Übersicht. Übersicht. Das Lern- und Unterrichtsverständnis des Lehrplans Volksschule Thurgau (LP 21)
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- Gitta Hausler
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1 Institut für Erziehungswissenschaft Das Lern- und Unterrichtsverständnis des Lehrplans Volksschule Thurgau (LP 21) Lehrplan Volksschule Thurgau Weiterbildungsmodul im Rahmen der Jahrestagung der Thurgauer Unterstufenkonferenz TUK Bodenseearena, Kreuzlingen, 2. November 2016 Prof. Dr. Kurt Reusser Universität Zürich, Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Didaktik Übersicht 1. Aufbau und Ziele des Lehrplans Volksschule Thurgau 2. Lern- und Unterrichtsverständnis unter der Leitidee der Kompetenzorientierung 3. Kompetenzorientierter Unterricht als (fach)pädagogische Aufgabe 4. Austausch in Murmelgruppen und Wahl eines Vertiefungsthemas nach der Pause 5. Eingehen auf Vertiefungsthemen 2 Übersicht Lehrplan Volksschule Thurgau: Was ist neu? 1. Aufbau und Ziele des Lehrplans Volksschule Thurgau 2. Lern- und Unterrichtsverständnis unter der Leitidee der Kompetenzorientierung 3. Kompetenzorientierter Unterricht als (fach)pädagogische Aufgabe Betonung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen 4. Austausch in Murmelgruppen und Wahl eines Vertiefungsthemas Fachliche Kompetenzen... basierend auf Bildungsstandards - Pro Zyklus wird ein Grundanspruch bezeichnet nach der Pause (Kompetenzstufe, die bis zum Ende des jeweiligen Zyklus von allen S&S erreicht werden soll) 5. Eingehen auf Vertiefungsthemen 3 Kompetenzaufbau über die ganze Volksschulzeit in 3 Zyklen (11 Jahre: 2 KG bis 2. Kl. / 3.-6.Kl. / Kl.) Fachbereiche statt Fächer mit erweiterten Akzenten auf Wirtschaft, Arbeit, Haushalt sowie Medien und Informatik Kompetenzorientierung als Leitidee, d.h.
2 Die Fachbereiche des Lehrplans Kompetenzorientierung Legten Lehrpläne lange Zeit grosses Gewicht auf die Festlegung der Inhalte, die Lehrpersonen unterrichten müssen, umschreibt der Lehrplan 21, was Schülerinnen und Schüler am Ende der 2., 6. und 9. Klasse (Unterrichtszyklen) wissen, verstehen und können sollen... Orientierung an zu erreichenden Kompetenzen 5 6 Entwicklungsorientierte und fachorientierte Herangehensweise 9 entwicklungsorientierte Zugänge im Lehrplan Volksschule Thurgau Der Lehrplan Volksschule Thurgau ist als Fachbereichslehrplan konzipiert. Im Laufe des 1. Zyklus lassen sich Kinder auf ein schulisch ausgerichtetes Lernen ein und erwerben die Grundlagen der Kulturtechniken. Dennoch orientiert sich der Unterricht im 1. Zyklus stark an der Entwicklung der Kinder und wird deshalb vor allem zu Beginn überwiegend fächerübergreifend gestaltet. Dazu werden neun entwicklungsorientierte Zugänge formuliert. Körper, Gesundheit und Motorik Wahrnehmung Zeitliche Orientierung Räumliche Orientierung Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten Fantasie und Kreativität Lernen und Reflexion Sprache und Kommunikation Eigenständigkeit und soziales Handeln - Sprachen - Mathematik - Natur, Mensch, Gesellschaft - Musik - Bewegung und Sport 7 8
3 Im Verlaufe des 1. Zyklus Als Unterstufenlehrpersonen lesen Sie... verschiebt sich der Schwerpunkt des Lernens von der Entwicklungsperspektive hin zum Lernen in den Fachbereichen. Jedoch bleiben die entwicklungsorientierte und die fachorientierte Herangehensweise in der Unterrichtspraxis vielfältig miteinander verbunden Wie das geschehen kann, wird in den Didaktischen Hinweisen der Fachbereichslehrpläne erläutert entweder direkt die Fachbereichslehrpläne oder sie beginnen mit dem Kapitel Schwerpunkte des 1. Zyklus im Teil Grundlagen. Die neun entwicklungsorientierten Zugänge dienen als Lesehilfe und bauen eine Brücke von der Entwicklungsperspektive zur Fachbereichsstruktur