Keine Kompromisse bei der Zoonosenabwehr
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- Ferdinand Dressler
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1 2. Düsser Geflügeltag 4. und 5. Mai 2010 Keine Kompromisse bei der Zoonosenabwehr Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 1
2 Was versteht man unter Zoonosen? Definition: WHO 1959 Zoonosen sind Krankheiten und Infektionen, die auf natürliche Weise zwischen Menschen und anderen Wirbeltieren übertragen werden können. Beispiele aus dem Bereich Geflügel: Salmonellen Vogelgrippeviren PASIEKA/SCIENCE PHOTO LIBRARY Campylobacter Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 2
3 Warum keine Kompromisse? eindeutige rechtliche Vorgaben Beispiel: Salmonellen Verordnung 2160/2003/EG zur Bekämpfung von Salmonellen und bestimmten anderen durch Lebensmitteln übertragbaren Zoonoseerregern Senkung der Prävalenz von Salmonellen. Gilt für Zuchtherden der Art Gallus gallus, Legehennen, Masthähnchen und Puten. Betrifft alle relevanten Herstellungs-, Verarbeitung- und Vertriebsstufen inkl. Primärproduktion und Futtermittel. Zur Senkung der Prävalenz werden Ziele definiert. Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 3
4 Warum keine Kompromisse? eindeutige rechtliche Vorgaben eindeutige rechtliche Vorgaben Beispiel: Salmonellen Durchführungsverordnungen: hrungsverordnungen: 1003/2005, 1168/2006, 646/2007, 584/2008 Betriebseigene Maßnahmen und Kontrollen Zuchtbestände: Mekonium- oder Kükenwindeln, Kot- oder Sockenprobe mit 4 Wochen, 14 Tage vor Legebeginn Junghennenaufzucht: Impfung, Mekonium- o. Kükenwindelprobe Sockenprobe 14 Tage vor Umstallung in den Legebetrieb Legehennen: Kot- o. Sockenprobe mit 24 Wochen, dann alle 15 Wochen Mashähnchen: Sockenprobe 21 Tage vor Schlachtung Puten: Sockenprobe 21 Tage vor Schlachtung Dokumentation der vorgeschriebenen Maßnahmen Maßregeln bei positiven Befunden Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 4
5 Warum keine Kompromisse? Folgen von positiven Befunden Beispiel: Salmonellen Sowohl bei positiver Kot- als auch Staubprobe ist eine Vermarktung von Eiern als Frischware nicht mehr möglich. m (s. enteritidis,, s. typhimurium) Bei positivem Befund in 25 g frischem Geflügelfleisch kann die Ware nicht mehr als frisches Geflügelfleisch vermarktet werden. (gilt bislang für f r alle Salmonellenarten) Beispiel: Vogelgrippe Tötung des Bestandes bei positivem Befund. Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 5
6 Warum keine Kompromisse? Mögliche Auswirkungen Beispiel: Salmonellen Einnahmeeinbußen en durch Betriebsausfall und Imageverlust Begehen einer Ordnungswidrigkeit bei nicht Einhaltung der Probeentnahmepflichten Begehen einer Ordnungswidrigkeit bei Verletzung der Impfpflicht Begehen einer Ordnungswidrigkeit bei nicht Einhaltung der Dokumentations- oder Meldepflichten Verlust der Ansprüche auf Beihilfen z. B. aus dem Hygiene-Programm NRW Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 6
7 Warum keine Kompromisse? Wie hoch ist die Prävalenz valenz? Prävalenzen Salmonellen in Deutschland in % ,7 7,8 1,6 15 Prävalenz S. E. und S. T. 2007/08 Prävalenz S. E. und S. T Prävalenz aller Salmonellen 6,8 Legehennen Masthähnchen Puten 9,2 Fazit: Auf Grund der dramatischen Folgen bei positiven Befunden muss alles getan werden, den Eintrag zu verhindern! Quelle: EFSA 2007, 2008 u Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 7
8 Warum keine Kompromisse? Wo sind Eintragsquellen? Schadnager Futter Fütterung Betriebsleiter Geräte Transportkisten Ausstallpersonal Ausläufe Bestandsergänzung Einstreu Tränke Wildvögel Lüftung Schadinsekten Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 8
9 Wir halten fest: Es gibt sehr viele Eintragsquellen! Die Vernachlässigung nur einer Eintragsquelle gefährdet den Erfolg aller anderen Maßnahmen! Denn was nützt es, optimal vorbereitete, gesunde Tiere einzustallen, wenn vorher nicht konsequent, gereinigt und mit einem geeigneten Mittel nach Vorschrift desinfiziert wurde? Denn was nützt es, auf Salmonellenfreiheit geprüftes Futter einzukaufen, wenn Futtersilos, Futter- und Tränkelinien nicht konsequent gereinigt wurden und Ausläufe zu Seenlandschaften mutieren? Denn was nützt eine Schadnagerbekämpfung, wenn wilde Futterstellen nicht beseitigt werden? Denn was nützt das Angebot von Schutzkleidung und Desinfektionswannen, wenn Chef und Mitarbeiter sie nicht nutzen? Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 9
10 Wir halten fest: Es gibt sehr viele Eintragsquellen! Die Vernachlässigung nur einer Eintragsquelle gefährdet den Erfolg aller anderen Maßnahmen! Jeder Betrieb sollte daher für sich ein individuelles Konzept zur Verminderung des Eintrags von Zoonoseerregern entwickeln! Als Anleitung und Hilfe bei der Entwicklung derartiger Konzepte sind die von Experten entwickelten Leitfäden des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft empfehlenswert. Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 10
11 Fazit: Die Zoonosenbekämpfung ist rechtlich eindeutig bis ins Detail geregelt. Verstöße haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Die Vorbeuge ist im Hinblick auf Zoonosen sehr komplex. Da die verschiedenen Vorsorgemaßnahmen nicht isoliert betrachtet werden können, besteht kein Spielraum für f r Kompromisse! Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 11
12 Vielen Dank für r Ihre Aufmerksamkeit Dr. Michael Lüke, Referat 23 Markt, Qualitätssicherung 12
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