Grünbuch Strommarktdesign. Sandra Rostek Referatsleiterin Politik Fachverband Biogas e.v.
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- Monica Reuter
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1 Grünbuch Strommarktdesign Sandra Rostek Referatsleiterin Politik Fachverband Biogas e.v.
2 Mit der Flexibilisierung hat die Branche eine zentrale Möglichkeit der Weiterentwicklung. 2
3 Die Branche nimmt die Herausforderung Flexibilisierung an Biogas- und Biomethan-Anlagen mit ca MW el nutzen aktuell (Stand August 2014) die Flexibilitätsprämie Ca. 39 % der Anlagenleistung (Biogas und Biomethan) innerhalb der DV erzeugen den Strom flexibel am Strombedarf orientiert Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BNetzA Stand August 2014, Auswertung und Darstellung: Fraunhofer IWES, Daten: BNetzA 3
4 NEUORDNUNG DES STROMMARKTDESIGNS 4
5 Die richtigen Puzzleteile ergeben zusammen das Zukunftsbild für Biogas. 5
6 Ein wichtiges Puzzleteil ist die Neuordnung des Strommarktdesigns Die Bereitstellung flexibler Leistung durch Biogas muss sich lohnen! 6
7 Warum ein neues Strommarktdesign? (1/2) 7
8 Warum ein neues Strommarkdesign? (2/2) Stromversorgung mit überwiegend fluktuierenden EE benötigt flexible Ausgleichsmechanismen Aktuelles Strommarktdesign auf die fossile Welt zugeschnitten Bau und Betrieb flexibler Kraftwerke ist derzeit nicht rentabel Derzeit keine Anreize für Flexibilisierung der Nachfrage ( Demand-Side-Management ) Die Versorgungssicherheit wird durch das Marktdesign in Frage gestellt (trotz Überkapazitäten) 8
9 Ergebnisse der BMWi-Studien im Überblick 9
10 Für und Wider Kapazitäsmechanismus Studien des BMWi ergeben: ein reformierter Energy Only Markt EOM 2.0 würde die Versorgungssicherheit sicherstellen, wenn man: Einen technologieoffenen Wettbewerb der Flexoptionen sicherstellt Flexhemmnisse im Marktdesign abbaut (z.b. Regelenergiemärkte) Flexhemnnisse im Regulierungsdesign abbaut (z.b. SDL, Umlageverfahren) Ob das reicht, ist eine Glaubensfrage, und der politische Druck, einen Kapazitätsmechanismus einzuführen, ist hoch Versorgungssicherheit zu wertvoll, um sie dem Markt allein zu überlassen Entwicklungen nicht planbar genug, um Risiken und Ausfälle zu vermeiden Aus Sicht der Bioenergie: E.OM 2.0 vorzuziehen, da mehr Marktchancen auch für uns! (Aber: zur Not können wir uns auch innerhalb eine Kapazitätsmechanismus eine Rolle erkämpfen) Strommarktdesign ist aber auch noch viel mehr als Kapazitätsmechanismus! 10
11 Der Weg zur Entscheidung ist schwierig Nehme ich da nun die modernsten, die saubersten, oder die lokal am wichtigsten, frage ich alle, ob sie wollen, dass ihre Kraftwerke in so eine Reserve hineinkommen? 18. Juli
12 Politische Entscheidung notwendig BMWi-Studien: Strommarkt 2.0 funktioniert alleine nur bei einer langfristigen politischen Garantie, Spitzenpreise zuzulassen Politische Grundsatzentscheidung: Sind wir bereit, diese Garantie zu geben und einzuhalten? Ja Nein Strommarkt 2.0 (evtl. mit Reserve) Strommarkt 2.0 plus Kapazitätsmarkt 12
13 Zeitplan Okt. 14: Grünbuch des BMWi Bis März 15: Verbändekonsultation Grünbuch Mai 15: Weißbuch des BMWi Bis Sept. 15: Verbändekonsultation Weißbuch Okt. 15: Referentenentwurf Marktdesigngesetz Mai 16: Fertigstellung Marktdesigngesetz Nov. 16: Inkrafttreten Marktdesigngesetz 13
14 Zentrale Botschaften des FvB zum Grünbuch (1/3) Wichtigste Anforderung an das Strommarktdesign ist es, die Flexibilisierung des Stromsystems zu ermöglichen. Die Bioenergie bietet große Potenziale für den Ausgleich der fluktuierenden Stromerzeugung. Die Einführung eines Kapazitätsmarktes behindert den Umbau des Stromsystems und ist deshalb abzulehnen; die Einführung einer temporären Kapazitätsreserve ist jedoch zu begrüßen. Die Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen durch Netzbetreiber ist stärker zu regulieren und die Abschaltreihenfolge zu verfeinern Die Großhandels- und Regelleistungsmärkte müssen auf die Anzahl und Dezentralität der Teilnehmer angepasst werden. 14
15 Zentrale Botschaften des FvB zum Grünbuch (2/3) Bedarf und Beschaffung von Systemdienstleistungen müssen in einem transparenten Prozess unter Beteiligung aller Akteure erarbeitet werden. Technische Anforderungen dürfen nicht als Flickwerk definiert werden, sondern in umfassenden, vorausschauenden Standards, die Planungssicherheit ermöglichen. Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) leistet einen wichtigen Beitrag für das Energieversorgungssystem und ist deshalb weiter auszubauen wobei ihr Beitrag zum Klimaschutz stärkeres Augenmerk erfahren sollte. Endkundenmärkte müssen für EE geöffnet werden über Einführung des Grünstrom-Markt-Modells Ermöglichung von Eigen- und Nahstromkonzepten mit EE 15
16 Zentrale Botschaften des FvB zum Grünbuch (3/3) In den nächsten Jahren steht eine wachsende Anzahl von Anlagenbetreibern vor der Entscheidung, ob sie noch einmal in ihre Anlagen investieren, um sie für die anstehenden Aufgaben zu repowern, oder ob sie diese in den letzten fünf bis sieben Betriebsjahren mit EEG- Förderung auf Verschleiß fahren und damit ihre Erträge nach den alten Regeln optimieren. Es ist daher von großer Wichtigkeit, diesen Betreibern eine Perspektive für die Zeit nach dem Auslaufen der EEG- Förderung in den Jahren 2021 ff. zu bieten. Es müssen zeitnah Regelungen geschaffen werden, die Bioenergieanlagen eine Perspektive für die Zeit nach Ablauf der EEG-Förderung eröffnen. 16
17 Fazit Bei richtiger Weichenstellung birgt die Neuordnung des Strommarktdesigns wichtige Chancen für Biogas Strommarktdesign ist dabei viel mehr als nur die Frage nach einem Kapzitätsmechanismus Strommarktdesign kann aber nur ein Puzzleteil im Gesamtbild Biogas der Zukunft sein. Wir müssen die richtigen Teile kombinieren, um für Biogas eine langfristige Perspektive zu schaffen (z.b. Ausschreibung EEG, Umweltleistungen, Klimaschutzleistungen, Dienstleistungen Landwirtschaft, Wärmemarkt, Mobilität etc.) 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 18
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