des Lehrplans. erleichtern Ihnen die Planung, Durchführung und Auswertung des fächerübergreifenden Unterrichts Übersicht 1. Aufbau und Ziele des Lehrplans Volksschule Thurgau 2. Lern- und Unterrichtsverständnis unter der Leitidee der Kompetenzorientierung 3. Kompetenzorientierter (fachübergreifender) Unterricht als pädagogische Aufgabe 4. Austausch in Murmelgruppen und Wahl eines Vertiefungsthemas nach der Pause Kompetenzorientierung Warum reicht der Begriff der Stoffvermittlung nicht (mehr) aus, um den Bildungsauftrag der Volksschule zu beschreiben? Warum braucht es die Kompetenzorientierung? Was versteht man unter dem Begriff Kompetenz? 5. Eingehen auf Vertiefungsthemen 11 12
4 % Wandel berufsbezogener Anforderungen bezüglich Wissen und Fertigkeiten (Kompetenzen) U.S. Job Skill Demand, (1969 = 0) Complex Communication Expert Thinking Routine Cognitive Routine Manual Non-Routine Manual Quelle: Levy & Murnane (2005); zitiert aus Warschauer & Matuchniak (2010). Review of Research in Education RRE, Vol. 34, p Etymologie: Kompetenz, compétence, competence lat. competere : aus com- (zusammen) und petere, ( auf etwas zustreben ). Competere heisst zusammen auf etwas zustreben, auf einen Gegenstand zugehen. Und wenn man einer Sache nahe kommt, sich auf sie versteht und deren kundiger Kenner und Könner wird, ist man sachverständig, fähig, für diese Sache zuständig kompetent Wissen und Kompetenz sind keine Gegensätze Keine KOMPETENZ ohne Wissen Kompetenzen beziehen sich nicht auf inhaltsfreie Dispositionen, sondern bezeichnen NMG.2 Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten 3. Die Schülerinnen und Schüler können Wachstum, Entwicklung und Fortpflanzung bei Tieren und Pflanzen beobachten und vergleichen. wissensbasierte Fähigkeiten Bildungskern bleibt auch im neuen Lehrplan eine anspruchsvolle elementare Kultur- und Wissensbildung 15 Seite 16
5 Fach-Kompetenzen bezeichnen Niveaus des Wissens und Könnens Kognitive Fähigkeiten höherer Ordnung Entwickeln Urteilen Analysieren Anwenden Verstehen Einfaches Wissen und Können Kognitive Fähigkeiten niedrigerer Ordnung Zunehmend anspruchs- voller werdende Formen der Wissensqualität und Der Wissensnutzung Von Reproduzieren zum wissensbasierten Urteilen und kreativen Entwickeln Kompetenz als Einfaches Wissen und Können Kompetenz als Verstehen " Wiedererkennen, Reproduzieren, Identifizieren, Abschreiben, Kopieren " Benennen, Abrufen, Aufzählen von Fakten, Formeln, Definitionen " Ausführen von elementaren Handlungen, Fertigkeiten, Automatismen, " Fakten-Informationen im Internet Nachschlagen " Situationen, Sachverhalte deuten, Interpretieren " Begriffe, Zusammenhänge erklären: jemand anderem; sich selber (Selbsterklärung) " Etwas in eigenen Worten sagen " Zu einem Sachverhalt sinnhafte Beispiele suchen " Einordnen in übergeordneten Zusammenhang, Klassifizieren " Vergleichen " Zusammenfassen, auf den Punkt bringen 19 20
6 Kompetenzmodelle oder wie sind Kompetenzen strukturiert? Wie in den Fachbereichen Kompetenzen strukturiert werden, das leisten Kompetenzmodelle Wie ist ein Fachbereich in seiner Grundstruktur aufgebaut, und was lernt man eigentlich darin? Was sind die bedeutsamen, inhalts- und tätigkeitsbezogenen Dimensionen eines Fachbereichs? Grunddimensionen aller fachlichen Kompetenzen Jede fachliche Lernanforderung lässt sich unter 3 Dimensionen analysieren T4 T3 T2 T H1 H2 H3 H4 T Kompetenzmodell MATHEMATIK Kompetenzbereich: Zahl und Variable Handlungsaspekte Die Kompetenzbereiche und Handlungsaspekte im Überblick Operieren und Benennen Erforschen und Argumentieren Mathematisieren und Darstellen Zahl und Variable Kompetenzbereiche Form und Raum (Tabelle 1 aus Lehrplan 21 Konsultationsfassung, Fachbereichslehrplan Mathematik, S. 5) Grössen, Funktionen, Daten und Zufall Zentrale Inhalte: " Anzahlen " Zahlenfolgen mit natürlichen, ganzen und gebrochenen Zahlen " Zehnersystem bzw. Stellenwertsystem " Zahlvorstellungen und -darstellungen " Rechengesetze und Rechenvorteile " Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren, Potenzieren " Schätzen, Runden " Beziehungen zwischen Operationen und Ergebnissen 23 24
