Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin

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1 Powered by TCPDF ( Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Digitales Archiv Autor(en) Titel Zeitschrift Markus Sommer Publikationsjahr 2015 Jahrgang 68 Heftnummer 3 Heftname Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 3 Mai/Juni Seiten Artikel-ID URL Bibliografische Angabe DMS DE Sommer M.. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2015;68(3): Dieser Artikel stammt aus dem Merkurstab-Archiv, das Veröffentlichungen seit 1946 umfasst. Insbesondere bei länger zurückliegenden Arbeiten ist der jeweilige medizinhistorische Kontext zu berücksichtigen. Dieser Artikel ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden. Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v. Herzog-Heinrich-Straße 18 DE München info@gaed.de Source: Anthromedics Platform

2 Der Merkurstab 68. Jahrgang 2015 Heft 3 Mai Juni E F 3/15 Der Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Markus Sommer Originalia Friedrich Edelhäuser Die menschliche Bewegung und die Funktion der motorischen Nerven Ana Paula Simões-Wüst, Elke Jeschke, Mónica Mennet, Martin Schnelle, Harald Matthes, Ursula von Mandach Verordnungsmuster von Bryophyllum- Präparaten in einem Netzwerk anthroposophischer Ärzte Markus Karutz Der Bien und die Bienenkönigin Klaus Dold Apistherapie und deren Anwendung bei degenerativen Nervenerkrankungen Anthroposophische Arzneimittel Vademecum: Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung Arzneimittel mit Apis (Auswahl) Wolfram Engel Pharmazeutische Aspekte zur Verarbeitung von Bienenkönigin, Arbeiterin und Drohn Holger Ehrhardt Eine nahezu alkoholfreie, ergänzte Rezeptur nach Choleodoron Merkurstab 68. Jahrgang Heft 3 Mai Juni 2015 Praxis Anthroposophische Medizin Heidi Pechmann Die Anwendung von Chelikur 3 Fallvignetten Wissenschaft und Forschung Aktuelles Berichte Nachrufe Tagungsberichte Aktuelles Rezensionen Rudolf Steiner zum Thema Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

3 Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Herausgeber: Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Medizinische Sektion Internationale Koordination Anthroposophische Medizin Dornach/Schweiz, Dr. med. Michaela Glöckler und die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v., Dr. med. Matthias Girke

4 D e r M e r k u r s t a b H e f t Markus Sommer Originalia 184 Friedrich Edelhäuser Die menschliche Bewegung und die Funktion der motorischen Nerven 191 Ana Paula Simões-Wüst, Elke Jeschke, Mónica Mennet, Martin Schnelle, Harald Matthes, Ursula von Mandach Verordnungsmuster von Bryophyllum-Präparaten in einem Netzwerk anthroposophischer Ärzte 199 Markus Karutz Der Bien und die Bienenkönigin 204 Klaus Dold Apistherapie und deren Anwendung bei degenerativen Nervenerkrankungen Anthroposophische Arzneimittel ÿ Vademecum 209 Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung 210 Arzneimittel mit Apis (Auswahl) 212 Wolfram Engel Pharmazeutische Aspekte zur Verarbeitung von Bienenkönigin, Arbeiterin und Drohn 216 Holger Ehrhardt Eine nahezu alkoholfreie, ergänzte Rezeptur nach Choleodoron Praxis Anthroposophische Medizin 224 Heidi Pechmann Die Anwendung von Chelikur 3 Fallvignetten Wissenschaft und Forschung ÿ Aktuelles 227 Friedemann Schad Zwei Abstracts zur therapeutischen Anwendung von Viscum album L. 227 Tido von Schoen-Angerer Verschwinden eines Colonadenoms durch zweimalige intratumorale Injektion mit Viscum album (Quercus) 228 Tido von Schoen-Angerer Anfallsfreiheit durch Viscum (Mali) bei therapierefraktärer Absence- Epilepsie Berichte ÿ Nachrufe 228 Markus Karutz Nachruf auf Hendrik Johann Wilhelm Vögler 231 Gesa Sitaras Nachruf auf Jürg Fels ÿ Tagungsberichte 232 Armin Alles Intensivkurs Anthroposophische Medizin 233 Anne Frey Schule der Stimmenthüllung Gesangstherapietagung 234 Gesa Sitaras Pastoralmedizinische Arbeit 234 Christian Rummel Fortbildungsreihe zu seelischen Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten der Anthropo - sophischen Medizin Modul Susanne Bartels, Theo Schrooten Fortbildungskurs Augenheileurythmie ÿ Aktuelles 236 Natascha Hövener Berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit in der Anthroposophischen Medizin 236 Stefanie Aurig Kulturhof Sültemühle eine Initia - tive für Salutogenese und Burnout- Prävention ÿ Rezensionen 236 Ulrich Meyer Jan Albert Rispens: Bäume verstehen lernen: Ein goetheanistisch-anthroposophischer Schulungsweg an der Natur 237 Harald Haas Rudolf Steiner: Andacht und Achtsamkeit Stufen des Wahrnehmens 238 Ulrich Meyer Elisabeth Wellendorf: Mit dem Herzen eines anderen leben. Aus der Arbeit mit Transplantationspatienten Rudolf Steiner zum Thema 239 Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

