Leitfaden zur Erstellung von Seminar-, Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten
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- Steffen Heintze
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1 Leitfaden zur Erstellung von Seminar-, Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten Lehrstuhl für Dienstleistungs- und Technologiemarketing der Technischen Universität München Univ.-Prof. Dr. Florian v. Wangenheim
2 Vorbemerkung Die nachfolgenden Hinweise sollen Ihnen das Anfertigen einer wissenschaftlichen Arbeit am Lehrstuhl für Dienstleistungs- und Technologiemarketing erleichtern. Zugleich erwarten wir von Ihnen die Beherzigung dieser Hinweise und Vorgaben. Im Rahmen der Betreuung und Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten gehen wir daher davon aus, dass Ihnen die Unterlagen bekannt sind. 1 Hinweise zum Vorgehen 1.1 Umgang mit Literatur Wir erwarten von Ihnen, dass Sie die wissenschaftliche Literatur zu Ihrem Themenfeld kennen und wissenschaftlich bewerten können. Damit gemeint sind in erster Linie Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften, die über sogenanntes double-blind reviewing relativ hohe Qualitätsstandards verfügen. Sog. journal rankings (ein Beispiel finden Sie unter hier) geben Auskunft darüber, inwieweit eine Zeitschrift in der Fachwelt anerkannt ist so gelten Publikationen in A - Zeitschriften mehr als Publikationen in C-Zeitschriften. Aber Vorsicht: Sie selbst müssen entscheiden, inwieweit Ergebnisse anderer Autoren für Ihre Arbeit Relevanz haben. Daher sollten Sie sich nicht davon blenden lassen, von wem und wo die entsprechenden Ergebnisse veröffentlicht wurden, vielmehr müssen Sie die Quellen selbst bewerten. Darüber hinaus finden Sie wichtige Forschungsergebnisse in aktuellen Dissertationen. Lehrbücher können Einstiegs- und Strukturierungshilfe sein, besitzen aber typischerweise eher einen Überblickcharakter. Eine beliebte Frage von Studierenden ist die notwendige Anzahl von Quellen für eine wissenschaftliche Arbeit. Hierzu gilt, dass es wichtig ist, die RELEVANTEN Quellen zu Ihrem Thema zu finden. Dies wird in der Regel (s.o.) eher in referierten Fachzeitschriften als in allgemeinen Buchbeiträgen der Fall sein. Wir zählen nicht die Seitenzahl des Literaturverzeichnisses, aber wir achten im Rahmen der Bewertung darauf, ob Sie die relevanten und wichtigen Quellen zu Ihrem Gebiet gefunden haben. Hierfür sollten Sie sich unbedingt mit den entsprechenden Datenbanken (zb. EBSCO, Abi/Inform, WisoNET) vertraut machen. Wenn wir Ihnen Einstiegsliteratur geben oder nennen, hat dies keinen Vollständigkeits- und auch nur selten Vorschriftscharakter. Wenn Sie sich intensiv 1
3 mit Ihrem Thema befasst haben, werden Sie möglicherweise mehr darüber wissen als Ihr Betreuer. Unter Umständen stellt sich dann heraus, dass die ursprüngliche Literatur nicht mehr oder nur noch am Rande relevant ist. Literatur sollten Sie in der Regel im Original gelesen und zitiert haben. Nur in Ausnahmefällen sind Quellen wirklich nicht zugänglich, in diesem Fall könnten Sie ein Sekundärzitat einfügen (Müller 1930, zitiert nach Schulze 1990). Im Literaturverzeichnis müssen Sie alle verwendeten (d.h. in Ihrer Arbeit angebebenen) Quellen angeben aber auch nur diese! Bitte geben Sie uns keinen Überblick über Arbeiten die sich entfernt mit dem Thema auseinandergesetzt haben, aber für Ihre Arbeit keine Rolle spielen. 