Holzenergie Chancen und Herausforderungen

Transkript

1 Holzenergie-Tagung 2018, Freitag, 12. Oktober 2018, Meiringen Holzenergie Chancen und Herausforderungen der nächsten 10 Jahre Andreas Keel, Holzenergie Schweiz

2 Inhalt 1. Einleitung 2. Herausforderungen als Chancen: Beispiel Holzaschen 3. Luftreinhaltung 4. «Ausstieg aus der Holzenergie» 5. Rohstoff 6. Ausblick

3 1. Einleitung Aktuelle Holzenergienutzung Feuerungstyp Jahr Anzahl Anlagen Energieholz- Verbrauch [m 3 /Jahr] Stückholzfeuerungen Schnitzelfeuerungen Pelletfeuerungen Altholzfeuerungen (ohne KVA) Holz in KVA Total Zunahme gegenüber 2016 um ca m 3 ökonomisch und ökologisch sinnvoll nutzbar: 7 8 Mio. m3

4 2. Holzaschen Holzaschen Rückblick Ab Frühling 2016 grosse Vollzugs- und Entsorgungsprobleme Hartnäckiger Einsatz der Branche für eine Lösung Mai 2017: Interpellation SR Brigitte Häberli (CVP TG) Oktober 2017 bis Februar 2018: Vernehmlassung Revision Abfallverordnung VVEA 21. September 2018: Bundesrat beschliesst Änderungen Abfallverordnung VVEA 1. November 2018: Inkrafttreten neue Abfallverordnung VVEA

5 2. Holzaschen Holzaschen Entscheid Bundesrat Deponietypen D (26 Deponien) und E (28 Deponien) Rost-, Bett- und Filteraschen von Holzbrennstoffen gemäss LRV Anhang 5 Ziffer 31 Absatz 1 dürfen abgelagert werden. Rost- und Bettaschen von Nichtholzbrennstoffen gemäss LRV Anhang 5 Ziffer 31 Absatz 2 (Altholz) dürfen mit einem TOC von max mg/kg (Typ D) bzw mg/kg (Typ E) abgelagert werden.

6 2. Holzaschen Holzaschen Entscheid Bundesrat Deponietypen D (26 Deponien) und E (28 Deponien) Filteraschen von Nicht-Holzbrennstoffen gemäss LRV Anhang 5 Ziffer 31 Absatz 2 (Altholz) dürfen bis am auf den Deponien Typ D und E abgelagert werden. Ab sind die Filteraschen von Nicht-Holzbrennstoffen gemäss LRV Anhang 5 Ziffer 31 Absatz 2 (Altholz) so zu behandeln, dass sie für die Ablagerung auf einem Deponietyp C, D oder E die jeweiligen Grenzwerte einhalten.

7 2. Holzaschen Projekt "HARVE" «Die Abfälle von heute sind die Rohstoffe von morgen!» Erarbeitung von Grundlagen für zukünftige, regionale Verwertungs- und Entsorgungslösungen für Holzaschen Erstellen einer Massenbilanz: wo fallen welche Mengen und welche Qualitäten von Holzaschen an? Entwicklung von Grundlagen und Konzepten für das Pooling und eine effiziente Sammellogistik 2 Pilotregionen: Ostschweiz und Nordwestschweiz Erarbeitung eines gesamtschweizerischen Handbuchs Das Projekt "HARVE" wird realisiert mit Unterstützung das Bundesamt für Umwelt BAFU im Rahmen des Aktionsplans Holz. Herzlichen Dank!

8 2. Holzaschen Wie man das Thema «Holzasche» auch sehen kann Holzenergie ist ein Fünfsterne-Hotel

9 2. Holzaschen Wie man das Thema «Holzasche» auch sehen kann mindestens beinahe!

10 2. Holzaschen Chance Versorgungskette bis ganz zum Schluss durchdenken

11 2. Holzaschen Fazit Welche Lehren lassen sich ziehen Vorschriften lassen sich ändern! Voraussetzung sind vereinte Anstrengungen aller Akteure. Einfacher wäre es gewesen, sich vor der Implementierung der neuen VVEA einzubringen. Holzaschen waren während Jahrtausenden ein wertvoller Rohstoff. Das Projekt "HARVE" erarbeitet Grundlagen, damit dies in Zukunft wieder der Fall ist.

12 3. Luftreinhaltung Luftreinhalte-Verordnung LRV Revidierte LRV seit in Kraft Verfügbarkeit Partikelabscheider Anlagen > 70 kw «in der Regel 90%», dazu sind grosse Wärmespeicher erforderlich Speicherdimensionierung < 500 kw Handbeschickt: 12 l pro l Füllraum, mindestens 55 l/kw Automatisch: 25 l/kw Pellets: < 70 kw kein Speicher erforderlich Messpflicht < 70 kw: Zentralheizungen Abnahmemessung CO und Staub, nachher alle 4 Jahre CO Wohnraumfeuerungen Feuerungskontrolle auf ganze Schweiz ausgedehnt Problem: Kantone machen sowieso, was sie wollen!

