Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin

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1 Powered by TCPDF ( Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Digitales Archiv Autor(en) Titel Zeitschrift Siegward-M. Elsas Publikationsjahr 2016 Jahrgang 69 Heftnummer 4 Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Heftname 4 Themenheft: Neurologie (Teil 1) Seiten Artikel-ID URL Bibliografische Angabe DMS DE Elsas SM.. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2016;69(4): Dieser Artikel stammt aus dem Merkurstab-Archiv, das Veröffentlichungen seit 1946 umfasst. Insbesondere bei länger zurückliegenden Arbeiten ist der jeweilige medizinhistorische Kontext zu berücksichtigen. Dieser Artikel ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden. Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v. Herzog-Heinrich-Straße 18 DE München info@gaed.de Source: Anthromedics Platform

2 Der Merkurstab 69. Jahrgang 2016 Heft 4 Juli August E F 4/16 Der Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Themenschwerpunkt: Neurologie (Teil 1) Siegward-M. Elsas Originalia Andreas J. Rivoir Kopfschmerzen Siegward-M. Elsas Zum Begriff der Nerventätigkeit: Selbstkontrolle von Epilepsie als Beispiel einer Physiologie der Freiheit Rosa Michaelis, Gerd Heinen Selbsthandlungsmöglichkeiten bei Epilepsie Ulrich von Rath Polyneuropathien: Zu ihrem Verständnis und zu erweiterten Behandlungsoptionen aus anthropo sophisch-ärztlicher Sicht René Madeleyn Krankheitsverständnis und Therapiemöglichkeiten kindlicher Epilepsie Markus Sommer Multiple Sklerose: Was können wir an ihr verstehen und wie behandeln wir sie? Merkurstab 69. Jahrgang Heft 4 Juli August 2016 Anthroposophische Arzneimittel Vademecum Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung Fallvignette: Metastasiertes malignes Melanom Berichte Tagungsberichte Aktuelles Rudolf Steiner zum Thema Fußspuren des Denkens

3 Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Herausgeber: Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Medizinische Sektion Internationale Koordination Anthroposophische Medizin Dornach/Schweiz, Dr. med. Michaela Glöckler und Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v., Dr. med. Matthias Girke

4 D e r M e r k u r s t a b H e f t Siegward-M. Elsas Originalia 256 Andreas J. Rivoir Kopfschmerzen 262 Siegward-M. Elsas Zum Begriff der Nerventätigkeit: Selbstkontrolle von Epilepsie als Beispiel einer Physiologie der Freiheit 271 Rosa Michaelis, Gerd Heinen Selbsthandlungsmöglichkeiten bei Epilepsie 280 Ulrich von Rath Polyneuropathien: Zu ihrem Verständnis und zu erweiterten Behandlungsoptionen aus anthropo sophisch-ärztlicher Sicht 291 René Madeleyn Krankheitsverständnis und Therapiemöglichkeiten kindlicher Epilepsie 297 Markus Sommer Multiple Sklerose: Was können wir an ihr verstehen und wie behandeln wir sie? Anthroposophische Arzneimittel ÿ Vademecum 314 Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung 314 Fallvignette: Metastasiertes malignes Melanom Berichte ÿ Tagungsberichte 316 Johannes Reiner Frühjahrstagung der DtGAP, ÿ Aktuelles 316 Carmen Eppel, Angelika Maaser Forum Anthroposophische Frauenheilkunde 317 Ulrich Meyer Thomas McKeen: Anthroposophische Medizin Einführende Vorträge und Aufsätze Rudolf Steiner zum Thema 318 Fußspuren des Denkens

