Ask Befragen Sie die Patienten über ihren Rauchstatus. Brief Intervention Individuelle motivierende Empfehlung zum Rauchstopp
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- Bernt Schmitt
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1 Bayerische Konferenz Rauchfrei Programme für Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen 20. Januar Klinikum München Bogenhausen Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht Dipl. Psych. / PP M. Böhmer michaelboehmer@web.de Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht A B C Ask Befragen Sie die Patienten über ihren Rauchstatus Brief Intervention Individuelle motivierende Empfehlung zum Rauchstopp Cessation support Raucher, die aufhören wollen, unterstützen und Entwöhnungsangebot empfehlen 1
2 Das ABC der Raucherberatung 1. Sprechen Sie alle Raucher an! Bieten Sie allen Noch- Rauchern ihre professionelle Hilfe an! Tun Sie es einfühlsam und nicht aufdringlich! So z.b.: Haben Sie schon mal daran gedacht, mit dem Rauchen aufzuhören? Wenn Sie wollen würde Ich Sie darin sehr gerne unterstützen. Veränderungsbereitschaft Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher: Absichtsbildung / Prochaska & DiClemente 1983/IRT Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung 4 Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung 2
3 Erfassen Sie das Stadium der Verhaltensänderungsbereitschaft der Patienten 1. Haben Sie die Absicht, mit dem Rauchen aufzuhören? O ja O nein (stabile Raucher) 2. Haben Sie die Absicht, in den nächsten 6 Monaten mit dem Rauchen aufzuhören? O ja O nein (dissonanter Raucher) Erfassen Sie das Stadium der Verhaltensänderungsbereitschaft der Patienten 3. Könnten Sie sich vorstellen in den nächsten 4 Wochen rauchfrei zu werden? O ja O nein (dissonanter Raucher im Stadium der Absichtsbildung) 4. Waren Sie in den letzten 12 Monaten mindestens eine Woche rauchfrei? O ja (rückfälliger O nein (Raucher in der Raucher) Vorbereitungsphase) 3
4 Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht A B C Brief Intervention Veränderungsbereitschaft Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher und Raucher in Absichtsbildung / Prochaska & DiClemente 1983/IRT Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung 4 Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung 4
5 Beachten Sie: die Population der Stabilen Raucher ist inhomogen: 1. Resignierte hoffnungslos, überwältigt, Problemverhalten ist außer Kontrolle 2. Rebellische: aktiv-emotional hohes Wissen um Problemverhalten, feindselig, kämpferisch, Verteidigung des Problemverhaltens 3. Desinteressierte: passiv uninformiert, träge, ignorant, Angst vor Veränderung 4. Besserwisser: aktiv-rational rationalisiert, diskutiert intellektuell Die stadienbezogene, motivierende Intervention Stabiler Raucher Vorübergehender Rauchstopp oder gar Entwöhnung wird nicht in Erwägung gezogen: Argumentieren vermeiden Vermittlung von Information Keinesfalls versuchen zu überzeugen 5
6 Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht Blitz Intervention: Raten Sie klar, unmissverständlich, individuell, mit Respekt und Empathie zum Aufhören! ich weiß Sie sind noch nicht so weit. Aber es wäre gut, wenn Sie mal für sich überlegen würden, warum Sie noch Rauchen C Veränderungsbereitschaft Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher und Raucher in Absichtsbildung / Prochaska & DiClemente 1983/IRT Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung 4 Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung 6
7 Dissonanter/Absichtsvoller Raucher Dissonante Raucher denken darüber nach, mit dem Rauchen aufzuhören, haben aber noch keine konkreten Pläne. Absichtsvolle Raucher denken ernsthaft darüber nach, innerhalb der nächsten 6 Monate mit dem Rauchen aufzuhören. Absichtsvolle Raucher Steigerung der Selbstwirksamkeit bei Angst vor Entzugssymptomen Steigerung der Selbstwirksamkeit bei bisher erfolglosen Entwöhnungsversuchen 7
