Bildung beflügelt Regionen. Erfahrungen aus dem Projekt Kommunales Bildungsmanagement

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1 Bildung beflügelt Regionen Erfahrungen aus dem Projekt Kommunales Bildungsmanagement

2 inhaltsverzeichnis VORWORT 3 PROJEKT KOMMUNALES BILDUNGSMANAGEMENT INTERVIEW MIT HANS RUPP 8 MONIKA KIL: GESELLSCHAFTLICHE TEILHABE ERMÖGLICHEN 9 INTERVIEW MIT HARALD BACHHOFER 11 ERFOLGSMEILENSTEINE EIN LEITFADEN FÜR KOMMUNALE BILDUNGSMANAGERINNEN 12 BEST PRACTICE - AUS DEN KBM LEHRGÄNGEN 18 RUDOLF EGGER: REGIONALENTWICKLUNG UND BILDUNG 24 BEST PRACTICE AUS einem ANDEREN (BUNDES-) LAND 26 INTERVIEW MIT MONIKA KIL 28 STATEMENTS VON KBM-ABSOLVENTINNEN 29 IMPRESSUM Herausgeber: Regionalverband noe-mitte 3100 St. Pölten, Josefstraße 46a Top 5 ZVR-Zahl: UID-Nr.: ATU Tel: +43 (0) 27 42/ FAX: DW 40 office@noe-mitte.at, Textgestaltung und Redaktion: Teresa Arrieta Projektmanagement: DI in Veronika Kerschbaum Lektorat: DI in Veronika Kerschbaum, Mag. Christian Berger Coverfoto: Tiroler Bildungsforum Grafik: Katrin Pfleger, Druck: Eigner Druck, Stand: September 2014

3 vorwort Sehr geehrte Damen und Herren! Die vorliegende Broschüre präsentiert das enorme Potenzial, das in lokalen Bildungsangeboten liegt, wenn sie kompetent koordiniert und vorangetrieben werden. Dafür braucht es Kreativität sowie den Wunsch und das Selbstbewusstsein, in der eigenen Gemeinde mitzugestalten. Die Lehrgänge des Kommunalen Bildungsmanagements ( ) haben dem Trend zum informellen Lernen wichtige Impulse verliehen. Sie bringen Bildungsexperten und Bildungsexpertinnen hervor, die die Bedürfnisse und Visionen der Menschen aufgreifen, neue Initiativen für lebensbegleitendes Lernen vor Ort setzen und die Bevölkerung dafür gewinnen, am Gemeindeleben zu partizipieren. Eines unserer Ziele ist, die Region NÖ-Mitte als Bildungsregion zu etablieren. In Niederösterreich verfügen wir über viele hochwertige Bildungseinrichtungen. Umso wichtiger ist es, dass die Gemeinden ihr Angebot in den Regionen vernetzen. Das Projekt Kommunales Bildungsmanagement hat dafür einen wichtigen Beitrag geleistet. Als Regionalverband sind wir stolz auf unsere Vorreiterrolle im Rahmen dieses Lehrgangsprojektes, das wir mit den Projektpartnern der 15 Leader-Regionen initiiert haben. Nun kann es landesweite Früchte tragen, denn die Funktion von Bildungsgemeinderäten und Bildungsgemeinderätinnen wurde mittlerweile in ganz Niederösterreich etabliert. Ein weiterer Schritt für mehr Lebensqualität in unseren Gemeinden! Sehr geehrte Damen und Herren! Gerade in Bezug auf den immer flexibler werdenden Arbeitsmarkt ist lebensbegleitendes Lernen wesentlich für berufliche Sicherheit. Sich stetig fortzubilden und bereit zu sein, Neues zu erlernen erfordert aber auch Mut und Entschlossenheit. Dabei hilft kommunale Bildung, die direkt vor Ort zu den Menschen kommt. Als Bildungsbeauftragte oder Ehrenamtliche in der Erwachsenenbildung ermöglichen Sie durch Ihre Tätigkeit, Bildung vor Ort zu stärken. Das Land Niederösterreich unterstützt daher ganz bewusst Projekte in der Erwachsenenbildung, um so unseren Status als Bildungsland weiter zu festigen. Dabei ist das Leader-Kooperationsprojekt Kommunales Bildungsmanagement ein ganz wesentliches Standbein unserer Anstrengungen geworden. Viele Ehrenamtliche geben mit großem Engagement und viel Begeisterung ihr Wissen weiter und bringen ihre Fähigkeiten ein, um Erwachsenenbildung als zentrale Säule des lebensbegleitenden Lernens in ihrer Region zu verankern. An dieser Stelle daher ein herzliches Danke an all jene, die unser gemeinsames Projekt tatkräftig unterstützen und dadurch auch als Vorbild für andere stehen. Sie alle sind das unverzichtbare Rückgrat erfolgreicher Erwachsenenbildung vor Ort! Mit herzlichen Grüßen, Mit herzlichen Grüßen, Landesrat Mag. Karl Wilfing BGM LAbg. Dr. Martin Michalitsch Obmann Regionalverband noe-mitte Bildung beflügelt Regionen 3

4 KOMMUNALES BILDUNGSMANAGEMENT Projektrückblick Kommunales Bildungsmanagement Erwachsenenbildung und Weiterbildung von Bildungs gemeinderätinnen und Bildungsbeauftragten als Startpunkt für kommunale Entwicklung Bildung ist mehr als Wissenserweiterung. Weiterbildung in Gemeinden schafft Beziehung, bringt BürgerInnen aus verschiedenen Lebenswelten zusammen: Alte und Junge, Einheimische und Zugewanderte, Menschen aus vielfältigen sozialen und beruflichen Kontexten. Bildung wird so zu einer enorm wertvollen Ressource für die Weiterentwicklung der Lebensqualität, der Partizipation und der Kommunikation in Gemeinden. Life-Long-Learning birgt ein großes Potenzial, sowohl für die Gemeinde- als auch für die Regionalentwicklung. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, hat der Regionalverband noe-mitte im Juni 2011 das LEADER-Kooperationsprojekt Kommunales Bildungsmanagement gestartet im Sinne seines Mottos Lebenswerte schaffen. Die Projektpartner sind 15 niederösterreichische LEADER-Regionen. Projektträgerschaft: Regionalverband noe-mitte Der Regionalverband noe-mitte beschäftigt sich mit Fragen der Regionalentwicklung in der Hauptregion NÖ-Mitte, mit Schwerpunkt auf das Thema Bildung. Die Hauptregion besteht aus Gemeinden der sechs politischen Bezirke Krems, Lilienfeld, Melk, St. Pölten, Tulln, Wien Umgebung und den Statutarstädten St. Pölten und Krems an der Donau. Die 15 beteiligten LEADER-Regionen: Bucklige Welt-Wechselland, Donauland-Traisental-Tullnerfeld, Kamptal Wagram, Eisenstraße-Ötscherland, Region Marchfeld, Moststraße, Mostviertel Mitte, Niederösterreich Süd, Römerland Carnuntum, Triestingtal, Wachau-Dunkelsteinerwald, Waldviertler Grenzland, Verein Waldviertler Wohlviertel, Weinviertel-Manhartsberg und LEADER-Region Weinviertel Ost. 3 Bildungsinstitutionen bündeln ihre Expertise: Für die Konzeptionierung dieses Bildungsprogramms wurde eine Arbeitsgemeinschaft aus Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich (BHW), der Kommunalakademie des Landes Niederösterreich und der Donau-Universität Krems die Universität für Weiterbildung gebildet. Die Expertise der drei Bildungsinstitutionen wurde gebündelt und ein sich aufbauendes Lehrgangskonzept von Juni 2011 bis Herbst 2014 durchgeführt. Fördernde Institutionen: Das LEADER-Kooperationsprojekt Kommunales Bildungsmanagement wurde aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums, vom Bund und vom Land Niederösterreich gefördert. Ohne diese Unterstützung wäre die Umsetzung in der angebotenen Qualität und im angebotenen Umfang nicht möglich gewesen. r Ziele des Lehrgangskonzepts Kommuna les Bildungsmanagement : Professionelle ExpertInnen für Kommunales Bildungsmanagement Auf kommunaler und regionaler Ebene sollen die angehenden kommunalen BildungsmanagerInnen die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens erfahren und selbst initiieren können. Einerseits soll Bildungsbedarf in der Bevölkerung wahrgenommen und andererseits Bildungsangebote, die bereits bestehen, koordiniert und neu initiert werden. 4 Bildung beflügelt Regionen

5 1 kompakt und follow-up Teilnahmebestätigung des BHW und der Kommunalakademie Bildungsangebote näher zu den Menschen bringen AbsolventInnen der Lehrgänge können informelles und formelles Lernen in Gemeinden managen: Vom Volkshochschulkurs über Kreativkurse bis zu Vorträgen und Sportangeboten in örtlichen Vereinen bis hin zu betrieblichen/beruflichen Weiterbildungsangeboten Ziel war, das Angebot näher an die BürgerInnen zu bringen; die Vielfalt der Kurse sichtbarer und zugänglicher zu machen, das vorhandene Angebot an die Bedürfnisse der Zielgruppen anzupassen und Impulse für neue Themen zu setzen. Das erfordert kommunikationsstarke und engagierte Persönlichkeiten, die ihr Ohr nahe an den Mitgliedern ihrer Gemeinde haben. Kommunale BildungsmanagerInnen sondieren, was nötig ist, damit Kurse besser angenommen und eine breitere Bevölkerungsteilnahme gewährleistet wird. Sie bringen mit Ideenreichtum, Perspektivenübernahme und Vernetzungskompetenz Menschen zusammen, um das Miteinander in den Gemeinden mit noch mehr Leben zu füllen. Zielgruppe: Engagierte regionale und lokale AkteurInnen Das Angebot richtete sich prinzipiell an alle, denen Erwachsenenbildung ein Anliegen ist. Maßgeschneidert Kommunales Bildungsmanagement kompakt Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 coaching 2 kompakt, basis und follow-up Abschluss Zertifikat des BHW und der Kommunalakademie Kommunales Bildungsmanagement basis coaching coaching 3 kompakt, basis, advanced und follow-up Abschluss certified program Donau-Universität Krems Kommunales Bildungsmanagement advanced* Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 Kommunales Bildungsmanagement follow-up war es für die Ehrenamtlichen in der Erwachsenenbildung, die BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragten in den Gemeinden und die Mitglieder der Netzwerke in den Lernenden Regionen. Weiters wurden EntscheidungsträgerInnen in LEADER-Gruppen, Lernenden Regionen, BildungsberaterInnen, BildungsanbieterInnen, MitarbeiterInnen in Bibliotheken und Bildungshäusern angesprochen. Aufbau und Programm: Maßgeschneidert und praxisbezogen Das Qualifizierungsprogramm Kommunales Bildungsmanagement war modular, flexibel und praxisnah konzipiert. Es hat in den Jahren je nach persönlichem Interesse und Bedarf ein mehrstufiges Angebot, das vom eintägigen Kompaktworkshop bis hin zum Certified Program mit akademischem Abschluss an der Donau-Universität Krems reichte, geboten. Großteils wurden die Seminare und Kurse an Freitagnachmittagen und Samstagen abgehalten, dazu konnten auch Umsetzungscoachings in Anspruch genommen werden. Gearbeitet wurde mit einem erprobten Methodenmix nach dem Motto So viel Theorie wie nötig und so viel Praxis wie möglich in Kleingruppen von jeweils rund 12 Personen. Die Lehrgänge umfassten drei Stufen: Stufe 1: Kommunales Bildungsmanagement kompakt Eintägige Einführung zur Bildungsarbeit in meiner Gemeinde. Die TeilnehmerInnen bekamen in diesem Tagesseminar kompakte Basisinformationen zur Bildungsarbeit in den Gemeinden und Regionen vermittelt. Inhalte: t Abgrenzung Bildungsbeauftragte BildungsgemeinderätInnen t Motive für Gemeinden, sich in der Erwachsenenbildung (EB) zu engagieren t Motive von Ehrenamtlichen, sich in der EB zu engagieren t Die Funktion von Bildungsbeauftragten und Bildungseinrichtungen in der Gemeinde t Was passiert bereits in meiner Gemeinde? Erste Bestandsaufnahme der BildungsanbieterInnen und der Bildungsangebote erstellen t Unterstützung von außen : Erwachsenenbildungseinrichtungen in Niederösterreich und ihre Angebote für Gemeinden t Erfolgreiche Modelle und Beispiele aus Lernenden Gemeinden und Regionen Den Tagesworkshop KBM-kompakt haben in der Projektlaufzeit insgesamt 196 TeilnehmerInnen absolviert. Bildung beflügelt Regionen 5

