Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin

Transkript

1 Powered by TCPDF ( Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Digitales Archiv Autor(en) Titel Zeitschrift Albrecht Warning Publikationsjahr 2014 Jahrgang 67 Heftnummer 2 Heftname Seiten Artikel-ID URL Bibliografische Angabe Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2 Themenheft: Äußere Anwendungen März/April DMS DE Warning A.. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2014;67(2): Dieser Artikel stammt aus dem Merkurstab-Archiv, das Veröffentlichungen seit 1946 umfasst. Insbesondere bei länger zurückliegenden Arbeiten ist der jeweilige medizinhistorische Kontext zu berücksichtigen. Dieser Artikel ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden. Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v. Herzog-Heinrich-Straße 18 DE München info@gaed.de Source: Anthromedics Platform

2 Der Merkurstab 67. Jahrgang 2014 Heft 2 März April E F 2/14 Der Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Themenschwerpunkt: Äußere Anwendungen Albrecht Warning Originalia Michaela Glöckler Äußere Anwendungen ein therapeutischer Weg zur Aktivierung der Ich-Organisation Ana Paula Simões-Wüst, Georg Saltzwedel, Isabella S. Herr, Lukas Rist Wie Patienten Wickelanwendungen (ein)schätzen: Ergebnisse einer Umfrage in einem anthroposophischen Akutspital Chantal Wälchli, Georg Saltzwedel, Daniel Krüerke, Christoph Kaufmann, Bettina Schnorr, Lukas Rist, Jutta Eberhard, Michael Decker, Ana Paula Simões-Wüst Physiologische Effekte Rhythmischer Massage: Eine prospektive explorative Kohorten-Studie Albrecht Warning, Markus Krüger Das Öldispersionsbad nach Werner Junge Praxis Anthroposophische Medizin Gabriele Bäumler Zur Therapie mit dem Öldispersionsbad bei einer demenziell veränderten Hochbetagten in einem Pflegeheim. Eine Anwendungsbeobachtung Tessa Therkleson A 12 year old s search for self: case report Merkurstab 67. Jahrgang Heft 2 März April 2014 Regine Göbels, Charlotte Allmer Die Behandlung mit Rhythmischer Massage bei einer Patientin mit Mammakarzinom Maria Kusserow Äußere Anwendungen in der anthroposophischen Praxis und Klinik Bernhard Deckers Senfwickel-Behandlung bei Pneumonie eine Kasuistik Elma Pressel Massage nach Simeon Pressel: Wirkung auf den weiblichen Zyklus vier Kasuistiken Anthroposophische Arzneimittel Vademecum: Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung Kamillendampfsitzbad Wissenschaft und Forschung Aktuelles Berichte Nachruf Aktuelles Tagungsbericht Rezensionen Rudolf Steiner zum Thema Krankheit und Entwicklungsgeschehen

3 Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Herausgeber: Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Medizinische Sektion Internationale Koordination Anthroposophische Medizin Dornach/Schweiz, Dr. med. Michaela Glöckler und die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v., Dr. med. Matthias Girke