1.2 Schreiben der Arbeit Um Beispiele für Gliederung, Aufbau, Themenfokussierung, Ergebnisdarstellung etc. zu bekommen ist es unbedingt empfehlenswert, sich betriebswirtschaftliche Dissertationen (z.b. im Deutschen Universitätsverlag erschienen) anzusehen. Es empfiehlt sich, so früh wie möglich damit zu beginnen, eine Gliederung zu entwerfen (die manchmal tatsächlich bis zum letzten Tag immer wieder angepasst werden muss). Auf diese Weise stellen Sie fest, ob Sie in der Lage sind, Ihre Argumentationslinie stringent durchzuplanen. Diese Gliederung sollten Sie unbedingt mit Ihrer/m BetreuerIn absprechen, denn sie stellt die Grundlage für die Anmeldung der Arbeit dar. Wir empfehlen Ihnen, relativ früh mit dem Schreiben der Arbeit zu beginnen. Dies hat zwar den Nachteil, dass man oft erst später erkennt, dass manches bereits Geschriebene irrelevant ist oder nicht in die Struktur passt und daher gestrichen werden muss. Dafür stellt man oft erst während das Schreiben fest, ob man Zusammenhänge tatsächlich klar verstanden hat oder ob geplante Strukturierungen tatsächlich sinnvoll sind. Im Hinblick auf Sprache und Stil bedenken sie bitte, dass Rechtschreib-, Grammatikund Formatierungsfehler, wenn sie zuhauf auftreten, immer einen schlechten Eindruck hinterlassen. Da man selbst nach einiger Zeit im Hinblick auf die eigene Arbeit betriebsblind wird, sollten Sie Ihre Arbeit unbedingt von mehreren 2
4 Personen gegenlesen lassen Sie werden sich wundern, wie viele kleine Fehler diese Personen in Ihrer Arbeit finden, selbst wenn Sie selbst diese schon mehrfach Korrektur gelesen haben. Planen Sie hierfür unbedingt Zeit vor der Abgabe der Arbeit ein und bedenken Sie, dass Arbeiten von über 40 Seiten auch nicht in einem Tag von Ihren Freunden und Bekannten gelesen werden können! Bitte bedenken Sie, dass es sich um eine wissenschaftliche Arbeit, nicht um eine Glosse oder einen Zeitungskommentar handelt - Stilblüten, Ironie, Sarkasmus und Zoten sind in diesem Falle wirklich nicht angebracht. Sie dürfen und sollten in jedem Fall Ihren eigenen Stil pflegen, müssen dabei aber immer sachlich bleiben. Tabellen, Abbildungen und Übersichten können das Lesen erleichtern und bieten den Vorteil, dass nicht jede Zahl oder jedes Element erklärungsbedürftig ist. Dennoch müssen sie erläutert und in den Text eingebunden werden. Eine Aneinanderreihung von Zahlen und/oder Tabellen, die nicht erklärt werden oder nur marginal zum Text passen, ist nicht sinnvoll. Interessante Zusatzinformationen oder Analysen, die im Text nicht ausführlich behandelt werden, können in einen Anhang verbannt werden. Auch dieser sollte jedoch so knapp wie möglich gehalten werden. Tabellen und Abbildungen sollten Sie entweder selbst erstellen oder von anderen Autoren übernehmen. Nicht akzeptabel ist die Kopieren und Einfügen -Übernahme von automatisch generierten Tabellen, etwa SPSS-outputs. Diese Tabellen sollten Sie so bearbeiten, dass der Leser ihr die allgemein üblichen Informationen zu entnehmen sind. Was allgemein üblich ist entnehmen Sie z.b. aktuellen Zeitschriftenartikeln oder Dissertationen, die ähnliche Methodik einsetzen. Grundsätzlich gilt für empirische Arbeiten, dass Ergebnisse so darzustellen sind, dass der Leser die getätigten Analysen nachvollziehen kann. Vor den eigentlichen Ergebnissen sollten Sie Resultate von Voranalysen, wie Mittelwertberechnungen, Korrelations- und Kreuztabellen etc. darstellen. 1.3 Sprache Als Schreibsprachen sind Deutsch und Englisch zugelassen. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass im Zuge der allgemeinen Internationalisierung der Wissenschaft und der Wirtschaft die Anfertigung Ihrer Arbeit in englischer Sprache äußerst empfehlenswert ist. Sie stellen damit zum einen unter Beweis, dass Sie sich in der wichtigsten Geschäfts- und Wissenschaftssprache ausdrücken können und 3