6 KOMMUNALES BILDUNGSMANAGEMENT Stufe 2: Kommunales Bildungsmanagement basis Vertieftes Wissen in vier 2-tägigen Modulen: Wie unterstütze ich meine Lernende Gemeinde? Wie kann ein kommunales Bildungsangebot nachhaltig und erfolgreich aufgebaut und weiterentwickelt werden? Der projektorientierte Ansatz garantierte die direkte Verwendung des Gelernten. Mit Unterstützung erfahrener TrainerInnen erstellten die TeilnehmerInnen ein Umsetzungskonzept für Ihre Gemeinde. KBM-basis wurde als Standortbestimmung für die neue Rolle angelegt. Die Teilnehmenden wurden von ReferentInnen und LehrgangsmoderatorInnen durch alle vier Module begleitet und betreut. Modul 1 Standortbestimmung: Ziele und Ressourcen der Gemeinde mit ihren Rahmenbedingungen und die niederösterreichische Erwachsenenbildungslandschaft kennenlernen. Modul 2 Projektentwicklung 1 Ideenfindung und Planung: Methoden und Tools aus dem Projektmanagement anwenden können und in die erste Arbeit am projektorientierten Umsetzungskonzept einbringen. Modul 3 Projektentwicklung 2 Umsetzung und Öffentlichkeitsarbeit Übergreifende Projektmanagementmethoden anwenden und die Bildungsdatenbank analysieren können. Modul 4 Netzwerke: Zusammenarbeit in Gemeinde und Region Ein kommunales Netzwerk aufbauen und dafür spezielle Moderations-und Präsentationsmethoden üben. r Lernergebnisse des Lehrgangs Kommunales Bildungsmanagement basis : Kompetente Bildungs managerinnen mit Potenzial Der Lehrgang KBM-basis vertiefte die Lernergebnisse aus dem Tagesworkshop Kommunales Bildungsmanagement kompakt. Er vermittelte Wissen über die Bedeutung von Life-Long-Learning und darüber, wie ein kommunales Bildungsangebot aufgebaut bzw. weiterentwickelt werden kann. Die TeilnehmerInnen erkannten ihre eigene Rolle im Zusammenspiel der verschiedenen Akteurinnen und Akteuren. Sie lernten Methoden und Tools des Projektmanagements kennen und anwenden und wurden mit den Grundlagen des Moderierens und Präsentierens vertraut. Stufe 3: Kommunales Bildungsmana gement advanced Ein Universitäts lehrgang an der Donau-Universität Krems Kommunales Bildungsmanagement advanced ermöglichte im Herbst 2012 eine Vertiefung auf universitärem Niveau und bot als Krönung die Möglichkeit zu einem akademischen Abschluss mit einem Certified program (20 ects) an der Donau-Universität Krems. Die 6 eineinhalbtägigen Module widmeten sich: t Lifelong Learning im kommunalen Kontext t Bildung erfolgreich präsentieren und kommunizieren t Marketing und Fundraising t Bildung, Technologie und Neue Medien t Bildungsbedarfserhebung und Bildungsprogrammplanung t Regionale Zukunftsperspektiven Kommunales Bildungsmanagement advanced wurde von 11 TeilnehmerInnen absolviert. Methode: Kommunales Bildungsmanagement advanced war mit seinen sechs Vertiefungsseminaren nach dem Prinzip des Blended Learning aufgebaut Präsenzphasen wechselten sich mit E-Learning-Phasen ab. Der KBM advanced basiert auf forschungsgeleite ter Lehre, enthält Inhalte verschiedener wissenschaftli cher Disziplinen wie Raumplanung und Weiterbildungsforschung. Die Studierenden arbeiten mit ersten wissenschaftlichen Methoden an einem eige nen Praxiskonzept, verschriftlichen es und dokumentieren ihre Erfahrungen im Rahmen eines E-Portfolios. Ein solch mediengestütztes Lernen ermöglichte den TeilnehmerInnen während ihrer eigenen Weiterbildung das Sammeln von Erfahrungen im Umgang mit Online-Werkzeugen, die für ihre zukünftige praktische Weiterarbeit hilfreich sind. Kompetenzbilanzen mit KODE Tool hilfreich und differenziert Die mit dem KODE -System fortgebildeten WissenschaftlerInnen der Donau-Universität Krems haben vier Kompetenzen (Personale Kompetenz, Aktivitätsund Handlungskompetenz, fachlich-metho dische Kompetenz und sozial-kommunikative Kom petenz) erfasst. Diese Kompetenzen wurden im Rahmen von Feedbackgesprächen mit den Teilnehmenden gemeinsam erörtert. 6 Bildung beflügelt Regionen

7 Ergänzung und Vertiefung für alle drei Lehrgangsformen: kompakt, basis, advanced: Coachings Mehr als 50 AbsolventInnen haben in Form von regio nalen Gruppencoachings sowie persönlichen Coachings Unterstützung von TrainerInnen bei persönlichen Anliegen erhalten. In jeder Hauptregion fanden 3 4 stündige regionale Gruppencoachings zu spezifischen Herausforder ungen von kommunalem Bildungsmanagement statt: 1. Aufeinander zugehen Vernetzung wie und wozu? 2. Bildung in meiner Gemeinde initiieren: Wie geht das? 3. Alles was Recht ist heraus aus der Grauzone hinein in die Möglichkeiten 4. Speziell für neue BildungsmanagerInnen: Ein gelungener Start Kommunales Bildungsmanagement Follow-up Abgerundet wurde das Gesamtprogramm von Follow ups in den LEADER Regionen, bei denen r Wirkung für Niederösterreich: die Lehrgänge KBM-basis und advanced Die Lehrgänge bildeten das Herzstück des Projekts und fanden ab November 2011 in den 5 Hauptregionen Industrieviertel, Waldviertel, Mostviertel, NÖ-Mitte und Weinviertel statt. Insgesamt nahmen 36 Personen teil. Abschlussarbeiten präsentiert und die Vernetzung auf regionaler Ebene vertieft wurden. Festivitäten Seit 2012 findet jährlich im Herbst der Festtag der Kommunalen Bildung statt, zum Zwecke des Vernetzens und für den Informationsaustausch. Zum Programmablauf zählten neben Fachvorträgen auch die feierliche Urkundenverleihung an die KBM-LehrgangsabsolventInnen durch Landesrat Mag. Karl Wilfing. Hohe Auszeichnung für KBM Lehrgänge Dr. Erwin Pröll-Zukunftspreis Meilenstein 2012 Im Festsaal des Cityhotels Design & Classic in St. Pölten wurde am 5. Juni 2012 in der Kategorie Kultur & Qualifikation der Meilenstein-Preis an das Projekt Kommunales Bildungsmanagement vergeben. GF DI Reinhard M. Weitzer (Ehemaliger Geschäftsführer des Regionalverbandes noe-mitte und Projektleiter bis Dezember 2013) nahm die hohe Auszeichnung aus den Händen von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll entgegen. Der Meilenstein- Preis soll auf möglichst breiter Ebene unsere Landsleute motivieren, darüber nachzudenken, was für sie Zukunft ist. Mit diesem Projekt wird bereits in diese Zukunft gegangen, so der Landeshauptmann bei der Übergabe. Basis Advanced Projektmanagement : DI in Veronika Kerschbaum, Mag. a Alexandra Köszali, Claudia Schweiger Projektleitung: Mag. Christian Berger, DI Reinhard M. Weitzer Bildung beflügelt Regionen 7

8 Interview mit Hans Rupp Wir unterstützen eine neue Beziehungsqualität in unseren Gemeinden Welche Chancen und Hürden sind mit der Funktion des/der Bildungsgemeinderats/rätin bzw. des/der Bildungsbeauftragten verknüpft? Mit der gesetzlichen Verankerung von BildungsgemeinderätInnen wurde Bildung schlagartig zum Thema der Gemeindeentwicklung. Natürlich warf die gesetzliche Neuregelung zu Beginn eine Reihe von Fragen auf. In vielen Gemeinden herrschte Verunsicherung, welche Aufgaben BildungsgemeinderätInnen zukommen. Mit dem Fortbildungskonzept bieten wir den TeilnehmerInnen Orientierung und geben ihnen praktische Werkzeuge in die Hand, um ihre Funktion professionell ausüben zu können. Wieso ist es wichtig, sich für diese Ausbildung Zeit zu nehmen? Ich vergleiche das gerne mit der Einsetzung der UmweltgemeinderätInnen vor rund 30 Jahren: Jene, die sich zumindest EINEN Tag Zeit für eine Informationsveranstaltung nahmen, konnten das Thema Umweltschutz in der Gemeinde gut verankern. Noch besser gelang es jenen, die weiterführende Ausbildungen absolvierten. So ist es auch beim KBM: Je mehr man in seine Ausbildung investiert, desto effizienter kann man tätig werden. Welche Kompetenzen benötigt ein/e BildungsmanagerIn, um seinen/ihren Job gut zu verrichten? Die wichtigste Voraussetzung ist das Bewusstsein, dass es sich um eine Funktion mit großem Gestaltungsfreiraum handelt. Und dass man sich mit diesen neuen politischen und bildungsbezogenen Aufgaben bewähren kann allerdings immer MIT und nie GEGEN andere. Damit ist die Bereitschaft zum Miteinander die entscheidende Kompetenz, die erfolgreiche BildungsgemeinderätInnen brauchen. Welches Potenzial beinhaltet Erwachsenenbildung für die Entwicklung von Gemeinden? Ist es ein Zukunftsthema? Ja, es leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität. Bildung in der eigenen Gemeinde birgt auch einen sozialen Aspekt: Die Anlässe, zu denen man sich automatisch trifft, werden immer seltener. Bildung hat das Potenzial, das soziale Gefüge in der Gemeinde positiv zu gestalten. Außerdem hat Bildung die Kraft, die Entwicklung der Gemeinde zu beeinflussen: Prof. Dr. Gerald Hüther schreibt in seinem Buch Kommunale Intelligenz, dass wir eine neue Beziehungsqualität in unseren Gemeinden brauchen, um viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme unserer heutigen Zeit zu lösen. Des Dir. Dipl.-Päd. Ing. Hans Rupp ist Geschäftsführer des Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich. Das Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich (BHW) ist eine überparteiliche gemeinnützige Erwachsenenbildungsorganisation. Ehrenamtlich geführte Bildungswerke bieten Bildung, so vielfältig wie das Leben. Dort wo du zu Hause bist: In deiner Gemeinde! Das BHW versteht sich als Bildungspartner der Gemeinden und Regionen und ist somit wichtiger Ansprechpartner für BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragte. wegen brauchen wir Lernende Gemeinden. Übrigens: Bis jetzt ist nach unseren Erfahrungen Bildung weiblich: Es sind mehr Frauen als Männer, die sich in der Erwachsenenbildung in den Gemeinden engagieren. 8 Bildung beflügelt Regionen

9 Fachartikel von Monika Kil Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen! Warum braucht es Lebensbegleitendes Lernen und ein Kommunales Bildungsmanagement in Gemeinden? Univ.-Prof. in Dr. in Monika Kil Lebensbegleitendes Lernen gilt als eine unausweichliche Notwendigkeit, aufgrund beschleunigter Veränderungsanforderungen die eigenen persönlichen und beruflichen Gestaltungsräume zu behalten und/oder zu erweitern. Die Aufgabe von Weiterbildung ist es heute, Orientierungspunkte für ihre Nutzerinnen und Nutzer herauszuarbeiten. Im Markt der Möglichkeiten von Weiterbildung sind deshalb qualitätsbezogene Orientierungen zu setzen. Dies übernimmt in Niederösterreich die Zertifizierungsstelle für Aus- und Weiterbildungsanbieter, ZertNÖ, an der Donau-Universität Krems. Um Angebot und Person angemessen in Verbindung zu bringen übernimmt die Billdungsberatung in Niederösterreich eine hohe Verantwortung. ( beratung-noe.at). Anklänge an die Verpflichtung zu einer lebenslänglichen Zwangsbeschulung und eine Etikettierung von bestimmten Gruppen Erwachsener sind zu vermeiden. Sich weiterbilden, um beruflichen Veränderungen Stand zu halten Es gibt immer wieder berufliche Aufgabenbereiche, in denen neue Weiterbildungsanlässe wie die Einführung einer neuen Technologie oder eine Insolvenz auf ein vorher nicht gekanntes Qualifikationsdefizit verweisen. Auch neu erforderliche Kundenschutzbestimmungen oder das Einhalten einer bestimmten Gesetzgebung, EU-Norm und Qualität in einer Branche konfrontiert den Einzelnen mit der Notwendigkeit beruflich neu zu lernen. Dabei ist in der Regel nicht nur das Individuum selbst betroffen, sondern ein Arbeitsumfeld, das mehreren Menschen in einem Haushalt, in einer Gemeinde eine Lebensgrund lage und sozialen Halt bietet. Dies hat insbesondere kommunales Bildungsmanagement mit im Blick. Insgesamt fällt es Personen leichter, eine neue Qualifizierungsanforderung anzunehmen, wenn sie sich immer schon mit Lernprozessen auseinandergesetzt haben und auf diese Erfahrungen zurückgreifen können. Sie haben Self-Efficacy, d.h. Selbstwirksamkeit in Bezug auf ihre Lernfähigkeit gewonnen; sie sind überzeugt, dass sie einen Veränderungsprozess bewältigen können. Noch mehr Weiterbildungsteilnahme für Österreich Insgesamt zeigen 41,8% der österreichischen Wohnbevölkerung noch keine Teilnahme an Bildungs- und Lernaktivitäten (vgl. Statistik Austria 2013, S. 18). Nun kommt es darauf an, Möglichkeiten lebensbegleitenden Lernens auch für die gesamte Bevölkerung zu erschließen und Zugänge leicht zu machen (steuerlich absetzbar sind Weiterbildungskosten schon und es gibt auch die Bildungskarenz in Österreich). Die Bildungsaktivitäten in dünner Besiedelungsdichte sind allerdings erfreulicherweise gestiegen (von 35,7% der Teilnahme an nicht-formalen Bildungsaktivitäten auf 44%; vgl. Statistik Austria 2013, S. 19). Dies lässt sich auch auf den dünn besiedelten Süden und Norden Niederösterreichs übertragen. In Niederösterreich formale und nonformale flächendeckende Angebote Niederösterreich weist eine sehr interessante Lerninfrastruktur auf wie Science Center, Museen, Bildungseinrichtungen, Weiterbildungseinrichtungen, eine hohe Anzahl an Hochschulen und einen in Europa einzigartigen Spezialisten für akademische Weiterbildung, die Donau-Universität Krems. Alle zusammen stellen eine Menge organisierter for maler Lernangebote und non-formaler Lernpotenzia le flächendeckend bereit. Alleinstellungsmerkmal von Niederösterreich ist zusätzlich, dass es BildungsgemeinderätInnen per Gesetz gibt. Diese und die Bildungsbeauftragten machen sich auf kommunaler Ebene und an Ort und Stelle ein Bild, erarbeiten Vorschläge und setzen das Konzept Lebensbegleitenden Lernens regional bedarfsorientiert um. Wichtig ist es, dass diese Bildungsverantwortlichen nicht Bildung beflügelt Regionen 9

