29. März 2012 Anita Margulies BSN RN Zürich
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1 29. März 2012 Anita Margulies BSN RN Zürich 1
2 Defini&on OM Als orale Mukosi&s wird spezifisch und ausschließlich die durch Chemo und Radiotherapie verursachte Entzündung der oralen Mukosa bezeichnet. Der Begriff Stoma&&s, (von griech.». stoma«= : Mund), wird immer noch bei Mundschleimhautentzündungen mit einem anderen pathogeneuschen Hintergrund benutzt, z. B. bei viralen InfekUonen (z. B. Herpes StomaUUsstomaUUs) oder bei Entzündungen, die durch einen schlechten Zahnstatus (Peridontose) verursacht werden. 2
3 Inzidenz Inzidenz der oralen Mukosi&s Art der Behandlung Anteil Pa&enten (%) ZytostaUka Standard Dosierung 10 40% Hochdosistherapie % Radiotherapie im Kopf/Halsbereich % 3
4 Ursachen Der Tumor Systemische Tumortherapie Art des Medikamentes Klassifikation der einzelnen Medikamente im Behandlungsschema Dosis, Therapieschema und Verabreichungsart die jeweilige Kombination der Medikamente die Dosis: Standard, hochdosiert, (mit/ohne SZT) Zeit zwischen den jeweiligen Zyklen die Art der Verabreichung das Auftreten einer schweren Myelosuppression GVHD (Graft-versus-host-disease) Medikamentenmetabolismus (Nieren / Leberfunktion) Nicht alle tumorwirksamen Medikamente verursachen Mukositis 4
5 Ursachen Radiotherapie Ort der Bestrahlung Einzeldosis und zeitliche Abfolge (FrakUonierung), Gesamtdosis Volumen des therapierten Gewebes Kombinierte Radio/Chemotherapie Die Qualität der Mundpflege, die dem Patienten geboten wird 5
6 Ablauf einer oralen Mukosi&s Onkologische Krankenpflege, Springer Verlag, 2010 (nach S. Sonis) 6
7 Fallbeispiel für heute 52 J PaUent mit NH Lymphom, wohnt allein starker Raucher, trinkt mässig arbeitet in einer Werkstam für Landwirtschansmaschinen hat schlechten Zahnstatus (beobachtet während dem Gespräch) erhält eine ambulante Hoch Dosistherapie ohne SZT 7
8 Erfassung und Beurteilung Oraler Status vor Behandlung bereits bestehende orale Erkrankungen z.b. Paradontose bereits bestehende Zahnprobleme und Krankheiten z.b. mangelhaft angepasste Prothesen, Karies, beschädigte Zähne Alter der Patienten Kinder und jugendliche Erwachsene entwickeln tendenziell häufiger orale Mukositis, doch verläuft die Heilung rascher Nikotin und Alkohol-Missbrauch Ernährungsstatus, Vitaminmängel 8
9 Beurteilung Schweregrade und Symptome der oralen MukosiUs nach CTCAE (Version 4.0 hmp//ctep.cancer.gov) Schweregrade und Symptome der oralen MukosiUs/ÖsophagiUs nach WHO 9
10 Erfassung und Beurteilung Was hat dies mit Selbstmanagement zu tun? Mit einer korrekten Anleitung kann der PaUent die Beurteilung der Mundhöhle selbstständig durchführen. Dazu benöugt er auch InformaUonen über das Risiko den Zeitpunkt die Form des Aunretens einer oralen MukosiUs. PaUenten sollen bereits erste Anzeichen einer oralen MukosiUs erkennen und dem Arzt oder der Pflegenden mimeilen. 10
11 Selbstmanagement Support Förderung des eigenen Engagements bei der Entscheidungsfindung Auqlärung des PaUenten/der Angehörigen über den Zustand und die nöuge Pflege PaUenten zu mouvieren, gesunde Verhaltensweisen anzunehmen Ihnen helfen, eigene Kompetenzen zu entwickeln, aber auch, wann und wie Hilfe vom Behandlungsteam zu suchen ist. 11
12 Sie können Unterstützung zum Selbstmanagement anbieten wenn Sie über folgende Kenntnisse verfügen: Ist der PaUent mouviert und will er akuv mitmachen? Herausfinden, was der PaUent von seiner Krankheit und von seiner Behandlung hält und sich darunter vorstellt Wenn eine Wahl zwischen verschiedenen Therapien besteht, herausfinden, welche der PaUent bevorzugt und welche seinen persönlichen Werten eher entspricht. die Art und Menge der InformaUonen für den PaUenten/ die Angehörigen, den geeigneten Zeitpunkt für deren Vermimlung den Wert der Masssnahmen. 12
13 Inhalt der Beratung/Schulung InformaUon betreffend die Möglichkeit oraler KomplikaUonen InspekUon der Mundhöhle, Zunge etc. den PaUenten instruieren und ihn mouvieren, die Mundhygiene prophylakusch durchzuführen den PaUenten instruieren und ihn mouvieren, die Mundpflege bei bestehender oraler MukosiUs durchzuführen Diskussionspunkte zur Durchführung der Mundpflege könnten sein: RedukUon der Gefahr einer SuperinfekUon bessere Geschmacksempfindung beim Essen insgesamt qualitauv und quanutauv bessere Nahrungsaufnahme bessere Wirkung der lokalen Schmerzmimel 13
