Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW ER GK HT 1 Seite 1 von 7. Unterlagen für die Lehrkraft. Abiturprüfung 2010

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1 Seite 1 von 7 Unterlagen für die Lehrkraft Abiturprüfung 2010 Evangelische Religionslehre, Grundkurs 1. Aufgabenart Textaufgabe 2. Aufgabenstellung 1. Stellen Sie den Gedankengang des Textes von Klaus Berger dar. (24 Punkte) 2. Untersuchen Sie, welche Formen des Umgangs mit dem Leiden in der Hiob Dichtung begegnen, und setzen Sie sie zu Klaus Bergers Ausführungen in Beziehung. (30 Punkte) 3. Erörtern Sie vor diesem Hintergrund, was Menschen heute im Leiden und Sterben trösten kann. (26 Punkte) 3. Materialgrundlage Berger, Klaus: JESUS. München: Pattloch 2004, S Bezüge zu den Vorgaben Inhaltliche Schwerpunkte Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi Deutungen des Todes Jesu: neutestamentliche Texte im synoptischen Vergleich Deutungen der Auferstehung Jesu: Erzählungen vom leeren Grab und Erscheinungsgeschichten Die christliche Antwort auf die Gottesfrage Die Theodizee Frage: Auszüge aus dem Buch Hiob und theologische Reflexionen zu dem im Leid solidarischen Gott 2. Medien/Materialien entfällt 5. Zugelassene Hilfsmittel Bibel Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung

2 Seite 2 von 7 6. Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistungen Teilleistungen Kriterien a) inhaltliche Leistung Teilaufgabe 1 1 benennt das Thema, z. B.: Ostern als endgültiger Sieg über den Tod und die Folgen dieses Osterverständnisses für den Umgang mit Leiden und Unrecht heute. 2 stellt die bildhafte Rede der Ostkirche vom Abstieg des gestorbenen Gekreuzigten in das Reich der Toten, von seinem schlafenden Zwischenstadium und von seinem Aufbruch der Riegel des Todesreiches dar. 3 benennt, dass als Folge dieses Geschehens nach Berger der Tod seine Allmacht verloren hat. 4 legt die Wandlung des Todesverständnisses nach Berger dar: nicht mehr Gottverlassenheit, sondern Übergang in die Gemeinschaft mit Jesus, dem Christus. 5 benennt den gedanklichen Neuansatz im zweiten Teil von Bergers Text: die Beziehung der Osterbotschaft zu gegenwärtigen Leid und Unrechtserfahrungen. 1 6 gibt Bergers Kritik an inszenierter Osterfröhlichkeit wieder. 2 (I) 7 stellt den Zusammenhang dar von dem misshandelten, gequälten, ermordeten Jesus zu heutigen Opfern: Jesus als Höhepunkt von Justizmord und Grausamkeit. 8 stellt das gewandelte Gottesverständnis dar: die Solidarität des leidenden Jesus mit allen Leidenden und Gottes Eingreifen als Ausdruck seiner Liebe mit dem Ziel, dass nun Welt und Schöpfung teilweise geheilt ( saniert ) sind. 9 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) 2 (I) 3 (I) 4 (I) 4 (I) 3 (I) 2 (I) 4 (I) Teilaufgabe 2 1 erläutert Thema und Inhalt des biblischen Hiobbuches sowie die Umstände des Leidens Hiobs. 2 erläutert die Versuche der Freunde Hiobs, sein Leiden theologisch zu deuten, und ordnet sie in den Tun Ergehen Zusammenhang ein. 3 erklärt, wie Hiob mit dem Leiden umgeht, z. B.: Er hält an Gott fest, er klagt ihm sein Leid, er klagt Gott an und protestiert gegen sein Leid. 3 (II) 4 (II) 6 (II) 1 AFB = Anforderungsbereich