10 Fachartikel von Monika Kil Im KBM unterschiedliche Perspektiven einnehmen können! mikroskopisch makroskopisch mechanistische pädagogisch- organisationale systemische psychologische z.b. Barrierefreiheit z.b. Atmosphäre des z.b. Kompetenzen z.b. Kooperation und des Veranstaltungsortes Willkommenseins von Lehrkräften Vernetzung nur Bildungsbedarfe identifizieren und mit AkteurInnen der Bildung kommunizieren, sondern auch professionell auf organisationaler und Systemebene der gesamten Gemeinde handeln können (siehe Abbildung oben). Dies ist ein hoher Handlungsanspruch, den man erlernen und üben kann. Weiterbildung umfasst auch familiäre, soziale und kulturelle Bereiche Zentral ist, vollständige Angebote in einer Gemeinde zu ermöglichen, d.h. einerseits zyklisch auf alle Lebensphasen bezogen, von der Elementarbildung bis zu Angeboten im Alten- und Pflegeheim, und andererseits thematisch dafür zu sorgen, dass Lerninteressen der BewohnerInnen ernst genommen oder besser gemeinsam geplant werden, z.b. Kultur (kreativ und kommunikativ); Elternschaft; Ernährung, Kochen; Sport, Bewegung und Tanzen. Daran kann man ersehen, dass es bei lebenslangem Lernen eben nicht nur um Beteiligung an organisierter Weiterbildung geht, sondern auch um das Engagement in der Familie, in der Gemeinde, im sozialen Bereich oder auch in Wirtschaft und Kultur. Viele Bereiche, in denen zum Beispiel auch ältere Menschen gut aktiv werden können. Allianz für Lebensbegleitendes Lernen gefordert Wir benötigen dazu einen Bewusstseinswandel. Die Politik, aber auch Verantwortliche aus der Weiterbildung und Forschung müssen viel stärker darauf hinweisen, dass es sich lohnt, auf breiter Basis in das Bildungssystem zu investieren. Es geht nicht nur darum, zu helfen und zu heilen, sondern auch um Fördern und Fordern. In dem Sinne ist Bildung immer ein Impuls für mehr Gesundheit, mehr gesellschaftliche Inklusion sowie persönliche und soziale Vitalität. Fast stereotyp wird ein Häkelkurs oder eine Fortbildung zur Gartentherapie belächelt, ein akademischer Hochschulabschluss mit vorausgegangener Matura dagegen als anspruchsvoll ausgelobt. Diese Schere im Kopf müssen wir hinter uns lassen. Finanzierung und Stigmatisierung bilden ein wichtiges Thema. Wir benötigen eine Allianz für Lebensbegleitendes Lernen. Biographie Monika Kil, Professorin für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement an der Donau-Universität Krems; Arbeitsschwerpunkte: Empirische Bildungsfor schung in drei Bereichen: Lernforschung, Organisations- und Professionsforschung und die forschungsbasierte interdisziplinäre Analyse von Bedarfslagen der Weiterbildung Literatur Kil, M. (2013): Bilanz der Perspektiven: Organisation und Profession im Gestaltungsrahmen einer inkludierenden Erwachsenenbildung. In: Burtscher, R./ Ditschek, E. J./Ackermann, K.-E./Kil, M./Kronauer, M. (Hrsg.), Zugänge zu Inklusion: Erwachsenenbildung, Behindertenpädagogik und Soziologie im Dialog (S ). Bielefeld. Kil, M./Motschilnig, R./Thöne-Geyer, B. (2012): Was kann Erwachsenenbildung leisten? Die Benefits von Erwachsenenbildung Ansatz, Erfassung und Perspektiven/What Can Adult Education Accomplish? The Benefits of Adult Learning The Approach, Measurement and Prospects. In: Der Pädagogische Blick Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, 20. Jg., H3, S Statistik Austria (2013, Hrsg.): Ergebnisse des Adult Education Survey/AES. Wien. 10 Bildung beflügelt Regionen

11 Interview Mit Harald bachhofer Weiterbildung bedeutet persönliche Entwicklung. Herr Dir. Bachhofer, die Kommunalakademie Niederösterreich ist einer der drei Partner bei den Lehrgängen zum Kommunalen Bildungsmanagement, was war Ihre Aufgabe bei der Konzeption? Wir schulen seit über 40 Jahren Gemeindebedienstete und BürgermeisterInnen, daher verfügen wir über einen besonders guten Kontakt zu den EntscheidungsträgerInnen. Wenn wir als Kommunalakademie die Lehrgänge zum Kommunalen Bildungsmanagement unterstützen, steigt wohl die Bereitschaft der BürgermeisterInnen, ihre Bildungsbeauftragten bzw. BildungsgemeinderätInnen zu den Schulungen zu schicken. Seit 1. Jänner 2013 besteht in Niederösterreich eine gesetzliche Verpflichtung, BildungsgemeinderätInnen zu bestellen, wie beurteilen Sie diese Maßnahme? Vor Einführung dieses Gesetzes hat es bereits Bildungsbeauftragte in manchen Gemeinden auf freiwilliger Basis gegeben. Es war dann den Gemeindevertreterverbänden von SPÖ und ÖVP ein Anliegen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, um die Wichtigkeit des Lebensbegleitenden Lernens in Niederösterreich hervorzuheben. Können Sie feststellen, dass heute mehr Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bildung in den Gemeinden vorhanden ist? steigende TeilnehmerInnenzahlen. So hatten wir beispielsweise im abgelaufenen Schuljahr 2013/14 die Rekordzahl von 6000 TeilnehmerInnen bei 140 Kursen. Noch 10 Jahre zuvor waren es in Spitzenjahren 3000 bis 5000 TeilnehmerInnen. Welche Bedeutung hat Bildung für die kommunale Entwicklung? Informelles Lernen schafft Zusammengehörigkeitsgefühl, Identität und Gemeindeverbundenheit. Es steigert das Selbstbewusstsein der BürgerInnen, fördert ihre Kompetenzen... kurzum: es ist wesentlich fürs Gemeinwohl. Welche Bedeutung hat lebensbegleitendes Lernen in Ihrem Leben? Ich habe lebensbegleitendes Lernen stets ernst genommen und begeistere mich für vielfältige Themen: Ich bin seit über 30 Jahren als Milizoffizier beim Militär und habe dort eine Vielzahl von Ausbildungen absolviert. Ich bin auch Tauchlehrer und ich habe zwei Masterstudien abgeschlossen. Alles, was man in seinem Leben für die persönliche Entwicklung geleistet hat, kann einem niemand wegnehmen. Bildung stärkt die Offenheit für Neues und schärft den Blick nach vorne, es schafft mehr Lebensqualität. Dir. Harald Bachhofer MPA, MBA leitet die Kommunal akademie Niederösterreich. Diese gewährleistet seit 1971 Aus-, Fort- und Weiterbildung für Gemeindebedienstete: Weiterbildung der GemeindefunktionärInnen durch Vorträge und Fachseminare im Bereich des kommunalen Rechtes, der kommunalen Verwaltung und der kommunalen Politik. Mitwirkung bei der Herausgabe von Fachbüchern, Fachschriften und Fachbehelfen. Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen (universitäre Einrichtungen, Fachhochschulen, NÖ Landesakademie) sowie mit Unternehmungen und Institutionen im kommunalen Bereich. Das zeigt sich auch bei der Kommunalakademie durch ständig Bildung beflügelt Regionen 11

12 ERFOLGSMEILENSTEINE EIN LEITFADEN FÜR KOMMUNALE BILDUNGSMANAGERINNEN Auf dem Weg zum kommunalen Bildungsmanagement: BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragte Sie sind Bildungsgemeinderätin oder Bildungsgemeinderat, Sie sind Bildungsbeauftragte oder Bildungsbeauftragter oder Sie besitzen aus anderen Gründen besonderes Interesse am Bereich Bildung, haben den Wunsch, Bildungsprojekte in Ihrer Gemeinde oder in Ihrer Region voranzutreiben: Gratulation! Lernen stärkt Zusammenhalt Sie haben es in der Hand, viel zu bewegen, denn kaum ein anderes Thema berührt so viele Lebensbereiche und vermag als Querschnittsmaterie, derart vielfältige Menschengruppen zusammenzubringen und ihnen neue Entwicklungsperspektiven zu eröffnen: Jugendliche und Senioren, Alteingesessene und Zugewanderte, Künstler und Angestellte, zurückgezogene Menschen ebenso wie kommunikative: Über ein gemeinsames Interesse verschwinden die Grenzen und Vorbehalte. Gut organisierte und an die Bedürfnisse der BürgerInnen angepasste Bildungsangebote ermöglichen es, dass sich Menschen mit Hilfe gemeinsamer Themen und Interessen begegnen, sich finden, in Beziehung treten. BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragte: Ein Leitfaden für Ihre neue Aufgabe 1 Ihre Rolle in der Gemeinde und in der Region: Viel Freiraum für Gestaltung Da die Ausgangslage in den Gemeinden sehr unterschiedlich ist, gibt es kein Patentrezept, sondern so viele individuelle Möglichkeiten zur Gestaltung der Funktion, wie es Bildungsakteure gibt! Jede/r kann innerhalb des Aufgabenspektrums Schwerpunkte setzen, die sowohl der speziellen Situation in der eigenen Gemeinde, als auch den eigenen Ressourcen, Möglichkeiten und Interessen angepasst sind. r Das bestehende Bildungsangebot in der Gemeinde koordinieren: Empfehlenswert ist die Einrichtung eines Bildungsarbeitskreises oder eines Bildungsausschusses, dem der Bildungsgemeinderat / die Bildungsgemeinderätin vorsteht. Mitglieder eines solchen Arbeitskreises Wo gibt es Herausforderungen? Wo sollte etwas korrigiert werden? Wo braucht es Verbesserungen? Wo kann etwas Gutes gestärkt werden? sollten private und öffentliche Bildungsanbieter und Bildungsträger wie Volkshochschule, katholisches/ evangelisches Bildungswerk, BHW etc. sein, ebenso ReferentInnen, die in der Gemeinde leben oder wirken, BibliothekarInnen, Kindergarten- und SchulvertreterInnen, VertreterInnen der (Volks-) Kulturszene etc. Zusammenarbeit mit bestehenden Initiativen In vielen Gemeinden sind die Gremien der Dorferneuerung, der Gesunden Gemeinde und der Lernenden Gemeinde miteinander verwoben. Andere Gemeinden laden alle Vereine in den Arbeitskreis ein, da sie Bildung bzw. Lebensbegleitendes Lernen sehr breit interpretieren. Auch hier gilt: Wie die Empfehlung umgesetzt wird, ist Sache der Gemeinde und kann nur in dieser diskutiert und entschieden werden zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. r Angebote für Weiterbildung ankurbeln : Sie veranstalten nicht selbst, sondern streben Kooperationen an: Mit Bildungsträgern Dorferneue rung Organisationen wie Rotes Kreuz, Feuerwehr privaten AnbieterInnen oder ReferentInnen. Auch wenn Gemeinden nicht selbst Bildungsanbieter sind, kann ihre Rolle doch der Impuls- Foto: fotolia.de, Text: Peter Webhofer 12 Bildung beflügelt Regionen

