Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Transport von infektiösen Patienten im Rettungsdienst
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- Paulina Hausler
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1 Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Transport von infektiösen Patienten im Rettungsdienst Dr. med. Torsten Dammann Ärztlicher Leiter Rettungsdienst / Klinikum Lippe Michael Güttge Bevölkerungsschutz Kreis Lippe
2 Bevölkerungsschutz Kreis Lippe Leitstelle, Rettungsdienst und Krankentransport, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Krankenhäuser, Pflegeheime, Wasserrettung, Polizei und alle Hilfsorganisationen
3 Rettungsdienst im Kreis Lippe 18 RTW 1 ITW 5 NEF 6 KTW 15 Rettungswachen
4 Rettungsdienst im Kreis Lippe Rettungswageneinsätze Notarzteinsätze Krankentransporte ca. 4% davon sind Infektionsfahrten
5 Hygiene AG Rettungsdienst Mitglieder Name, Vorname Funktion Datum Meinolf Haase FB 380 Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz Dr. Torsten Dammann Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Erwin Berkenbaum FB Gesundheitsamt Michael Güttge FB Desinfektor Dirk Brinkmann FB Desinfektor Hans - Dieter Lödige FB Rettungsdienst Alf Schnülle FB Desinfektor Stefanie Borries JUH Desinfektorin Alexander Becker JUH Desinfektor Jens Busch Stadt Detmold Feuerwehr Desinfektor Markus Wilde FB Rettungsdienst Julius Brocksieper MHD Desinfektor Sarah Todt MHD Rettungsdienst
6 Aufgaben der Hygiene AG Erstellung und Weiterentwicklung eines für alle Rettungsdienstmitarbeiter einheitlichen Hygieneplan - Identische Desinfektionsmittel mit einheitlichen Einwirkzeiten - Kategorisierung aller Infektionserkrankungen mit Handlungsanweisungen - Einheitliche Schutzmaßnahmen (Mitarbeiter- und Patientenschutz) - Festlegung Informationswege und Dokumentationsverfahren (digitale Systeme)
7 Aufgaben der Hygiene AG Unterweisung aller Mitarbeiter im Rettungsdienst - Jahresfortbildung - Praxisausbildung auf den Rettungswachen - Gemeinschaftliche Begehung alle Rettungswachen
8 Aufgaben der Hygiene AG Zusammenarbeit mit allen Partnern des Rettungsdienstes - Patientenübergabe (Verfahren und Protokoll) - Beschwerdemanagement - Umsetzung gültiger Empfehlungen & Richtlinien (z.b. RKI, MRE Netzwerk)
9 Kategorisierung Kategorie 1 2 Beschreibung Keinen Anhalt für das Vorliegen einer Infektionskrankheit. Patienten, bei denen zwar eine Infektionskrankheit besteht und diagnostiziert wurde, diese jedoch nicht durch den Transport üblichen Kontakte übertragen werden kann. 3 Patienten bei denen Multiresistente Erreger (MRE) diagnostiziert wurden. Patienten bei denen eine Erkrankung durch Ektoparasiten diagnostiziert wurde. (Läuse,Krätze; => nicht desinfizierbar, Maßnahmen wie beschrieben und gründliche Reinigung.) Patienten, bei denen die Diagnose gesichert ist oder der begründete Verdacht besteht, dass sie an einer Infektionskrankheit leiden die durch Kontakt übertragen werden kann.
10 Kategorisierung Kategorie Beschreibung 4 Patienten bei denen eine Infektion mit Clostridium difficile diagnostiziert wurde 5 Patienten, bei denen auch nur der bloße Verdacht auf eine Infektionskrankheit besteht, die durch Tröpfchen oder Luft übertragen werden. 6 Patienten, bei denen auch nur der bloße Verdacht auf eine Infektionskrankheit mit besonderen gefährlichen Erregern besteht. 7 Patienten, die in besonderen Maße infektionsgefährdet sind (nur für Verlegungstransporte von Klinik zu Klinik)
11 Liste Infektionserkrankungen Krankheit Kat. Erreger Inkubations-zeit Infektions-Reservoir Übertragungsweg Patient Abfall Acinetobacter (-Baumannii) 3 Proteobakterien Umwelt, meist Trinkwasser, Boden, Staub Kontakt Tröpfcheninfektion B Pocken 6 Poxvirus homonis Tage Infizierte Körperausscheidungen, Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion C respiratorische Sekrete, Serum, Exkrete Clostridium (incl. NAP 1) 4 Clostridium difficile Tage bis Monate Infizierte Körperausscheidungen, kontaminierte Fäkal / Oral Schmierinfektion B Lebensmittel Herpes Zoster 3 Varicella Zoster Virus 8-28 Tage Kontakt mit Bläscheninhalt oder Schmierinfektion B Krusten
