Aus Spam-Schutzgründen wird die -Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.

Transkript

1 Erfahrungsbericht Name: S t e f a n S c h e l l m o s e r Austauschjahr: 2014/15 Gastuniversität: NTNU Stadt: Trondheim Land: Norwegen Aus Spam-Schutzgründen wird die -Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. The world is a book and those, who do not travel only read one page. Seit meinem 3. Bachelorsemester wollte ich unbedingt ein Auslandssemester wagen. Zum 3. Mastersemester (3 Jahre später) schaffte ich es endlich, und das einzige was ich bereue, ist, dass ich es nicht schon früher durchgezogen habe. Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann und auch, wenn ihr nicht zwingend ins Ausland müsst empfehle ich euch trotzdem sehr es zu versuchen. 1.Vorbereitung Ich hatte das Glück, dass ich zusammen mit meinem Vater nach Trondheim fahren konnte. Das Auto war randvoll gepackt mit verschiedensten Dingen, die mir meinen Aufenthalt erleichtert haben. Aber auch wenn ihr kein Auto zur Verfügung habt, gibt es einige grundsätzliche Dinge, die euch zu einem besseren Start in Trondheim verhelfen. LAN Kabel, oder noch besser Router, eine Tischlampe und Bettbezug sollten leicht in euren Koffer passen, und alles was ihr habt müsst ihr dort nicht kaufen, denn Norwegen ist sehr teuer. Ihr solltet euch außerdem eine Auslandskrankenversicherung für Notfälle zulegen. Ich habe meine bei der Allianz abgeschlossen. Zusammen mit der Urlaubsversicherung, die ich ein halbes Jahr vorher für meinen Amerikaaufenthalt benötigt habe, kam mich das sehr günstig. Schaut also, ob ihr euch über solche Wege ein paar Euro sparen könnt. Etwas, das die Norweger so gut wie gar nicht benutzen, ist Bargeld, legt euch also (falls ihr sie nicht eh schon habt) eine Kreditkarte zu. Hierbei ist Visa zu empfehlen, da die Mastercard nicht überall akzeptiert wird. Ihr solltet außerdem darauf achten, dass ihr nur geringe Transaktionsgebühren zahlen müsst, weil ihr sehr viel mit der Karte zahlen werdet und eher wenig Geld abhebt.

2 2. Erste Tage in Trondheim Mein Vater und ich fuhren eine Woche vor Beginn der Orientierungswoche von Rosenheim los und benötigten 3 Tage bis wir in Trondheim waren. Dadurch hatte ich noch etwas Zeit die nähere Umgebung kennen zu lernen, mich über wichtige organisatorische Dinge zu informieren und natürlich neue Bekanntschaften zu machen. Doch zu allererst musste ich meinen Wohnungsschlüssel von Sit, der Wohnungsorganisation, abholen. Das Büro befindet sich zum Glück direkt neben dem Studentenviertel Moholt, in dem auch meine Wohnung war. Zu Beginn der 1.Woche hatte ich schon einige neue Leute kennen gelernt und somit war es sehr einfach direkt ins Geschehen einzusteigen, denn das war auch der Beginn der Orientierungswoche. Die Teilnahme daran ist sehr zu empfehlen. Man lernt nicht nur sehr schnell, sehr viele neue Leute kennen, sondern bekommt auch gleich wichtige Ratschläge rund ums Unileben. Hierbei wird zum Beispiel erklärt, wo man seinen Studentenausweis bekommt oder wie die Anmeldung bei der Polizei abläuft, die zwingend erforderlich ist. Des Weiteren gibt es ein Begrüßungsfest mit vielen Promotionsständen, an denen man sich Flyer über Sport an der Uni oder andere Freizeitaktivitäten abgreifen kann, außerdem gibt es Kaffee und Kuchen. An den anderen Tagen ist das Programm vollgepackt mit Erlebnissen wie Wandern am Fjord, Kajak fahren, BBQ oder auch einer super Studentenparty. Wenn man zwischen all diesen Veranstaltungen mal Zeit findet, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie man sich in Trondheim fortbewegt. Zugegeben gab es einige wenige, die alles zu Fuß bestritten haben, ich würde aber dann doch, vor allem für die etwas kälteren Tage, ein Fahrrad oder den Bus vorschlagen. Für den Bus gibt es ein Ticket, dass man sich für das Semester kaufen kann. Man bekommt dann auch einen Studentenrabatt. Ich lege diese Semesterfahrkarte jedem ans Herz, der den Bus benutzen will, da eine einfache Fahrt bereits 50 NOK kostet und das summiert sich. Die Busse fahren im Minutentakt und man erreicht mit ihnen so gut wie jeden Teil der Stadt. 3. Wohnen in Trondheim Wie oben schon erwähnt, hatte ich ein Zimmer in einem der Wohnungen in Moholt. Prinzipiell gibt es 2 wichtige Studentenviertel, nämlich Moholt und Steinan. In beiden findet ihr sowohl internationale als auch norwegische Studenten. Steinan ist etwas ab vom Schuss und bekannt dafür, dass es eher ruhig zugeht. Der große Nachteil ist, dass ihr auch etwas länger zur Uni habt, aber auch das ist kein Problem. In Moholt ist immer etwas los. Ich mochte das Wohnheim sehr, weil viele Studenten aus aller Welt hier gewohnt haben, die von Studentenpartys über Ausflüge, bis hin zu internationalen Kochabenden alles geplant haben. Wem hier langweilig wird, ist selbst schuld. Es kann allerdings etwas anstrengend werden, wenn man während der Lernphase von lauter Musik aus dem Nachbarzimmer oder dem Partykeller beschallt wird. Die Zimmer sind möbliert, das heißt es steht ein Bett mit Matratze, ein großer Schrank, ein Schreibtisch und ein Regal bereit. Insgesamt werden pro Wohnung vier Zimmer von einem Gemeinschaftsraum getrennt. In diesem befindet sich die Küche mit Herd, Ablagefächern, einem Tisch und 2 Kühl-