13 Foto: fotolia.de, Text: Peter Webhofer und Ideengeber sein. Empfehlenswert ist daher, Beispiele von Gemeinden in der Nähe zu recherchieren, in denen Bildung vor Ort funktioniert. Dazu eignet sich die NÖ. Bildungsdatenbank www. lernende-gemeinde.at bestens. Staatlich anerkannte Bildungsträger ins Boot holen Dort, wo es keine örtlichen Bildungsanbieter gibt, können BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragte bei der Gründung mitwirken. Staatlich anerkannte Bildungsträger haben eine Reihe von Vorteilen (wie Förderfähigkeit bestimmter Kurse, Sonderregelungen für ReferentInnen, Versicherungsschutz,...), die für die Umsetzung von Bildungsprogrammen in Gemeinden genutzt werden können. Außerdem stärken Sie die Bildungsanbieter vor Ort und können Weiterbildungsbedarfe weitergeben und so bei der Erstellung von Bildungsprogrammen Unterstützung leisten. Beraten lassen Lassen Sie sich diesbezüglich beraten im Forum Erwachsenenbildung NÖ (FEN) oder nehmen Sie direkt Kontakt mit einer auf der Homepage des FEN aufgeführten Erwachsenenbildungseinrichtung auf. Zusatznutzen: Gemeinden mit eigenen Veranstaltern von Erwachsenenbildung wirken als Signal an die Bevölkerung: Bildung ist uns etwas wert. Wir unterstützen und fördern aktiv Bildung in unserer Gemeinde! r Bildungsangebote für die Bevölkerung sichtbar machen : Durch die NÖ Bildungsdatenbank und das web2print System ist es einfach möglich, ein Bildungsprogramm für die Gemeinde (oder z.b. die Kleinregion) herzustellen: In Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen. die Online-Bildungsdatenbank können alle von der Gemeinde autorisierten Personen oder Organisationen ihre Veranstaltungen eingeben. Bei den FEN- Mitgliedsorganisationen erfolgt die Datenübernahme automatisch, sodass in der Datenbank das gesamte Bildungsangebot der Gemeinde bzw. der Region enthalten ist. Mittels web2print kann daraus eine fertige Druckvorlage hergestellt werden entweder für die Bildungsseiten in der Gemeindezeitung oder für ein eigenes Bildungsprogrammheft. Beratung dazu bekommen Sie unter office@lernende-gemeinde.at. r Weitere Betätigungsfelder für BildungsgemeinderätInnen bzw. Bildungsbeauftragte: Die Erarbeitung einer kommunalen Strategie für lebensbegleitendes Lernen anregen bzw. koordinieren z.b. im Rahmen eines Gemeinde- Leitbildprozesses. Ein Konzept für das Zusammenwirken von Schule und Erwachsenenbildung initiieren z.b. durch Kooperationen von Schulen mit Bildungsanbietern und Vereinen, inklusive einer sinnvollen Nutzung der Infrastruktur. Landesweite Angebote für die eigene Gemeinde nutzen z.b. das Angebot von Bildungsbe ratung, Umweltberatung, Rotes Kreuz, Suchtprävention Das informelle Lernen fördern: Ressourcen und Wissen außerhalb der gewohnten Bildungsstrukturen zugänglich machen. Die Gemeinde in regionalen Bildungsnetzwerken vertreten. r Entwicklung und Planung der Aufgaben: Unabhängig von gewählten Aufgabenschwerpunkten ist es für alle BildungsgemeinderätInnen und Bildungsbeauftragte hilfreich, einen Plan mit kurzund mittelfristigen Zielsetzungen zu entwickeln: Der eintägige KBM-kompakt-Workshop gab erste Anleitungen dafür. Umfassendere Unterstützung boten die Lehrgänge KBM-basis und KBM-advanced, sowie die KBM-Coachings (Umsetzungsbegleitung). Sie halfen, individuell angepasste Strategien und Lösungen zu entwickeln und boten Informationen über Möglichkeiten, sich Impulse und Unterstützung zu holen. Zusammenwirken von BildungsgemeinderätInnen mit Bildungsbeauftragten: Um der steigenden Bedeutung Lernender Gemeinden gerecht zu werden, werden seit 1. Jänner 2013 in allen niederösterreichischen Gemeinden verpflichtend BildungsgemeinderätInnen eingesetzt. Da es bereits davor in vielen Fällen sogenannte Bildungsbeauftragte gab, war eine Anpassung erforderlich: Bildung beflügelt Regionen 13

14 ERFOLGSMEILENSTEINE EIN LEITFADEN FÜR KOMMUNALE BILDUNGSMANAGERINNEN Bildungsbeauftragte, die auch Mitglied des Gemeinderats sind, wurden zumeist in der Funktion der Bildungsgemeinderätin bzw. des Bildungsgemeinderates bestätigt: Die eine Funktion ging in die andere über. Es ist nicht erforderlich, dass eine Gemeinde beide Funktionen besetzt. Doch immer mehr Gemeinden entschließen sich trotzdem, bewusst beide Funktionen zu besetzen. Die Bildungsgemeinderätin bzw. der Bildungsgemeinderat hat häufig zusätzliche Funktionen in verwandten Ressorts. Sie/Er ist die politisch verantwortliche Anlaufstelle für die Bildung vor Ort. Dazu gehören auch das Ausverhandeln eines Budgets für die Lernende Gemeinde und die Berichterstattung im Gemeinderat. Die/der Bildungsbeauftragte ist die operativtätige Drehscheibe der Bildung vor Ort und arbeitet eng mit der Bildungsgemeinderätin bzw. dem Bildungsgemeinderat zusammen und konzentriert sich auf die konkreten Bildungsaufgaben in der Gemeinde. Die Besetzung beider Funktionen hat eine Reihe von Vorteilen unter anderem stehen damit der Lernenden Gemeinde mehr Ressourcen zur Verfügung. Wesentlich für das Funktionieren dieser Arbeitsteilung ist jedoch die Arbeit beider auf Augenhöhe und die (politische) Würdigung beider Funktionen. Diese neuen die bestehende Bildungslandschaft ergänzenden Funktionen sollen helfen, die Qualität des Bildungsangebots in der Gemeinde zu steigern und vielfältiger zu machen, indem es noch besser an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst wird. 2 Der Weg zur/m professionellen BildungsmanagerIn: Ausbildungsinhalte aller drei Lehrgangs stufen zum Kommunalen Bildungsmanagement Im Rahmen der Lehrgänge lernten TeilnehmerInnen in einer werkstattähnlichen Verknüpfung von Input- und Praxisphasen alle wesentlichen Schritte der Projektentwicklung und Projektumsetzung sowie Grundelemente der Moderation kennen. Anhand eines eigenen kleinen Projektes wurden die Teilschritte und Methoden gleich direkt in die Praxis umgesetzt und das Feedback der Gruppe genutzt. Damit waren die TeilnehmerInnen gleichzeitig UmsetzerInnen und Projektcoaches. Didaktische Ausrichtung viele Inputs aus der Projektpraxis Schwerpunkt auf BewohnerInnen der Gemeinde, deren Motive und Erwartungen einfach nutzbare Tools und Werkzeuge kreativ und offen Das Wichtigste: Der Fokus wird auf die Umsetzung von Projekten in den jeweiligen Gemeinden gelegt, damit sich ein direkter Nutzen für die neue Funktion ergibt. Projektmanagement: träumen, planen, umsetzen Projekte brauchen klare Ziele, also ein Bild darüber, was am Ende eines Projektes konkret vorliegen soll. Diese Zielbilder entwickelt man am besten im Projektteam, sie sind wichtig, um Motivation zu erzielen und eine gemeinsame Vorstellung für das jeweilige Projekt aufzubauen. Bildungsbeauftragte (BBA) BildungsgemeinderätIn (BGR) AkteurInnen der Bildung vor Ort Bildungswerkleitung/ Bildungsanbieter ReferentIn/TrainerIn/ ExpertIn Quelle: BHW Ziel ein vielfältiges Angebot für alle bieten an, was für ein Bildungsbedarf nachgefragt wird will Veranstaltungen zum eigenen Thema bzw. Fachgebiet umsetzen Verantwortlichkeit der Gemeinde/der Bevölkerung verantwortlich der eigenen Organisation verantwortlich dem eigenen Thema/Fachgebiet verantwortlich Hauptaufgabe koordinieren organisieren referieren Kernkompetenz soziale Kompetenz organisatorische Kompetenz Fachkompetenz Zusammenarbeit und Vernetzung ist der Grundauftrag wenn es für die eigene Organisation sinnvoll erscheint um eigene Angebote durchführen zu können 14 Bildung beflügelt Regionen

15 5 Projektmanagementtipps 1 Projekte benötigen Ankerpunkte in der Gemeinde, sie sollten die Lebenssituation in der Gemeinde oder Region ein Stück besser machen und die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Dies heißt auch einen Fehler korrigieren oder verhindern, indem z.b. etwas Bewährtes in der Gemeinde nicht mehr angeboten werden soll. 2 Projekte sind so gut, wie die eigene Überzeugung für die Idee und die positiven eigenen Einstellungen und Haltungen dazu. Überprüfen Sie regelmäßig diese Motivation und schaffen Sie sich genügend Freiräume zum Nachdenken und Entdecken Ihrer Zielsetzungen. 3 Projekte brauchen kreative Menschen und ein engagiertes Team im Idealfall mit unterschiedlichen Kompetenzen. In der Zusammenarbeit helfen klare Rollen, Aufgabenverteilungen und Spielregeln. 4 Projekte gelingen dann, wenn Menschen früh genug und vor allem ehrlich eingebunden werden und sich einbringen können. Wichtig ist es, zu wissen, wer alles am Projekt beteiligt und wer davon betroffen ist. 5 Projekte können an den Herausforderungen zwischenmenschlicher Kommunikation scheitern. Im Rahmen von Projekten gilt es deshalb professionell auf interne und externe Kommunikationsprozesse zu achten und Störungen frühzeitig und konstruktiv einzugehen. Weitere Tricks aus dem Projektmanagement Visionen entwickeln: Hilfreiche Fragen Welche Trends / Entwicklungen sind zu beobachten? Was ist regional, überregional zu erwarten? Wo gibt es Probleme und Herausforderungen? Was wird wirklich gebraucht? Welche Bedürfnisse haben die einzelnen Menschen? Wo könnte man für wen Nutzen stiften? Welche Erfahrungen wurden bereits gemacht? Wer könnte als Partner oder Ideengeber gewonnen werden? Einfache Fragen für Projektziele: Was liegt am Ende eines Projektes vor? Was ist alles neu entstanden? Was hat sich alles getan? Was bleibt übrig? Aufgaben planen: Projektstrukturplan Sind die Projektziele klar definiert, kann man einen Schritt weiter gehen und die einzelnen Aufgaben planen. Zentrale Frage dabei: Was muss ich alles tun, um meine Projektziele zu erreichen? Was sind mögliche große Arbeitsbereiche (max. 7)? Was sind Detailaufgaben Arbeitspakete (max. 10, immer mit Tunwörtern )? Zeitliche Ordnung im Projektstrukturplan und Nummerierung der Arbeitspakete. Ein paar Tage abhängen lassen Grafik: Peter Webhofer Bildung beflügelt Regionen 15

16 ERFOLGSMEILENSTEINE EIN LEITFADEN FÜR KOMMUNALE BILDUNGSMANAGERINNEN Nr. Arbeitspaket 1.1 Bildungseinrichtungen recherchieren 1.2 Gespräche mit Leitungen führen 1.3 Gespräche auswerten 2.1 Infoveranstaltung planen 2.2 Leute einladen 2.3 Infoveranstaltung durchführen 2.4 Infoveranstaltung auswerten Zeit (Wochen, Monate etc.) Quelle: Lehrgangsmaterial BHW Nr. Arbeitspaket Ressourcen Menschen Reisen Materialien Geräte Räume ÖA / 1.1 Bildungseinrichtungen recherchieren 20 Std. Bürom Gespräche mit Leitungen führen 30 Std. 200 Diktierg Gespräche auswerten 10 Std. 2.1 Infoveranstaltung planen 10 Std. 2.2 Leute einladen 20 Std. 100 Folder Infoveranstaltung durchführen 10 Std. Miete Infoveranstaltung auswerten 5 Std. Briefe 100 Quelle: Lehrgangsmaterial BHW Zeitplan Balkenplan Die einzelnen Arbeitspakete (nummeriert) werden in den Balkenplan übertragen. Dort wird die benötigte Zeit (meist in Wochen) eingetragen und so einfach sichtbar. Dieser Plan sollte in keinem Projektkonzept fehlen! Ressourcen Die einzelnen Ressourcen (also das, was für die Umsetzung des Arbeitspaketes gebraucht wird) werden wieder den einzelnen Arbeitspaketen zugeordnet und summiert. So ergibt sich der Bedarf des Projektes. Projektbudget Aus den benötigten Ressourcen entwickelt man das Projektbudget. Es schlüsselt die Kosten für das Projekt (Sach- und Personalkosten) und die Einnahmen des Projektes auf. Moderieren, präsentieren, kommunizieren Bildungsbeauftragte stehen in der Öffentlichkeit, es ist sinnvoll, sich Tools anzueignen, um sich authentisch zu präsentieren und Veranstaltungen souverän zu moderieren. In den Lehrgängen war es hilfreich, wenn die Moderation anhand des Moderationsplans geübt wurde. Moderation ist allerdings Arbeit mit Menschen. Man kann im Voraus oft nicht abschätzen, was in einer Gruppe passiert. Deshalb sind Moderationspläne nie als in Stein gemeißelt zu verwenden und können auch (möglichst in Absprache mit der Gruppe) in der konkreten Situation spontan verändert werden. Weitere Methoden für klare Kommunikation und Präsentation: Fahrstuhlmethode Kurzpräsentation der Projekte in einer Minute. Eine hilfreiche Methode zur Präsentation von Projekten und Ideen ist die Fahrstuhlmethode und die Präsentation nach 4 Schritten: 1 Was ist unser Problem? Was steckt hinter dem Projekt? Was ist die Schieflage? r hier schafft man Betroffenheit und Energie 2 Was ist unser Ziel? Wie soll es aussehen? r hier gibt s Energie für eine attraktive Lösung 3 Wie ist der Weg? Was tun wir? r hier wird klar, wie es umgesetzt wird 4 Welcher Nutzen ist für die Gemeinde erwartbar? r hier sollte der Nutzen nachvollziehbar und glaubwürdig dargestellt sein 16 Bildung beflügelt Regionen

