JAHRES- BERICHT Oberfeldstrasse 11a 4133 Pratteln Tel Fax

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Arthur Frei
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1 JAHRES- BERICHT 2016 Oberfeldstrasse 11a 4133 Pratteln Tel Fax

2 Herr Z. war eigentlich ganz zufrieden mit seinem Job in einem Kleinbetrieb. Er musste sich aber wegen seiner Hautfarbe immer wieder Sprüche anhören, die zwar nicht unbedingt bös gemeint waren, auf ihn dennoch verletzend und ermüdend wirkten. (Kennst du den Bananentanz? Stimmt es, dass die Frauen bei euch immer wollen?) Er wusste nicht recht, was er tun sollte, um dem ein Ende zu setzen. Und er wollte nichts unternehmen, was seine Stelle gefährden könnte. Im Beratungsgespräch erläuterten wir ihm die Rechtslage und besprachen die verschiedenen Möglichkeiten. Schliesslich entschied Herr Z. sich dafür, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen.

Frau A. beobachtete, wie ein dunkelhäutiger Mann ohne erkennbaren Anlass im Zug vom Sicherheitspersonal kontrolliert und aufgefordert wurde, seine Taschen zu leeren.

3 Frau A. beobachtete, wie ein dunkelhäutiger Mann ohne erkennbaren Anlass im Zug vom Sicherheitspersonal kontrolliert und aufgefordert wurde, seine Taschen zu leeren. Sie vermutete «Racial Profiling» und wollte wissen, was sie in einer solchen Situation tun kann. Wir ermunterten sie, mit der betroffenen Person das Gespräch zu suchen und auf die Möglichkeit der Beratung bei STOPP Rassismus aufmerksam zu machen. Dabei käme ihr in einem allfälligen Verfahren als Zeugin eine wichtige Rolle zu. Von einer direkten Intervention vor Ort rieten wir ihr eher ab.

4 Aus unserer Arbeit im Jahr 2016 Im Jahr 2016 wurden 38 Anfragen registriert. 19 Fälle entfielen auf den Kanton Basel-Stadt und 15 Fälle auf den Kanton Baselland, 4 Fälle auf den Kanton Solothurn. Wie schon im letzten Jahren standen Meldungen über das Verhalten von Behörden und behördennahen Institutionen wie zum Beispiel der Polizei, des Migrationsamtes, des Sozialamtes und öffentlicher Verkehrsbetriebe mit 9 Fällen an erster Stelle. Auffallend sind die 6 Fälle, die rassistisch motivierte Beschimpfungen und verbale Äusserungen im öffentlichen Raum betrafen, entfiel doch im Jahr zuvor kein einziger Fall auf diese Kategorie. Auch die anderen schweizerischen Beratungsstellen im Rassismusbereich konnten eine Zunahme von Diskriminierungen im öffentlichen Raum verzeichnen. Je vier Fälle betrafen den Arbeits- und Wohnungsmarkt. Bei je drei Fällen ging es um Vorfälle im Bildungsbereich und bei öffentlich angebotenen Dienstleistungen. Hinzu kamen zwei Beratungen zu Diskriminierungen im Gesundheitswesen und eine Beratung, die schwer einzuordnen war. Verbale Äusserungen machten die häufigste Diskriminierungsform aus. In anderen Fällen ging es um die Vorenthaltung von Leistungen oder um Schlechterstellung, zum Beispiel durch Behörden. Der Aufwand pro Fall war sehr unterschiedlich. Manche Fälle konnten mit einem kurzen Telefongespräch erledigt werden. Andere Fälle mündeten in mehrstündige, komplexe Begleitungen. In fünf Fällen erfolgte neben der Beratung eine Intervention (Einholung Stellungnahme, Anruf, rechtliche Intervention, Mediationsgespräch), in vier Fällen eine Weiterleitung an eine andere Fachstelle. Nicht immer gelang es, festzustellen, ob tatsächlich eine rassistisch motivierte Diskriminierung stattgefunden hatte. Oder es fehlten dafür die Beweise. Juristische Mittel erwiesen sich deshalb in manchen Fällen als wenig empfehlenswert.