4 D e r M e r k u r s t a b H e f t Albrecht Warning Originalia 88 Michaela Glöckler Äußere Anwendungen ein therapeutischer Weg zur Aktivierung der Ich-Organisation 92 Ana Paula Simões-Wüst, Georg Saltzwedel, Isabella S. Herr, Lukas Rist Wie Patienten Wickelanwendungen (ein)schätzen: Ergebnisse einer Umfrage in einem anthroposophischen Akutspital 98 Chantal Wälchli, Georg Saltzwedel, Daniel Krüerke, Christoph Kaufmann, Bettina Schnorr, Lukas Rist, Jutta Eberhard, Michael Decker, Ana Paula Simões-Wüst Physiologische Effekte Rhythmischer Massage: Eine prospektive explorative Kohorten-Studie 108 Albrecht Warning, Markus Krüger Das Öldispersionsbad nach Werner Junge Praxis Anthroposophische Medizin 116 Gabriele Bäumler Zur Therapie mit dem Öldispersionsbad bei einer demenziell veränderten Hochbetagten in einem Pflegeheim. Eine Anwendungsbeobachtung 121 Tessa Therkleson A 12 year old s search for self: case report 126 Regine Göbels, Charlotte Allmer Die Behandlung mit Rhythmischer Massage bei einer Patientin mit Mammakarzinom 136 Maria Kusserow Äußere Anwendungen in der anthroposophischen Praxis und Klinik 141 Bernhard Deckers Senfwickel-Behandlung bei Pneumonie eine Kasuistik 143 Elma Pressel Massage nach Simeon Pressel: Wirkung auf den weiblichen Zyklus vier Kasuistiken Anthroposophische Arzneimittel ÿ Vademecum 148 Markus Karutz, Georg Soldner Einleitung 149 Kamillendampfsitzbad Wissenschaft und Forschung ÿ Aktuelles 151 Ana Paula Simões-Wüst Heileurythmie in der präoperativen Vorbereitung der Patientinnen und Patienten 151 Ana Paula Simões-Wüst Behandlung von Schlafstörungen in der Schwangerschaft mit Bryophyllum pinnatum: Eine Anwendungsbeobachtung 152 Armin Husemann The Heart and Circulation. An Integrative Model Berichte ÿ Nachruf 153 Sabine Sebastian Nachruf auf Renate Thomas ÿ Aktuelles 154 Alfred Längler, René Madeleyn, Bartholomeus Maris, Christoph Meinecke, Georg Soldner Leitgedanken zur Vitamin-K-Gabe im Säuglingsalter 156 Therese Beeri, Ingo Förster, Miriam Hanus, Monika Hesse, Ursi Soldner, Caroline Weiss, Bernhard Deckers Vademecum Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege Einladung zur Mitarbeit 156 Stefan O. Mahlich Vorsorge- und Rehabilitations - leistungen in der Schweiz ÿ Tagungsbericht 157 Bettina Berger, Axel Föller-Mancini, Peter Heusser, David Martin Der Rubikon in der Mitte der Kindheit ÿ Rezensionen 158 Volker Fintelmann Johannes Zwiauer: Anthroposophisch erweiterte Pharmazie 159 Markus Karutz Markus Sommer: Heilpflanzen ihr Wesen, ihre Wirkung, ihre Anwendung 160 René Madeleyn Peter Heusser und Johannes Weinzierl (Hg): Rudolf Steiner: Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute Rudolf Steiner zum Thema 162 Krankheit und Entwicklungsgeschehen

5 86 D e r M e r k u r s t a b H e f t Rudolf Steiner gibt im 13. Vortrag der Vortragsreihe Geisteswissenschaft und Medizin eine Perspektive, welche Behandlungen, die aus der Kenntnis der geisteswissenschaftlichen Medizin gestaltet werden, möglicherweise in die Bereiche der naturwissenschaftlichkonventionell ausgerichteten Medizin Eingang finden können. Hier nennt er die Karzinombehandlung und die Behandlung der psychiatrischen Erkrankungen (der sogenannten Geisteskrankheiten). Die Hinwendung zu einer geisteswissenschaftlichen Behandlungsweise werde zutage treten bei den therapeutischen Erkenntnissen, die man sich wird erwerben müssen für das Anwenden äußerer Mittel, also Einreibungen, Einsalbungen und dergleichen (1). Bei den Beratungen mit den Ärzten im Klinisch-Therapeutischen Institut hat Rudolf Steiner, neben der Vielzahl von anthroposophischen Arzneimitteln, häufig auch äußerlich anzuwendende Heilmittel angegeben. Die Art der Anwendungen und die angegebenen Substanzen entsprechen keinem typisierten Rezept oder naturheilkundlichen Repertorium. Sie erscheinen individualisiert und erschließen sich erst, wenn das Zusammenwirken zwischen Patient, Krankheit und Heilmittel als therapeutische Erkenntnis erarbeitet wird. Heilmittelerkenntnis ist die eine Voraussetzung zur rationalen Anwendung. Die andere ist die intime Erfahrung mit dem Wesensgliedergefüge im Falle einer Krankheit mit deren Unregelmäßigkeiten. Dazu wird im XIX. Kapitel des Buches Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst bei der Schilderung des dritten Falles der charakteristischen Krankheitsfälle ausgeführt: Da die Ich-Organisation eine sehr regsame ist, so kann ihre Tätigkeit gewissermaßen als Träger der Heilmittelwirkung benutzt werden. Man kommt der Ich-Organisation, die auf die Außenwelt eingestellt ist, am besten bei, wenn man von außen nach innen gerichtete Wirkungen anstrebt. Das erreicht man durch Umschläge. Wir gaben in den Umschlag zuerst Melilotus. (2, S. 105f.) Die eigentliche Essenz eines Heilmittels beschreibt Rudolf Steiner so: Es ist also möglich, an eine Therapie zu denken, die ein Heilmittel mit dem vollen Bewusstsein verabreicht: Geradeso, wie Du eine Portion physische Substanz verabreichst, oder wie du in einer bestimmten Prozentuallösung von physischer Substanz baden lässt oder injizierst, so injizierst du mit der bestimmten Substanz in einer ganz bestimmten Weise das Geistige in den menschlichen Organismus hinein. So ist es durchaus möglich, den Übergang zu machen zu der Erkenntnis nicht bloß der physischen Substanz im Heilmittel, sondern desjenigen, was im Heilmittel als Geistiges wirkt (3, S. 219f.). Äußere Anwendungen als Mittler des Geistigen sind heilende Instrumente, die die Ausführenden, also Pflegende und Ärzte, in Erkenntnis und Behandlung zusammenführen. So sind in diesem Schwerpunktheft Artikel und Darstellungen verschiedenster Art aufgenommen worden, die diese Zusammenarbeit zwischen Arzt und Pflege beschreiben. Im Beitrag von Michaela Glöckler wird der Aspekt der Wärme als körperlich fassbarer und seelisch wirksamer Prozess der Ich-Organisation hervorgehoben. Daraus leiten sich Indikationen für die äußeren Anwendungen ab. Die Bedeutung der therapeutischen Haltung des Behandelnden wird besonders betont; für ihn werden Meditationen gegeben. Das Erleben der körperbezogenen Therapien durch die Patienten und deren Wirkungen ist Gegenstand des Forschungsbeitrags von Ana-Paula Simões Wüst. In dem dyadischen System Therapeut Patient wird die Frage nach der Wirksamkeit von Wickelanwendungen evaluiert. Dazu wurde eine umfangreiche Patientenbefragung vorgenommen. Zu Wickeln und Auflagen konnte in diesem Heft eine Arbeit von Maria Kusserow aufgenommen werden. Sie entwickelte und kultivierte diese Anwendungsart als Heilkunst in vielfältiger Weise in der von ihr geleiteten Abteilung im Kreiskrankenhaus Heidenheim. Dieser Arbeit wird durch den Fallbericht von Bernhard Deckers aus der Filderklinik ein überzeugendes Behandlungsbeispiel mit einem Senfwickel hinzugefügt. Die Behandlung mit rhythmischen Einreibungen wird von Tessa Therkleson am Fall eines 12 Jahre alten Knaben mit einem posttraumatischen Belastungssyndrom beschrieben. Bemerkenswert ist, wie überzeugend die Anwendung mit Goldsalbe und Pentagrammeinreibung dem Knaben einen neuen Weg eröffnen konnte.