7 Kompetenzbereich: Form und Raum KG: Zugänge zur Mathematik Zentrale Inhalte: " Orientierung im Raum Die ersten Bildungsjahre stellen wichtige Weichen für den späteren schulmathematischen Erfolg. " Eigenschaften von Figuren und Körpern " Skizzen, Zeichnungen und Konstruktionen Spätestens ab dem 4. Altersjahr interessieren sich die meisten Kinder für das Zählen, für Zahlen und Formen. " Operationen mit Figuren und Körpern, z.b. Drehen, Verschieben, Spiegeln " Flächeninhalt und Umfang von Figuren sowie Volumen und Oberflächen von Körpern " Geometrische Gesetzmässigkeiten und Muster " Modelle in der Ebene und im Raum " Lagebeziehungen und Koordinaten von Figuren und Körpern Ein entwicklungs- und kompetenzorientierter Unterricht nimmt solche Motive auf und öffnet Zugänge zu weiteren Einsichten. Im Zentrum stehen das spielerische Erforschen, das Entdecken und Darstellen mathematischer Beziehungen Mathematik MA.3 A Grössen, Funktionen, Daten und Zufall Operieren und Benennen Kompetenzmodell NMG Vier übergreifende Handlungsaspekte 1. Die Schülerinnen und Schüler verstehen und verwenden Begriffe und Symbole zu Grössen, Funktionen, Daten und Zufall. die Welt wahrnehmen in der Welt handeln sich die Welt erschliessen sich in der Welt orientieren 27 Fachbereichslehrplan Natur, Mensch, Gesellschaft 28
8 Lehrplan 21 NMG: Erläuterung des didaktischen Kompetenzmodells: Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen Die Welt wahrnehmen (I) erfahren betrachten beobachten erkennen beschreiben Sich die Welt erschliessen (II) fragen vermuten erkunden explorieren elaborieren untersuchen experimentieren sich informieren dokumentieren Sich in der Welt orientieren (III) ordnen vergleichen benennen strukturieren modellieren erzählen erklären analysieren einschätzen beurteilen reflektieren Lehrplan 21 NMG: Erläuterung des didaktischen Kompetenzmodells: Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen In der Welt handeln (IV) mitteilen austauschen entwickeln umsetzen sich engagieren Die Welt wahrnehmen NMG 1. Zyklus: Zeit, Dauer und Wandel verstehen - Geschichte und Geschichten unterscheiden (NMG.9) Die Welt wahrnehmen Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen erfahren betrachten beobachten erkennen beschreiben Erläuterungen begegnen, erleben, staunen, suchen; etwas auf sich wirken lassen; Interesse und Neugier entwickeln Phänomene nach Gesichtspunkten anschauen Veränderungen bzw. Abläufe nach Gesichtspunkten verfolgen sich etwas vergegenwärtigen, erfassen, wiederfinden darüber sprechen, formulieren, nennen, skizzieren, wiedergeben, zeichnen, aufzählen, auflisten Tabelle 2: Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen Quelle: Lehrplan 21 NMG: Erläuterung des didaktischen Kompetenzmodells 31 32
9 NMG 1. Zyklus Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten (NMG.1) NMG 1. Zyklus Grunderfahrungen, Werte und Normen erkunden und reflektieren (NMG.11) 3. Die Schülerinnen und Schüler können Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten KG / US: Zugänge zu Natur und Kultur Fachliche und überfachliche Kompetenzen Kinder von 4 bis 8 Jahren machen in ihrem Alltag vielfältige Erfahrungen zu Phänomenen in der Welt und entwickeln ein grosses fachspezifisches Wissen in Themen, die sie interessieren. Darum ist es wichtig, das Spielen, Lernen und Arbeiten im 1. Zyklus auch von den Interessen der Kinder aus zu planen. Die Angebote sollen - Bezug nehmen auf Kompetenzbereiche aus Natur, Mensch, Gesellschaft und Fachkompetenzen - Eigenaktivität, soziales und interaktives Lernen im Dialog begünstigen. Überfachliche Kompetenzen Eine volksschulgerechte Allgemeinbildung steht für die Verschmelzung von Fachwissen / fachspezifischen Fähigkeiten UND von überfachlichen (kognitiven, motivationalemotionalen & sozialen) Kompetenzen Kompetenz ist die Verbindung von Wissen, Können und Wollen 35 36