3 Seite 3 von 7 4 erläutert, welche Impulse sich aus den Gottesreden als Reaktion auf Hiobs Protest zum Umgang mit dem Leid ergeben, z. B.: Hiob wird ins Recht gesetzt, oder Hiob wird auf die schöpferische Kraft Gottes verwiesen. 5 erläutert, inwiefern sich die Formen des Umgangs mit dem Leiden in der Hiob Dichtung mit Bergers Ausführungen in Beziehung setzen lassen. 6 stellt Zusammenhänge hinsichtlich der Thematisierung des Leidens zwischen der Hiob Dichtung und Bergers Text her, indem er z. B. entfaltet, wie das Leiden thematisiert wird oder wie von der Nähe Gottes im Leiden zu Lebzeiten und im Tod die Rede ist. 7 stellt Zusammenhänge hinsichtlich der Hoffnung auf die Beendigung des Leidens her, indem er z. B. entfaltet, dass die Beendigung des unerklärlichen Leidens des Gerechten allein von Gott erhofft wird oder dass von Gottes veränderndem Eingreifen gesprochen wird oder dass das mit den Leidenden solidarische und schließlich erlösende Handeln Gottes mit der zukünftigen Auferweckung der Toten erhofft wird. 8 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (3) 4 (II) 2 (II) 8 (II) 3 (II) Teilaufgabe 3 1 erkennt die Vielschichtigkeit des Problems, was Menschen heute im Leiden und Sterben tröstet, und nennt konkrete Beispiele. 2 setzt sich mit dem grundlegenden Unterschied zwischen empathischem Trösten und rationalem theologischen Erklären des Leidens auseinander. 3 prüft, inwieweit die unterschiedlichen Antwortversuche in der Hiob Dichtung Menschen heute im Leiden und Sterben trösten können. 4 prüft, inwieweit die Rede Bergers von der Auferweckung Jesu Menschen heute im Leiden und Sterben trösten kann. 5 erörtert, welche Angebote in der heutigen Zeit Menschen Trost in Situationen des Leidens und Sterbens bieten können, indem er z. B. darauf eingeht, wie weitere biblische Traditionen das Problem des Leidens aufgreifen und damit Trost anbieten (z. B. Psalmen, Heilungsgeschichten, apokalyptische Texte als Trost und Hoffnungsliteratur) oder wie säkulare Angebote und/oder Angebote anderer Religionen Trost anbieten (z. B. Weiterleben in Gedanken/Werken, Reinkarnation) oder wie die Gemeinschaft anderer Menschen trösten kann. 6 positioniert sich begründet zu den verschiedenen Antworten, was in heutigen Situationen von Leiden und Sterben Trost bieten könnte. 7 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (3) 3 (III) 3 (III) 4 (III) 4 (III) 8 (III) 4 (III)

4 Seite 4 von 7 b) Darstellungsleistung 1 strukturiert seinen Text schlüssig, stringent sowie gedanklich klar und bezieht sich dabei genau und konsequent auf die Aufgabenstellung. 2 bezieht beschreibende, deutende und wertende Aussagen schlüssig aufeinander. 4 3 belegt seine Aussagen durch angemessene und korrekte Nachweise (Zitate u. a.). 3 4 formuliert unter Beachtung der Fachsprache präzise und begrifflich differenziert. 4 5 schreibt sprachlich richtig (Grammatik, Orthographie, Zeichensetzung) sowie syntaktisch und stilistisch sicher. 5 4

5 Seite 5 von 7 7. Bewertungsbogen zur Prüfungsarbeit Name des Prüflings: Kursbezeichnung: Schule: Teilaufgabe 1 1 benennt das Thema... 2 (I) 2 stellt die bildhafte... 3 (I) 3 benennt, dass als... 4 (I) 4 legt die Wandlung... 4 (I) 5 benennt den gedanklichen... 3 (I) 6 gibt Bergers Kritik... 2 (I) 7 stellt den Zusammenhang... 2 (I) 8 stellt das gewandelte... 4 (I) 9 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (2) Summe 1. Teilaufgabe 24 EK 2 ZK DK Teilaufgabe 2 1 erläutert Thema und... 3 (II) 2 erläutert die Versuche... 4 (II) 3 erklärt, wie Hiob... 6 (II) 4 erläutert, welche Impulse... 4 (II) 5 erläutert, inwiefern sich... 2 (II) 6 stellt Zusammenhänge hinsichtlich... 8 (II) 7 stellt Zusammenhänge hinsichtlich... 3 (II) 8 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (3) Summe 2. Teilaufgabe 30 EK ZK DK 2 EK = Erstkorrektur; ZK = Zweitkorrektur; DK = Drittkorrektur

6 Seite 6 von 7 Teilaufgabe 3 1 erkennt die Vielschichtigkeit... 3 (III) 2 setzt sich mit... 3 (III) 3 prüft, inwieweit die... 4 (III) 4 prüft, inwieweit die... 4 (III) 5 erörtert, welche Angebote... 8 (III) 6 positioniert sich begründet... 4 (III) 7 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (3) Summe 3. Teilaufgabe 26 Summe der 1., 2. und 3. Teilaufgabe 80 EK ZK DK Darstellungsleistung 1 strukturiert seinen Text bezieht beschreibende, deutende belegt seine Aussagen formuliert unter Beachtung schreibt sprachlich richtig... 4 Summe Darstellungsleistung 20 EK ZK DK Summe insgesamt (inhaltliche und Darstellungsleistung) 100 aus der Punktsumme resultierende Note Note ggf. unter Absenkung um ein bis zwei Notenpunkte gemäß 13 Abs. 2 APO GOSt Paraphe ggf. arithmetisches Mittel der Punktsummen aus EK und ZK: ggf. arithmetisches Mittel der Notenurteile aus EK und ZK: Die Klausur wird abschließend mit der Note: ( Punkte) bewertet. Unterschrift, Datum:

7 Seite 7 von 7 Grundsätze für die Bewertung (Notenfindung) Für die Zuordnung der Notenstufen zu den en ist folgende Tabelle zu verwenden: Note Punkte Erreichte sehr gut plus sehr gut sehr gut minus gut plus gut gut minus befriedigend plus befriedigend befriedigend minus ausreichend plus ausreichend ausreichend minus mangelhaft plus mangelhaft mangelhaft minus ungenügend