Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin

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1 Powered by TCPDF ( Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Digitales Archiv Autor(en) Titel Zeitschrift Marion Debus Publikationsjahr 2012 Jahrgang 65 Heftnummer 5 Heftname Seite 419 Artikel-ID URL Bibliografische Angabe Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 5 September/Oktober DMS DE Debus M.. Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin 2012;65(5):419. Dieser Artikel stammt aus dem Merkurstab-Archiv, das Veröffentlichungen seit 1946 umfasst. Insbesondere bei länger zurückliegenden Arbeiten ist der jeweilige medizinhistorische Kontext zu berücksichtigen. Dieser Artikel ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden. Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v. Herzog-Heinrich-Straße 18 DE München info@gaed.de Source: Anthromedics Platform

2 o m Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Marion Debus Originalia Wolfram Engel Das Arzneimittel Acidum sulfuricum e vitriolo: geschichtlicher Hintergrund und aktuelle Neuentwicklung Bertram von Zabern Acidum sulfuricum e vitriolo, ein prozessual verstärktes Heilmittel Johannes Wilkens, Ruth Mandera Die Ulmenmistel Renatus Ziegler, Marcus Reif, Clifford Kunz, Bettina Böhringer, Rosemarie Mikolasch, Maya Kilcher, Marianne Schenker, Serge Pachaud, Antje Happe, Friedemann Schad Anthroposophische Misteltherapie in Kliniken in der Schweiz Klas Diederich Peucedanum officinale, der Gemeine Haarstrang. Mit Krankengeschichten aus den Praxen von Holger Antropius und Ulrich Geyer Praxis Anthroposophische Medizin Nino Waschakidse, Lali Andriaschwili, La Ii Sautaschwili Erfolgreiche Therapie eines hereditären Lymphödems durch Medikamente der Anthroposophischen Medizin, Lymphdrainage und Heileurythmie Anthroposophische Arzneimittel Jennifer Felenda, Christiane Beck mann, Florian Stintzing, Ulrich Meyer Gentiana Magen Globuli velati in der ärztlichen Praxis - Ergebnisse einer Umfrage Vademecum: - Aquilinum comp. - Markus Karutz, Georg Soldner Aufruf an alle Leserinnen und Leser Forum der anthroposophischen Arzneimittelhersteiler Margit Müller, Nora Mörbt, Florian Stintzing, Ulrich Meyer Qualität und Sicherheit von WALA- Arzneimitteln am Beispiel von Gentiana Magen Globuli velati Wissenschaft und Forschung Aktuelles Berichte Ausbildungsinitiative Mitteilungen Buchbesprechungen Personalia Nachruf Rudolf Steiner zum Thema Wir sind eigentlich dieses Wärmewesen ja selbst." Der Merkurstab 65. Jahrgang Heft 5 September-Oktober 2012

3 Der Merkurstab Zeitschrift für Anthroposophische Medizin Journal of Anthroposophic Medicine Herausgeber: Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Medizinische Sektion Internationale Koordination Anthroposophische Medizin Dornach/Schweiz, Dr. med. Michaela Clöckler und die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.v., Dr. med. Matthias Girke