10 Für die Lebensbewältigung zentrale überfachliche Kompetenzen inkl. Fähigkeiten wie Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Frustrationstoleranz, Zeitmanagement, Fähigkeit zu Empathie, Kooperations- und Teamfähigkeit, Zuhören können, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, Solidarität, Problemlösestrategien Übersicht 1. Aufbau und Ziele des Lehrplans Volksschule Thurgau 2. Lern- und Unterrichtsverständnis unter der Leitidee der Kompetenzorientierung 3. Kompetenzorientierter (fachübergreifender) Unterricht als pädagogische Aufgabe 4. Austausch in Murmelgruppen und Wahl eines Vertiefungsthemas nach der Pause 5. Eingehen auf Vertiefungsthemen 38 Kompetenzen sind die Ergebnisqualität von gutem Unterricht Kompetenzorientiert unterrichten (KOU)... heisst nicht primär nur an den durchzunehmenden Stoff denken, sondern die Wissens- und Fähigkeitsstrukturen die Kompetenzen in den Blick nehmen, die sich daran erwerben, vertiefen und festigen lassen Kompetenzorientierter Unterricht bedeutet den Aufbau von fachlichem Wissen und Können ermöglicht durch gehaltvolle Lernaufträge und interaktive Unterrichtssituationen den Aufbau von überfachlichen Kompetenzen ist differenzierender Unterricht und orientiert sich am Vorwissen und am Lernstand der Kinder 39 40
11 Aufgaben und Lernaufträge im Zentrum Institut für Erziehungswissenschaft Aufgabe: Riesenschuhe Institut für Erziehungswissenschaft Welche Kompetenzen lassen sich bei dieser Aufgabe erwerben, kultivieren? Attraktive inhaltlich und methodisch durchdachte fachliche Arbeitsaufträge und Aufgaben mit dem Potenzial, auch überfachliche Fähigkeiten mit zu fördern Aus: Blum, W. Möglichkeiten und Probleme für Modellieren im Mathematikunterricht - Vortrag an der ETH, als Einstiegs-, Vertiefungs-, Übungs-, Anwendungs- und Überprüfungsaufgaben... Wie gross wäre der Riesenmensch ungefähr, dem dieses Paar Schuhe passen würde? Beschreibe deinen Lösungsweg. sind das Rückgrat eines schüleraktiven, kompetenzorientierten Unterrichts 42 DVD Mit dem neuen Lehrplan unterwegs Fachbereiche Deutsch, Mathematik, Natur, Mensch, Gesellschaft 1./2. Klasse Fragen, die sich Lehrpersonen ständig stellen müssen... Was ist das Potenzial einer Aufgabe / eines Arbeitsauftrags / eines Gegenstandes? Was ist daran bildend? Was können die Kinder lernen? Welche Verstehensklippen sind zu erwarten? Welche Bearbeitungs- und Sozialformen ermöglicht die Aufgabe? Welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen lassen sich an der Aufgabe / am Gegenstand durch die Wahl geeigneter Methoden fördern? 43 44
12 DVD Mit dem neuen Lehrplan unterwegs Fachbereiche Deutsch, Mathematik, Natur, Mensch, Gesellschaft 1./2. Klasse Unterrichtssequenzen zu den Themen: Morgenritual, Basisschrift, Rechnungsfolgen, Philosophieren Enge Verknüpfung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen wird sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an der Basisschrift und an Mathematikaufgaben zum Thema Zahlenfolgen/Rechnungsfolgen. Zudem wird ein Einblick ins Philosophieren mit Kindern gegeben. Den Teamteaching-Morgen nutzen die Lehrpersonen für lernstandorientierte Angebote sowie für individuelle Lerngespräche Der Begriff des kompetenzorientierten Unterrichts bewegt sich nahe am fachübergreifenden Begriff des bildenden, lernwirksamen