UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE UND DIE KINDER UND JUGENDHILFE
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- Leon Pfaff
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1 UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE UND DIE KINDER UND Pädagogische Herausforderungen und was wir daraus für die Kinder und Jugendhilfe lernen können? stitut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.v. (ism) Flachsmarktstr. 9 Heinz Müller
2 1. Vorbemerkungen: zum Projekt und den aktuellen Entwicklungen 2. Die Ausgangslage: Die pädagogischen Anforderungen, ihre Rahmenbedingungen und Fallstricke 3. 5 Thesen 4. Entwicklungsperspektiven
3 1. Vorbemerkung Zum Projekt: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe
4 PROJEKTINFORMATIONEN Projektlaufzeit: Juni 2013 bis Mai 2015 Finanziert durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke und unterstützt vom Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland Pfalz Kooperationspartner: Bundesfachverband Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtlinge (B UMF), IGfH und die Diakonie Rheinland Westfalen Lippe
5 ZIELSETZUNG DES PROJEKTES Professionelle Perspektive: Erfassung der aktuellen Situation der UMF in der Jugendhilfe und Entwicklung von Impulsen für die konzeptionelle Weiterentwicklung der sozialpädagogischen Arbeit mit jungen Flüchtlingen AdressatInnen Perspektive: Stärke Einbindung der Betroffenen bei der Ausgestaltung von Handlungsansätzen Fachpolitische Perspektive: Sensibilisierung der Fachöffentlichkeit und Multiplikation der Ergebnisse in eine breite Öffentlichkeit
6 2. Vorbemerkung Zur Ausgangslage: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe
7 2012 waren weltweit etwa 45 Mio. Menschen auf der Flucht. Höchststand seit 1994 Entwicklung der Asylantragszahlen in Deutschland: BAMF 2014 Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder.
8 Entwicklung der Inobhutnahmen von UMF in den Jahren 1995 bis 2012 und nach Geschlecht Die Anzahl der Inobhutnahmen aufgrund unbegleiteter Einreise steigt vor allem ab dem Jahr 2006 wieder an. 11,9 % aller Inobhutnahmen (40.227) erfolgen im Jahr 2012 aufgrund unbegleiteter Einreise. Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistiken der Kinder und Jugendhilfe Vorläufige Schutzmaßnahmen Wiesbaden.
9 Inobhutnahme von UMF in Deutschland im Jahr 2012 nach Bundesländern (Angaben in absoluten Zahlen) Im Jahr 2012 werden UMF am häufigsten in Nordrhein- Westfalen, Berlin und Hamburg in Obhut genommen. Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistiken der Kinder und Jugendhilfe Vorläufige Schutzmaßnahmen Wiesbaden.
10 Inobhutnahme von UMF in Deutschland im Jahr 2012 nach Bundesländern (Angaben in Prozent; n = 4767) 0 Knapp ein Viertel aller UMF wurden im Jahr 2012 in Nordrhein Westfalen in Obhut genommen. Der Anteil der UMF, die in Thüringen in Obhut genommen wurden liegt im Jahr 2012 nur bei 0,1 %. Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistiken der Kinder und Jugendhilfe Vorläufige Schutzmaßnahmen Wiesbaden.
11 Seit wann nehmen Sie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Ihrer Einrichtung auf? (n= 120) Quelle: eigene Erhebung und Daten einer vorläufigen Zwischenauswertung 1 Erster Anstieg in den 1990er Jahren Deutlicher Anstieg seit 2008 Für 2 von 3 Einrichtungen ist die Arbeit mit UMF ein neues Handlungsfeld
12 Konzeptionelle Anforderungen und Perspektiven 2 Zwischenfazit 1. Aufgrund der weltpolitischen Entwicklungen steigt die Anzahl von Menschen auf der Flucht wieder an. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder (UNHCR) 2. Flucht und Vertreibung sind keine neue Themen für die Kinder und Jugendhilfe (2. Weltkrieg) 3. Für viele Einrichtungen handelt es sich um ein neues Handlungsfeld und eine neue Zielgruppe 4. Durch die regionale Streuung zeigen sich unterschiedliche Handlungsnotwendigkeiten in den Bundesländern
13 Konzeptionelle Anforderungen und Perspektiven 3 Die (sozial)pädagogischen Herausforderungen Kulturelle Orientierungen Sprache Die unbestimmte Zukunft Der junge Mensch Die Erfahrungen vor, während und nach der Flucht (Kritisches Lebensereignis) Das komplizierte Rechtssystem
14 4 Fünf Thesen Die Herausforderungen und was wir daraus für die Kinder und Jugendhilfe lernen können
15 5 1. Die mächtigen Bilder der junge Flüchtling, dass unbekannte Wesen Bilder von Krieg, Vertreibung, Gewalt aber auch von Überflutung sogenannten Wirtschafts /Sozialflüchtlingen Kaum Informationen über den jungen Menschen, keine Akten, keine Diagnosen, keine Vorgeschichte Junge Flüchtlinge sind in erster Linie Kinder/Jugendliche Der verstellte und unverstellte Blick auf den erzieherischen Bedarf
16 6 Der erzieherische Bedarf
17 7 2. Der junge Flüchtling als Inbegriff des Fremden die Migrationsgesellschaft als Normalität die Gefahr der Kulturalisierung von Deutungsmustern, der Spezialisierung, Das Fremde als konstitutiver Bestandteil von professioneller Arbeit (viele Hilfen brechen nicht deshalb ab, weil zu wenig getan wird, sondern weil der junge Mensch nicht verstanden wurde)
18 8 3. Das Alter: biologisch, rechtlich, in der Entwicklung Die Altersfeststellung als Schicksalsfrage Das Alter im Hilfeprozess Was passiert mit jungen Volljährigen? Die unbegleiteten jungen Flüchtlinge als Anzeiger für ein Strukturproblem in der Kinder und Jugendhilfe
19 9 4. Sprache, Lebensbildung, Kompetenzerwerb und Schule: was ist Aufgabe der Kinder und Jugendhilfe und was macht Schule? Zentrale Handlungsfelder in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen und mit anderen Kindern und Jugendlichen
20 0 5. Wie politisch ist die Kinder und Jugendhilfe? Durchsetzung von Menschenrechten (z.b. Kirchenasyl), der Hinweis auf die Ursachen von sozialen Problemen Öffentliche und freie Träger, zivilgesellschaftliche Organisation neue Formen der politischen Einmischung?
21 1 Konzeptionelle Anforderungen und Perspektiven Schluss 1. Der Umgang mit UMF s ist stark geprägt von der politischen Ausrichtung in den Bundesländern sowie dem Engagement einzelner Akteure in den Kommunen 2. Die Analyse der Kinder und Jugendhilfe im Umgang mit UMF s verdichtet wie in einem Brennglas strukturelle Fragen: z.b. regionale Disparitäten, Vielfalt fachlicher Präferenzen, fehlende Migrationssensibilität, Vormundschaften, 3. Die Kinder und Jugendhilfe muss sich dauerhaft auf diese Zielgruppe einstellen 4. Professionelle Reflexionen im Umgang mit dem Fremden, Verstehen und Beteiligen im Kontext von Lebensbildung 5. Menschenrechte als politischer Bezugspunkt der Kinder und Jugendhilfe stärken
22 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Bei weiteren Fragen können Sie uns gerne kontaktieren: Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.v. (ism) Flachsmarktstr Mainz Tel: Fax: mainz.de
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