Insektenschutz durch mehrjährige Blühwiesen ein Artenschutzprojekt mit Aspekten der Umweltbildung.
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- Bastian Dieter
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1 Insektenschutz durch mehrjährige Blühwiesen ein Artenschutzprojekt mit Aspekten der Umweltbildung Zwischenbericht, Gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) Umweltschutz und Lebenshilfe Dr. rer. nat. Kai Behncke, Karsten Wachsmuth Am Wulberg Melle Mail: Mobil:
2 Inhaltsverzeichnis 1. Kurzbeschreibung Projektbeschreibung, Maßnahmen und zeitliche Durchführung Projektpartner Projektphasen Anhang... 8
3 1. Kurzbeschreibung und Projektziel Das Ziel des Projektes Blumiges-Melle.de ist es, in Melle (Osnabrücker Land) und Umgebung verstärkt Nahrungs- und Überwinterungshilfen für Insekten zu schaffen. Die Nahrungssituation beispielsweise vieler Honig- und Wildbienenarten hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Insbesondere der Einsatz von Pestiziden und die Förderung von Monokulturen in der Landwirtschaft sind hierfür verantwortlich. Zudem stehen in einer oftmals flurbereinigten Umgebung nur wenige Überwinterungs- bzw. Bruthilfen zur Verfügung. Dieses trifft auch auf das Gebiet der Stadt bzw. Gemeinde Melle zu. Insekten aber genießen eine besondere Position in der Nahrungskette und sind das wesentliche Bestäubungsmedium in der Natur. Ohne Insekten reduziert sich insgesamt die heimische Artenvielfalt drastisch, mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Tier. Zu diesem Zwecke werden auf verschiedenen Flächen, welche teilweise zu diesem Zweck gepachtet werden, Blühwiesen angelegt. Bei dem Saatgut handelt es sich um qualitativ hochwertiges, regionales Saatgut. Eine Besonderheit des Projektes ist ein kollaborativ-nachbarschaftlicher Ansatz. Unterschiedliche Gruppierungen (z.b. Vereine, Firmen, Kirchengemeinden) sowie Bürgerinnen und Bürger werden animiert, Flächen zur Verfügung zu stellen. In gemeinschaftlichen Aktivitäten (z.b. mit Schulklassen, Vereinen oder Kindergärten) werden diese Flächen dann bearbeitet und das Saatgut ausgesät. Darüber hinaus werden große Schilder an den Blühwiesen aufgestellt (siehe Anhang), welche auf die Notwendigkeit und Besonderheiten der Areale aufmerksam machen. Aktuell haben Meller Bürgerinnen und Bürger, Firmen, Vereine etc m² auf insgesamt 38 Flächen (siehe Anhang) zur Verfügung gestellt, welche im Frühjahr 2017 gemeinsam und ehrenamtlich für eine Aussaat bearbeitet wurden (gepflügt, gefräst, eingesät, teilweise unterstützt durch Landwirte). Bereits jetzt liegen Angebote für weitere m² (2018) vor. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet (Fragestellung: Wie entwickelt sich der Bestand der Wildbienen auf ausgewählten Blühwiesen?). Aus dem Projekt heraus hat sich das landkreisweite Portal entwickelt. Der aktuelle Pressespiegel ist unter einsehbar. Das vorrangige Ziel ist zunächst ein Ziel des Artenschutzes. Wesentlich sollen die Lebensbedingungen von Insekten (insbesondere Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge) verbessert werden. Dieses betrifft insbesondere die Versorgung mit Pollen und Nektar. Auch werden Überwinterungs- und Brutangebote geschaffen, da die Nachzucht von Wildbienen teilweise in Pflanzenstängeln nistet. Viele Wildbienen (dazu gehören auch die Hummeln) leben zudem im 1
4 Boden. In diesem Sinne sollen die Flächen nur geringfügig bearbeitet werden. Es werden per motorisiertem Handmähgerät Schröpfschritte stattfinden, damit die mehrjährigen Pflanzen auch im Folgejahr wachsen und sich gegen Wildgräser durchsetzen können. Durch das übergeordnete Ziel sollen verschiedene bedrohte Arten geschützt werden. Gemäß einer Anfrage beim Niedersächsischen Landtag (Niedersächsische Landtag 2014) werden in der Niedersächsischen Roten Liste 341 Wildbienenarten geführt. In Bezug auf die Wildbienen werden hier exemplarisch folgende Arten genannt, welche im Landkreis Osnabrück vorkommen, aber bereits auf der roten Liste stehen: Anthidium strigatum (Kleine Harzbiene), profitiert z.b. von Hornklee Osmia adunca (Glänzende Natternkopf-Mauerbiene), profitiert vom gewöhnlichem Natternkopf Colletes daviesanu (Gemeine Seidenbiene), profitiert von Rainfarn Lasioglossum calceatum (Gemeine Furchenbiene), profitiert von der Wilden Möhre Megachile versicolor (Gemeine Blattschneiderbiene), profitiert