5 erweitern zum anderen Ihren potentiellen Leserkreis erheblich. Außerdem werden Sie im Zuge der Literaturrecherche zum allergrößten Teil auf englischsprachige Texte stoßen, so dass die Auseinandersetzung mit englischen (Fach-) Begriffen und Formulierungen ohnehin unumgänglich ist. 2 Formale Gestaltung von Arbeiten 2.1 Umfang der Arbeit (exklusive Deckblatt, Verzeichnisse, Anhang und Literatur) Seminararbeiten: 15 Seiten +/- 1 Seite Bachelorarbeiten: Seiten Masterarbeiten: Seiten Diplomarbeiten: Seiten 2.2 Formaler Aufbau Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis (bis hierhin römische Nummerierung) Text mit Abbildungen und Tabellen (arabische Nummerierung) Ggf. Anhang, Literaturverzeichnis, ggf. Erklärungen (römische Nummerierung) 2.3 Textformat Times New Roman oder ähnliche Schrift, Zeilenabstand 1.5, Schriftgröße 12 linker Seitenrand 4 cm, rechter Seitenrand 2.5 cm, oben und unten je 2,5 cm Fußnotentext in Schriftgröße 10, einzeilig 2.4 Zitieren Für die an unserem Lehrstuhl eingereichten Arbeiten sind die Zitier- und Manuskriptrichtlinien des Journal of Marketing der American Marketing Association verbindlich, deren Wortlaut Sie auf deren Website finden. 4
6 Grundsätzlich kann im Text sowie in Fußnoten zitiert werden. Wir legen Ihnen die Zitierweise im Text nahe. In beiden Varianten ist zu unterscheiden zwischen wörtlichen Zitaten, in denen sie exakt den Inhalt der Quelle in Anführungszeichen wiedergeben, und sinngemäßem Zitaten, in denen sie den Inhalt einer oder mehrerer Quellen in eigenen Worten wiedergeben. Bsp. Wörtliches Zitat: Hierzu heißt es: Der Ball ist rund. (Herberger 1954, S.235). Bsp. Sinngemäßes Zitat: Hierzu heißt es, der Ball sei rund (Herberger 1954, S.235). Wörtliche Zitate sollte man einsetzen, wenn der zitierte Autor etwas besonders prägnant dargestellt hat. Ansonsten sollten Sie sinngemäß zitieren um deutlich zu machen, dass Sie nicht nur einfach abschreiben, sondern auch einordnen und werten können. 3 Inhaltliche Gestaltung der Arbeit 3.1 Aufbau Üblicherweise werden am Lehrstuhl Arbeiten zu empirischen Themen vergeben. Für nicht empirische Themenstellungen sind die nachfolgenden Hinweise entsprechend abzuwandeln. Der idealtypische Aufbau einer empirischen Arbeit sieht folgendermaßen aus: Einleitung Begriffliche und Theoretische Grundlagen Untersuchungsmodell bzw. Hypothesen Empirische Untersuchung Diskussion der Ergebnisse Schlussbetrachtung/Fazit 5
7 3.2 Hinweise zur Gliederung Investieren Sie Zeit, Ihre Arbeit zu strukturieren, und zwar während sämtlicher Stadien Ihrer Arbeit. Es wird Ihnen helfen, die Arbeit zielgerichtet zu schreiben. Eine nicht gut strukturierte Arbeit hat kaum eine Chance auf eine gute Note. Die Gliederung sollte ausgewogen sein, d.h. wichtige Kapitel müssen eine entsprechende Länge haben. I.d.R. wird dies bedeuten, dass die Kapitel bis zum empirischen Teil immer länger werden und der Diskussion der Ergebnisse zumindest 5-10 % der Textseiten eingeräumt werden. Die Gliederungstiefe sollte bei Diplomarbeiten vier Ebenen, bei Seminararbeiten drei Ebenen i.d.r. nicht überschreiten. Unterkapitel stehen nicht für sich alleine, d.h. es gibt kein Kapitel 3.2.1, wenn nicht darauf das Kapitel folgt. Folgt auf einen übergeordneten