10. Februar Fachtagung Fischartenschutz & Gewässerökologie. Regierungspräsidium Darmstadt, Obere Fischereibehörde, Obere Naturschutzbehörde
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- Gerd Hertz
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1 Die Wiedereinbürgerung des Schneiders (Alburnoides bipunctatus in der Nidda) 10. Februar Fachtagung Fischartenschutz & Gewässerökologie Regierungspräsidium Darmstadt, Obere Fischereibehörde, Obere Naturschutzbehörde Fischereivereine/verbände: IG Nidda, IG Kinzig, ARGE Sinntal, IG Mümlingfischer, SFV Petri Heil 1948, Verband Hessischer Fischer, ASV Hirschhorn, ASV Medard, Odenbach und Glanbrücken, HFV Forchtenberg, Hohenloher FV INGA GbR Institut für Gewässer- und Auenökologie, Darmstadt - Ríedstadt Dipl.-Biol. Thomas Bobbe & Dipl.-Biol. Dr. E. Korte
2 1 Ansprüche und Biologie des Schneides
3 1 Ansprüche und Biologie des Schneides Biologie : Der Schneider wird als lithophiler Laicher eingestuft und laicht typischerweise über sandig-kiesigem Substrat. Die Präferenz für sandigkiesiges Substrat und eine ausreichende Strömung beim Ablaichen hat ihren Grund wahrscheinlich in dem relativ hohen Sauerstoffbedarf der Eier bei ihrer Entwicklung. Die Eientwicklung findet typischerweise im Interstitial statt. Ein ausreichend lockeres Interstitial hat auch für die frühe Larvalentwicklung des Schneiders Bedeutung. Unklar ist noch, in welchem Umfang das Kolmatieren der Fließgewässersohlen als Folge eines gestörten Geschiebehaushaltes und erhöhter Sedimenteinträge die Reproduktion beeinträchtigt.
4 2 Warum Wiedereinbürgerung? 2.1 Verbreitung des Schneiders vor der Wiedereinbürgerung Datenlage 2006 Obere Eder Untere Schwalm Wohra Einzeltiere Verbreitung des Schneiders in Europa (nach GERSTMEIER & ROMIG 1998)
5 Dem Schneider ereilte in Südhessen das gleiche Schicksal wie Äsche, Barbe und Nase
6 3.1 Referenzgewässer in Rheinland-Pfalz Hahnenbach bei Hausen, Äschenregion, Typ 9
7 3.1 Referenzgewässer in Rheinland-Pfalz Nahe bei Bretzenheim Barbenregion, Typ 9.2
8 3.1 Referenzgewässer in Rheinland-Pfalz Fazit Morphologie der Referenzsteckenbegehung: - Vorkommen in forellenbachähnlichen Äschenregion bis zur Barbenregion - gute Sohlenstrukturen mit einem Mindestmaß an Erosionsdynamik: Es muss mindestens ein Gewässerufer nicht durch Uferverbau festgelegt sein und der Ufer- bzw. Breitenerosion unterliegen. - Weiterhin erforderlich sind Totholzgumpen, Flachwasserbereiche, tiefere Kolke, insbesondere Erosionsufer- und kolke sowie schnell überströmte Kies-/Schotterbänke. - Schneider verträgt eine gewisse saprobielle Belastung
9 3.2 Auswahl von Besatzgewässern in Hessen Besatzstrecke in der Nidda in Südhessen
10 3.3 Besatz Anforderungen an das Besatzmaterial: - Gleiches Gewässersystem (Rhein-Einzugsgebiet) - Mindestpopulationsgröße ca. 500 Besatztiere - Besatz von laichreifen Tieren - Keine Gefährdung der Population am Entnahmeort - Entnahme aus Wildpopulation
11 4.1 Wiedereinbürgerung Nidda Besatz Gewinnung von Schneidern in der Nagold bei Pforzheim (Baden-Württemberg, RP Karlsruhe) Fang von 97 laichreifen Schneidern und Besatz der Niddastrecke im Mai 2009
12 4.1.2 Bestandsmonitoring Nidda Mai 2009: Besatz mit 97 laichreifen Besatzfischen Oktober 2009: Nachweis 0+-Schneider
13 4.1.2 Bestandsmonitoring Nidda Mai 2010: Nachweis, Besatzfische und 1+-Tiere Oktober 2010: Nachweis 1+-Tiere und 0+-Tiere 0+-Schneider Okt. 2010, Nidda 1+-Schneider Mai 2010, Nidda Besatzschneider Mai 2010, Nidda
14 4.1.2 Bestandsmonitoring Nidda
15 4.1.2 Bestandsmonitoring Nidda
16 4.1.2 Bestandsmonitoring Nidda
17 4.1.3 Ergebnis Nidda Phasen der erfolgreichen Wiederansiedlung des Schneiders im Niddasystem von 2009 bis 2015 Phase 1: Zwischen 2009 und 2010 behauptet sich der Schneider im Gewässersystem gegenüber den anderen Fischarten und nischt sich im Gewässer ein. Dabei baut der Schneider eine Mindestpopulation auf, die zum Überleben im Gewässersystem erforderlich ist. Phase 2: Ab 2011 baut der Schneider seine Population mengenmäßig in der Besatzstrecke auf und breitet sich aus. Phase 3: Von erreicht der Schneider in der Besatzstrecke eine Dominanz von ca. 3%. Die Ausbreitung erfolgt flussabwärts relativ schnell über adulte Tiere, die bis 2015 die Nidda bis zur Main-Mündung besiedelt haben. Seine reproduktive Population breitet er bis in den Mündungsbereich aus. Flussaufwärts erfolgt die Besiedlung deutlich langsamer mit ca. 3 km /Jahr. Resümee: der Schneider hat sich in der Nidda etabliert.
18 5 Stand der Wiedereinbürgerung Nidda Kinzig Bracht Sinn Mümling etablierte Population nicht etablierte Population
19 Ein Überraschungsgast, die Stachelgroppe (Cottus perifretum)
20 VOM RHEIN IN DIE NIDDA AUCH KLEINFISCHE ÜBERWINDEN DIE GELEGTEN WEHRE
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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