8 Was hindert absichtsvolle Raucher am Rauchstopp? Entzugssymptome in der Vergangenheit Versagensängste Befürchtungen bzgl. Gewichtszunahme Mangelnde soziale Unterstützung Depression Freude am Rauchen Rauchen wird noch als Genuss wahrgenommen, Notwendigkeit zur Vermeidung von Entzugsbeschwerden Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht Blitz Intervention: Raten Sie klar, unmissverständlich, individuell, mit Respekt und Empathie zum Aufhören! Es wäre für Sie sicher gut mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht sehen Sie da noch einige Hindernisse. Damit Sie mit dem Rauchen gut und erfolgreich aufhören können, möchte ich Sie unterstützen und zuerst... C 8
9 Veränderungsbereitschaft Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher und Raucher in Absichtsbildung / Prochaska & DiClemente 1983/IRT Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung 4 Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung Raucher in der Vorbereitung Vorbereitung A B C D E Information - Vor- und Nachteile des Rauchens - Möglichkeit der Veränderung - Geeignete Maßnahmen Pro-/ Contra Listen Selbstbeobachtung Verhaltensanalyse Motivation stärken! 9
10 Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht Blitz Intervention: Raten Sie klar, unmissverständlich, individuell, mit Respekt und Empathie zum Aufhören! ich finde Ihr Vorhaben richtig gut und stehe Ihnen gerne unterstützend zur Verfügung. Gemeinsam könnten wir das bestimmt schaffen C Veränderungsbereitschaft Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher und Raucher in Absichtsbildung / Prochaska & DiClemente 1983/IRT Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung 4 Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung 10
11 Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht Blitz Intervention: Raten Sie klar, unmissverständlich, individuell, mit Respekt und Empathie weiter zum Aufhören! es ist toll, dass Sie rauchfrei sind jetzt geht es darum, Ihre Rauchfreiheit zu stabilisieren; ich stehe Ihnen dabei gerne mit meiner Erfahrung zur Verfügung. Meine Vorschläge wären C Theorie vom Einfluss unerwarteter bedeutsamer Ereignisse auf die Verhaltensänderung von Rauchern nach Robert West (2006) Stadien: 1 Stabile Raucher: Kein Änderungswunsch 2 Dissonante Raucher und Raucher in Absichtsbildung 3 Veränderungsbereite Raucher: Vorbereitung Nach Dipl. Psych. Michael Böhmer, Überarbeitet durch IRT Bayern Rauchstopp: Handlung 5 Stabile Nichtraucher: Aufrechterhaltung 11
12 Theorie vom Einfluss unerwarteter bedeutsamer Ereignisse auf die Verhaltensänderung von Rauchern nach Robert West (2006) Patient wird notfallmäßig in der Klinik oder Intensivstation aufgenommen! Beispiele: Herzanfall Schlaganfall Schwerer Asthmaanfall usw... aber auch Schwangerschaft Das ABC der Raucherberatung: Kurzintervention aus psychologischer Sicht A B C Cessation Support 12
13 Konstruktiver Umgang mit Widerstand und Abwehr Widerstand zeigt an, dass die Intervention nicht mit dem Stadium der Änderungsbereitschaft übereinstimmt. Widerstand ist erkennbar an: - Einwände formulieren (Bezweifeln, Misstrauen, Feindseligkeit) - Unterbrechen (ins Wort fallen) - Verweigern / Verleugnen (Bagatellisieren, Ablehnen, Beschuldigen anderer, Pessimismus) - Ignorieren (Abschweifen, Unaufmerksamkeit) Das ABC der Raucherberatung 1. Aufhörwillige Raucher qualifiziert unterstützen Sobald der Patient den Wunsch äußert sobald wie möglich mit dem Rauchen aufhören zu wollen, bereiten Sie ihn für den Rauchstopp vor. 13
14 Unterstützung der Patienten mit einem Aufhörplan Rauchstopp oder Reduktion? Wahl zwischen Schlusspunkt- und Reduktionsmethode gemeinsam treffen ( >Depression) Terminvereinbarung Datum für den Rauchstopp festsetzen ideal: innerhalb der nächsten 8 Tage günstiger Zeitpunkt für den Patienten wichtig! Das ABC der Raucherberatung An einen professionellen Entwöhnungsanbieter vor Ort mit Einverständnis des Patienten weiterleiten Dafür Sorge tragen, dass der Patient dort auch ankommt! 14
15 Das ABC der Raucherberatung Im Falle, dass der nächste Entwöhnungskurs erst später als in zwei bis drei Wochen startet, kann der Patient, immer sein Einverständnis vorausgesetzt, vorübergehend in einer der telefonischen Raucherberatungszentren weiter betreut werden (Helpline Bayern). Das ABC der Raucherberatung 2. Veränderungsplan erstellen: Rauchstopptermin gemeinsam festlegen Hilfen erschließen: Entwöhnungsanbieter Tipps für den Rauchstopp Tipps für danach Motivieren Risiken minimieren: Gewicht Depression Nikotinsubstitution /NET 15
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