich würde nie Teil einer Gruppe sein wollen, die Mitglieder wie mich aufnimmt wird ja nicht ohne Grund von Allen höchstpersönlich zitiert. Zweitens: Filme über Nicht-Intellektuelle, die einen Körper haben, der arbeitet, der schwitzt, Menschen, die allerlei Alltagsprobleme haben (der Vater ist krank, der Alkoholiker-Ehemann betrügt und der Job ist fast nicht mehr zu halten). Wir schauen ihnen dann zutiefst erschüttert dabei zu, wie sie diesen harten Lebenskampf meistern, wie sie trotz allem ihre Würde behalten, nicht wegen ihrer selbstreflexiven Gedanken, sondern wegen ihres Mutes, und der Eigenschaft niemals aufzugeben. Während meines Studiums habe ich Rosetta von den Brüdern Jean-Pierre und Luc Dardenne gesehen, der viel klüger ist, als meine grobe Beschreibung anmuten lassen könnte. Wenn Woody Allen das peinliche Elternpaar in meiner filmischen Selbstwahrnehmung ist, dann würde ich Rosetta als meine derzeitige filmische Freundin beschreiben. GABI beschreibt somit das erste filmische Aufeinandertreffen meiner Eltern und meiner neuen Freundin. Zugegebenermaßen war ich sehr nervös. Was, wenn sie sich nicht vertragen? In meinen Augen ist GABI schließlich doch nicht ganz so angespannt, wie ich mir ein solches Treffen vorgestellt hatte. Ich denke, dass GABI zeigt, dass diese beiden Filmwelten doch auch zusammenpassen können. Denn ich bin der Meinung, dass auch eine fliesenlegende Gabi in der Lage ist, an der Sinnlosigkeit ihres Lebens zu verzweifeln, dass auch eine Gabi im Inszenatorischen einen Umgang mit sich selbst und ihrer Umwelt finden kann. Letztendlich ist GABI ein Versuch, eine Sprache zu finden, für all das, was so oft schon gesagt wurde, und doch nichts ändern konnte, für all das, was noch nie gesagt werden konnte, und für all das, was niemals wirklich gesagt werden kann. 4

5 MICHAEL FETTER NATHANSKY Michael Fetter Nathansky wurde 1993 in Köln geboren. Er verbrachte seine Jugend in Deutschland und Spanien. Seit Oktober 2013 studiert er an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Filmregie. Seitdem drehte er verschiedene Filme, die sich mit den Grenzen des Fiktiven und Dokumentarischen auseinandersetzen. So zum Beispiel Kurtsky - Die Eintagsfliege eine Kooperation mit dem RBB, der 2014 im Rahmen des Dok.Leipzig Festivals gezeigt wurde. Filmografie (Regie) Pitter Chewbaccerl Die Eintagsfliege Kurzfilm (30 Min.), Filmuniversität Babelsberg & RBB Kurzfilm (15 Min.), Filmuniversität Babelsberg Kurzdoku (7 Min.), Filmuniversität Babelsberg & RBB Mockumentary (10 Min.), Filmuniversität Babelsberg & RBB CLARA ROSENTHAL Clara Rosenthal wurde 1989 in Dresden geboren. Nach ihrer Schulzeit an der Freien Waldorfschule Dresden nahm sie 2013 das Bachelorstudium Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF auf. Das Wintersemester 2015/2016 verbrachte sie als Austauschstudentin an der Universidad de las Artes (ISA) auf Kuba. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zum Thema "Ästhetisierende Distanz - die Haltung und das Ich im Dokumentarfilm. Im Oktober 2016 schloss Clara Rosenthal das Masterstudium Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF an. Filmographie (Kamera) Bajuschki Pitter Kohle im Keller Kurzfilm (30 Min.), R: Michael Fetter Nathansky, Filmuniversität & RBB Dokumentarfilm, R: Natascha Sinelnikova, Filmuniversität Babelsberg Spielfilm (20 Min.), R: Michael Fetter Nathansky, Filmuniversität Babelsberg Dokumentarfilm (20 Min.), R: Liesa Schober 5

6 VIRGINIA MARTIN Virginia Martin wurde 1990 in Berlin geboren. Sie ging in Berlin und Frankfurt am Main zur Schule nahm sie ihr Bachelor-Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim auf, in dessen Rahmen sie ein Auslandssemester an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid, Spanien verbrachte. Seit 2015 ist Virginia Martin Masterstudentin der Medienwissenschaft an der Babelsberg KONRAD WOLF. Sie ist Programmkoordinatorin des internationalen Studierendenfilmfestivals Sehsüchte und Mitarbeiterin am Institut für künstlerische Forschung (IKF). Filmographie Lieber sicher. Lieber Leben. Kurzfilm (30 Min.), R: Michael Fetter Nathansky, Produktion Kinospot des Landes Brandenburg der Verkehrssicherheitskampagne»Lieber sicher. Lieber Leben.«, R: Jonas Ludwig Walter, Regieassistenz ANNA-SOPHIE PHILIPPI Anna-Sophie Philippi wurde 1992 in Worms geboren. Während ihrer Schulzeit verbrachte sie die 11. Klasse in Sao Paulo/Brasilien. Nach dem Abitur 2011 nahm sie das Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim auf. Seit 2015 studiert sie nun Medienwissenschaft an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Dort ist sie PR-Verantwortliche für das internationale Studierendenfilmfestival Sehsüchte und Hochschulkoordinatorin beim Verbund der deutschen Filmhochschulen. Filmographie Lieber sicher. Lieber Leben. Kurzfilm (30 Min.), R: Michael Fetter Nathansky, Produktion Kinospot des Landes Brandenburg der Verkehrssicherheitskampagne»Lieber sicher. Lieber Leben.«, R: Jonas Ludwig Walter, Regieassistenz 6

7 Gisa Flake und Florian Kroop in GABI, C. Rosenthal / Filmuniversität / RBB 2017 Gisa Flake und Britta Steffenhagen in GABI, C. Rosenthal / Filmuniversität / RBB 2017 Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Cristina Marx Festivals & Distribution Marlene-Dietrich-Allee Potsdam-Babelsberg, Germany distribution@filmuniversitaet.de T: 0049 (0) F: 0049 (0) G A B I - M i c h a e l Fe t t e r N a t h a n s k y, KONTAKT