17 Foto: BHW 5 ModerationsTipps 1 Vorbereitung: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete: Was soll am Ende herauskommen? Was ist das Ziel? Welche Methoden sind geeignet? Welche Stolpersteine könnten dem Vorhaben in den Weg gelegt werden? Ein schriftlicher Ablaufplan hilft, die einzelnen Projektphasen im Kopf zu behalten. Foto: BHW 2 Moderationsrolle: Klären Sie die eigene Moderationsrolle und machen Sie diese gleich zu Beginn Ihrer Moderation transparent. Das gilt auch, wenn Sie eine Doppelrolle einnehmen müssen: Wenn Sie einerseits neutral moderieren bzw. leiten und gleichzeitig als TeilnehmerIn eigene Ideen und Meinungen einbringen wollen. Sagen Sie, welche Rolle Sie haben, was Ihnen wichtig ist und wo Ihre Grenzen sind. Das wirkt wahre Wunder. 3 Visualisieren: Zeichnen Sie einfach mit, visua lisieren Sie wichtige Fragen und fassen sie Ergebnisse am Flipchart zusammen. Das entspannt, bringt Übersicht und hilft, Bilder zu vergleichen und miteinander ins Gespräch zu kommen. TIPP: Testen Sie Ihr Projekt immer wieder mit der Fahrstuhlmethode. Gelingt es, das Projekt für andere verständlich in einer Minute klar auf den Punkt zu bringen? Begeistern, motivieren, ins Boot holen BürgermeisterInnen und EntscheidungsträgerInnen überzeugen r Erfolgreiche Beispiele aufzeigen, damit für die Beteiligten Bildung vor Ort nachvollziehbar werden kann. r Ein attraktives Bildungsangebot hebt das Image der Gemeinde. r Es gibt Bildungsangebote, die nur vor Ort funktionieren (Beispiele anführen). r Werden Synergien durch Zusammenarbeit in der Gemeinde aber auch in der Region erzielt, dann motiviert das ressourcenschonende Vorgehen für die nächsten Projekte. r Es gibt Menschen, die sich für Bildung gerne engagieren und oft sind das andere als die Üblichen : Das ist auch eine Chance für die Gemeinde, neue Aktive zu bekommen. r Bildung kann auch eine Basis für intelligente Gemeindeentwicklung sein. 4 Zusammenfassen: Fassen Sie in regelmäßigen Abständen die bisherigen Ergebnisse zusammen. Das verschafft Überblick, hilft Unklarheiten zu beseitigen und macht deutlich, was bereits erarbeitet wurde. Beenden Sie die Moderation immer mit einem konkreten Ergebnis (z.b. ToDo-Liste). 5 Nachfragen: Als ModeratorIn sind Sie HelferIn der Gruppe. Stellen Sie Fragen, fragen Sie nach und lassen sie alle Argumente gelten. Dadurch lassen Sie Beteiligung zu und haben die Möglichkeit alle Perspektiven und Widerstände zu verstehen. Dies nützt dem weiteren Projektvorgang. Bildung beflügelt Regionen 17

18 BEST PRACTICE AUS DEN KBM LEHRGÄNGEN Ariella Schuler, Projektmitarbeiterin der LEADER-Region: Triestingtal Absolventin KBM-basis Unser Triestingtal SchülerInnen entdecken ihre Heimat. Wer weiß schon, dass der Erfinder der Wäschekluppe aus Furth stammt oder dass in Kaumberg eine echte Prangersäule aus dem 17. Jhd. steht? Oder, dass es in Enzesfeld-Lindabrunn einen Skulpturenpark und einen Steinspielplatz gibt, die offen für interessierte Regionsidentität bedeutet: zu wissen, wo man lebt. Die Geschichte der eigenen Region zu kennen und ihre Zukunft mitzugestalten. Foto: Region Triestingtal, Gabriele Handl BesucherInnen sind? Mit derlei unterhaltsamen Informationen werden seit März 2014 die SchülerInnen der Schulstufen 3-6 der LEADER-Region Triestingtal versorgt, um die Verbundenheit zur Heimat zur stärken, wie Ariella Schuler erläutert. Sie hat das Projekt zur Förderung der Regionsidentität bei Triestingtaler Kindern und Jugendlichen im Rahmen der KBMbasis Ausbildung entwickelt. Comicfiguren unterstützen den Unterricht Durch die Förderung als LEADER-Projekt der Region Triestingtal und mit Unterstützung lokaler Projektpartner konnte das Konzept in enger Zusammenarbeit mit einem PädagogInnen-Team umgesetzt werden: Im März 2014 erfolgte die Präsentation im Rahmen des Triestingtaler Regionstages. Seither erhielten 2000 Kinder hochwertige Mappen mit vielen Infos über ihre Heimat: Illustrationen mit eigens entwickelten Comicfiguren, Aufgaben und Rätseln machen die Beschäftigung mit der Heimat spannend und bunt. Die Schulen erhielten somit kostenlos pädagogisch gut durchdachtes, kindgerecht gestaltetes Unterrichtsmaterial, das sowohl über geschichtliche Hintergründe als auch über Besonderheiten der jeweiligen Heimatgemeinde aufklärt. Vielfalt vor der Haustür Mit dem Kartenspiel Triestingtal ist Trumpf, einem Triestingtal-Kurzfilm und einer interaktiven Magnet- Wandtafel samt umfangreichem Materialkoffer stehen den Schulen weitere wertvolle Unterrichtsmittel zur Verfügung. Entsprechend begeistert zeigten sich die PädagogInnen: Sie waren erstaunt über die Vielfalt vor der Haustür und über die Praxisnähe des Unterrichtsmaterials: denn dank der profunden Mitarbeit der PädagogInnen lassen sich diese einfach und indi viduell in den Unterricht einbauen. Auch Exkursionen und Workshops werden den Kindern im Triestingtal angeboten. Wir hoffen, mit unserem Angebot bei den SchülerInnen neue Begeisterung für die Heimat- Region zu entfachen, zieht Schuler Resümee. Bildung maßgeschneidert Der KBM-basis Lehrgang war ihr bei der Projektentwicklung eine maßgebliche Hilfe: Von tausenden Ideen wurde man zu den nächsten Projektschritten hingeführt, zeitlich gegliedert und tabellarisch in einzelne Arbeitsschritte unterteilt: die konstruktiv-kritische Begleitung durch Trainer und Kurs- In den 4 Modulen lernt man die berühmten ersten Schritte. Niemand geht ohne seinen nächsten Schritt hinaus. KollegInnen fand ich dabei besonders genial! Ariella Schuler ist nun selbst Trainerin des KBM- Lehrganges geworden. Bildung spannend und für die eigene Gemeinde maßgeschneidert anzubieten ist eine schöne und spannende Aufgabe, in die jede/r die eigene Kreativität und Persönlichkeit einbringen kann. Menschen bei der Entwicklung dieser Aufgabe zu begleiten macht mir viel Freude. Ariella Schuler ist Projektmitarbeiterin der LEADER- Region Triestingtal und betreut auch für das BHW die Hauptregion Industrieviertel. Sie ist erreichbar unter: industrieviertel@bhw-n.eu Triestingtaler Schüler mit der neuen Magnettafel. 18 Bildung beflügelt Regionen

19 Edith Sommerauer, Bildungsbeauftragte Rabenstein, LEADER-Region: Mostviertel-Mitte Absolventin KBM-advanced Donau-Universität Krems Vom Schwangerenturnen bis zum Seniorentraining Wie man in die Funktion einer Bildungsbeauftragten hineinwächst. Edith Sommerauers Folder zur Selbstpräsentation Offenheit, Empathie und Kommunikationsfähigkeit, so schildert Edith Sommerauer die wichtigsten Kompetenzen, die man als Bildungsbeauftragte benötigt. Ich bin in laufender Kommunikation mit der Ich möchte auch benachteiligte Menschen zur Teilhabe am Gemeindeleben einladen. Bevölkerung, um in persönlichen Gesprächen deren Bedürfnisse zu erfassen und die Kursangebote an die Wünsche der Menschen anzupassen. Im Herbst 2011 wurde sie vom Gemeinderat zur Bildungsbeauftragten von Rabenstein an der Pielach bestellt, seither erfüllt sie diese Funktion mit Herz und Professionalität. Im Rahmen ihrer Ausbildung zur kommunalen Bildungsmanagerin ist sie bis zur advanced Stufe an der Donau-Universität Krems fortgeschritten, denn mir wurde nach den Basismodulen klar, dass es eine Vertiefung braucht. Als sie die Funktion der Bildungsbeauftragten übernahm, war sie bezüglich ihrer Aufgaben noch etwas ratlos, doch im Zuge ihrer Ausbildung wurde sie zusehends sattelfester. Öffentliches Auftreten lernen An der Kremser Weiterbildungsuniversität profitierte sie nicht nur vom persönlichen Austausch mit den anderen TeilnehmerInnen: Sie lernte auch, wie man den Weiterbildungsbedarf in einer Gemeinde professionell erhebt also nicht bloß mittels Fragebogen, sondern mittels statistischer Analyse und ausführlichen Interviews mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Sie lernte Projektmanagement, perfektionierte ihre Kompetenzen als Moderatorin und übte, sich in der Öffentlichkeit wirkungsvoll zu präsentieren. Mein Highlight war die Präsentationstechnik mit Videoanalyse, erinnert sich Sommerauer. Danach konnte ich zum ersten Mal sagen: Das bin wirklich ich, das ist authentisch. Nachbargemeinden einbeziehen Erster Schritt an die Öffentlichkeit war ein Folder, um sich in Rabenstein vorzustellen. Ihr Motto: Nur wer sich auf den Weg macht, kann neues Land entdecken! Sie netzwerkt mit den Nachbargemeinden und es ist ihr gelungen, sämtliche BildungsanbieterInnen an einem Tisch zu vereinen, um gemeinsam zu planen und Ideen umzusetzen. Sie hat LeiterInnen diverser Vereine aufgesucht und eine Infoveranstaltung abgehalten, um ihre Rolle und Aufgaben als Bildungsbeauftragte zu erläutern und die Bedürfnisse der Menschen kennenzulernen. Dabei fand sie heraus, dass es für SeniorInnen zu wenig Bewegungsangebot gibt und dass junge Mütter aufgrund ihrer Lebenssituation oft vom Bildungsgeschehen und Gemeindeaktivitäten ausgeschlossen werden: Bei ca. 20 Geburten jährlich ist es nicht möglich, Bisher für die Gemeinde unsichtbaren Menschen passende Angebote machen. genügend Teilnehmerinnen für einen Vortrag oder Workshop zu mobilisieren, erkannte Sommerauer und strebt nun eine Kooperation mit der Nachbargemeinde Kirchberg an. Expertise vor Ort nutzen, lokale Potenziale ausschöpfen. Mehr Teilhabe für alle Für die Seniorinnen machte sie im eigenen Ort eine LIMA (Lebensqualität im Alter) Trainerin ausfindig. Eine weitere Maßnahme war die Implementierung eines Bildungskalenders auf der Gemeindehomepage, wo alle Weiterbildungsangebote online abrufbar sind. Besonders erfolgreich war ein regionenübergreifendes Maßnahmenpaket zur Suchtprävention. Der KBM-Lehrgang war ein wichtiger Baustein ihres Erfolgs, weil man lernt, effizient und professionell zu agieren. Es seien schöne Erfolgserlebnisse, wenn Ideen aufgegriffen und Kurse gut angenommen würden, doch sie ist noch nicht zufrieden: Das Bildungsangebot soll an Vielfalt und Qualität gewinnen, ich möchte es noch bürgerinnenzentrierter gestalten, umreißt die Ambitionierte ihre weiteren Ziele. Denn es gibt immer Interessensgruppen, deren Bedarf nicht erkannt wird. Ich möchte Menschen, die bisher im Gemeindeleben wenig präsent waren, sichtbar machen und zur Teilhabe einladen. Bildung beflügelt Regionen 19