13 3. Luftreinhaltung 3. Luftreinhaltung Luftreinhalte-Verordnung LRV «Jammeriphase» ist vorbei! Filterverfügbarkeit: logische Konsequenz, Branche erarbeitet Richtlinie Speicherdimensionierung: wenigstens einheitliche Regelung Messpflicht < 70 kw: kleine Holzfeuerungen sind ab jetzt «amtl. gepr. und bew.» Feuerungskontrolle Wohnraumfeuerungen: Wohnraumfeuerungen sind ab jetzt «amtl. gepr. und bew.»

14 4. «Ausstieg aus der Holzenergie» «Ausstieg aus der Holzenergie» Probleme und Chancen «Ausstieg aus der Holzenergie»: Holzenergie ist nicht mehr «New kid on the block» Wald als CO 2 -Senke - Artikel NZZ - CO 2 -Neutralität der Holzenergie immer mehr in Frage gestellt - Müssen wir und Sorgen um die Versorgung machen Andererseits: Energieholz wird immer wichtiger für Forstbetriebe

15 Bedeutung des Energieholzes Beispiel Thurgau 4. «Ausstieg aus der Holzenergie»

16 Holz ist CO 2 -neutral 4. «Ausstieg aus der Holzenergie» Wichtiger Pfeiler der Schweizer Klimapolitik CO 2 -Emissionen Schweiz 2015: 34 Mio. Tonnen. Der Einsatz der Holzenergie spart jedes Jahr 3 Mio. Tonnen CO 2.

17 4. «Ausstieg aus der Holzenergie» Ehemalige Projekte Klimarappen Seit 2013 «selbst durchgeführte Projekte sdp» Projekte im Durchschnitt zwischen 2008 und 2012 eingereicht (Laufzeit 10 Jahre, KliK-Beiträge laufen 2020 aus Zahlreiche Anlagen betroffen, u.a: - Fernwärme Saanen-Gstaad - Fernheizwerk Jungfrauregion AVARI - REWAG Wärmeverbund Heimberg-Steffisburg - Fernwärme Langnau i.e. Holzenergie Schweiz sucht Möglichkeiten, dass die Unterstützung auch über 2020 möglich ist. Politische Forderung an Geschäftsstelle CO 2 -Kompensation BAFU/BFE: Die sdp -Projekte können ab 2021 bis zu einer Laufzeit von max. 15 Jahren (analog neue BAFU-Projekte) gefördert werden

18 Rohstoff für Pelletherstellung Theoretisches Potenzial 5. Rohstoff

19 5. Rohstoff Rohstoff für Pelletherstellung Studie WSL «Das nachhaltige Restholzpotenzial für die energetische Nutzung in der Schweiz beträgt in der Periode jährlich gut 1.0 Mio. m 3. Die bereits genutzte Restholzmenge entspricht mit gut 1.0 Mio. m 3 pro Jahr dem nachhaltigen Restholzpotenzial. Zusätzlich nutzbare Restholzpotenziale sind dementsprechende kaum vorhanden.» (Biomassepotenziale der Schweiz für die energetische Nutzung, Ergebnisse des Schweizerischen Energiekompetenzzentrums SCCER BIOSWEET, WSL Bericht Heft 57, 2017)

20 5. Rohstoff Rohstoff Pellets Marktsituation 2017 Situation 2017 CH Sägemehl/Hobelspäne t CH Pelletverbrauch t Potenzial übriges Restholz (WSL) 0 t Importquote Pellets/Rohstoff 30% (offiziell) Weltweit: viele bisherige Exportländer verzeichnen wachsende Inlandnachfrage oder konzentrieren sich auf China (Kanada) Jede zusätzliche Pelletheizung erhöht die Importquote! Darauf sollten wir eine Antwort parat haben, und zwar «vor dem Kassensturz!»

21 5. Rohstoff Antwort: Wald-Pellets Rohstoff vorhanden, Anlagenseite einbeziehen Holzenergie-Statistik: Waldholz-Schnitzelheizungen 70 bis 500 kw, Betreiber oftmals Wald besitzende Gemeinden Sanierungsfrist LRV (Elektrofilter, Speicher) bis 2021, ca Anlagen noch nicht saniert Viele werden ein Platzproblem haben Beispiel Aeugst am Albis: Einsparungen Fr Lösungsmöglichkeit: Waldholz-Pellets - kein Elektrofilter erforderlich (Grenzwert 50 mg/nm 3 ) - Energiedichte Pellets: kwh pro Srm - Energiedichte Trockenschnitzel: kwh/srm - trotz neuer Vorschriften kann eigenes Holz genutzt werden Projekt Oekobilanz Waldpellets AP Holz

22 6. Ausblick Die Schweiz wird langsam, aber sicher eine einzige grosse Stadt Konsequenzen für Holzenergie Zwar hohe Anschlussdichten aber Wärmebedarf immer kleiner überall hats Wohngebiete Leute sind sensibel geworden Standorte für neue Holzenergieanlagen sind immer schwieriger zu finden Fokus auf Ausbau bestehender Anlagen Zunehmende Bedeutung der Brennstoffqualität

23 Besten Dank fürs Zuhören!