4 Der Merkurstab Hefts I Marion Debus Originalia 420 Wolfram Engel Das Arzneimittel Acidum sulfuricum e vitriolo: geschichtlicher Hinter grund und aktuelle Neuentwicklung 428 Bertram von Zabern Acidum sulfuricum e vitriolo, ein prozessual verstärktes Heilmittel 432 Johannes Wilkens, Ruth Mandern Die Ulmenmistel 448 Renatus Ziegler, Marcus Reif, Clifford Kunz, Bettina Böhringer, Rosemarie Mikoiasch, Maya Kilcher, Marianne Schenker, Serge Pachaud, Antje Happe, Friedemann Schad Anthroposophische Misteltherapie in Kliniken in der Schweiz 456 Kias Diederich Peucedanum officinale, der Gemeine Haarstrang. Mit Krankengeschich ten aus den Praxen von Holger Antropius und Ulrich Geyer Praxis Anthroposophische Medizin 467 NinoWaschakidse.LaliAndriaschwili, Laii Sautaschwili Erfolgreiche Therapie eines heredi tären Lymphödems durch Medika mente der Anthroposophischen Medizin, Lymphdrainage und Heil euryth m ie Anthroposophische Arzneimittel 465 Jennifer Feienda, Christiane Beck mann, Florian Stintzing, Ulrich Meyer Gentiana Magen Globuli velati in der ärztlichen Praxis-Ergebnisse einer Umfrage Vademecum 47; Aquilinum comp. 473 Ceorg Soldner, Markus Karutz Aufruf an alle Leserinnen und Leser Forum der anthroposophischen Arzneimittelhersteller 474 Margit Müller, Nora Mörbt, Florian Stintzing, Ulrich Meyer Qualität und Sicherheit von WALA- Arzneimitteln am Beispiel von Gentiana Magen Globuli velati Wissenschaft und Forschung > Aktuelles 486 Markus Sommer Können Onkologie und Psychiatrie voneinander lernen? Fieber als Heilmittel bei Krebs und Psychose 488 Cunver S. Kienle Digitale Demenz 488 Cunver S. Kienle Randomisierte doppelblinde Studie zu Disci/Rhustoxicodendron compositum bei chronischen Rücken schmerzen 488 Cunver S. Kienle Honig und Knochenheilung 48g Cunver S. Kienle Eltern sind widerstandsfähiger gegenüber Erkältungskrankheiten 48g Cunver S. Kienle Mistelbehandlung von primären B-Zell-Lymphomen der Hautzwei Fallberichte Berichte Ausbildungsinitiative 4901 Dominik Berner Eugen-Kolisko-Akademie: Bericht über das Studienjahr 2011/12 Mitteilungen 491 Manfred Kohlhase AnthroMed Pharmazie. Neues Zertifikat für anthroposophische Apotheken Buchbesprechungen 49 2 I Franziska Roemer, Martin Rozumek Dankmar Bosse: Die Lebenssphäre der Erde - Ih re Evolution in den geologischen Phä nomenen, in Goethes Studien und in Rudolf Steiners Forschungen 493 I Friedwart Husemann Lüder Jachens: Dermatologie. Grundlagen und therapeutische Konzepte der Anthroposophischen Medizin 494 Armin Flusemann Eugen Kolisko/ Martin Rozumek (Hg.): Hypothesenfreie Chemie Personalien 497 Reinhard Kindt, Ursula Bruckmann Wir gratulieren zur Habilitation Nachruf 497 Astrid Engelbrecht Vorwort In memoriam Dr. Werner Groth Rudolf Steiner zum Thema 500 Wir sind eigentlich dieses Wärmewesen ja selbst."

