Meine Damen und Herren,
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- Edith Glöckner
- vor 6 Jahren
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1 Starke Bibliotheken! Aspekte einer gemeinsamen Bibliotheksstrategie NRW Grußwort von Frau Ministerin Ute Schäfer zur gemeinsamen Bibliothekskonferenz des MFKJKS und des vbnw 15. Januar 2014 Sehr geehrter Herr Bialas, sehr geehrter Herr Pilzer, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verwaltung, meine sehr verehrten Damen und Herren, herzlich willkommen in meinem Ministerium. Schön, dass Sie alle nach Düsseldorf gekommen sind zu dieser Konferenz, die wir gemeinsam mit dem Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen veranstalten. Der vbnw ist für uns ein wichtiger Ansprechpartner, mit dem wir regelmäßig im Gespräch sind. Eine solche Konferenz die in dieser Form meines Wissens nach zum ersten Mal in NRW stattfindet hat aber natürlich eine besondere Qualität. Wir wollen den Dialog mit den Vertreterinnen und Vertretern der Bibliotheken weiter intensivieren! Dass es dafür einen großen Bedarf gibt, zeigt das enorme Interesse an der Veranstaltung, über das ich mich sehr gefreut habe. Gleichzeitig bedauere ich es sehr, dass wir vielen weiteren Interessierten absagen mussten, weil die räumlichen Möglichkeiten in unserem Haus leider begrenzt sind. Aber der Verband wird sicher über diese Konferenz auf allen verfügbaren Kommunikationskanälen berichten und dafür sorgen, dass auch diejenigen, die heute nicht dabei sein können, an den Ergebnissen teilhaben können.
2 2 wir brauchen starke Bibliotheken in NRW! Sie haben wichtige Funktionen in unserem Gemeinwesen. Trotz der vielen neuen Möglichkeiten, die vor allem das Internet bietet, sind es immer noch die Bibliotheken, die den Zugang zu Informationen ermöglichen und erleichtern. Durch die neuen Informationstechnologien verändert sich diese Aufgabe. Bibliotheken werden künftig mehr bei der Orientierung im Informationsdschungel helfen müssen als dass sie selbst die Informationen zur Verfügung stellen. Sie müssen die verschiedenen Medien und Angebote kennen. Und sie müssen mehr als bisher das vermitteln, was wir mit dem Schlagwort Medienkompetenz bezeichnen ein Thema, mit dem Sie sich heute Nachmittag intensiver beschäftigen werden. Wir brauchen starke Bibliotheken für ein funktionierendes Bildungswesen! Das gilt für die formale wie auch für die non-formale, informelle Bildung. Bibliotheken bieten unzählige Lernmöglichkeiten, die die Arbeit von Kitas, von Schulen, aber auch die persönliche Entwicklung aller Menschen in unserem Land bereichern können. Die Leseförderung bleibt eine wichtige Aufgabe von Bibliotheken, auch in Zeiten des Internet. Bibliotheken können das Medienangebot für einen attraktiven Unterricht in einer Weise erweitern, wie es die Schule allein wohl nie anbieten könnte. Jeder, der ein privates oder berufliches Interesse entwickeln oder auch erst entdecken will, findet in der Bibliothek Material dafür oder Hinweise, wo er oder sie weitere Informationen und Hilfen findet. Dabei ist die Grenze zwischen schulischer, informeller und kultureller Bildung fließend. Nicht zuletzt dies macht die Bibliotheken als Bildungseinrichtung so wichtig: Bibliotheken unterstützen schulische Bildung, ohne in die Leistungsstrukturen von Schule eingebunden zu sein. Hier können Kinder und Jugendliche unterhaltsam und spielend lernen. Bibliotheken unterstützen außerschulische, vor allem informelle Bildung, ohne dass man Kurse buchen oder hohe Teilnahmegebühren