Gliederungspunkt (z.b. 3.1.) ein untergeordneter (z.b ) so sollte unter 3.1. nur eine kurze Hinführung stehen, nicht aber mehrseitiger Inhalt. Vermeiden Sie dabei Regieanweisungen (in dem Sinne, dass Sie unter 3.1 eine Zusammenfassung dessen geben würden, was in den Unterkapiteln geschieht), sondern führen Sie den Leser inhaltlich zu den Unterkapiteln hin. 3.3 Hinweise zu den einzelnen Kapiteln der Arbeit Einleitung Die Einleitung besteht aus der Problemstellung (meist 1.1) und Ziel und Aufbau der Arbeit (1.2 bzw. 1.2 und 1.3). In der Problemstellung begründen Sie, warum das von Ihnen bearbeitete Thema einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung bedarf. Sie erreichen dies in der BWL i.d.r. indem Sie auf die Wichtigkeit des Themas in der betrieblichen Praxis verweisen auf die Aktualität des Themas in der wissenschaftlichen Diskussion verweisen und dies jeweils mit entsprechenden Zitaten belegen. 6
8 Wenn dann der Forschungsbedarf begründet ist, sollten Sie das Ziel Ihrer Arbeit klar herausarbeiten. Zumeist werden Sie nämlich nicht alle im Zusammenhang mit der von Ihnen identifizierten Problemstellung in Verbindung stehenden Fragen beantworten können und sollten insofern Ihre allgemeine Forschungsfrage auf ein möglichst enges Ziel zuspitzen. Insbesondere sollten Sie sich vor Augen halten, dass das wichtigste Kriterium für die Bewertung Ihrer Arbeit die Zielerreichung ist. Obwohl Sie die Zielsetzung Ihrer Arbeit bereits in Ihrem Exposé formulieren müssen, werden Sie diesen Abschnitt Ihrer Arbeit nach Fertigstellung aller anderen Teile ggf. überarbeiten müssen um sicherzustellen, dass Sie als Ziel der Arbeit nur das formulieren, was Sie auch tatsächlich erreicht haben! Außerdem sollten Sie im Laufe der Erstellung der Arbeit immer wieder kritisch hinterfragen, ob dass, was Sie in den einzelnen Teilen der Arbeit schreiben, wirklich dazu dient, das vorgebebene Ziel zu erreichen Begriffliche und theoretische Grundlagen Hier sollten Sie sich auf die Darstellung und Erklärung der für das weitere Verständnis notwendigen Begriffe und Theorien beschränken. Zwar ist es wichtig, nicht-triviale Begriffe zu erklären und zu definieren, jedoch ist es in der Regel kontraproduktiv, in diesem Abschnitt über mehrere Seiten hinweg Theorienstreits und vielfältigste Definitionsansätze darzustellen es sei denn, das Thema Ihrer Arbeit liegt in diesem Bereich. Ansonsten genügt es, zwei bis drei unterschiedliche Definitionen zu den zentralen Begriffen der Arbeit darzustellen und begründet eine davon auszuwählen. Ebenso sollten Sie sich hier darauf beschränken, die Grundzüge der zentralen Theorien darzustellen. Gerade beim Schreiben dieses Kapitels ist es immer wieder wichtig, dass Sie sich das Ziel Ihrer Arbeit vor Augen halten. Dann lässt sich meistens leicht entscheiden, ob es notwendig ist einen Aspekt zu integrieren oder auszusparen Untersuchungsmodell/Untersuchungshypothesen Im zu entwickelnden Untersuchungsmodell bzw. den aufgestellten Hypothesen konkretisiert sich Ihre Forschungsfrage. Hier liegt es an Ihnen zu zeigen, dass Sie in der Lage sind aus vorhandenen Theorien und bisherigen Untersuchungsergebnissen Erklärungs- oder Begründungszusammenhänge abzuleiten. Daher sollten die hier abgebebenen Begründungen gut durchdacht und begründet sein. Gerade in diesem 7