5 182 D e r M e r k u r s t a b H e f t Liebe Leserin, lieber Leser, jetzt, zur Zeit des Lichthöhepunktes des Jahres, in der dieses neue Merkurstab-Heft Sie erreicht, ist uns kaum nach zurückgezogenem Lesen in der Studierstube zumute. In den freien Stunden drängt es uns nach draußen zu sommerlichen Höhen, um in Sonnenstunde uns wie es in diesen Wochen in den Sprüchen in Rudolf Steiners Anthroposophischem Seelenkalender heißt an Weltenschönheit hinzugeben (1). Und in der Johannes-Stimmung ist gar davon die Rede, wie der Weltenschönheitsglanz geradezu Zwang aus - übt, zum Weltenfluge anzutreten und sich in Weltenlicht und Weltenwärme zu suchen. Und doch keimt gerade in solchem Hingegebensein an die hoffentlich! lichtdurchflutete Welt auch schon wieder das Bedürfnis, einzutragen und mit den Seelentiefen zu verbinden, was hier erfahren werden kann. Ganz unmittelbar kann man sich bei dieser Seelenbewegung an das Wundertier des Biens erinnert fühlen, dessen Organ der Arbeitsbienen auch an sonnigen Tagen hinausdrängt, um pflanzenvermittelte Sonnensubstanz in das kopfartige Innere des Bienenstockes einzutragen und Welt und Eigenraum merkuriell zu verbinden. Wenn Rudolf Steiner in seinem Bienenkurs, dem singulären Vortragszyklus, der ganz einem einzigen Tier gewidmet ist, vor Arbeitern des Goetheanum-Baues die einzelnen Bienen mit den Zellen des Menschen vergleicht und ein ganzes Bienenvolk mit dem Menschen selbst, dann waren das damals gewiss ungewohnte Gedanken (2). Heute vergleicht der prominente Bienenkundler Prof. Dr. Jürgen Tautz das Bienenvolk mit einem Säugetier in vielen Körpern, unter anderem, weil es wie ein Säugetier einen stabilen Wärmeleib schafft, mit seiner Larvenversorgung im Stock einen Uterus ausbildet, den Nachwuchs mit Schwesternmilch ernährt, weil seine kognitiven Eigenschaften... sogar manche Wirbeltiere in den Schatten stellen und seine Lebensdauer und Vermehrungsrate (in Form der Ausbildung eines neuen Volkes) der eines Säugers entspricht (3). Wer mit den Meditationen des ärztlichen Schulungsweges lebt, mag eine weitere innere Verwandtschaft mit den Bienen fühlen, die gewiss Liebhaber und Kenner des Feuers des Blütenduftes sind, dem auch wir unser Seelenwissen verbinden sollen, wie es in der Meditation Ihr heilenden Geister heißt (4). Sulfurisch sonnen- und wärmegeprägt sind die Bienen von der Substanz ihres Baues über ihre Nahrung bis hin zu ihrem Gift. Den merkuriellen Bereich des Pflanzenblattes berühren die Bienen immerhin noch, wenn sie Tau tropfen aufnehmen. Und ohne ihr merkurielles, an die Sonne geknüpftes Wirken zwischen den Blüten würde die Pflanzennatur enorm verarmen. Nur mit dem Gebiet des salzerhärtenden, salinischen Wurzel - wesens haben sie wenig gemein. Wer das Heft in die Hand nimmt, wird große Freude daran haben, mehr von Bienen und ihren heilenden Kräften zu erfahren, als ihm bisher schon bewusst war. Mit Markus Karutz und Klaus Dold haben zwei Autoren zu diesem Heft beigetragen, die als Ärzte und Imker mit den Bienen verbunden und für sie begeistert sind. Unglaublich lebendig schildert Markus Karutz die Leistungen der Bienen und ihrer Königin und macht uns auf ihre Heilwirkungen aufmerksam. Klaus Dold schildert den Bezug der verschiedenen Geschlechter des Bienenvolkes zur Dreigliederung des Menschen und erläutert ein auf diesem Hintergrund von ihm neu entwickeltes Bienenheilmittel zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems. Eine sorgsame pharmazeutische Begründung und Darstellung der Herstellung dieses Mittels schließt sich in dem Beitrag von Wolfram Engel an. Im Vademecum-Teil des Heftes findet sich eine Auf - stellung der im Vademecum enthaltenen Arzneimittel, die wir den Bienen verdanken (5). Es ist erstaunlich, wie viele Probleme der therapeutischen Praxis sie zu lösen helfen. So bilden die Bienen und ihre Heilwirkungen als dem Menschen ganz besonders nahe stehende Tiere also das Zentrum dieses Sommer-Heftes unserer Zeitschrift. In einer Zeit, in der die Bienen großen