20 BEST PRACTICE AUS DEN KBM LEHRGÄNGEN Sabine Neunteufl, Bildungsbeauftragte in Weitersfeld, LEADER-Region: Waldviertler Wohlviertel Absolventin KBM-basis Biblio-Dreieck Hardegg, Langau, Weitersfeld Eine Bibliothek wird zum sozialen Treffpunkt. Alles begann mit dem Wegschmeißen von Büchern. Es war eine düstere Halle mit Gerümpel in einem Eck und vielen alten Büchern, erinnert sich Sabine Neunteufl. Vom Bürgermeister hatte sie den Auftrag erhalten, den Bibliotheksraum im Rathaus neu zu gestalten und das war auch dringend notwendig. Allem voran galt es, den Bücherbestand aus den 50er und 70er Jahren zu modernisieren. Foto: Sabine Neunteufl Eine gute Bibliothekarin hat ihr Ohr stets bei den KundInnen. Bücher schmeißt man doch nicht weg, hatte der Bürgermeister damals stirnrunzelnd eingewandt, doch Neunteufl konnte das nicht gelten lassen. Wir haben mit bescheidenen Mitteln angefangen: ein heller Anstrich, neue Vorhänge, eine Kinderbuchecke. Die Erneuerung des überalteten Buchbestands war die größte Herausforderung. Als der Bürgermeister der Nachbargemeinde Hardegg vom neuen Bildungsprojekt erfuhr, klinkte er sich ein, seine Tochter zählt heute zum ehrenamtlichen Bibliothekarinnen-Team. Auch die westliche Gemeinde Langau war für eine Kooperation offen: Das Biblio-Dreieck Hardegg-Langau-Weitersfeld. Es gab eine finanzielle Zusage vom Land für die Anschaffung neuer Bücher, eine Verlassenschaft ergänzte den Bestand, auch die Bevölkerung steuerte Bücherspenden bei. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit birgt viele Vorteile. Ein breiteres Publikum wird angesprochen, eine gemeinsame Bewerbung spart Kosten und es entstehen neue soziale Kontakte. GemeindepolitikerInnen für die eigenen Ideen begeistern Seit der Eröffnung 2012 hat sich das Biblio-Dreieck zum sozialen Treffpunkt entwickelt. Während der Verleihstunden kommt es zu herzlichen Szenen: man empfiehlt einander die neuesten Bestseller, tratscht, trinkt Kaffee, genießt das Miteinander. Für mich ist es ein Ort der Freude geworden, lächelt Neunteufl. Die engagierten Bibliothekarinnen organisieren Lesenächte für Volksschulen, laden Kinderbuch autorinnen zu Lesungen ein und haben auch schon einen Lyriker aus dem Ort engagiert, um Poesie für Erwachsene vorzutragen. Sogar ein Stammtisch für pflegende Angehörige hat in den Bibliotheksräumlichkeiten eine neue Heimat gefunden. Jedes Jahr setzt Neunteufl andere thematische Schwerpunkte, dieses Jahr ist der gesunden Ernährung gewidmet. Ein besonderes Anliegen ist die Leseförderung für Schulen, denn der Bezug zu Büchern geht in vielen Familien immer mehr verloren. Kinder unterschiedlicher Herkunft kommen regelmäßig zum Lesen, unsere Bibliothek ist auch ein Ort der Integration geworden. Der KBM-Lehrgang war beim Aufbau des Projektes jedenfalls hilfreich: Ich Professionelles Projektmanagement ist wesentlicher Bestandteil des Lehrgangs. habe mir professio nelles Projektmanagement angeeignet und was in meinem Fall besonders nützlich war ich habe gelernt, wie ich treffsichere Überzeugungsarbeit bei Gemeindefunktionären leiste. Neunteufls Geheimwaffe ist die Aufzugsübung : Wie überzeuge ich in 30 Sekunden das wirkt durch den Überrumpelungseffekt. Auszeichnungen: Schon im ersten Bestandsjahr 2012 gab es für die Kooperation mit der Verleihung des NÖ Bibliotheken-Awards einen großen Erfolg zu verbuchen. Des Weiteren wurde das Biblio-Dreieck auch bei der Festveranstaltung Aufhebenswert (200 Jahre NÖ Landesarchiv und NÖ Landesbibliothek) in St. Pölten unter den 5 best-practice-beispielen vorgestellt. Kinderbuchautorin Renate Habinger liest im Biblio- Dreieck. 20 Bildung beflügelt Regionen

21 Heinz Fleckl, Bildungsbeauftragter Großebersdorf, LEADER-Region: Weinviertel-Ost Absolvent KBM-advanced Donau-Universität Krems Erwachsenenbildung als Integrationsmaßnahme Wie man einen Bauarbeiter und eine Gymnasialprofessorin mit demselben Bildungsangebot erreicht. Foto: Freiwillige Feuerwehr Großebersdorf Praktische Übung im Kurs Brandverhütung im Eigenheim in Großebersdorf. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wo das Entwicklungspotenzial in einer Gemeinde liegt. Mondscheinkino, Brandverhütung im Eigenheim, richtiges Kompostieren im eigenen Garten: Der Bildungskalender der Marktgemeinde Großebersdorf im ersten Halbjahr 2014 ist bunt und überraschend, für jede Interessenslage ist etwas dabei, und so soll es auch sein. Denn Bildungsbeauftragter Heinz Fleckl hat lange an dieser Angebotspalette getüftelt. Der Lehrgang zum kommunalen Bildungsmanager hat ihm wichtige Tools für seine aktuelle Funktion als Bildungsbeauftragter geliefert. Ich habe verstanden, dass Bildung dazu dienen kann, der Bevölkerung Integrationsmöglichkeiten zu bieten: MigrantInnen, ZuzüglerInnen und Alteingesessene. Selbstbewusstsein oder Schichtdienste, auf derlei Hürden muss man bei der Programmgestaltung Rücksicht nehmen. Die typischen Dorffeste werden von vielen Menschen gemieden, wenn man Mit dem passenden Weiterbildungs angebot auch ZuwandererInnen ansprechen, damit sie sich in die kommunale Entwicklung einbringen. hingegen konkrete Angebote wie Deutschkurse oder Korbflechten anbietet man glaubt gar nicht, wie gut das dann angenommen wird. Fleckls nächstes Vorhaben: Ein Kochkurs für Männer, um auch die Gruppe der Kochmuffel hinter dem Ofen hervorzuholen. Langzeitziel ist eine jährliche Bildungsmesse, die das aktive Leben und die Teilhabe am Gemeindeleben abbildet. Bildungsbarrieren abbauen Berufstätige und PensionistInnen, Junge und Alte, Menschen mit und ohne Schulabschluss sie alle können durch das passende Bildungsangebot Ein guter Bildungsbeauftragter erkennt Bildungsbarrieren und wirkt ihnen entgegen. angesprochen werden. Bildungsbarrieren sind: Zu wenig Geld, keine Kinderbetreuung, geringes Bildung beflügelt Regionen 21

22 BEST PRACTICE AUS DEN KBM LEHRGÄNGEN Ing. in Gabriele Preisinger, Koordinatorin der Lernenden Region Römerland Carnuntum Absolventin KBM-advanced Donau-Universität Krems Eine Bildungsplattform für das Römerland Aktive BildungsmanagerInnen für sämtliche Gemeinden der LEADER-Region. Foto: Donau Niederösterreich, Steve Haider Das Römerland Carnuntum: Eine Region, die viel für Erwachsenenbildung tut. Bildung in die Region zu holen ist das Ziel von Bildungskoordinatorin Gabriele Preisinger. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für den Wert von Weiterbildung für die kommunale Entwicklung gestiegen. Umso wichtiger sind Angebote vor Ort, denn die Leute sind nicht bereit, lange Wegstrecken zurückzulegen. Daher plant die Regionalentwicklerin, in Zukunft Lehrgänge zum Kommunalen Es ist wichtig, die richtigen Leute für sich zu gewinnen. dann in die regionale Entwicklungsstrategie eingebunden werden. Das Projekt richtet sich an MultiplikatorInnen in der Region, die sich beruflich oder ehrenamtlich mit Bildung im Bereich der Gemeindeund Regionalentwicklung befassen. Der Bedarf an informeller Bildung ist oft verdeckt, daher müssen lokale Bildungsak teurinnen verschiedenste Methoden zur Erschließung anwenden. Bildungsmanagement in der Region zu organisieren. In mindestens 24 der 27 Römerland Carnuntum-Gemeinden sollen Bildungsbeauftragte bzw. BildungsgemeinderätInnen verankert werden, die dann maßgeschneiderte Angebote für die Bevölkerung entwickeln. Die LEADER-Region Römerland Das Lernen sollte vor Ort stattfinden, die Menschen wollen keine langen Strecken zurücklegen. Carnuntum plant außerdem eine neue Bildungsplattform aller regionalen AkteurInnen. Diese sollen 22 Bildung beflügelt Regionen

23 Dipl. Päd. in Mag. a Inge Schedler, ehrenamtlich tätig. Absolventin KBM-kompakt Tankwagen Perchtoldsdorf Niederschwellige Mitmachangebote, die das Miteinander fördern. Foto: Inge Schedler Der Tankwagen tourt mehrmals wöchentlich durch Perchtoldsdorf und initiiert spontane Begegnungen. Bildung ist, wenn eine Gymnasiallehrerin und ein Augustin Verkäufer miteinander Kaffee trinken. Wenn Menschen spontan und fehlerfreudig miteinander im Chor singen. Wenn Jugendliche im Alleingang einen Zukunftskonvent planen oder den bunten Tankwagenbus bemalen. Weiterbildung Es soll das Gefühl entstehen, dass wir zusammengehören und gemeinsam Dinge verändern können. bedeutet für mich, Menschen zusammenzubringen, damit sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, sagt Projektleiterin Inge Schedler. In ihrer Heimatgemeinde Perchtoldsdorf sind die Vereine bestens ausgebaut, die Volkshochschule ist rappelvoll und die Heurigen erfreuen sich regen Zustroms. Was bei uns jedoch fehlt, sind niederschwellige, kostengünstige Mitmachangebote, die Vorurteile abbauen und Menschen aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Schichten zusammenführen, sagt Schedler. Sie initiiert daher informelle Projekte auf Augenhöhe, um den persönlichen Austausch zu fördern. Jugendliches Empowerment Dafür hat Schedler den frech-bunten Tankwagen mit Bürgermeisterunterstützung angekauft, der nun durch den Ort tingelt und Begegnungsräume schafft. Mehrmals die Woche macht der bemalte Wir bringen vielfältige Lebenswelten zusammen informell und niederschwellig. Kleinbus Station am Marktplatz, vor dem Weltladen oder beim Kulturzentrum. Man sucht das Gespräch mit PassantInnen, lädt sie auf einen Kaffee ein und informiert die Bevölkerung über bestehende Kursangebote. Denn neben dem mobilen Kleinbus hält die Plattform Tankwagen auch ein breitgefächertes Kurs- und Projektangebot bereit: Etwa einen Yogakurs im Freien zum Krafttanken, oder ein Private Dinner wo man in einer Wohnung mit 10 einander unbekannten Gästen gemeinsam diniert. Im Rahmen von Youth Empowerment organisieren Jugendliche Veranstaltungen zu Sozialem und zur Nachhaltigkeit. Sie lernen Frustrationstoleranz wenn ein Podiumsgast absagt und Hartnäckigkeit, weil es hernach gilt, eine neue Expertin zu organisieren. Sie lernen Verlässlichkeit, weil das Teamwork funktionieren muss, gehen aufeinander zu und arbeiten zusammen am Problem egal aus welcher Schulform sie jeweils stammen. Begegnungsräume schaffen Die unkonventionelle Plattform, die bereits einige SponsorInnen gewinnen konnte und bei der derzeit sechs Frauen mitarbeiten, setzt auf Angebote, die Menschen verbinden, dies ruft zur Teilhabe und Mitgestaltung auf. Anfangs wurde sie misstrauisch beäugt, doch nun haben sich die PerchtoldsdorferInnen an den bunten Bus mit seinen fröhlichen Menschen gewöhnt. Sie lassen sich immer häufiger auf ein Plauscherl ein, wagen es sogar, ihre Talente beim Schreibworkshop zu erproben oder ein Frühstück nach den 5 chinesischen Elementen gemeinsam zuzubereiten. Indem wir BürgerInnen bewusst Verantwortung für unser Zusammenleben übernehmen, eröffnen sich interessante Betätigungs- und Austauschräume innerhalb unserer Gemeinde. Wir haben noch viel vor, schließt Inge Schedler. Weitere Infos unter: Bildung beflügelt Regionen 23

