Wegenetze, Grenzen und Bewässerungsanlagen im nordthüringischen Keula

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Nikolas Jaeger
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1 MIKROTOPONYME ALS SPIEGEL HISTORISCHER KULTURLANDSCHAFTSELEMENTE Wegenetze, Grenzen und Bewässerungsanlagen im nordthüringischen Keula PETER COTT, JENA

DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Lage Nordwest-Thüringen, im Kyffhäuserkreis zwischen Sondershausen und Mühlhausen Fläche 23,65 km 2, 1272 ha Feld, 794 ha Wald Gemarkung 206

2 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Lage Nordwest-Thüringen, im Kyffhäuserkreis zwischen Sondershausen und Mühlhausen Fläche 23,65 km 2, 1272 ha Feld, 794 ha Wald Gemarkung 206 Mikrotoponyme in 19 katasterlichen Fluren Geologie Oberer Muschelkalk des Düns Abb.: Luftaufnahme des Untersuchungsgebietes Hydrologie Einzugsgebiet der Helbe, keine Standgewässer

kiule Stock, Stange, Keule Dialekt im Volksmund Kihlsch genannt, gehört zum

3 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Geschichte Besiedlung ab Jungsteinzeit, erste Erwähnung 967 n. Chr. als cul bzw culaha Ortsname zu ahd. cul Grube, Senke, Kuhle oder mhd. kiule Stock, Stange, Keule Dialekt im Volksmund Kihlsch genannt, gehört zum (Nord)thüringischen Dialektgebiet Abb.oben: Das Thüringische Dialektgebiet Abb.unten: Ersterwähnungsurkunde Keulas

6 TORWEG Amtliche Form: keine Mundartliche Lautung: [dɔaɐveːç] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: Nördl. Gemarkungsgrenze zu Rehungen bei Adler und Schönberg Heutige Nutzung: Forstwirtschaftliche Nutzung, der Weg selbst führt in die Nachbargemarkung Rehungen Abb.: Der Keulaer Torweg als Kulturlandschaftselement Hohlweg Ältester Beleg: am Tor (1727)

7 TORWEG Abb.: Grenzstein am Torweg Abb.: Wegweiser am Torweg

8 DIEBESSTIEG UND DIPPENSTIEG Abb.: Grenzsteig am Dippenstieg Amtliche Form: Am Diebesstieg bzw. keine Mundartliche Lautung: [ʔam diːvəsʃtiːç] [dɪpnʃtiːç] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: im Nordwesten der Gemarkung Heutige Nutzung: stark zugewachsene Waldwege, kaum genutzt Ältester Beleg: am Diebsteige(1559, vor dem Diepstiege (1839) )

9 DIEBESSTIEG UND DIPPENSTIEG Abb.: Hinweistafel am Dreiherrenstein nahe des Dippenstiegs

10 VOR DEM HORN Amtliche Form: Vor dem Horn Mundartliche Lautung: [fɔɐm hɔɐnə] Bekanntheitsgrad: relativ bekannt Lage: an der südwestl. Gemarkungsgrenze zu Kleinkeula unweit vom Landgraben Heutige Nutzung: forst- und landwirtschaftliche Nutzung Abb.: Das Feldstück Vor dem Horn Ältester Beleg: Zwischen dem Oehlwege und vor dem Horne (1855)

11 VOR DEM HORN Abb.: Luftaufnahme des Flurstücks Vor dem Horn

ADLER Abb.: Preußischer Grenzstein am Adler Amtliche Form: keine Mundartliche Lautung: [ʔatlɐ] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: das Flurstück liegt an der nördl.

12 ADLER Abb.: Preußischer Grenzstein am Adler Amtliche Form: keine Mundartliche Lautung: [ʔatlɐ] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: das Flurstück liegt an der nördl. Gemarkungsgrenze, Nachbarflurstücke sind Dippenstieg und Torweg Heutige Nutzung: forstwirtschaftlich und hier verläuft die Gemarkungsgrenze zu Friedrichsrode Ältester Beleg: Adler (1928)

13 ADLER Abb.: Der Grenzadler bei Oberhof

14 ESELSTIEG Amtliche Form: keine Mundartliche Lautung: [eːzɫʃtiːç] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: im südwestl. Teil der Gemarkung, parallel zum Mühlweg und Ölweg Heutige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung, vor der Flächenvergrößerung führte er bis nach Sollstedt Abb.: Eselstieg zur Sollstedter Warte Ältester Beleg: Am Eselsteig (1868)

15 ESELSTIEG Abb.: Luftaufnahme des Flurstücks Eselstieg

16 RITTBAHN Amtliche Form: Am Graben Mundartliche Lautung: [də ʁiːtbɔːn] Bekanntheitsgrad: relativ unbekannt Lage: im westlichen Teil des Dorfes Heutige Nutzung: hier befinden sich Wohnhäuser, aber auch alte Stallanlagen Abb.: Ausschnitt einer Katasterkarte mit der Rittbahn Ältester Beleg: nur mündlicher Gebrauch; In Karte verzeichnet als: Wassergraben (1905)

17 RITTBAHN Abb.: Ausschnitt einer Katasterkarte mit der Rittbahn Abb.: Ablauf des Backsgrabens zur Rittbahn

18 DEU Amtliche Form: Deu Mundartliche Lautung: [s dɔɪ] Bekanntheitsgrad: allgemein bekannt Lage: das Deu biegt westl. an der Hauptstraße im Dorfzentrum ab und verläuft hufeisenförmig Heutige Nutzung: am Deu befinden sich zurzeit zwölf bewohnte Häuser Ältester Beleg: Deustrasse (1908) Abb.: Die Dorf- bzw. Bachlinde, ein potentieller Gerichtsfleck des Ortes

19 DEU Abb.: Karte des Deus mit Zisterne von 1908

20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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