6 E d i t o r i a l 183 Gefährdungen durch eine Verarmung der Landschaft an Nektar liefernden Blüten sowie durch eine einseitig profitorientierte, rücksichtslos Gifte einsetzende Landwirtschaft ausgesetzt sind, brauchen sie nun auch unsere Aufmerksamkeit und Hilfe. Die Texte schweifen aber nicht nur an der Seite der Bienen in sommerlichen Höhen, sie wenden sich auch den in unterirdischen Sphären verankerten Pflanzenwurzeln zu. Allerdings sind es sulfurisch geprägte, orange leuchtende, scharf schmeckende Wurzeln, von denen im Beitrag Holger Erhardts berichtet wird. Er schildert eine interessante Herstellungsvariante zu Choleodoron, die einerseits die dritte von Rudolf Steiner zur Schaffung eines Mittels gegen Gallen - erkrankungen genannte Pflanze, den Kürbis, neben Schöllkraut- und Curcuma-Wurzel, berücksichtigt, die im handelsüblichen Mittel nicht enthalten ist. Andererseits kommt das von Erhardt beschriebene Mittel Chelicur mit einem nur geringen Alkoholgehalt aus und bietet so unter anderem für die Kinderheilkunde neue Perspektiven. Heidi Pechmann schildert im Anschluss daran aus ihrer kinderärztlichen Erfahrung einige eindrucksvolle Kasuistiken, welche die Möglichkeiten, die in diesem neuen Arzneimittel stecken, für den Leser nachvollziehbar machen. Unter den vielfältigen Notizen des Berichtteiles dieses Heftes soll besonders auf die beiden Nachrufe zweier Kollegen hingewiesen werden, welche die Anthropo - sophische Medizin je ganz eigen geprägt haben. Im hohen Alter von 92 Jahren ist Jürg Fels verstorben, der sich mit seiner langjährigen Leitung des Haus am Stalten intensiv mit dem Sanatoriums-Impuls ver - bunden hatte. Nur 66 Jahre alt war dagegen Hendrik Vögler, der im Aufbruch zu einem Hausbesuch einen Herzinfarkt erlitt. Er starb nicht nur früh, er hatte sich auch in besonderer Weise der Aufgabe verschrieben, jungen Ärzten lebendige Wege zur Anthroposophischen Medizin zu eröffnen. Wie sehr sein eigenes Leben von bewundernswerter Vielfalt und Verwandlungskraft geprägt war, macht der Nachruf von Markus Karutz deutlich. Eine reale Verbindung zu unseren verstorbenen Kollegen zu pflegen und aus dieser Verbindung heraus die eigenen Impulse immer wie - der zu erneuern, ist eines der Geschenke, die wir der Anthroposophie verdanken. So wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Redaktion und der stellvertretend für diese Unterzeichnende gleichermaßen freudige und erlebnisreiche Sommerstunden wie erkenntnisreiche und fruchtbare Leseerlebnisse. Ihr Markus Sommer Aus den angeführten naturbetrachtenden und heilmittelbeschreibenden Beiträgen hebt sich der grundsätz - liche philosophische, anthropologische und anthroposophische Fragen berührende Artikel Friedrich Edel - häusers zur menschlichen Bewegung in anthroposophischer Beleuchtung heraus. Und doch fühlt der Leser, der die Gedankengänge des seit Jahrzehnten um die Bewältigung dieses Grundsatzthemas anthroposophischer Physiologie ringenden Autors lebendig mitverfolgt, dass er dabei anhand zahlreicher Zitate aus dem Werk Rudolf Steiners, aber auch moderner neurophilosophischer Versuche auf Wege zwischen innen und außen, zwischen distal und proximal geführt wird, die dem Weltbezug der Bienen ähneln. Vielleicht ist die Beschäftigung mit den Bienen sogar eine geeignete Vorübung, um sich dem von Friedrich Edelhäuser geschilderten Aspekt der (distalen) Weltverwurzelung des Ichs und seinen Erfahrungen und Wirkungen zu nähern, der sich schließlich als vielfältig fruchtbar erweisen kann, um den Menschen zu verstehen, ihm aber auch im Fall gerade auch von Beeinträchtigungen seiner Bewegungsfähigkeit wirksam zu helfen. Schließlich wird in einem Artikel von Ana Paula Simões- Wüst und Kollegen, die sich in der Vergangenheit große Verdienste um die Erforschung der Wirkung von Bryophyllum erworben haben, deutlich gemacht, wie vielseitig Arzneimittel aus der Brutpflanze in der ärzt lichen Praxis angewendet werden. Literatur 1 Steiner R. Anthroposophi - scher Seelenkalender. Dornach: Rudolf Steiner Verlag. 2 Steiner R. Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen. GA 351. Band Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; Tautz J. Phänomen Honig - biene. Berlin, Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; Steiner R. Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst. GA 316. Vortrag vom Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (Hg). Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. 3. Aufl. Merkurstab Supplement 2013; 66.