14 Welche vier Aspekte der selbstständigen Mundpflege wären wichug und Herrn NL zu vermimeln? Anleitung zur korrekten Mundhygiene inklusive Zungenreinigung (Material z. B. Zahnbürste, Zahnseide, Putztechnik Intervalle der Reinigung, Spülung Schmerztherapie Kontaktadressen 14
15 Do it Yourself ( und mit den Pa&enten) Onkologiepflege Schweiz Standard Orale MukosiUs. 15
16 Schriftliche Patienteninformation sind nicht immer akkurat oder nicht mehr aktuell erfassen nur besummte BehandlungsopUonen werden on ohne Beteiligung von PaUenten erarbeitet 16
17 Personalisierung der Informa&on Setzen Sie das Material kreauv ein: an Orten platzieren, wo sein Blick täglich mehrmals hingeht (Spiegel, Schrank) Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche Schreiben Sie kurze und einfache Sätze Benützen Sie kurze (nicht mehr als dreisilbige) Wörter Verwenden Sie einfache Worte Vermeiden Sie Fremdwörter oder erklären Sie diese einfach Benutzen Sie Bilder, Grafiken 17
18 Anpassung der Ernährung Der PaUent soll nur das essen, was ihm schmeckt und keine Schmerzen verursacht, um ihm die Lust am Essen nicht ganz zu nehmen. Nahrungsmimel evtl. pürieren. Evtl. Benutzung eines Trinkhalms empfehlen, um schmerzende Stellen umgehen zu können. Um das Essen/Trinken bei schmerzhanen Läsionen zu erleichtern., Schmerzmimel ca. 10 min vor dem Essen lokal aunragen 18
19 Evalua&on Wie wirksam ist jede einzelne Massnahme? Wie wirksam ist der gesamte Plan hinsichtlich korrekter Mundpflege, Schmerzlinderung? Sind die allgemeinen Ziele vom PaUent erreicht worden? Sind besummte Probleme entstanden die die Auswertung behindern resp. beeinflussen? 19
20 Barriers to Selbstmanagement Der PaUent zweifelt an seinen eigenen Fähigkeiten Sich rechverugt Argumente sucht, sein Verhalten beizubehalten Ja aber Weshalb versteht der Pat. Nicht, dass er sich ändern sollte? 20
21 Mo&via&onsgespräch MoUvaUonsgespräch ist ein Ansatz, welche darauf zielt, Menschen zu mouvieren und ihr Verhalten zu ändern. Es ist eine verfeinerte Form des Begleitens. Ist speziell geeignet, wenn man eine Änderung des Verhaltens erwägt, das die Gesundheit betrifft. Es ist eine Technik, welche z.b. durch Fragen den PaUenten unterstützt, eigenen Ziele zu entwickeln Diskrepanzen zwischen dem Zustand, in dem sie jetzt sind und wo sie sein möchten zu sehen. Strategien zu entwickeln, um vorwärts zu kommen. 21
22 Prinzipien des Mo&via&onsgesprächs Dem PaUenten zuhören! FIX IT verhalten vermeiden. FIXING führt zu Widerstand Die MoUvaUon (oder DemoUvaUon) des PaUenten verstehen Befähigen des PaUenten zusammen zu arbeiten Let s put our heads together and review the opuons. Nach: Rollnick et al., 2008; Welch et al.,
23 S&l des Fragens Stört es Sie, wenn ich Ihnen ein paar Fragen in Zusammenhang mit Ihrer Zahnpflege stellen würde? Wie können Sie die Mundpflege in Ihren Tagesablauf zu Hause oder bei der Arbeit einbauen? Sie erzählte mir von der Änderung, die Sie gemacht haben. Woher wussten Sie, dass dies helfen könnte? 23
24 Fragen als Werkzeug Was halten Sie von Ihrer/m aktuellen Zahnhygiene? Extreme erkunden: was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn Sie nichts unternehmen? Was an diesem Verhalten ist gut für Sie, was evtl. weniger günsug? Was wären für Sie Anlass / Gründe, Ihr Verhalten zu ändern/stoppen? Auf einer Skala von 1 10, wie würden Sie Ihre Bereitschan einschätzen, eine Änderung anzupacken? 24
25 Take home messages Sie können mit dem Pa&enten ein Selfmanagement ausauen Festhalten, was man selber wissen muss, um PaUenten besser informieren, beraten und anleiten zu können die Diagnose die Prognose die Therapieschemata die wichugen, pflegerelevanten unerwünschten Wirkungen Festhalten was der PaUent wissen muss, was er versteht Strategien des PaUenten oder der Familien kennenlernen und verbessern, bzw. entwickeln 25
26 Take home messages PotenUale und Fähigkeiten des PaUenten neu entdecken Die Betroffenen befähigen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen Stärkung und Entwicklung von Selbstmanagementkompetenzen Kompetenzentwicklung in der Regel mit definiertem Ziel. 26
27 Please remember Nicht alle Pa&enten wollen störende Symptome selber bewäl&gen. 27
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