24 Fachartikel von rudolf Egger Regionalentwicklung und Bildung Univ.- Prof. Dr. Rudolf Egger In Österreich ist im ländlichen Raum (wie in allen anderen Industriestaaten auch) ein rapider demographischer und wirtschaftlicher Wandel zu beobachten, der zu rasanten Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur führt. Diese Dynamiken der Individualisierung und Fragmentierung haben die Bedingungen sogenannter strukturschwacher Gebiete weiter verschlechtert, was sich z.b. in den lokalen Infrastrukturen wie Nahversorger, Arztpraxen, Polizei oder Volksschulen ausdrückt. Formal gilt auch hier zwar immer noch die Wahlfreiheit individueller Lebensweisen, faktisch haben sich aber regional und sozial zunehmend Ungleichheiten von Lebenslagen und Teilhabechancen ergeben, die den Zusammenhang zwischen ökonomischer und sozialer Entwicklung grundlegend auflösen (vgl. Baethge/ Bartelheimer 2005, Egger/Fernandez 2014). Welche Mindestangebote müssen in regionen bestehen? Die hier wirkenden massiven gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und demographischen Transformationsprozesse der letzten Jahre haben in Österreich bislang noch kaum in eine Diskussion bzgl. einer regional gerechten Sicherstellung von Erwachsenenbildungsangeboten gemündet. Vor allem in peripheren ländlichen Gebieten, die in keiner engen Wechselwirkung zu angrenzenden Städten stehen oder vom Intensivtourismus geprägt sind, entstehen großteils alters- und sozialhomogene Milieus, die die aktive Nachfrage nach Weiterbildung immer stärker sinken lässt. Zwar gibt es eine Vielzahl von Studien über schichtspezifische und sozialökonomische Parameter zum allgemeinen Bildungszugang, aber die grundsätzliche Diskussion darüber, welche Mindestbildungsangebote in den einzelnen Regionen bestehen müssen, wird noch nicht dem Problemstatus entsprechend geführt. Forcierung der Sozial- und Lernweltperspektive Verlässliche regionale und soziale Ankerpunkte für Menschen vor Ort r Infrastruktur zur Entwicklung von Sozialräumen r Aufsuchende Formen der Bildungsarbeit r Aufbau sozialer Kohäsion r Community-Building r Teilnahmeräume und Teilhaberäume Stärkung von Bildugsagenden in den Leitbildern der Kommunen r Verschränkung von Lernorten r Sicherstellung einer finanziellen Basisinfrastruktur r Projektmäßige Förderung von Modellprogrammen r Regelung der gesetzlichen und verwaltungstechnischen Abläufe r Stabstelle für die Sicherstellung lokaler Bildungsgrundbedürfnisse Etablierung und Aufrechterhaltung innovativer Netzwerke r Gemeinwesenorientierte Ausrichtung der EB im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge r Lokale Bildungsgerechtigkeit r Etablierung von regionalen Bildungsplänen r Schaffung von Schnittstellen zwischen institutionellem und informellem Lernen Etablierung einer zuverlässigen Bildungsinfrastruktur Modelle zur Steuerung regionalorientierter Bildungspolitik r Modellprogramme und Fördermaßnahmen r Konzepte der Mischfinanzierung r Regionale Bildungsberichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit r Erstellung eines Wissensatlas zur Vernetzung und Visualisierung von Bildungsund Wissenspotenzialen Es bedarf der entsprechenden Infrastruktur Was das Funktionieren einer konkreten Infrastruktur ausmacht, so kann diese allerdings nicht nur additiv bestimmt werden, sondern bezieht auch das soziale und zivilgesellschaftliche Zusammenspiel zwischen den jeweiligen zur Verfügung stehenden Ressourcen innerhalb spezifischer lokaler, sozialer und individueller Entwicklungsanforderungen mit ein. In diesem Sinne bedarf es auch für bildungsspezifische Belange eines solchen Unterbaus in Form von Infrastruktureinrichtungen, Organisationen, bzw. von Ermöglichungs- und Anreizstrukturen, innerhalb derer und durch die sich (Weiter-)Bildungsaspirationen entfalten können. Bildungshandeln und Engagement finden nicht im luftleeren lokalen und sozialen Raum statt, sondern bedürfen der unterschiedlichsten Formalisierungsgrade, die als Plattformen für Interessierte dienen können. Werden diese Infrastruktureinrichtungen und lokalen Möglichkeiten reduziert oder gar vollständig aufgelöst, fehlen deren mannig Ebenen von wirksamen Vernetzungsstrukturen der Bildungsangebote im Sinne eines etablierten Gemeinwesens. 24 Bildung beflügelt Regionen

25 faltigen Leistungen als Kompensations- und Kontextvariablen für regionale bildungs- und zivilgesellschaftliche Engagementsebenen (vgl. Egger 2014). Das Angebot auf lokale Bedürfnisse abstimmen Regionen sind dabei Rahmen, innerhalb derer die (Bildungs-)Biografien von Menschen und deren berufliche und soziale Einbettung geprägt werden. Auch trotz der Ausweitung von lokalen und sozialen Bezügen, im Sinne eines ortspolygamen Menschen (vgl. Beck 1997) bleiben die vielfältigen strukturellen und individuellen Aneignungsbedingungen von Bildungsangeboten im regionalen Kontext wichtig, wobei auch jene Menschen nicht aus dem Blick geraten sollten, die dem Muster des kreativen, reflexiven und mobilen Subjekts nicht entsprechen (können). Quantitativ und qualitativ ausreichende Entfaltungsmöglichkeiten unterlegen die Bildungsbiografien und die Bewegungen der BiografieträgerInnen im sozialen Raum. Gerade im Bereich der Bildung treffen sich die Logik der Struktur auf die Logik des Subjekts, innerhalb derer sich so etwas wie eine Zivilgesellschaft herausbildet. In Krisenregionen überlegt vorgehen Die derzeit gängige sozialräumliche Orientierung muss deshalb mit Gebietseffekten verknüpft werden, um zu sehen, in welcher Weise staatliche und marktförmig organisierte Infrastrukturmaßnehmen in welchen Regionen zu welchen sozialen Effekten führen. Gerade für die Kommunen, die an den lokalen Schnittpunkten jene Überlastungsrisiken der dort lebenden Menschen unmittelbar spüren, indem Arbeitslosigkeit, Kaufkraftverlust, soziale Segregation oder spezifische Abwanderung das soziale und infrastrukturelle Klima verändern, wird es immer wichtiger zu bestimmen, welche notwendigen finanziellen Mittel und rechtlichen Möglichkeiten hier überhaupt bestehen. Wirksame Unterstützungssysteme schaffen Notwendig ist hierfür ein Rahmenkonzept von Bund und Ländern in Bildungsfragen, das auch direkte Unterstützungs- und Interventionsmöglichkeiten beinhaltet (vgl. dazu Weiß 2011, Egger 2014). Ein solches Strukturkonzept für die Sicherstellung einer zuverlässigen Bildungsinfrastruktur vor Ort hat zu klären, auf welcher Ebene welche Entscheidungen verantwortlich getroffen und organisiert werden, um tatsächlich wirksame Unterstützungssysteme etablieren zu können. Dabei geht es im Sinne lebensbegleitender Bildung um die umfangreichen Vernetzungsstrukturen aller Bildungsangebote im Sinne eines Gemeinwesens. Dazu wären Schritte zu einer horizontalen und einer vertikalen Vernetzung von Bil Biographie Rudolf Egger, Professor für lebenslanges Lernen am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz; Arbeitsbereich für Angewandte Lernweltforschung. Arbeitsschwerpunkte: Lernweltforschung, Hochschuldidaktik und Biographieforschung Literatur Baethge, M./ Bartelheimer, P. (2005b): Deutschland im Umbruch. In: SOFI/IAB/ISF/INIFES (Hg.): Berichterstattung zur sozialökonomischen Entwicklung in Deutschland. Wiesbaden. Beck, U. (1997): Ortspolygamie. In: U. Beck (Hrsg.), Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus Antworten auf Globalisierung (S ). Frankfurt am Main: Suhrkamp. Egger, R./Fernandez, K. (2014): Grundversorgung Bildung. Über die Gefährdung sozialer Kohäsion durch die Ausdünnung der Weiterbildungsstruktur. Reihe: Lernweltforschung, Band 11. Springer VS- Verlag, Wiesbaden. Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) (2009): Neue Handlungsmöglichkeiten für periphere ländliche Räume: Stärkung sozia ler Vielfalt; Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit, Gestaltung der Landschaftsvielfalt. Schriftenreihe Nr. 181, Wien. Weiß, W. W. (2011): Kommunale Bildungslandschaften. Chancen, Risiken und Perspektiven. Weinheim & München: Juventa. dungsangeboten zu setzen. Wesentliche Elemente dazu sind (vgl. Egger/Fernandez 2014): t Forcierung der Sozial- und Lernweltperspektive t Stärkung von Bildungsagenden in den Leitbildern der Kommunen t Etablierung und Aufrechterhaltung innovativer Netzwerke t Modelle zur Steuerung regionalorientierter Bildungspolitik Auf einer gesellschaftspolitischen Ebene muss es dabei gelingen, Bildungsprozesse wieder verstärkt als Träger der Bürgergesellschaft zur Aufrechterhaltung des feinen sozialen Netzes zu etablieren, in dem Menschen handeln, arbeiten und sich orga nisieren. Bildung beflügelt Regionen 25

26 BEST PRACTICE AUS DEm BUNDESLaND tirol Bildung mit allen Sinnen Interkulturelle Gärten in Tirol. Seit September 2009 werden in Innsbruck-Wilten auf einer Gemeinschaftsfläche Beete zum eigenverantwortlichen Anbau von Gemüse und Kräutern für die Eigenversorgung der Beteiligten angelegt und Räume zur Verfügung gestellt, die für Erholung, Bildung und Feste verwendet werden. Seit April 2010 sind bis zu 60 Gärtnerinnen und Gärtner anzutreffen, die säen, gießen, ernten, gemeinschaftlich spielen oder einfach die Sonne genießen. Es wurden 25 Beete angelegt, sowie 5 Gemeinschaftsbereiche mit Kräutern, Stangenbohnen, Tomaten, Beerensträuchern und Kürbissen. Foto: Tiroler Bildungsforum In Gemeinschaftsgärten können sich Menschen als ExpertInnen erfahren besonders jene, deren Wissen sonst kaum auf Resonanz stößt. Menschen aus vielen Ländern garteln gemeinsam Gemeinschaftsgärten bieten die Möglichkeit, dass sich Menschen als aktiv gestaltende AkteurInnen und als ExpertInnen erfahren besonders jene Menschen, deren Wissen sonst kaum auf Resonanz stößt. Die Zielgruppe sind Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, unterschiedlicher Altersstufen und Religionen. Heute nutzen Gartenbegeisterte aus 25 Ländern regelmäßig den Gemeinschaftsgarten. Die vielfältigen persönlichen und beruflichen Hintergründe ermöglichen ein buntes, lehrreiches Miteinander. In monatlich stattfindenden Besprechungen wird Organisatorisches besprochen und gärtnerische Inputs weitergegeben. Gemeinsame Feste In Kooperation mit dem Verein Kinder- und Jugendkunstschule Tirol wurde ein Spielbereich für die Kinder gestaltet. Veranstaltungen wie das Sommerfest mit ca. 250 BesucherInnen, eine interkulturelle Gartenwanderung mit globalen Perspektiven in Kooperation mit dem Welthaus Innsbruck und eine gärtnerische Entdeckungsreise für Kinder mit der Kinder-Sommeruni stärken die Motivation und das Gemeinschaftsgefühl. Ein bis zweimal wöchentlich sind die GärtnerInnen eingeladen, an der Sprach- Übungsgruppe Deutsch im Garten teilzunehmen. Seit März 2012 hat sich das Projekt als eigener Verein der GärtnerInnen organisiert war es Siegerprojekt des Ideenwettbewerbs Gemeinsam Zukunft gestalten des Zukunftszentrums Tirol. Von New York bis Deutschland Gemeinschaftsgärten gibt es weltweit. Die Idee geht auf die sogenannten Community Gardens zurück, die seit den 1970er Jahren v.a. in New York entstanden sind. Auf brachliegenden Flächen gründeten sich damals erste gemeinschaftlich getragene Projekte in Städten, die nicht nur neue grüne Frei räume inmitten eines bebauten und urbanen Umfeldes darstellten, sondern auch zu einer Revitalisierung und Aktivierung des Stadtteils führten. Die interkulturellen Gärten in Deutschland wurden vor allem von Kriegsflüchtlingen gepflegt: Mitte der 1990er Jahre hatten Frauen aus Bosnien, die aufgrund des Krieges ihre Heimat verlassen mussten, die Idee, auch in Deutschland wieder Gärten zu pflegen. Das erfolgreiche Konzept wurde zu einem Modellprojekt für viele weitere interkulturelle Gärten, die in Folge in Deutschland entstanden sind und seit einigen Jahren auch in Österreich zu blühen beginnen. Weitere Infos unter: Im interkulturellen Garten Innsbruck-Wilten lernt Jung von Alt und umgekehrt. 26 Bildung beflügelt Regionen