Um das Angebot der Stelle bekannter zu machen und die Sensibilisierung für das Thema Rassismus und Diskriminierung zu fördern, hat Stopp Rassismus seine

Im Rahmen der MEL-Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen beim HEKS Basel gestaltete Stopp Rassismus ein Modul zum Thema «Beratung von Personen, die

5 Um das Angebot der Stelle bekannter zu machen und die Sensibilisierung für das Thema Rassismus und Diskriminierung zu fördern, hat Stopp Rassismus seine Tätigkeit in diversen Organisationen vorgestellt, so in der Gambia Swiss Society, im somalischen Verein und bei der Freiplatzaktion Basel. Im Rahmen der MEL-Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen beim HEKS Basel gestaltete Stopp Rassismus ein Modul zum Thema «Beratung von Personen, die von Rassismus betroffen sind». Am Tage gegen Rassismus war Stopp Rassismus an einem Stand auf dem Marktplatz präsent. MitarbeiterInnen Nihal Karamanoglu Johan Göttl

6 Was ist STOPP Rassismus? Mit Stopp Rassismus bieten die Kantone Basel-Landschaft, Basel- Stadt und Solothurn eine kostenlose Beratungsstelle für Menschen an, die Diskriminierungen und/oder rassistischen Übergriffen ausgesetzt sind/waren. Wer kann sich an uns wenden? Stopp Rassismus steht Menschen offen, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe, Sprache, ihres Aussehens, ihrer Religionszugehörigkeit, Staatsbürgerschaft oder Herkunft in irgendeiner Form benachteiligt sehen. Diskriminierungen, rassistische Äusserungen oder Handlungen können etwa bei der Arbeits- und Wohnungssuche, in Lokalen und Geschäften, bei Kontakten mit Behörden oder mit Privaten, im öffentlichen Raum oder durch Medien erfolgen. Machen Sie betroffene Menschen auf uns aufmerksam oder wenden Sie sich direkt an uns, wenn Sie persönlich betroffen sind oder wenn Sie in Ihrem Umfeld auf diskriminierende oder rassistische Handlungen aufmerksam werden. Was tun wir? Bei uns finden Sie qualifizierte Beratung und konkrete Hilfestellung. Ihre Anliegen werden absolut vertraulich behandelt. Wir informieren Sie über rechtliche Schritte, nehmen mit fallrelevanten Stellen oder Behörden Kontakt auf und begleiten Sie beim gemeinsam beschlossenen Vorgehen. Auch im Zweifelsfall! Wenden Sie sich direkt telefonisch an uns, auch im Zweifelsfall. Wir helfen Ihnen bei der Abklärung, ob und was zu tun ist. Beratung in Basel-Stadt nach Vereinbarung an der Oetlingerstrasse 74 (Tram Nr. 8 bis Bläsiring) Wir sind telefonisch erreichbar Dienstag 9 12/14 17 Uhr Mittwoch Uhr Freitag 9 12/14 17 Uhr Einen persönlichen Gesprächstermin vereinbaren Sie mit uns telefonisch. Unsere Beratungen sind kostenlos! Spendenkonto: STOPP Rassismus, 4133 Pratteln Postkonto

7 Rechnung Stopp Rassismus Rechnung 2016 Rechnung 2015 Erträge CHF CHF Beitrag Kanton BL Beitrag Kanton BS Beitrag Kanton SO Beitrag Kanton AG Gemeinde Riehen Sonstiger Ertrag Eigenleistungen Anlaufstelle Zinsertrag Total Erträge Aufwand Gehälter Sozialleistungen Honorare Buchhaltung Weiterbildung Personal und Honorare Miete Basel Büro- und Betriebsaufwand Finanzaufwand Drucksachen, Inserate, Werbung Anteilige Raumkosten (Eigenleistung Anlaufstelle BL) Büroeinrichtung und Unterhalt Anteilige Infrastrukturkosten (Eigenleistung Anlaufstelle BL) Diverser Aufwand Gemeinkosten Total Aufwand Jahresergebnis

8 Bilanz Stopp Rassismus Bilanz per Aktiven CHF CHF Umlaufvermögen Kasse Postkonto Sonstige Forderungen Transitorische Aktiven KK Anlaufstelle/Stopp Rassismus Anlagevermögen Betriebseinrichtungen Total Aktiven Passiven Fremdkapital Kreditoren Transitorische Passiven KK Anlaufstelle/Stopp Rassismus Eigenkapital Saldovortrag Jahresgewinn/-verlust Total Passiven

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