Digitalisierung im Praxisalltag
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- Christian Kruse
- vor 5 Jahren
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1 Digitalisierung im Praxisalltag Dr. med. Sebastian Petry Medizinische Klinik und Poliklinik III Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen Direktor: Professor Dr. med. Andreas Schäffler Universitäres Diabeteszentrum und interdisziplinäres Zentrum Diabetischer Fuß Mittelhessen Leiter: Dr. med. Michael Eckhard
2 Digitalisierung als Zwischenstufe Grad der Komplexität 1. Industrielle Revolution Mechanische Produktion Wasser- & Dampfkraft 2. Industrielle Revolution Massenproduktion Elektrizität 3. Industrielle Revolution Automatisierung Elektronik & IT 4. Industrielle Revolution Digitalisierung cyber-physische-systeme 5. Industrielle Revolution? Bioelektronik? Biotechnol. Kybernetik? 18. Jh. 20. Jh. 1970er Jahre heute Nach Brühl V. (2015) Industrie 4.0. In: Wirtschaft des 21. Jahrhunderts. Springer Gabler, Wiesbaden morgen? Zeit
3 Digitalisierung wartet nicht. wird schneller. wird komplexer. ist nicht das Ende der Entwicklung. betrifft uns alle.
4 Was bedeutet Digitalisierung in der Praxis? Technische Interpretation Überführung von Daten analog digital Organisatorische Interpretation Übertragung von Aufgaben Mensch Maschine nach Pressemeldung DTMD,
5 Digitalisierung in der Praxis die Vision Automatisches Einspeisen von Daten, Verarbeitung, Ausgabe Befunde Arztbriefstellung Briefe Diagnosenverwaltung Vitalparameter Erinnerung Untersuchungen, Vorsorge Therapie Medikamenteninteraktionen Biometrie Empfehlungen
6 Digitalisierung in der Praxis die Realität Befunddokumentation häufig als Freitext Ablage von sonstigen Daten (Befunde, Briefe, Bilder) als Scan- Dokument (PDF mit integriertem Bild, Bilddateien [jpg, png, ]) händisches Eintragen von Daten eher Automatisierung als Digitalisierung Einbahnstraße enormer Zeitaufwand Aufwand > Nutzen
7 Digitalisierung in der Praxis Hin zu einer echten Digitalisierung, nicht bloß Automatisierung. Die Voraussetzung für die effiziente Nutzung digitaler Daten ist immer die sinnvolle digitale Erfassung aller relevanten Daten.
8 Was brauche ich dafür?
9 Startmotivation / das Team einbeziehen Hemmschwellen? Angst vor Veränderung Bequemlichkeit Mangelnde Information Fehlende Visionen Lösungen? Technische Voraussetzung Information Schulung Teambesprechung Task Force IT
10 Der Anfang Einer fängt an Ein Platz Konsequentes Auslesen der Geräte Datenübertragung und Abspeicherung Rascher Ausbau der IT-Strukturen Schulung
11 Die Hardware Switch Sprechzimmer Anmeldung Server
12 Die Praxissoftware PMS Praxis Management System PVS Praxisverwaltungssystem Geräte Diabetes QM Doku Kontrolle Hilfe QM Office
13 Anforderungen Hardware / PMS einfach, schnell übersichtlich offen sicher Es soll funktionieren! kostengünstig zukunftsorientiert gute Betreuung
14 Die Datenmanagement-Software nicht herstellergebunden vs. herstellergebunden
15 Möglichkeiten der Datenerfassung im Alltag
16 1) Erfassung analoger Daten und digitale Transformation Einlesen von Messgeräten, Pumpen, CGM-Geräten
17 2) Hinterlegen von digitalen Daten in der Cloud
18 3) Weiteres Datenübermittlung via Online-Befundbesprechung Online-Sprechstunde
19 Diabetes ist eine Datenmanagement- Erkrankung! nach Manuel Ickrath, Task Force Digitalisierung der DDG,
20 Datenmanagement in der Diabetologie BZ-Tagebuch Elektronische Dokumentation
21 BZ-Tagebuch unvollständig unübersichtlich individuell, schwer zu beurteilen kein Blick für das Wesentliche starre Daten Datendschungel
22 Ausgelesene Daten (vollständig) übersichtlich objektivierbar systematisch dynamische Daten Bewältigung der Datenfülle
23 Datenflut in der Diabetologie Egal ob analog oder digital. nach F. W. Petry
24 Datenflut in der Diabetologie unvollständige und zu wenige Daten (zu) viele (unwichtige) Daten nach F. W. Petry
25 Paradigmenwechsel in der Diabetologie Die Kunst wird es sein, die wichtigen Daten herauszufiltern. Aus Daten- muss Informationsfluss werden. Die Daten und ihre Informationen müssen effizient genutzt werden. nach F. W. Petry
26 Datenfluss? Informationsfluss? Tagebuch Schnittstelle Arzt Datenaufbereitung + Analyse Therapieempfehlung
27 Datenfluss - Informationsfluss Gerät Schnittstelle Einleseplatz Arbeitsplatz Datenaufbereitung Analyse + Therapieempfehlung
28 Integration in den Praxisablauf Patient liest Gerät am Eingang selbst ein / gibt es am Empfang ab Mitarbeiter macht Download während Patient im Labor oder bei Fußinspektion ist Im Sprechzimmer sind Graphiken auf dem Bildschirm verfügbar nach F.W. Petry
29 Integration in den Praxisablauf Patient liest Gerät am Eingang selbst ein / gibt es am Empfang ab Mitarbeiter macht Download während Patient im Labor oder bei Fußinspektion ist Im Sprechzimmer sind Graphiken auf dem Bildschirm verfügbar nach F.W. Petry
30 Integration in den Praxisablauf Patient liest Gerät am Eingang selbst ein / gibt es am Empfang ab Mitarbeiter macht Download während Patient im Labor oder bei Fußinspektion ist Im Sprechzimmer sind Graphiken auf dem Bildschirm verfügbar nach F.W. Petry
31 Datenfluss - Informationsfluss Gerät Schnittstelle Einleseplatz Arbeitsplatz Datenaufbereitung Analyse + Therapieempfehlung
32 Datenfluss - Informationsfluss Gerät Schnittstelle Einleseplatz Arbeitsplatz Datenaufbereitung (Analyse) + Therapieempfehlung
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36 Der Vorteil digitaler Daten Weg von Einzeldaten und Einzelbeobachtungen hin zu systematischen Problemen und Veränderungen. Digitalisierung bedeutet auch den Übergang von der empirischen Erfahrungsdiabetologie zur datenbasierten Diabetologie.