9 Teil der Arbeit müssen Sie u.u. auch mit widersprüchlichen Theorien und/oder Ergebnissen früherer Forschung umgehen und diese schlüssig in ein Untersuchungsmodell übertragen. Dieser Teil der Arbeit sollte weitgehend ausgereift und möglichst im Diplomandenkolloquium, zumindest aber im Betreuerkreis ausdiskutiert worden sein, wenn Sie empirische Daten erheben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie erst nach der Sammlung und Analyse der Daten darauf kommen, dass Sie wichtige Aspekte zusätzlich in die Datenerhebung mit aufnehmen hätten müssen Empirischer Teil Im Hinblick auf diesen Teil Ihrer Arbeit ist Transparenz von zentraler Bedeutung. Dem Leser muss sowohl klar sein, wie Sie Ihre Daten gewonnen haben (Darstellung der Stichprobe, des Untersuchungsdesigns, des Fragebogens, der Datenbank, der Responsequote, des Untersuchungszeitraumes, der Untersuchungsdauer etc.) als auch, wie Sie damit im Rahmen der Analyse umgegangen sind. Im Hinblick auf diesen Teil gilt: im Zweifelsfall besser zuviel Information darstellen als zuwenig. Dies gilt allerdings nur im Hinblick auf das Wie der Untersuchung. Im Hinblick auf die Ergebnisse sollten Sie sich nochmals klar werden, was eigentlich die Ziele der Untersuchung waren, bevor Sie sämtliche möglichen Analysen der Daten darstellen. Es ist üblich, dass Forscher eine Vielzahl von Analysen durchführen und nur einen Bruchteil davon in ihren Arbeiten darstellen Diskussion der Ergebnisse Nach unserer Erfahrung besteht im Hinblick auf diesen unverzichtbaren Teil wissenschaftlicher Arbeiten die größte Verwirrung. Sie sollten diesen Abschnitt als Chance begreifen, die im vorangegangen Teil der Arbeit nüchtern dargestellten Ergebnisse zu vermarkten. Mit anderen Worten, Sie sollen hier zeigen, warum Ihre Arbeit wichtig ist und Wissenschaftler und/oder Praktiker zum Umdenken bzw. zu Handlungsänderungen bringen sollte. Daher bietet es sich auch an, dieses Kapitel nach den beiden zentralen Zielgruppen Ihrer Arbeit zu untergliedern in eine wissenschaftliche und eine managementorientierte Diskussion. In der wissenschaftlichen Diskussion sollten Sie diskutieren, inwieweit ihre Ergebnisse dazu beitragen, eine Lücke bisheriger Forschung zu schließen und neue Erkenntnisse bereitstellen. Hier sollten Sie auch z.b. nicht-bestätigte Hypothesen 8
10 und/oder Widersprüche zu bisherigen Untersuchungsergebnissen anderer Forscher diskutieren. Dem Leser soll dieser Abschnitt erklären, warum die Arbeit die Wissenschaft in diesem Bereich voranbringt. In der managementorientierten Diskussion sollten Sie diskutieren, welche Maßnahmen Manager im Lichte Ihrer Erkenntnisse ergreifen sollten Schlussbetrachtung/Fazit Im letzten Teil der Arbeit bietet es sich an, eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Arbeit (nicht: eine Zusammenfassung der Arbeit bzw. Ihres Vorgehens!!!) zu geben. Daran anschließen sollten sich Hinweise für weitere Arbeit im gleichen Themenfeld, die mit den Ergebnissen Ihrer Arbeit im Zusammenhang stehen sollten, also z.b. auf diesen aufbauen oder Lücken schließen, die Ihre Arbeit gelassen hat. 3.4 Inhaltliche Breite Bezogen auf die inhaltliche Breite bzw. Zuspitzung (nicht auf die Länge der Kapitel!), kann der Aufbau einer empirischen Arbeit mittels einer Sanduhr visualisiert werden (Abbildung 1). Führen Sie den Leser am Anfang behutsam, aber zielstrebig zum Thema hin. Kreisen Sie Ihr Kernthema bei der Beschreibung der Grundlagen und schließlich durch die Wahl der Methodik immer weiter ein, bis Sie bei der Formulierung der Hypothesen die zentrale Fragestellung auf wenige Sätze verdichten. Der nun folgende Schritt beschränkt sich zunächst auf die Auswertung der von Ihnen gewonnen Daten, erst dann werden die so gewonnen Ergebnisse wieder in einen größeren Rahmen gesetzt und schließlich die Konsequenzen in Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. 9