12 Handlungsanweisung Maßnahmenkatalog Transport von Patienten mit einer Infektionskrankheit Kategorie 3 Benötigtes Material / Schutzkleidung Fahrzeug 3 Einmalkittel mit Bündchen 3 Mundschutz FFP1 (nur bei Bedarf) 1 Müllbeutel blau Einmalkopfkissen, Einmaldecke, Einmalunterlage Einmalschutzhandschuhe Händedesinfektionsmittel Flächendesinfektionsmittel Zellstoff Rettungswache 2 Einmalkittel mit Bündchen Einmalschutzhandschuhe Flächendesinfektionsmittel Einmaltücher Desinfektions- und Wischeimer Multiresistente Erreger (MRE) mit allen Gruppen und Untergruppen Zoster (Gürtelrose) Influenza (Grippe) Skabies, Läuse Typhus Noro- und Rotaviren Erkrankungen Paratyphus, Salmonellosen Vorbereitung / vor dem Transport Benötigte Informationen über Leitstelle erfragen: Zielklinik / Zielort des Patienten Gefährlichkeit / Kategorie der Infektionskrankheit für den Transport benötigte Geräte / Materialien ohne Zielort kein Transport Fahrzeug vorbereiten Einmalbettwäsche Schränke und Fächer schließen Decken-Ventilator auf Abluft stellen benötigte Materialien und Geräte zusammenstellen
13 an der Einsatzstelle Fahrer Transportführer / -begleiter Patient zieht Einmalkittel und Einmalhandschuhe an zum Transport wird die Schutzkleidung wieder ausgezogen und im Müllbeutel entsorgt hygienische Händedesinfektion vor Fahrtbeginn. zieht Einmalkittel und Einmalhandschuhe an Klärt den Patienten über die besonderen Maßnahmen für den Transport auf auf dem Transport möglichst alle Zuluft Ventilatoren abstellen (Luftverwirbelungen) Patient wird wenn möglich mit frischer Kleidung versorgt. Haut und Wundbesiedelungen mit MRE sollten mit einen frischen Verband geschützt sein Patient führt vor dem Transport eine hygienische Händedesinfektion durch Bei einer Nasen / Rachen / Bronchialbesiedelung mit MRE bekommt der Patient, wenn möglich, einen Mundschutz. Andernfalls trägt der Transportführer / -begleiter während des Transportes einen Mundschutz. (nur im Fahrzeug) am Zielort / an der Zielklinik Patientenübergabe Fahrer informiert sich persönlich in Zielklinik / Patientenaufnahme über die weitere Vorgehensweise / Übergabe des Patienten Fahrer zieht sich einen neuen Einmalkittel und Einmalhandschuhe zum Transport des Patienten an Handlungsanweisung Nach Patientenübergabe Benutzte Einmalmaterialien / Schutzkleidung / Bettwäsche am Zielort bzw. im Müllbeutel entsorgen Nach der Schnelldesinfektion vor Ort und der Entsorgung des kontaminierten Einmalmaterials sowie der Einmalschutzkleidung ist das Fahrzeug wieder einsatzbereit.
14 Nachbereitung / Wiederaufbereitung / Abschluss Fahrzeug / Patientenraum Wäsche / Einsatzkleidung Dokumentation / Bericht Einmalkittel für die Desinfektion anziehen Wisch und Scheuerdesinfektion aller Flächen mit denen der Patient in Kontakt gekommen ist. Desinfektionsmittel: 2% Lösung B15 oder oro Vliestücher mit 2% Lösung B15 Einwirkzeit 5 min Desinfektion aller benutzen MPG Geräte, Zubehör und Hilfsmittel laut Hygieneplan Auffüllen der verbrauchten Materialien Fahrzeug ist wieder Einsatzbereit Fahrzeug auf Bestand prüfen ggf. Fahrzeugreinigung Handlungsanweisung Evtl. gebrauchte Bettwäsche kann im Wäschewagen entsorgt werden. Wenn Einmalkittel benutz wurden braucht die Einsatzkleidung nicht gewechselt werden. Ansonsten kann diese im Wäschewagen entsorgt werden. Transportbericht mit Angabe Desinfektion Desinfektionsbericht
15 Informationen / Schnittstellen Leitstelle (Notruf 112) - Notrufabfrage - Alarmierung und Datenübermittlung an die Einsatzkräfte - Anmeldung des Patienten in Klinik, Pflegeheim, Arztpraxen - Dokumentation
16 Informationen / Schnittstellen Krankenhaus / Pflegeheime - Informationsaustausch (Gesundheitsamt, RD, Kliniken, Heime, Hausärzte) - Gemeinsame Festlegung der Schutzmaßnahmen für den Transport - ggfs. Nachbesprechungen bei besonderen Einsätzen - Informationspflicht bei nachträglich diagnostizierten Infektionserkrankungen
17 Informationen / Schnittstellen Mitarbeiter - Aufklärung, Informationen - Vorsorge / Prohylaxe (Impfungen, Schutzmaßnahmen) - Nachsorge (z.b. Antibiose)
18 Wir sind vorbereitet Massenanfall von Erkrankten - Dekontamination - Registrierung - Versorgung / Behandlung - Transport
19 so war es gestern
20 und so heute.
21 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, und jetzt Fragen Sie!
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