5 254 D e r M e r k u r s t a b H e f t Anmerkungen 1) Siehe Seite 318 in diesem Heft, Rudolf Steiner: Fußspuren des Denkens. Liebe Leserin, lieber Leser, Erkrankungen aus dem Bereich der Neurologie stellen sowohl für unsere Patienten als auch für uns anthro posophische Ärzte eine besondere Herausforderung dar. Der Heilbedarf ist groß. Die passenden heilenden Mittel zu finden ist oft nicht leicht. Es braucht Zeit und Geduld von Patient und Arzt, das Problem wirklich zu erfassen und den rechten Weg zur Heilung zu finden. So ist uns zum Beispiel überliefert, dass ein schwedischer Patient mit Epilepsie fast ein ganzes Jahr lang von Ita Wegman und Rudolf Steiner im Klinisch-The - rapeutischen Institut stationär behandelt werden musste, bis die richtigen Mittel gefunden waren und die Anfälle aufhörten. Hinzu kommt, dass gerade im Bereich der Nervenfunktion und der Neurologie das Dogma des Materialismus eine besondere Anziehungskraft und Überzeugungskraft besitzt nämlich die illusionäre Idee, dass menschliche Bewegung, die meisten Körperfunktionen, ja sogar Willensimpulse, Gefühle und Gedanken des Menschen von undurchschaubaren, komplexen Verschaltungen des Gehirns produziert und gesteuert werden. Bei Patienten kann dies zu einer passiven Haltung mit einer Abhängigkeit von Ärzten und Medikamenten führen, bei Ärzten zum Stellen von fatalistischen Diagnosen, dass eine Heilung nicht mehr möglich sei. Aus Angst stützen sich beide letztlich doch auf konventionelle Vorgehensweisen, weil andere Vorstellungen fehlen. Beides führt leider dazu, dass die Selbstheilungskräfte oft ungenutzt bleiben, die gerade in der Neurologie so entscheidend sind. Denn wie kein anderes Organ des Menschen sind Nerven und Gehirn ja dafür gebildet, dass sie wie ein Spiegel alle Bewussteinsvorgänge, Vorstellungen und Wahrnehmungen aufnehmen und in körperlich-organische Tätigkeit überführen. So ist für die therapeutische Arbeit des Arztes in der Neurologie die Überwindung des überkommenen Paradigmas der Nervenfunktion entscheidend, um beim Patienten den Einsatz der heilenden Kraft seines eigenen Bewusstseins zu ermöglichen. Im Rahmen seiner ersten schriftlichen Darstellung der leiblichen und seelischen Dreigliederung des Menschen entwickelte Rudolf Steiner 1917 in seinem Buch Von Seelenrätseln einen neuen Begriff der Nerventätigkeit, der nach seiner Auffassung in die Physiologie eingeführt werden müsste, um das Verhältnis zwischen Leib und Seele wirklichkeitsgemäß zu erfassen. Damit hat Rudolf Steiner selbst die Überwindung des überkommenen Paradigmas der Nervenfunktion angestoßen. In einem Zusatz von 1918 zur Philosophie der Freiheit wird dasselbe neu gefasste Verhältnis auch von der Seite des Bewusstseins her beschrieben, wie sich dieses zur Leibesorganisation verhält. 1 Seit 1996 arbeitet die Arbeitsgemeinschaft der anthroposophischen Neurologen an diesen Fragen und freut sich sehr, nach der ersten Jahrestagung der GAÄD zum Thema Neurologie zu Ostern 2015 nun auch ein zweiteiliges Merkurstab-Themenheft zur anthroposophischen Neurologie vorlegen zu können. In beiden Heften wird versucht, die wesentlichen Krankheitsbilder der Neurologie anthroposophisch zu durchdringen, so weit das bis jetzt möglich ist. Wir hoffen, damit eine lange bestehende Lücke in der Anthroposophischen Medizin zu schließen und den Lesern viele Anregungen für die tägliche Praxis bieten zu können.

6 E d i t o r i a l 255 Im vorliegenden Heft 4/2016 finden sich drei Beiträge zur Epilepsie, in denen das neue Bild der Nervenfunk - tion therapeutisch fruchtbar gemacht wird. Im Beitrag von Siegward-M. Elsas werden die therapeutischen Möglichkeiten der Selbstkontrolle von epileptischen Anfällen aus dem von Rudolf Steiner angeregten Verständnis der Nervenfunktion physiologisch betrachtet und von einer klinischen Pilotstudie berichtet. Im Beitrag von Rosa Michaelis und Gerd Heinen wird die praktische Durchführung einer Verhaltenstherapie mit dem Ziel der Selbstkontrolle von epileptischen Anfällen genau beschrieben. René Madeleyn stellt in seinem Beitrag die Heilmöglichkeiten anthroposophischer Heilmittel bei Kindern mit Epilepsie dar, bis hin zu spirituellen und pastoralmedizinischen Aspekten. Im Artikel von Andreas Rivoir finden sich viele hilf - reiche Hinweise zur Differentialdiagnose und anthroposophisch-medizinische Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenenen Arten von Kopfschmerzen aus seiner langjährigen Praxiserfahrung. Ulrich von Rath entwickelt in seinem Artikel über Polyneuropathien interessante Ideen zur Ernährung des Nervensystems und zeigt anthroposophisch-medizinische Behandlungsmöglichkeiten auf bei einem Krankheitsbild, bei dem Patienten sonst häufig zu hören bekommen, dass man leider nichts machen könne. Zum Abschluss berichtet Markus Sommer von seinen therapeutischen Erfahrungen bei Multipler Sklerose, einer Erkrankung, bei der ebenfalls die Eigenaktivität des Patienten entscheidend für die Heilung ist. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und hoffen, dass Ihre tägliche Praxis von den Erfahrungen der Kollegen profitieren kann! Ihr Siegward-M. Elsas