6 E d i t o r i a l 87 Zur Rhythmischen Massage sind zwei Beiträge auf - geführt: Die Forschergruppe um Chantal Wälchli beschreibt die physiologischen Wirkungen der Rhythmischen Massage, in der neben kurzfristigen Wirkungen auch progressive Therapieeffekte dokumentiert werden konnten. Die greifbaren Reaktionen des Körpers ermöglichen eine verlässliche Orientierung, um das Wirkungsgewebe der Wesensglieder zu erkennen. Der Beitrag von Regine Göbels beschreibt die erfolgreiche Behandlung mit Rhythmischer Massage nach einer Karzinomerkrankung. Es handelt sich um die gekürzte Fassung einer Masterarbeit, die an dem Interuniversitären Kolleg Seggau in Graz (Österreich) verfasst wurde. Die Besonderheiten der Pressel-Massage beschreibt Elma Pressel mit vier Kasuistiken. Deren Wirkungen in den vorgestellten vier Fällen sind ebenfalls bemerkenswerte Beispiele für die Kraft und die nachhaltige Wirksamkeit der äußeren Anwendungen. Albrecht Warning und Markus Krüger geben eine Übersicht über das Öldispersionsbad nach Werner Junge. Darstellungen der verschiedenen Komponenten der Badetherapie und jüngste Forschungsergebnisse zur Wirbeldynamik führen in unterschiedlichste Bereiche der therapeutischen Erkenntnisfelder ein. Dieser Darstellung fügt Gabriele Bäumler den Bericht über eine Anwendung des Öldispersionsbades in der Altenpflege hinzu. So findet sich in diesem Heft ein vielstimmiger Kanon der äußeren Anwendungen. Sie sind ein Herzstück der Anthroposophischen Medizin und fordern dazu auf, dass sich Ärzte, Therapeuten sowie Pflegende im heilenden Bemühen zusammenfinden, um gemeinsam den Erkenntnisweg zum unsichtbaren Menschen und dem der Therapie zugrunde liegenden Pathologischen zu gehen. Für die Redaktion Albrecht Warning