von Hornklee Ein sekundäres Ziel ist es, durch einen steigenden Bestand von Insekten verschiedene Nahrungsketten in der Natur zu stabilisieren (z.b. für Singvögel, Frösche etc.). Auch eine Umweltbildung stellt ein explizites Projektziel dar. Durch ein gemeinsames Einsäen mit Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern (insbesondere Kinder aus verschiedenen Grundschulen) wird verdeutlicht, wie einfach es ist, etwas für den Arten- und Naturschutz zu leisten. Biologische Zusammenhänge werden durch das Projekt hervorgehoben. Diese Aspekte werden auch durch das Aufstellen der Informationstafeln berücksichtigt (Was ist eine Blühwiese? Wieso ist diese wichtig? Wer profitiert davon? Wie können Bürgerinnen und Bürger diese anlegen? Etc.). Sämtliche institutionellen Projektunterstützer werden auf den Informationstafeln genannt. 2
5 2. Projektbeschreibung, Maßnahmen und zeitliche Durchführung Vor dem eigentlichen Projektbeginn wurde im Vorfeld bei unterschiedlichen Institutionen (z.b. Kirche, Vereine, Firmen) ausgelotet, ob diese ggf. Flächen für die Schaffung von Blühwiesen zur Verfügung stellen würden. Auch wurden bei potentiellen Partnern (z.b. Kindergärten, Vereine und Schulen) angefragt, ob diese das Projekt durch tatkräftige Unterstützung fördern möchten. 2.1 Projektpartner Aktuell ( ) beteiligen sich eine Vielzahl, teils sehr renommierter Projektpartner an dem Projekt (siehe Tabelle 1). Tabelle 1: Auswahl verschiedener Projektpartner von Blumiges Melle 3
6 Eine Besonderheit ist der Ansatz, Prominente mit ins Boot zu holen. Diese haben individuelle Zeichnungen erstellt, welche für das Insektenschutzprojekt versteigert werden (siehe z.b. Abbildung 1). Abbildung 1: Individuelles Autogramm von Bjarne Mädel (bekannt z.b. aus Stromberg ) Die komplette Liste der beteiligten Institutionen/Firmen/Vereinen/Kirchengemeinden/Gastronomischen Einrichtungen/Personen ist hier einsehbar: Projektphasen Projektbeginn war der 1. März März bis Mitte September 2017 Ehrenamtliche Bearbeitung von 38 Flächen (über m²) (Pflügen, Grubbern, Einsäen) Zusammenarbeit mit 5 Meller Schulen (Integration von über 200 SchülerInnen in das Projekt) Zusammenarbeit mit diversen Firmen, Vereinen, Kirchenkreisen etc. (Integration weiterer 250 Personen) Erhalt des Meller innogy-klimaschutzpreises
7 Insgesamt 5 Auszeichnungen bei dem bundesweiten Wettbewerb der Initiative Deutschland summt ( Durchführung eines Infostandes sowie einer Blühwiesenparty (ausschließlich mit Bio-Nahrungsmitteln und Bio-Getränken) Intensive Berichterstattung in der Lokalpresse Kontinuierliche Berichterstattung in einem Blog ( Kostenlose Verteilung von 5000 Saatgutpäckchen (siehe Anhang) Aufstellung von 40 Lehr- und Lernschildern (siehe Anhang) Ableistung von über 500 Stunden im Ehrenamt Beginn einer Kooperation mit dem BUND (Bienenbündnis Landkreis Osnabrück SÜD) und Bearbeitung von Flächen in Hilter a.t.w. Verteilung von insgesamt 1000 Honiggläsern und Flyern mit Informationen zu Handlungsmöglichkeiten zum Insektenschutz (siehe Anhang) Vereinbarung einer gemeinsamen Aktion mit dem VFL Osnabrück im Frühjahr 2018 ( Rote Karte dem Insektensterben ) Aufbau einer landkreisweiten Plattform zum Insektenschutz mit Blühflächenkataster ( Abbildung 2: Kinder der Grundschule Westerhausen holen sich ihr Saatgut ab 5
8 Abbildung 3: Grundschule Oldendorf bei der Aussaat Abbildung 4: Meller Blühwiesenparty 6
9 Abbildung 5: Durch die hohe Eigendynamik des Projektes wurde unter der URL ein Portal zum Insektenschutz für den Landkreis Osnabrück entwickelt Abbildung 6: Blühwiesen-Kataster innerhalb des Portal Das Portal vermittelt auf einfache Art und Weise welche Maßnahmen für den Insektenschutz geleistet werden können. Über eine interaktive Karte wird verdeutlicht, wo die für Insekten eminent wichtigen Blühwiesen angelegt wurden bzw. wo noch Nachholbedarf besteht. Darüber hinaus präsentiert das Kataster den positiven räumlichen Einfluss, welchen schon Blühareale geringen Umfangs bewirken 7
10 6. Anhang Darstellung des Lehr- und Lernschildes
11 Lage der angelegten Blühwiesen
12
13 Ein paar visuelle Eindrücke
14 Flyer vorne
15 Flyer hinten
16 Saatgutpäckchen
17 Honiggläser
18 Zusammenarbeit mit Schulen
19 Ohne Sponsoren wäre es nicht möglich gewesen (rechts Karsten Wachsmuth)
20 Am Anfang ein kleiner Skandal,-)
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