11 Abbildung Plagiat und Fälschung Ihre Bachelor-/Diplom-/Master-Arbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit, sie sollte nicht nur in Hinblick auf Methodenwahl und logischer Stringenz einem wissenschaftlichen Anspruch genügen, sondern auch in Hinblick auf Ethik und Moral. Als die zwei wissenschaftlichen Todsünden gelten das Plagiat und die Fälschung. Gerade heute steht durch Suchmaschinen, Online-Datenbanken und Archive eine riesige Anzahl wissenschaftlicher Texte seien es Monografien, Artikel oder eben Abschlussarbeiten zur Verfügung. Die moderne Forschung ist dabei in einem solchen Maß ausdifferenziert, dass die Wahrscheinlichkeit, irgendwo auf eine thematisch verwandte Arbeit zu stoßen, relativ hoch ist. Geben Sie sich nicht der Versuchung hin, sich die Gedanken anderer zu Eigen zu machen. Es ist ihre Arbeit; 10
12 sollten Sie dennoch das Werk eines anderen für außerordentlich relevant halten, so beschränken Sie sich auf das nötigste und binden dies gemäß den Zitierrichtlinien (Kap. 2.4) ein. Im Übrigen können Sie davon ausgehen, dass Ihre Korrektoren im Lesen wissenschaftlicher Literatur dermaßen geübt sind, dass ihnen etwaige Abweichungen in Ihrem Schreibstil sofort ins Auge springen. Durch ein Plagiat disqualifizieren Sie sich nicht nur moralisch aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft, es hat auch ernsthafte prüfungsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Ungültigkeit der Abschlussarbeit und Ihres Titels. Ähnliches gilt auch für die Fälschung. Kümmern Sie sich früh um das Zustandekommen und um die Qualität Ihrer Stichprobe. Setzen Sie sich nicht unter Druck, Ihre Hypothesen mit allen Mitteln bestätigt zu sehen: auch nicht bestätigte Hypothesen liefern wertvolle Ergebnisse sie unterstützen die Aussagekraft bisheriger Theorien und lenken den Fokus weiterer wissenschaftlicher Arbeiten in eine andere Richtung. Versuchen Sie daher nicht, manipulativen Einfluss auf Ihre Datenquellen (z.b. Ausfüller von Fragebögen, Interviewpartner,...) oder den Auswertungsprozess zu nehmen, oder im schlimmsten Fall selbst Daten zu generieren. Ähnlich wie beim Plagiat sind Ihre Korrektoren vertraut im Umgang mit empirischen Daten. Darüber hinaus gibt es statistische Prozeduren, die helfen, etwaige Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass Sie sich beim Anfertigen Ihrer Arbeit korrekt verhalten. Wir möchten aber an dieser Stelle betonen, dass Plagiat und Fälschung keine Kavaliersdelikte sind, sondern das Selbstverständnis von Wissenschaft zerstören. Eine Abschlussarbeit an einer Universität sollte den Höhepunkt und nicht den Tiefpunkt der wissenschaftlichen Ausbildung eines Absolventen darstellen. 11
13 4 Muster 4.1 Musterdeckblatt für eine Seminararbeit Weiterempfehlung und Kundenwert Seminararbeit Referent: Univ.-Prof. Dr. Florian v. Wangenheim Betreuer: Dipl.- Kfm.... Eingereicht von: Magdalena Muster Matr.Nr Studiengang TUM-BWL 5. Semester Musterstraße München Tel.: (089) Eingereicht am: 8. August
14 4.2 Musterdeckblatt für eine Diplomarbeit Weiterempfehlung und Kundenwert Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades einer/eines Diplom- Kauffrau/-manns (Univ.) an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität München Referent: Univ.-Prof. Dr. Florian v. Wangenheim Lehrstuhl für Dienstleistungs- und Technologiemarketing der Technischen Universität München Betreuer: Dipl.- Kfm.... Eingereicht von: Magdalena Muster Matr.Nr Musterstraße München Tel.: (089) Eingereicht am: 8. August