3 3 zahlen muss. Und sie unterstützen und vermitteln kulturelle Bildung. Die vielen Veranstaltungen, die Bibliotheken für Kinder und Jugendliche und auch für Erwachsene anbieten, sind unverzichtbar für die Begegnung mit Literatur. Keine andere Einrichtung ermöglicht diese Begegnung in vergleichbarer Weise. Und der Besuch einer Bibliothek an sich ist ja schon kulturelle Bildung, weil hier jeder der Literatur in vielfältiger Weise, aber ganz unangestrengt begegnet. Bei allen Veränderungen, die den Bibliotheken durch die modernen Informationsmedien und die veränderten Kommunikationsmöglichkeiten bevorstehen: Ich hoffe und wünsche mir, dass sie diesen Beitrag zur kulturellen Bildung auch in Zukunft leisten können. wir haben starke Bibliotheken in NRW! Das ist ein großer Schatz für unser Land. In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Bibliotheken sehr verändert. Und meist haben sie diese Veränderungen aus eigener Kraft gemeistert. Natürlich ist das Internet die größte Herausforderung. Es ist aber auch beeindruckend, wie die Bibliotheken auf die Ergebnisse der ersten Pisa- Studie reagiert haben auf die unerwartet schlechten Ergebnisse vor allem bei der Lesekompetenz. Fast alle Bibliotheken haben schnell reagiert. Sie haben bewährten und mit neuen Angeboten ihren Beitrag geleistet, die Leseförderung zu stärken. Unter anderem ist daraus die Initiative Bildungspartner NRW Bibliothek und Schule entstanden. Sie hat die Bibliotheksangebote zur Leseförderung in vielen Schulen verankert. Dass die Ergebnisse der neuesten Studie zur Lesekompetenz deutlich besser ausfallen als 2002, ist auch den Bibliotheken zu verdanken. Die Stärke der Bibliotheken zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie auch unter teils schwierigen Rahmenbedingungen gute Arbeit leisten. In Zei-
4 4 ten knapper Kommunalfinanzen sind die Bibliotheken wie andere freiwillige Einrichtungen der Kommunen auch oft von Einsparnotwendigkeiten betroffen. Sich unter solchen Bedingungen auf neue Aufgaben, auf Veränderungsprozesse einzulassen, ist eine besondere Herausforderung. wir wollen, dass die Bibliotheken in NRW stark bleiben! Deshalb wollen wir heute über eine Bibliotheksstrategie für Nordrhein-Westfalen sprechen. Zum einen ist damit eine gemeinsame fachliche Strategie gemeint: Zusammen vernetzt können Sie, die Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die anstehenden Herausforderungen in der Regel leichter bewältigen. Es geht aber auch um die gemeinsame Unterstützung und Förderung der Bibliotheken durch die öffentliche Hand. Es gehört zu unserem gemeinsamen Grundverständnis und zur Identität unseres Landes, dass die Kultur in Nordrhein-Westfalen ganz wesentlich von den Kommunen getragen wird. Gleichzeitig legt die Landesverfassung fest, dass die Förderung von Kunst und Kultur in der gemeinsamen Verantwortung von Land und Kommunen liegt. Dieser Verantwortung stellt sich die Landesregierung gerade auch bei der Förderung der kommunalen Bibliotheken gerne und mit Nachdruck. Wir sehen unsere Aufgabe dabei vor allem darin, die Weiterentwicklung der Bibliotheken zu unterstützen und Innovationen zu fördern. Dazu gibt es bei uns sehr gute Ansätze, um die uns manch anderes Bundesland beneidet. Das Projekt Lernort Bibliothek bei dem es ganz wesentlich um die Herausforderungen der modernen Informationstechnologien geht ist derzeit das wichtigste und bedeutendste, aber bei weitem nicht das einzige Projekt. Ich danke Ihnen allen herzlich für Ihr Engagement und wünsche uns für diese Konferenz gute Diskussionen und Ergebnisse. Wenn diese Ver-
5 5 anstaltung der Auftakt ist für einen regelmäßigen und ergebnisorientierten Dialog zwischen Land und Kommunen für eine gute und zukunftsorientierte Bibliotheksentwicklung, dann haben wir miteinander schon viel erreicht. Vielen Dank!
Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann
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