DS-Treffen am 14./15. April 2016 in Oberwesel mit Teilnahme der zwei DS-Kurse 12/1 (Martin Scherf) und 12/2 (Claudia Scharfenberger)
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1 DS-Treffen am 14./15. April 2016 in Oberwesel mit Teilnahme der zwei DS-Kurse 12/1 (Martin Scherf) und 12/2 (Claudia Scharfenberger) Am fuhren die zwei DS-Kurse 12/1 und 12/2 mit einem Bus nach Oberwesel zum diesjährigen DS- Treffen des LV.TS (Landesverband Theater an Schulen) Rheinland-Pfalz. Im Gepäck waren nicht nur weiße Holzwürfel und Kartonquader (Paulihocker) sowie zwei transportable Scheinwerfer, schwarze Tücher und allerhand Requisiten (u.a. weiße Masken und ein ausgedientes Fallschirmtuch der Bundeswehr), sondern auch die Präsentationen Das Mädchen und der Tod und Bruderkampf. Räuber spielen. Vor Ort zeigten sich sechs DS-Gruppen aus unserem Bundesland gegenseitig ihre Inszenierungen, die nach dem Abendessen ausführlich mit Expertengruppen und im Plenum besprochen wurden. (Jeweils eine Gruppe war einer anderen Gruppe als besondere Beobachtungs- und Impulsgruppe für die Anschlusskommunikation zugeordnet.) Dabei konnten beide ESG-Kurse auf je eigene Weise überzeugen und erhielten durchwegs positive Rückmeldungen. Das Mädchen und der Tod, von den Schülerinnen / Schülern des Scherf-Kurses selbst geschrieben, zeigte das Schicksal eines syrischen Mädchens, das nach dem Tod des Vaters zur Flucht gezwungen, Vergewaltigung und Tod der Mutter, eine mörderische Fahrt übers Mittelmeer (ein schreiendes Baby wird über Bord geworfen) und mit dem Tod des Freundes die Auslöschung aller ihm Nahestehender miterleben muss. Ohne Zukunftsperspektive und weitere Lebenskraft überantwortet sich das Mädchen einer von zwei Todesfiguren, die das Geschehen von Beginn an präsentieren, mit einem Monolog einleiten und begleiten. An einer schwarzen Wand wurde der jeweilige Tod eines Menschen gekonnt stilisiert durch Umwenden eines zunächst verdeckt angepinnten Fotos, auf dem die zu Tode gekommene Figur weiß geschminkt war, verdeutlicht. Anrührend zog sich das Lied des Mädchens ( Der Mond ist aufgegangen ) leitmotivisch variiert durch die gesamte Handlung, die im Wesentlichen im realistischen Stil mit eins-zu-eins Rollenbesetzung konzipiert war. Ganz anders die Inszenierung des Scharfenberger-Kurses, dem als Vorlage Schillers Sturm-und-Drang- Drama Die Räuber diente. Hier wurde mit Rollensplitting und Choreographien, Standbildern, Slow Motion und chorischem Sprechen gearbeitet, um ausdrucksstarke Bilder entstehen zu lassen. Karl und Franz, die zwei unterschiedlichen Brüder, der eine Vaters Liebling, der andere, der sich benachteiligt fühlt und vielstimmig auf Rache sinnt, treten als Einzelfiguren, aber auch als Gruppen einander gegenüber, während der Vater sich, in doppelter Simultanbesetzung greifbar in seinen inneren Widersprüchen und Zögerlichkeiten windet. Konsequenterweise war auch Karls Verlobte Amalia, von Franz vergeblich umworben, doppelt präsent und flogen vielfach rote Versöhnungsbriefe durch die Luft, von der Franzschar verächtlich über die Schulter nach hinten geschleudert. Am zweiten Tag hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens Gelegenheit, an einem von vier jeweils dreistündigen Workshops teilzunehmen. Beendet wurde die Veranstaltung mit eindrucksvollen Kurzpräsentationen, die allen einen Einblick in die verschiedenen Workshops vermittelten. Organisiert und moderiert wurde das Treffen im Auftrag des LV.TS Rheinland-Pfalz von Barbara Hahn- Setzer.
2 Das Mädchen und der Tod in Oberwesel Probenfotos
3 Bruderkampf. Räuber spielen in Oberwesel Probenfotos
4 Workshop Holger Endres: Bewegungstheater / Bildertheater Workshop Stefanie Schnitzler: Kreatives Schreiben Biographisches Theater
5 Workshop Mareike Buchmann: Performance Poetry: Experimente mit Stimme, Sound und Wort Workshop Giuseppina Tragni: Körperperformance im öffentlichen Raum
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