Unterrichts, wie er vondidaktik und Unterrichtsforschung in der Herausarbeitung zentraler Qualitätsmerkmale seiner Tiefenstruktur beschrieben wird Kompetenzorientierter Unterricht beinhaltet drei zentrale Qualitäten Institut für Erziehungswissenschaft Die Rolle von Lehrpersonen Gegenstand Bedeutsame Fachinhalte Stoffkultur Personale und kulturelle Signifikanz der Inhalte Aufgabenqualität Lehrstofforganisation Tiefes Verstehen Lernkultur Qualität der Lernprozesse Verstehen, Kompetenzaufbau Kognitive (Ko-)Konstruktion Aufgabenbearbeitung Lehrpersonen kommt die Aufgabe zu, den (über)fachlichen Kompetenzaufbau möglichst adaptiv, d.h. orientiert am Vorwissen, an den Interessen, individuellen Lernvoraussetzungen und -bedürfnissen der S&S Lehrperson Dialog- und Unterstützungskultur Lernende Lernende Kommunikations- und Interaktionsqualität, Lernklima Fördernde und fordernde Lernunterstützung zu unterstützen und zu begleiten als Zeigende / Erklärende / Lerngerüste / Lernbegleiter/innen Die Methodenfreiheit bleibt dabei gewahrt 48
13 Starke Lehrpersonen mit erweitertem Funktions- und Rollenverständnis Gegenstand Signifikanz der Inhalte Aufgabenqualität Lehrstofforganisation Lehrstoffverantwortung Vollständige Lernprozesse Verarbeitungsqualität Verstehen und Kompetenzaufbau Kognitive Aktivierung Lernprozessverantwortung Wann kann ich als Lehrperson sagen, dass ich die Ziele des Lehrplans erfüllt habe? Dozent Lernhilfeverantwortung Klima, Beziehungsqualität Lehr-Lern-Dialog Adaptive Lernunterstützung Lernende 49 «Ich habe meine Lehrverantwortung dann erfüllt, wenn möglichst alle Kinder, Schülerinnen und Schüler die Lernziele erreicht haben» oder etwas bescheidener wenn ich mein bestes gegeben habe, um diesem Ziel nahe zu kommen d.h., wenn fast alle Kinder (ausser denen, deren Lernziele reduziert wurden) die Kompetenzziele erreicht haben Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit 51 52
14 Übersicht 1. Aufbau und Ziele des Lehrplans Volksschule Thurgau 2. Lern- und Unterrichtsverständnis unter der Leitidee der Kompetenzorientierung 3. Kompetenzorientierter (fachübergreifender) Unterricht als pädagogische Aufgabe 4. Austausch in Murmelgruppen und Wahl eines Vertiefungsthemas Vertiefungsthemen zur Auswahl 1. Bildungswert und Potenziale von Aufgaben und Lernaufträgen einschätzen 2. Unterstützung und Begleitung von Lernprozessen - Die erweiterte Rolle von Lehrpersonen 3. Fachübergreifende Qualitäten einer kompetenzorientierten Unterrichtsgestaltung 4. Prüfen und Rückmeldungen zum Lernerfolg geben nach der Pause 5. Eingehen auf Vertiefungsthemen Der LP Volksschule Thurgau kein Paradigmenwechsel Er knüpft an Entwicklungen der Schule an, die lange vor seiner Einführung ihren Anfang genommen haben: - Teil von HarmoS auf Basis eines Verfassungsauftrags. Alle S&S sollen Grundkompetenzen erreichen - Grundbildung als Humankapitel und als Investitionsgut der Gesellschaft Leistet die Volksschule, was sie leisten soll? - Allen Kindern gerecht werden Umgang mit Individualität und Vielfalt, für das Leben vorbereiten durch eine erweiterte Lehr-Lernkultur = Der Bildungsauftrag der integrativen Volksschule Wie jeder Lehrplan ist auch der LP Volksschule Thurgau weder für die Ewigkeit, noch ist er perfekt. Es ist ein Lehrplan auf Zeit diskutierbar und verbesserungsfähig in seiner Form und mit der Leitidee der Kompetenzorientierung wagt er einen Schritt in die Zukunft. Lassen Sie sich als Lehrerinnen und Lehrer auf den neuen Lehrplan ein. Bleiben Sie geduldig und nutzen Sie die pädagogische Autonomie, die Ihnen auch der neue Lehrplan in hohem Masse gibt Ihre Erfahrungen werden (in ein paar Jahren) zeigen, wie er sich Orientierungsrahmen für Kindergarten und Volksschule bewährt
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