27 BEST PRACTICE AUS spanien Wo Menschen zu träumen wagen Inkludierende Erwachsenenbildung in Barcelona: La Verneda-Sant Martí Foto: Verneda Schule vierteln sowie innerhalb der Schule. MigrantInnen aus Nordafrika, vielfach ohne Aufenthaltsgenehmigung, nehmen ebenso am Schulgeschehen und an den Verwaltungsstrukturen teil. Die Schule vertritt generell die Ansicht, dass einer Bildungsorganisation die Aufgabe zukommt, auf die Menschen zuzugehen. Viele TeilnehmerInnen werden in den Wohnvierteln durch persönliche Begegnung gewonnen. Vom Schulabbrecher zum Universitätsprofessor Ein Beispiel: Ein junger Mann kam an die Schule, um seinen Schulabschluss nachzuholen. Als Kind galt er als schulisch gescheitert, als hoffnungsloser Fall. In der Verneda Schule gibt es zahlreiche Lernangebote für Frauen. Die Gründung dieser Erwachsenenbildungseinrichtung erfolgte 1978 in einem Arbeiterviertel Barcelonas. Sie zeichnet sich durch ein tief verwurzeltes Verständnis von Partizipation und Wertschätzung besonders jener Menschen aus, die von sozialer Exklusion bedroht sind. Hier wagen Menschen nicht nur zu träumen hier setzen sie ihre Träume auch um. Sei es ein Universitätsabschluss, sei es, mit 50 Lesen und Schreiben zu lernen. Die Schule wird von rund 1600 Lernenden und 100 LehrerInnen gemeinschaftlich verwaltet. Entscheidungen werden in schulinternen Kommissionen getroffen, die allen zugänglich sind. Über die Unterrichtszeiten, die Lernfächer und den Unterrichtsverlauf wird gemeinschaftlich entschieden. Während des Unterrichts sind Lehrende ebenso wie Lernende aufgefordert, ihre Ideen und kritischen Gedanken einzubringen. Jeder lernt von jedem in einer Atmosphäre des Respekts. Eine Schule, die ihre SchülerInnen aufsucht Die Schule bietet Grundbildungskurse, Workshops in Form von dialogischen Literaturversammlungen sowie Kultur- und Freizeitaktivitäten an. Sie ist von 9:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Die Fächer umfassen Informatik, Gesundheit, Keramik, Soziologie, Psycho logie, Tourismus-Englisch Die dialogischen Veranstaltungen, bei denen jeder in einer Atmos phäre der Wertschätzung zu Wort kommt, widmen sich dem harmonischen Zusammenleben in den Wohn Heute bin ich glücklich. Früher kannte ich niemanden. Durch die Unterstützung der Schule habe ich neuen Mut gefasst und peile nun ein Universitätsstudium an. Diese Schule gehört allen, jeder dort ist gleich wichtig. (Eine Schulteilnehmerin) Er nahm am Katalanisch-Unterricht teil, schließlich erreichte er sogar einen Universitätszugang und absolvierte ein Pädagogik-Studium. Nach Abschluss seines Doktorats erhielt er eine Professur. Heute unterrichtet er ehrenamtlich an der Verneda Schule und unterstützt andere dabei, ihre Träume wahr werden zu lassen. Sein Erfolg beruht seiner Aussage nach auf der Unterstützung durch die Schulgemeinschaft. Das Projekt zeigt, dass nichts unmöglich ist, wenn Menschen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Die Verneda Schule ist Best-Practice des EU-geförderten Netzwerkes OED: Outreach Empowerment Diversity mit dem Ziel, Expertise im Bereich der Forschung und Entwicklung von inkludierender Erwachsenenbildung zu bündeln. Es werden Methoden der Weiterbildung identifiziert, um marginalisierte Gruppen in das Lernen einbeziehen. Weitere Infos unter: und Bildung beflügelt Regionen 27

28 Interview MIT MONIKA KIL Informelles Lernen, non-formales und formales Lernen kombinieren Frau Prof. in Kil, gewinnt informelles Lernen vor Ort, in den Gemeinden, an Bedeutung? Bisher haben wir als Weiterbildungs experten/-innen die Bildungsbeteiligung dort gesteigert, wo es sie institutionell schon gab: in Volkshochschulen und Weiterbildungsakademien. Nun versuchen wir eine Trendumkehr: Die Angebote bewegen sich auch auf die BürgerInnen zu. Die Kommunen begreifen, dass sie sich aktiv im Bereich Bildung aufstellen müssen, um den BürgerInnen Lebensqualität zu bieten. Weiterbildung ist ja auch für den Erhalt des Arbeitsplatzes essentiell. Ein weiterer Aspekt ist die Abwanderung, der man mit informellen Bildungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangeboten vor Ort entgegenwirken kann. Denn Bildungsengagement stärkt die Partizipation und das positive Lebensgefühl in einer Gemeinde. Die per Gesetz in Niederösterreich installierten BildungsgemeinderätInnen sowie die Lehrgänge zum Kommunalen Bildungsmanagement sind ja ein klares Bekenntnis zum Ausbau des lebensbegleitenden Lernens in einer Region? In Niederösterreich gibt es eher keine Großindustrie, Landeshauptmann Dr. Pröll meinte bei der Inauguration des neuen Rektorats, dass hier die Köpfe rauchen, nicht die Schlote mit dieser Philosophie wurde ja auch die Universität für Weiterbildung in Krems nicht nur für Niederösterreich, sondern mit Blick auf die Entwicklungen in ganz Europa gegründet. Dass BildungsgemeinderätInnen per Gesetz installiert wurden, ist ein mutiger Schritt auf dem Weg des lebensbegleitenden Lernens, ich kenne aus anderen Ländern nichts Vergleichbares. Welche Fähigkeiten müssen diese kommunalen BildungsmanagerInnen mitbringen? Sie sollten Bevölkerungsstatistiken bis hin zu Kriminalitätsraten im Auge behalten, das Gespräch mit EntscheiderInnen und BildungsträgerInnen suchen, Interviews mit Peergroups führen Sie sollten Schwachstellen herausfiltern, ohne jemanden deswegen schlecht zu machen: Abwanderung, Leerstände von Gebäuden, Verschmutzung von Grünanlagen solche Themen können Lernanlässe sein, Hinweise auf ein Verbesserungspotenzial, das mit informellen Bildungs- und Mitgestaltungsangeboten ausgebaut werden kann. Wie können politische EntscheidungsträgerInnen überzeugt werden? Wir können ihnen die Sinnhaftigkeit der Investition nachweisen, indem wir den Gemeinden sichtbar machen: Wenn Ihr BildungsgemeinderätInnen fördert, kann z.b. das Geschäftsleben durch neue Existenzgründungen belebt Univ.-Prof. in Dr. in Monika Kil ist Vizerektorin für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung der Donau-Universität Krems wurde sie als Universitätsprofessorin für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement an die Donau-Universität Krems berufen und leitet das Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement. In ihrem Department wurde der Universitätslehrgang zum Kommunalen Bildungsmanagement Advanced entwickelt und angeboten. Der Lehrgang ermöglichte im Herbst 2013 einen akademischen Abschluss mit einem Certified Programme (20 ECTS). werden. Oder wenn ein Kindergarten länger offen hat und sich qualitätsvoll präsentiert, kann das ein Anziehungspunkt für neuen Zuzug sein. Das wäre schon ein gewaltiger Return on Invest! 28 Bildung beflügelt Regionen

29 Statements von KBM-Absolventinnen Enthusiasmus und Herzblut das sagen kbm-absolventen und Ab sol ventinnen direkt nach dem Lehrgangsabschluss KBM-Basis im Juni 2014 Christian Graf, BA, Bildungsbeauftragter Strasshof lerrand blicken und sich lang gehegte Wünsche erfüllen, für die es im Berufsleben keine Zeit gibt. Lernen führt Menschen zusammen. Gerti Taferner, gemeinderätin Göttlesbrunn dieser ist womöglich ganz anders, als man bisher geglaubt hat... Dir. Ing. Johann Pittl, Bildungsbeauftragter in emmersdorf, Leiter Katholisches Bildungswerk und BHW Emmersdorf. Projekt: Wortmacht, LiteratInnen in Strasshof Literaturveranstaltungen organisieren. Meine Vision: Ich möchte unsere Gemeinde als Kulturgemeinde etablieren. Wir möchten Lyriksammlungen publizieren, Lesungen veranstalten, mehrere hundert BesucherInnen erreichen und Förderungen für Druckkosten bei Land und Gemeinde lukrieren. Highlights aus dem Lehrgang: Ich habe nun genaue Vorstellungen, wie ich mich einbringen kann. Ich habe einen ganzen Koffer hilfreicher Tools kennengelernt. Was anfangs un erreichbar scheint, lässt sich mit Beharrlichkeit realisieren. Kompetenz von Bildungsbeauftragten: Man benötigt Durchsetzungsvermögen, visionäre Kraft, Welt offenheit und Neugier für neue gesellschaftliche Entwicklungen. Die Magie von informellem Lernen: Mit Bildung kann man neue Horizonte entdecken, über den Tel Projekt: Auf Jugend bauen Jugendliche finden, die gemeinsames Lernen organisieren. Meine Vision: Ich möchte ein Team von Jugendlichen unterstützen, die Weiterbil dungs angebote für andere Jugendliche entwickeln, die von diesen auch angenommen werden. Jugendliche wurden bisher zu wenig beteiligt. Highlights aus dem Lehrgang: Während der Ausbildung kommt man aus seinem täglichen Trott heraus, erhält die Gelegenheit, nachzudenken, man gewinnt eine positive Distanz zu den eigenen Ideen. Kompetenz von Bildungsgemeinderät/innen: Es braucht die Fähigkeit, Rückschläge auszuhalten. Es braucht Enthusiasmus und Herzblut. Die Magie von informellem Lernen: Man trifft auf Gleichgesinnte und lernt seine Nachbarn neu kennen: Projekt: Zeitreisen 2014 Geschichtliche Veranstaltungen organisieren. Meine Vision: Ich plane seit Jahren spannende Events rund um Jubiläumsanlässe: Stift Melk feiert bald 1000 Jahre Hl. Koloman. Wir möchten eine Wallfahrt zu Fuß nach Melk machen, ich plane in Zukunft noch weitere Veranstaltungen zu historischen Themen, um Menschen zusammenzuführen. Highlights aus dem Lehrgang: Ich vermag nun, Veranstaltungen professionell unter Berücksichtigung vielfältiger, für mich neuer Faktoren, zu planen. Kompetenz von Bildungsbeauftragten: Man sollte ein Hörender sein, der das Verbindende sucht, BündnispartnerInnen findet und Talente in der eigenen Ortschaft rekrutiert. Die Magie von informellem Lernen: Bildung ist ein schlafender Riese. Bildung beflügelt Regionen 29

30 Dort, wo die Chemie zwischen den Leuten passt, kann Großes bewirkt werden: Ein besseres soziales Miteinander, ein sozialer Mehrwert entstehen. Wir kommunizieren besser und feiern miteinander. Robert Porod, MBA, MBA, Bildungsbeauftragter frauenhofen Projekt: Wählermotivation, Wahlverhalten. Bereitschaft, das demokratische Wahlrecht bei der Gemeinderatswahl 2015 in Anspruch zu nehmen Meine Vision: Ich möchte mittels Onlinebefragung auch via Smartphone dem erschreckenden Politikverdruss in der Bevölkerung auf den Grund gehen. BürgerInnen werden bei wichtigen Entscheidungen nicht befragt. Die Jugend interessiert sich im Grunde für Politik, braucht jedoch mehr Wertschätzung. Highlights aus dem Lehrgang: Die KBM Ausbildung ist ein gutes Rüstzeug für die Aufgaben eines Bildungsbeauftragten und sollte verpflichtend sein. Ich sehe, dass die Funktion des Bildungsbeauftragten noch viel Ausbaupotenzial hat, derzeit sind die Befugnisse zu sehr eingeschränkt. Kompetenz von Bildungsbeauftragten: Man benötigt Entscheidungswillen, Durchsetzungsvermögen und sollte das Gespräch suchen vor allem mit EntscheidungsträgerInnen. Die Magie von informellem Lernen: Ich habe selbst 4 Studien absolviert, Bildung ist mir sehr wichtig. Bildung schafft Gemeinschaftsgefühl sowie Verbundenheit mit der eigenen Gemeinde. Doris Winkler, Trainerin beim Lehrgang KBM-basis seit 2011 Bildungsbeauftragte brauchen ein großes Ohr. Frau Winkler, was lernen die Teilnehmenden im Zuge der 4 Module zum Kommunalen Bildungsmanagement? Sie wachsen. Sie gehen mit einem Methodenkoffer nach Hause. Sie knüpfen neue Kontakte, erfahren, wo sie sich bei Bedarf Unterstützung holen können. Ihr Selbstbewusstsein wächst, da sie ihre Kompetenzen erweitern. Die Gruppe hat auch Coachingfunktion: Man erteilt einander Feedback und erprobt die neu erworbenen Fähigkeiten im geschützten Umfeld. Durch den Lehrgang nimmt man seine Funktion als BildungsakteurIn ernster und entwickelt Ehrgeiz. Alle Bildungsmöglichkeiten in Gemeinden zu kombinieren ist neu, wie wird es aufgenommen? Bildung als Instrument der kommunalen Entwicklung hat sich noch nicht etabliert. Es ist normal, sich mit Straßenlaternen zu beschäftigen; Weiterbildung hingegen stellt eine neue Herausforderung dar. Ist Lernen im kommunalen Kontext auch eine Chance für PolitikerInnen? Das Image der Gemeinde gewinnt und für die BürgerInnen wird die eigene Gemeinde attraktiver. In Zukunft können sie ihren Interessen nachgehen, ohne weite Wegstrecken zurücklegen zu müssen. Beispielsweise ein Babysitterkurs: Die Teilnehmerinnen wären sicher nicht in die benachbarte Stadt gefahren. Oder ein Staplerkurs für Hilfsarbeiter: Viele von ihnen haben kein Auto und sind daher in ihrer Mobilität eingeschränkt. Welche Kompetenzen benötigt ein/e Bildungsgemeinderat/ rätin? Er/sie braucht ein großes Ohr. Man sollte wahrnehmen, was die Menschen bewegt und mit vielfältigen Gruppen zusammenzuarbeiten: SeniorInnen, junge Mütter, Selbstständige. Als Bildungsgemeinderat/rätin muss man sich hinausbegeben an die Kommunikationsplätze der eigenen Ortschaft: auf den Hauptplatz, ins Wirtshaus, auf dem Friedhof dort, wo die Menschen miteinander sprechen. 30 Bildung beflügelt Regionen

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