15 4.3 Muster für eine eidesstattliche Erklärung Eidesstattliche Erklärung Ich versichere hiermit an Eides statt, dass ich die von mir eingereichte Arbeit bzw. die von mir namentlich gekennzeichneten Teile selbständig verfasst und ausschließlich die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Arbeit wurde bisher keiner Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. München, den tt.mm.jjjj (Unterschrift des Verfassers) 14
16 4.4 Beispiel-Literaturverzeichnis Referenz für ein Buch von einem oder mehrere Autoren: Donnelly, James H. and William R. George (1981), Marketing of Services. Chicago: American Marketing Association. Referenz zu einem Artikel in einem Journal von einem oder mehreren Autoren: Wensley, Robin (1981), "Strategic Marketing: Betas, Boxes, or Basics," Journal of Marketing, 45 (Summer), Referenz zu einem Beitrag in oder einen Auszug aus einem Buch oder Herausgeberband von einem oder mehreren Autoren: Bettman, James R. and Mita Sujan (1987), "Research in Consumer Information Processing," in Review of Marketing, Michael J. Houston, ed. Chicago: American Marketing Association, McFarland, Richard G., Janice M. Payan, and James M. Bloodgood (2003), Chain Reaction Behaviors in Channels of Distribution, in Enhancing Knowledge Development in Marketing, Vol. 14, R. Bruce Money and Randall L. Rose, eds. Chicago, American Marketing Association, Wenn ein Autor öfter als einmal auftritt, wird der Name durch drei Bindestriche ersetzt (nicht unterstreichen): Simonson, Itamar (1989), Choice Based on Reasons: The Case of Attraction and Compromise Effects, Journal of Consumer Research, 16 (September), , Allen M. Weiss, and Shantanu Dutta (1999), Marketing in Technology Intensive Markets: Toward a Conceptual Framework, Journal of Marketing, 63 (Special Issue), Wenn zwei oder mehr Werke des gleichen Autors ein identisches Publikationsdatum (Jahr) haben, sollten diese durch Buchstaben nach der Jahresangabe unterschieden und nach dem Alphabet geordnet werden (abhängig von dem ersten Wort im Titel): 15
17 Day, George (1981a), "Analytical Approaches to Strategic Market Planning," in Review of Marketing, Ben Enis and Kenneth J. Roering, eds. Chicago: American Marketing Association, (1981b), "The Product Life Cycle: Analysis and Applications Issues," Journal of Marketing, 45 (Fall), Referenzen zu nicht publizierten Arbeiten wie Dissertationen, Präsentationen, Forschungsberichten und Working Papers: Coughlin, Maureen (1980), "Fear of Success: Reaction to Advertising Stimuli and Intention to Purchase," doctoral dissertation, Department of Marketing, City University of New York. Ellison, Glenn (2005), Bounded Rationality in Industrial Organization, paper presented at the 2005 Econometric Society World Congress, University College London (August 19 24). Friedman, Jamie, Thomas P. Berquist, Chris Debiase, Steven Kahl, and Cheng Lim (2001), Technology: B2B Software, research report, Goldman Sachs (February 23). Kwerel, Evan and John Williams (2002), A Proposal for a Rapid Transition to Market Allocation of Spectrum, Working Paper No. 38, Office of Plans and Policy, Federal Communications Commission. Websiten und URL s: Smith, Julie (2004), I Am a Marketer, (accessed June 26, 2004), [available at 16
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