37 Gewebeglukose [mg/dl] CGM Kurven statt Punkte Zeit [h]
38 Der Vorteil digitaler Daten Berechnen (Mittelwert, Time in Range, ) Vergleichen (Zeiträume) Clustern (Gruppen bilden) Überwachung / Analyse durch Algorithmen und vieles mehr Limitierungen bisheriger Vorgehensweisen überwinden. Beispiel: HbA1c-Wert Time in range (TIR): Zeit, die der GZ sich im Zielbereich befindet Mean Amplitude of Glycemic Excursions (MAGE): Maß für die glykämische Variabilität Variabilitätskoeffizient (SD/Mittelwert): Maß für die Stabilität der Stoffwechsellage Area under the curve (AUC): Beurteilung von z.b. Hypoglykämien nach F. W. Petry
39 Digitalisierung kann / soll: Patienten und Behandler nutzen, eine bessere Therapie ermöglichen Fehler vermeiden helfen (Warnhinweise, Plausibilitätsprüfungen, ) sprechende Medizin unterstützen Arbeitsabläufe effizienter gestalten Zeit für die Patientenbetreuung schaffen Kosten senken nach F. W. Petry
40 Gute Einstellung? 69 J DM2 Rentner HbA1c 11,7% NPH Insulin 40 z.n. Apidra 3x30 IE
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42 Die Rechnung ohne den Wirt gemacht? Berufstätige Schwangere Pendler Jugendliche 83 Prozent erwarten in der medizinischen Versorgung Digitalisierung. Datensicherheit scheint den Wunsch nach Digitalisierung nicht einzuschränken Prozent der Befragten können sich vorstellen, digital mit ihrem Arzt zu kommunizieren. 62 Prozent signalisieren Bereitschaft, ihre Gesundheitsdaten digital an Ärzte und Apotheker weiterzugeben. Apo-Bank-Umfrage 04/2018 ältere, immobile Patienten 83 Prozent sehen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens Nachholbedarf. Ärzte Zeitung online, nach F. W. Petry
43 Patienten auf gleicher Augenhöhe 87 % der Patienten wollen einen direkten Zugang zu Ihren Gesundheitsdaten. Bitkom: Patienten wollen Zugang zu ihren Gesundheitsdaten
44 Probleme Datenschutz Hardware Software Sicherheit
45 Probleme im Alltag Probleme im Praxisalltag EDV Programmvielfalt Insellösungen Kabel Chaos Benutzerfreundlichkeit Wartung & Service Kosten Keine Interoperabilität Keine Konnektivität nach F. W. Petry
46 Troubleshooting im Praxisalltag Worst Case - nix geht mehr Notfallplan Arbeitsplatzbeschreibung Stromanbindung / unterbrechungsfreie Stromversorgung Server Datensicherung PC / Laptop mit Stammdaten und Einlesemöglichkeit der GKV-Karte PC Erfassung BZ Daten Block und Stift klare Strukturen für Untersuchungen, Labor, LZ EKG,RR usw. geschultes Personal nach F. W. Petry
47 Sicherheit USB Lokal Keylogger Internet Spyware Malware Viren WLAN Briefe Rechnungen Bewerbungen
48 Fazit Voranschreitende Technik und Patientenwunsch im Zentrum der Entwicklung Systeme, die sich der Integration in umfassende Organisationseinheiten verweigern, werden von Markt verschwinden Praxen, die sich der Digitalisierung verweigern, werden allenfalls ein Nischendasein führen Ärzte und deren Vertreter müssen aktiv bei der Gestaltung der Digitalisierung mitwirken Das Berufsbild des Diabetes-Behandlers ändert sich Doctor on demand, Clinical decision support systems, Steuerung von Algorithmen Dr. Google und Watson als Partner? nach Dr. Hansjörg Mühlen
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