5 Der Merkurstab Hefts I 2012 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die diesjährige Jahrestagung der Medizinischen Sektion in Dornach war dem Thema Anthroposophische Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik" gewidmet; in den Plenumsvorträgen und zahlreichen Arbeitsgruppen wurde intensiv um ein spirituelles Verständnis psychiatrischer und psychosomatischer Erkrankungen und ihrertherapie gerungen. Die moderne Psychiatrie sieht eine wesentliche Ur sache psychiatrischer Erkrankungen in einem gestör ten Neurotransmitterstoffwechsel des Gehirns, auf dessen Regulation das molekulare Design" der unter schiedlichen Psychopharmaka abzielt. Dieses ganz auf das Gehirn fokussierte Ursachenverständnis erfährt in der Anthroposophischen Medizin eine wesentliche Vertiefung: Mehrfach weist Rudolf Steiner auf die rätselhafte Tatsache hin.dass Seelenkrankheiten von feinen,funktioneilen Organstörungen im Stoffwechsel bereich des Menschen ihren Ausgangspunkt nehmen, die erst sekundär das Gehirn erfassen (1). Diese radikal neue, spirituelle Organerkenntnis begreift das Geistig-Seelische des Menschen, das sich aus vorangegangenen Inkarnationen seine besondere Beschaffenheit mitbringt, als den Erbauer des Leibes. Aus diesem plastiziert" es, seiner eigenen, differen zierten Gliederung entsprechend, die einzelnen Organe wie Lunge, Leber usw. heraus (2). Das Seelische taucht somit als organisierende Kraft in die Leiblichkeit und ihre Wachstumskräfte ein und gestaltet diese entspre chend seiner Wesenheit. Während es in der Embryonal zeit vollständig in dieser Organgestaltung gebunden ist, wird mit zunehmender Ausreifung des Leibes wäh rend Kindheit und Jugend die Notwendigkeit dieses ganz im Unbewussten stattfindenden Durchorgani sierens" geringer, sodass es aus der leiborientierten Tätigkeit immer weiter auftaucht" und in Gestalt von Denk-, Gefühls- und Willenskräften im Bewusstsein in Erscheinung tritt. Ein wesentlicher Punkt dieses all mählichen Auftauchens ist der Moment, ab dem wir uns an unser persönliches Leben erinnern können, also um das dritte Lebensjahr herum. Bis zu diesem Punkt reichen wir mit unserem Bewusstsein; die bis dahin besonders intensive leibaufbauende und -gestaltende Tätigkeit des Seelischen (die natürlich auch das ganze weitere Leben hindurch in geringerem Maße bestehen bleibt, besonders während der regenerativen Zeit des Schlafes, wo die Bewusstseinstätigkeit schweigt) bleibt uns demgegenüber vollständig verhüllt. Nur durch diese Verhüllung entsteht im Bewusstsein ein eigenständiger seelischer Innenraum, der uns ermög licht, uns frei und offen den Sinneseindrücken der Außenwelt hinzugeben und sachgemäß eigene Gedan ken daran zu entwickeln. Unser Gedächtnis, das ja nur die Phasen unseres Wachbewusstseins umfasst, bildet also etwas wie ein Grenzhäutchen" (3) zwischen der tief unbewussten Welt der inneren Organe und ihren gestaltenden Kräften und dem bewussten Seelen- Innenraum. Ist diese normalerweise so dicht verschlos sene innere Schwelle im Bereich eines oder mehrerer Organe durchlässig, so können die entsprechenden Organbildekräfte ins Bewusstsein dringen und in die sem ein -je nach betroffenem Organ unterschiedlich gefärbtes - pathologisches Eigenleben entfalten, das dann als psychiatrische Erkrankung mit Halluzinatio nen, Wahnvorstellungen o.ä.in Erscheinung tritt. Aber auch von den in der äußeren Natur wirkenden Gestaltungskräften ist die Innenwelt unserer Organe streng getrennt. (Ein Repräsentant dieses Grenzhäutchens" nach außen ist unser von unbewussten Ge dächtnisprozessen ( Gedächtniszellen"!) durchzogenes Immunsystem). Durchbrechen Naturkräfte von außen diese Schwelle und beginnen im Inneren organisierend tätig zu sein, so entsteht ein fremdkörperartig abge sondertes, zerstörerisches Wachstum in Form der Kar zinombildung (4). In der modernen Onkologie ist diese eigenständige Organbildung einer Krebsgeschwulst inzwischen gut erforscht. Der Organismus reagiert darauf auch wie auf einen Fremdkörper, indem er mit einer chronischen Wundheilungsreaktion im umge benden Gewebe antwortet.

6 Die Innenwelt unseres Organismus wird also durch zwei Schwellen" - einerseits gegenüber dem bewussten Seelenleben, andererseits gegenüber den in der natürlichen Außenwelt wirkenden Kräften - bewahrt. Werden diese durchlässig, so kann es zu den beiden Polen des menschlichen Erkrankungsspektrums, den Psychosen auf der einen und der Karzinombildung auf der anderen Seite, kommen. Vor diesem Hintergrund ist nun die Darstellung von Markus Sommer: Können Onkologie und Psychiatrie voneinander lernen? Fieber als Heilmittel bei Krebs und Psychose" im Abschnitt Wissenschaft und Forschung (der im Übrigen viele weitere sehr interessante und mundgerecht" aufbereitete Perlen der aktuellen For schung für Sie bereithält!) sehr interessant, wo in einer umfassenden historischen Aufarbeitung gezeigt wird, dass durch Fieber-entweder spontan oder künstlich ausgelöst -akute Schizophrenien zur Ausheilung ge bracht werden können. Ähnliches ist ja seit Langem für die Krebserkrankung bekannt und wird in Form einer hochdosierten Mistelbehandlung in den letzten Jahren wieder zunehmend erforscht (vgl. auch das Referat von Gunver Kienle Mistelbehandlung von primären B-Zell- Lymphomen der Haut-zwei Fallberichte" in diesem Heft). Die Wärme als umfassendes Heilmittel, um die Wirksamkeit des Geistig-Seelischen in den Organen zu verstärken und die gesunde Innenraumbildung zu fördern, gerade bei den beiden grenzüberschreiten den" Krankheitstendenzen Krebs und Psychose, ist sicherlich eine wesentliche zukünftige Forschungs aufgabe der Anthroposophischen Medizin. Marion Debus Literatur 1 Steiner R. Geisteswissenschaft und Medizin. CA 312. Vortrag vom Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, Ders. Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. GA 314. Vortrag vom Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, Ders. Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist. Teili. GA 205. Vortrag vom zurzeit vergriffen 4 Ders. Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. GA 314. Vortrag vom Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, 2010