3 schränken (und wenn ihr Glück habt sogar einer Couch). Ein weiteres Glücksspiel ist das Thema Ausstattung. In manchen Wohnungen ist bereits alles an Töpfen, Pfannen, Geschirr und Besteck vorhanden, in anderen überhaupt nichts. Bevor ihr allerdings den Gang zu Ikea antretet, solltet ihr euch im Keller in den Abstellkammern nach Utensilien umsehen, da einige Studenten dort Sachen für ihre Nachfolger zurücklassen. 4. Studentenleben Je nach Studiengang seid ihr entweder am Campus Dragvoll oder Gloshaugen. In meinem Fall, ich studiere Informatik, war es Gloshaugen, dort sind die eher technischen Studiengänge angesiedelt. Um sich auf dem Campus zurecht zu finden könnt ihr die App MazeMap herunterladen. Die führt euch zu allen wichtigen Orten und Hörsälen. Das Universitätsleben unterscheidet sich nicht groß von dem in Deutschland. Man kann aber sagen, dass die Kurse mehr Arbeit während des Semesters beanspruchen, da man so gut wie immer Projekte oder Übungen machen muss, die teilweise auch für die Zulassung zur Klausur nötig sind. Meiner Meinung nach schienen die Klausuren aber leichter und man hat pro Klausur normal bis 4 Stunden Zeit, was den Druck stark verringert. Die beiden Kurse, die ich belegt habe, waren Artificial Intelligence Programming und Algorithms for Bioinformatics. Ersteren Kurs kann ich sehr empfehlen, da man im zugehörigen Projekt viel lernt. Der Kurs ist allerdings auch sehr aufwendig. Algorithms for Bioinformatics hingegen war mir zu theoretisch und ich konnte der Vorlesung nichts abgewinnen. Aber bei der Themenwahl kommt es natürlich immer auf euren Schwerpunkt und eure Interessen an.

4 5. Freizeit Freizeittechnisch bietet Trondheim von Partys über Sport bis hin zu gemütlichen Abenden mit euren Kommilitonen alles. Wer vor allem gerne Sport macht und wandert, ist in diesem Teil von Norwegen richtig aufgehoben. Nicht nur sind die Trondheimer an sich sehr sportlich, die NTNUI (Sportorganisation der Uni) bietet eine breite Auswahl an Sportarten an. Ich habe zum Beispiel Badminton gespielt und akrobatisches Rock n Roll ausprobiert. Es gibt allerdings von Fußball über Volleyball bis hin zu sehr ausgefallenen Sportarten, wie Muggel Quidditch, alles Mögliche. Es lohnt sich also die 800NOK für die Mitgliedschaft für ein Semester auszugeben. Damit könnt ihr so gut wie jede Sportart ausprobieren (nur bei Rock n Roll musste ich noch ein wenig drauf zahlen). Außerdem ist das uniinterne Fitnessstudio, das es sowohl in Dragvoll als auch in Gloshaugen gibt, mit inbegriffen. Das Studio ist mit ausgezeichneten Geräten und sogar einer Sauna ausgestattet. Wem das als Argument noch nicht reicht, kann mit der NTNUI Mitgliedschaft auch noch günstiger die Hütten buchen, die rund um Trondheim der Sportorganisation gehören. Schnappt euch also ein paar Leute und erkundet die wunderschöne Landschaft von Norwegen und lasst den Abend am Lagerfeuer mit frischem Fisch ausklingen. Denn in Norwegen gilt das Jedermannsrecht, das heißt man kann fischen und campen wo immer man will, solang es sich nicht um Privatgrund handelt. 6. Fazit Das Auslandssemester ist eine unglaubliche Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann. Ich bin froh, dass ich nach Trondheim gekommen bin. Ich habe hier wunderbare Leute aus der ganzen Welt getroffen, einzigartige Erlebnisse gehabt und neuartige Eindrücke bekommen, die mir ansonsten verwehrt geblieben wären. Ich habe im 1. Absatz gesagt, dass alles was ich bereue ist, dass ich nicht schon früher ein Auslandssemester gemacht habe, und das stimmt. Denn ansonsten würde ich jetzt schon mein nächstes planen.

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